Shigeru Miyamotos Geniestreich "Super Mario Bros." für das Nintendo Entertainment System, kurz NES, ist eines der bekanntesten und
beliebtesten Videospiele aller Zeiten und irrtümlicherweise glauben heute viele Menschen, dass dies das erste Spiel mit dem
pummeligen, kleinen Klempner mit dem Schnauzbart sei. Doch es gab eine Zeit, in der Mario noch nicht "super" war und andere Dinge
zu tun hatte, als durch das Pilz-Königreich zu wandern und Prinzessin Peach aus den Fängen Bowsers zu befreien. Seinen ersten
Auftritt hatte Mario bereits im Arcade-Klassiker "Donkey Kong" und 1983 bekam er dann mit "Mario Bros." sein erstes, eigenes Spiel,
welches seit längerer Zeit auch für Virtual Console erhältlich ist.
Dabei hat dieser Titel recht wenig mit der uns bekannten Jump'n'Run-Reihe Super Mario zu tun: Kreaturen wie Schildkröten und Krabben
machen die Kanalisation unsicher und eure Aufgabe in der Rolle des Klempners Mario besteht nun darin, diese Unheilstifter zu
eliminieren. Das Spiel umfasst insgesamt 11 Phasen, in denen der Levelaufbau jedoch immer gleich bleibt: Aus zwei Röhren am oberen
Bildschirmrand strömen Gegner heraus und laufen über drei Etagen zum unteren Teil des Levels. Wer nun glaubt, die Gegner durch den
serientypischen Kopfsprung beseitigen zu können, wird nicht über die erste Phase hinauskommen - denn der direkte Kontakt mit den
unliebsamen Tieren kostet euch sogar ein Leben! Ihr müsst die Gegner zunächst zu Fall bringen, bevor ihr sie durch einen Kick aus
dem Level befördern könnt. Dazu genügt einfach ein Sprung an die Decke (auf der Wiimote mit der "2"-Taste), wenn sich darüber ein
Gegner befindet. Jedes besiegte Tierchen bringt Punkte auf euren Score, habt ihr eine bestimmte Anzahl erledigt, gelangt ihr zur
nächsten Phase mit neuen Schädlingen. Für 20.000 Punkte gibt es ein neues Leben und das werdet ihr brauchen, denn der
Schwierigkeitsgrad steigt von Phase zu Phase an: Habt ihr es am Anfang nur mit Schildkröten zu tun, kommen später beispielsweise
Krabben hinzu, die schon zwei Treffer aushalten, bevor sie beseitigt werden können. Zwischendurch tauchen auch Feuerbälle auf,
denen ihr ausweichen solltet, wenn euch euer virtuelles Leben lieb ist. Als kleine Unterstützung gibt es im unteren Teil des Levels
einen "POW"-Schalter: Bei Aktivierung werden alle Kreaturen sofort zu Fall gebracht und ihr braucht sie nur noch wegkicken. Aber
Vorsicht: Seid ihr nicht schnell genug, stehen die Tierchen wieder auf und bewegen sich, voller Zorn, viel schneller als zuvor!
Doch nicht nur Gegner kommen aus den Röhren, sondern auch Münzen. Diese gilt es einzusammeln, um euren Score zusätzlich zu erhöhen.
Soweit zum Spielprinzip, das recht unspektakulär ist und alleine schon nach wenigen Minuten seinen Reiz verliert. Glücklicherweise
bietet der Titel einen Zweispielermodus: Der zweite Spieler übernimmt dabei die Kontrolle über Marios Bruder Luigi (dies war
wohlgemerkt sein Erstauftritt). Beide Spieler versuchen dann zeitgleich, am meisten Punkte zu erzielen und seinem Gegenüber
möglichst viele Münzen abzuluchsen. Was alleine kaum länger als fünf Minuten Spaß macht, ist zu zweit dafür umso unterhaltsamer,
zumindest kurzweilig. "Mario Bros." gilt nicht umsonst als einer der ersten Mehrspieler-Hits von Nintendo. Mit einem menschlichen
Mitspieler an der Seite wirkt das Spiel gleich viel interessanter. Für die eine oder andere Runde zwischendurch ist es durchaus
zu gebrauchen, eine Multiplayer-Granate ist der Titel aber bei weitem auch nicht. Hinzu kommt die schlichte Aufmachung: Der
Hintergrund bleibt ständig schwarz, einzig die Ebenen wechseln gelegentlich die Farbe. Zu Beginn jeder Phase gibt es eine kurze
Einspielmusik, danach verfällt das Spiel in musikalisches Stillschweigen und lediglich die Spielfiguren und Gegner geben Geräusche
von sich.
Fazit:
Der Zahn der Zeit nagt an den Mario Brothers: Was einst ein sehr beliebter Arcade-Titel für zwei Spieler war, ist heute kaum mehr
als eine nette Spielerei für zwischendurch. Das Spiel wird euch, selbst im Zweispielermodus, nicht sonderlich lange vor den
Bildschirm fesseln. In Anbetracht der zahlreichen und gelungenen NES-Titel, die die Virtual Console bisher bietet, fällt es
wirklich schwer, hier eine Empfehlung auszusprechen. Wer bei dem Namen "Mario Bros." große Nostalgie-Gefühle entwickelt, kann
durchaus einen Blick riskieren, alle anderen sollten ihre 500 Punkte lieber in einen anderen Titel investieren. (Alexander)
Pluspunkte:
+ Arcade-Klassiker mit simplem Gameplay
+ Zweispielermodus
+ Luigis Debüt
Minuspunkte:
- alleine schnell langweilig
- zu zweit nur zeitweilig unterhaltsam
- unspektakuläre Grafik
- fehlende Melodien während des Spielens
Wertung:
Einzelspieler: 2,0
Mehrspieler: 4,0
Screenshot 1

Preis: 500 Nintendo Punkte
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(31.08.2009)