Neben Mario und Zelda ist die Metroid-Serie eines der größten Franchises von Nintendo. Das dritte Abenteuer der
Kopfgeldjägerin Samus Aran erschien 1994 für das SNES und sorgte damals für große Euphorie unter den Konsolenspielern:
Für die einen ist "Super Metroid" das beste Spiel für Nintendos 16-Bit-Konsole, andere bezeichnen es als beeindruckendstes
2D-Action-Game aller Zeiten. Wer über das SNES spricht, kommt an diesem Spiel nicht vorbei. Zur Freude vieler Fans erschien
dieser Klassiker der 16-Bit-Ära dann Ende 2007 für Virtual Console. Und um es gleich vorweg zu sagen: "Super Metroid" hat
nichts von seinem Glanz verloren!
Die Handlung des Spiels setzt nahtlos an die Geschehnisse der beiden Vorgänger an. Nachdem Samus die Spacepiraten-Anführerin
Mother Brain auf dem Planeten Zebes besiegte und anschließend sämtliche Metroids, bis auf eine Metroid Larve, auf deren
Heimatplaneten SR388 vernichtete, reist sie zum Ceres-Weltraumlabor und übergibt dort das letzte Metroid an Wissenschaftler.
Doch kurz nach ihrer Abreise ereilt sie ein Notsignal dieser Weltraumstation. Samus kehrt umgehend um und muss zusehen, wie
der Piraten-Kommandant Ridley vor ihren Augen das Metroid-Baby verschleppt. Sie folgt ihm daraufhin zum Planeten Zebes, mit
dem Ziel, das letzte Metroid aus der Gefangenschaft der Spacepiraten zu befreien. Die ersten Schritte im Spiel erfolgen
bereits auf der Weltraumstation, das wahre Abenteuer startet jedoch erst auf dem Planeten Zebes, einem düsteren und
verlassenen Ort, den Spieler bereits in Samus' erstem Spiel erkunden konnten. Im Vergleich zum Vorgänger wirkt Zebes diesmal
deutlich abwechslungsreicher: Euer Weg führt euch durch stürmische Außenabschnitte, verwachsene Pflanzenwelten, geheimnisvolle
Unterwasserwelten, ein Schiffeswrack und vieles mehr.
"Super Metroid" basiert auf dem Open-World-Prinzip, das selbstständige Erforschen der großen und verwinkelten Spielewelt
ist ein zentraler Gameplay-Aspekt des Spiels. Doch werdet ihr den Planeten nur Schritt für Schritt erkunden: Anfangs
versperren euch verschlossene Türen, unerreichbare Vorsprünge oder hohe Temperaturen den Weg in neue Bereiche. Erst durch
weitere Ausrüstungsgegenstände, die ihr im Laufe des Spiels aufsammelt, werden diese Hindernisse überwindbar. So findet ihr
beispielsweise gleich zu Beginn des Spiels den Morph Ball, der es Samus erlaubt, sich zu einer Kugel zusammenzurollen und
somit schmale Passagen zu durchqueren. Nur wenig später findet ihr dann das erste Missile-Pack, Raketen zum Öffnen von roten
Türen. Neben Bomben und Raketen verfügt Samus auch über eine Strahlenwaffe, einen Beam, für den es ebenfalls verschiedene
Upgrades gibt: Mit dem Ice Beam beispielsweise könnt ihr durch geschicktes Einfrieren der Gegner ferne Vorsprünge erreichen,
während ihr mit dem Wave Beam durch Wände und Türen schießen könnt. Einige Items des Spiels wie der Grappling Beam, ein
Greifstrahl zum Überwinden von Abgründen, oder der Röntgenaufsatz namens X-Ray Scope, fanden später ihren Weg sogar in die
Metroid Prime-Reihe. Auf einen Großteil dieser vielen Items werden ihr beim Erkunden des Planeten stoßen, einige Gegenstände
werden dagegen von Bossgegnern bewacht. Diese verlangen einiges von euch ab, ihr solltet daher jeden Energie-Tank mitnehmen,
den ihr kriegen könnt. Jeder Bossgegner hat seine eigene Taktik, simples Draufschießen funktioniert nur in den seltensten
Fällen. Insgesamt kann man den Schwierigkeitsgrad allerdings als moderat bezeichnen, einige Bosse, Sprungeinlagen und Rätsel
werden euch jedoch ziemlich stark fordern. Der Schlüssel zum Erfolg lautet hier: Mit dem richtigen Item am richtigen Ort -
Ausprobieren hilft da oft weiter. Gelegentlich wird es einige Versuche und Umwege brauchen, bis ihr bestimmte Stellen im Spiel
gemeistert habt. Serientypische Try&Error-Elemente, die natürlich auch Frustmomente beinhalten, Anfänger werden an einer
Komplettlösung kaum vorbeikommen.
Auch dieser Downloadtitel lässt euch in Sachen Steuerung die Wahl zwischen Classic- und Gamecube-Controller, wobei letzterer
aufgrund des kleinen Steuerkreuzes weniger zu empfehlen ist. Auf dem A-Button lasst ihr Samus springen, mit dem B-Button könnt
ihr schießen. Haltet ihr den B-Button gedrückt, könnt ihr euren Schuss aufladen und somit verstärken, mit dem Steuerkreuz
bestimmt ihr dann die Schussrichtung. Die Schultertasten L und R ermöglichen das diagonale Schießen nach unten und oben. Den
Morph Ball aktiviert ihr, indem ihr auf dem Steuerkreuz nach unten drückt. Wollt ihr eure Sekundärwaffen wie Bomben, Raketen
oder den Greifstrahl wechseln, müsst ihr lediglich die Select-Taste (bzw. Z-Taste auf dem GC-Controller) drücken und am oben
Bildschirmrand wird euch angezeigt, welche Waffe gerade aktiviert ist. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit geht die Steuerung
locker von der Hand, wobei einige knifflige Sprungmomente die völlige Verinnerlichung der Steuerung voraussetzen (Stichwort:
Wandsprung). Besonders an diesen Stellen ist die Steuerung per Analog-Stick (anstelle des Steuerkreuzes) schwierig und nicht
zu empfehlen.
Mit einem Druck auf den Start-Button gelangt ihr zunächst zur Übersichtskarte. Hier könnt ihr sehen, welche Räume ihr bereits
betreten habt, auch Speicherorte und eure nächsten Zielorte werden angezeigt. Sofern ihr den Kartenraum in jedem Gebiet
findet, werden sogar die bisher noch nicht erforschten Teile und Itemfundorte des Gebiets auf der Karte enthüllt. Vom
Kartenbildschirm aus könnt ihr über die Schultertasten zum Ausrüstungsbildschirm wechseln, dort werden euch die
Ausrüstungsgegenstände eures Anzugs, die ihr bisher gefunden habt, angezeigt. Auf Wunsch könnt ihr dort einzelne Komponenten
deaktivieren bzw. wieder aktivieren.
"Super Metroid" bot 1994 eine umwerfende Grafik mit vielen Animationen und Effekten, die es bis dahin noch bei keinem anderen
Super Nintendo-Spiel gab. Auch heutzutage erzeugt die Grafik einen unvergleichbaren Charme, obwohl an dieser Stelle gesagt
sei, dass die Technik des Spiels nicht ganz auf einer Höhe mit den GBA-Vertretern der Serie ist. Die Abschnitte sind
liebevoll in Szene gesetzt, überzeugen mit einer großen Palette an Farben und bieten viele kleine Details. Metroid-Fans
werden sich gleich wohl fühlen. Die musikalische Untermalung muss ich an dieser Stelle besonders loben: Neben bekannten
Melodien der Serie findet man auch einige neue Stücke, die exzellent in das Gesamtbild passen. Die Musik ist jeweils an die
Locations angepasst und erzeugt eine unbeschreiblich dichte Atmosphäre.
Fazit:
"Super Metroid" überzeugt auch heute noch mit seinem Charme und dem gelungenen Gameplay. Es macht einfach großen Spaß, völlig
auf sich allein gestellt einen scheinbar riesigen Planeten zu erkunden, sich dabei nach und nach aufzurüsten und immer tiefer
in unbekannte Gebiete vorzustoßen. Grafik und Sound erschaffen eine sehr dichte Atmosphäre und ihr werdet zunehmend in den
Bann des Spiels gezogen, der euch bis zum Abspann nicht mehr loslässt. Zu bemängeln sind lediglich die Try&Error-Stellen und
die teilweise kniffligen Sprungeinlagen. Wer sich daran nicht stört, wird ein sehr intensives und grandioses Abenteuer
erleben. Für 800 Punkte bekommt ihr hier einen Klassiker der Videospielgeschichte, den man auf keinen Fall verpassen sollte.
(Alexander)
Pluspunkte:
+ dichte Atmosphäre
+ viele Ausrüstungsgegenstände
+ angemessener Umfang
+ stimmungsvolle Sound-Kulisse
+ schöne 2D-Grafik
Minuspunkte:
- Try&Error-Stellen
- gelegentlich knifflige Sprungeinlagen
Wertung:
Einzelspieler: 9,5
Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 800 Nintendo Punkte
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(31.08.2009)