That's it: Mit "Bit.Trip Flux" schließen die Entwickler von Gaijin Games eines der prächtigsten und großartigsten Kapitel
ihrer Unternehmensgeschichte ab. Nach fünf wahrlich fantastischen Vorgängern findet die "Bit.Trip"-Serie mit dem neuesten und
sechsten Abenteuer des Commander Video nun ihr (zumindest vorläufiges) Ende. Mit Wehmut, aber natürlich auch großem Interesse
und gewisser Sehnsucht haben wir auf dieses Spiel gewartet. Seit Ende Februar ist es da und nach ausführlichen Testsessions
folgt hiermit nun der offizielle Test. Wollte man das Spielerlebnis mit einem Wort beschreiben, so wäre nur dieses eine
Adjektiv wirklich zutreffen: Fantastisch!
Das Motto der Entwickler: Zurück zu den Wurzeln! "Bit.Trip Flux" ist, wenn man es kompakt zusammenfasst, quasi ein direkter
Nachfolger zum Serien-Erstling "Bit.Trip Beat". In "Flux" steuert ihr erneut durch das Kippen eurer horizontal gehaltenen
Wiimote ein Pixel-Paddel am Bildschirmrand, dieses Mal jedoch am rechten und nicht am linken. Das Spielziel besteht darin,
die kontinuierlich in Bild fliegenden Beats, kleine bunte Pixel, mit eben diesem Paddel zu reflektieren. Wie im Spieleklassiker
"Pong" müsst ihr dazu die kleinen Quadrate abfangen, bevor sie an euch vorbeiziehen. Für jeden abgewehrten Beat erhaltet ihr
jeweils Punkte und durch Verkettungen steigt die Basispunktzahl für jeden reflektierten Pixel, wodurch sich euer Punkte-Konto
im Laufe der Zeit ordentlich füllt. Mega-Meter und Nether-Meter geben ihr Comeback, was bedeutet, dass ihr bei fehlerfreien
Aktion das Mega-Meter nach und nach vervollständigt und somit zu gegebener Zeit einen Modus "aufsteigt", während euch das
sogenannte Nether-Meter bei verpassten Beats gnadenlos einen Modus zurückstuft, bis ihr irgendwann in einem Schwarz-Weiß-Modus
landet. Von dort ist der Weg zum virtuellen Jenseits nicht mehr weit, daher sollte man möglichst fehlerfrei spielen, um wieder
einen Modus aufzusteigen und damit der Gefahrenzone zu entkommen. Kenner und Fans der Serie merken sofort: Im Kern hat sich
nicht viel verändert. Technisch bleibt ebenfalls alles beim Alten und so darf sich der geneigte Wii-Spieler über einen
stylischen Pixel-Retro-Look sowie einen absolut duften Soundtrack mit ordentlichen Beats freuen, die zum Aufdrehen der
Soundanlage einladen.
Was ist jedoch neu an "Bit.Trip Flux"? Nun, da wären zum einen zahlreiche neue Power-Ups, zum anderen ein Gaststar und -
nicht zu vergessen - eine neue Beat-Kategorie namens "Avoid Beats", denen man, wie dem Namen zu entnehmen ist, ausweichen
muss, während es die normalen Beats nach wie vor abzufangen gilt. Für frische und abwechslungsreiche Gameplay-Elemente wurde
folglich gesorgt. Doch die wohl größte und begrüßenswerteste Neuerung stellen die Kontrollpunkte innerhalb der Level dar.
Während man in "Beat" die einzelnen Level noch am Stück meistern musste und bei Misslingen gnadenlos an den Startpunkt
zurückgeworfen wurde, kann man bei "Flux" deutlich gelassener und entspannter die drei recht umfangreichen Level angehen.
Den klassischen "Game Over"-Bildschirm gibt es hier nämlich nicht mehr. Sobald ihr einen der zahlreichen Checkpoints
innerhalb eines Levels erreicht habt, darf nach dem Ableben der jeweilige Abschnitt beliebig oft von dort aus wiederholt
werden. Dadurch sinkt das Frustpotenzial, das die komplette Serie bislang stets begleitete, natürlich ernorm und es macht
die Level insgesamt etwas leichter, wenngleich der Schwierigkeitsgrad des Spiels unverändert hoch und knüppelhart ist - und
das trotz der Kontrollpunkte. Um tatsächlich alle anspruchsvollen und teils ausgefallenen Herausforderungen zu meistern und
zudem die brillant designten Bossgegner zu besiegen, bedarf es guter Reflexe und einer ausgeprägten Konzentrationsfähigkeit.
Wer eine zweite Wiimote in Griffnähe hat und außerdem einen fähigen Mitspieler findet, kann das komplette Spiel übrigens auch
gemeinsam im Kooperationsmodus angehen. Es ist äußerst erfreulich, dass die Entwickler zum Ausklang noch einmal einen
Multiplayer-Modus in ihr Werk integriert haben, nachdem die beiden letzten Ableger der Serie ja bekanntlich lediglich als
Einzelspieler-Erlebnis ausgelegt waren. Gänzlich ohne Kritik können wir die Entwickler allerdings nicht davonkommen lassen,
denn Online-Ranglisten sucht man abermals vergebens und sämtliche Highscores werden entsprechend wieder einmal nur lokal verbucht.
Fazit:
Im Wesentlichen gibt es nicht mehr viel zu sagen: "Bit.Trip Flux" ist ein rundherum grandioses, angefahrenes und zugleich
enorm anspruchsvolles Rhythmus-Geschicklichkeitsspiel, das wirklich jeder Wii-Besitzer sein Eigen nennen sollte. Die neuen
Gameplay-Elemente überzeugen vollends, die Bossgegner-Kämpfe sind kreativer denn je ausgefallen und dank der integrierten
Checkpoints können sich auch jene Spieler erneut an dieses mehrteilige Rhythmus-Spektakel heranwagen, die seinerzeit bei
"Bit.Trip Beat" aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrads kein Bein auf den Boden bekommen haben. Kurzum: Ein wahrlich perfekter
Abschluss einer Videospiel-Serie, die uns sicherlich noch lange Zeit in Erinnerung bleiben wird. Danke, Gaijin Games! Danke
für die sechs vermutlich originellsten Download-Spiele der letzten Jahre!
(Alexander)
Pluspunkte:
+ drei anspruchsvolle Level
+ neue Gameplay-Elemente (u.a. "Avoid Beats")
+ fantastische Bossgegner-Kämpfe
+ endlich Checkpoints!
+ Steuerung per Bewegungserkennung
+ charmanter Retro-Stil
+ gelungener Soundtrack
+ Kooperationsmodus für 2 Spieler
Minuspunkte:
- teils sehr schwer
- Online-Ranglisten fehlen
Wertung:
Einzelspieler: 9,5
Mehrspieler: 9,5

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 800 Nintendo Punkte
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(24.04.2011)