Der blaue Bomber meldet sich zurück: "Mega Man 3", der dritte Teil der berühmten Action-Spiel-Reihe von Capcom, schließt
einerseits an die Qualität des grandiosen Vorgängers an und verleiht andererseits der Serie durch kleine Veränderungen neue
Impulse. Bis heute sind sich die Fans uneins darüber, welcher Ableger der Reihe - "Mega Man 2" oder "Mega Man 3" - denn nun
der qualitativ bessere ist. Unser Test soll entsprechend auch den Versuch darstellen, eine vertretbare Antwort darauf zu
geben. Festhalten kann man jedoch ohne Wenn und Aber: Beide Titel sind absolute Klassiker, die jeder Videospielliebhaber
mindestens einmal in seinem Leben gespielt haben muss.
Im Jahre 200X arbeiten Dr. Light und der scheinbar zum Guten bekehrte Dr. Wily zusammen an einer neuen Robotergeneration.
Doch, wie sollte es anders in einem "Mega Man"-Spiel sein, geraten acht davon aus unerklärlichen Gründen außer Kontrolle,
flüchten aus dem Labor und sorgen anschließend für Chaos und Zerstörung in der Welt. So muss sich Mega Man zum dritten Mal
auf den Weg machen und die rebellierenden Roboter zur Strecke zu bringen. Diese acht, im Design teils ausgefallenen Robot
Master müssen entsprechend von euch besiegt werden, um das Geheimnis hinter diesem Vorfall zu lüften. Dazu gilt es zunächst,
die jeweiligen, mit Fallen, Abgründen, Gegnern und anderen Hindernissen gespickten Stages der Bosse in bester
"Jump & Shoot"-Manier zu überwinden. Nach dem Sieg über einen Obermotz erhaltet ihr als Belohnung seine Spezialfähigkeit in
Form eines Waffensystems, das ihr fortan für eure Zwecke nutzen könnt. Jeder Robot Master hat seine eigene, persönliche
Schwäche gegenüber einer bestimmten Waffe, sodass der Erfolg oder Misserfolg in einem Kampf ganz entscheidend davon abhängt,
ob ihr zu diesem Zeitpunkt bereits im Besitz der "richtigen" Waffe seid oder nicht. Letzten Endes, nach dem Sieg über alle
Roboter-Bosse, kommt es natürlich wieder zum spektakulären Showdown, der - so viel sei bereits verraten - einige
Überraschungen bereithält.
Mega Man hat in der Zwischenzeit sogar einen neuen Move erlernt und so kann er neuerdings einen Slide hinlegen, wenn man auf
dem Steuerkreuz nach unten und gleichzeitig die Schuss-Taste betätigt. Durch das Gleiten ist es unserem Protagonisten nun
möglich, Verengungen und schmale Tunnel zu passieren oder unter Gegnern hindurchzurutschen. Ebenfalls neu ist sein treuer
Gefährte Rush, ein Roboterhund, der sich wahlweise in eine Sprungfeder, ein U-Boot oder einen Jet verwandeln und euch somit
auf eurer Reise unterschützen kann. Rush lässt sich im Waffenmenü aktivieren und er ersetzt damit die Ausrüstungsgegenstände
Item-1 bis Item-3 aus dem Vorgänger. Ansonsten wird euch auch in "Mega Man 3" gewohnte, teils knackig schwere Action-Kost
geboten, die in Sachen Abwechslungsreichtum, Leveldesign und spielerischem Anspruch dem Meilenstein "Mega Man 2" keineswegs
nachsteht. Wer bereits die beiden NES-Vorläufer mochte, wird auch den dritten Teil in sein Herz schließen. Neulinge seien
allerdings gewarnt, denn der Schwierigkeitsgrad ist wahrlich nicht von schlechten Eltern und wird vermutlich bei so manch'
unerfahrenem Spieler große Verzweiflung hervorbringen. Wählbare Schwierigkeitsgrade wie in Teil 2 gibt es übrigens nicht mehr.
Aus technischer Sicht hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht allzu viel getan: Jede Stage kommt mit einem individuellen,
stets abwechslungsreichen Design daher und die Level sind für 8-Bit-Verhältnisse relativ detailreich und farbenfroh gestaltet.
Sehr störend sind allerdings die häufig auftretenden Slowdowns, sobald sich mehrere Gegner gleichzeitig auf dem Bildschirm
befinden. Das Spiel geht in diesen Momenten doch arg in die Knie und der Spielfluss wird dadurch ungewollt ausgebremst. Ein
technisches Ärgernis, das in den beiden Vorgängern nicht vorhanden war oder zumindest nicht so störend auftrat. Akustisch
wird dafür erneut ein toller Soundtrack geboten, der fetzige 8-Bit-Melodien zum Mitsummen beinhaltet und der qualitativ auf
einer Höhe mit dem Vorgänger liegt.
Fazit:
"Mega Man 3" stellt für viele Spieler den Höhepunkt der NES-Action-Reihe dar. Zurecht, denn die acht Bossgegner und Stages
sowie der finale Showdown gehören zu dem Besten, das die Serie bis heute zu bieten hat. Inhaltlich gibt es soweit, abgesehen
vom knackigen Schwierigkeitsgrad, nichts zu kritisieren und der dritte Ableger braucht sich keinesfalls im Schatten des
Blockbusters "Mega Man 2" verstecken. Abzug in der Endnote gibt es letztendlich jedoch aufgrund der wirklich nervigen, häufig
auftretenden Slowdows während des Spielens. Fans der Serie sollte dies allerdings nicht stören und jeder Interessierte darf
beruhigt zugreifen. "Mega Man 3" ist - wie bereits der Vorgänger - ein Stück Videospielgeschichte, das man (auch wenn ich
mich an dieser Stelle wiederhole) einfach gespielt haben muss.
(Alexander)
Pluspunkte:
+ typisches Mega Man-Gameplay
+ ausgefallenes Leveldesign
+ Der Slide ist nun möglich!
+ Roboterhund Rush als Gefährte
+ simple Steuerung
+ grandioser Soundtrack
Minuspunkte:
- teils recht schwer
- massive Slowdowns
Wertung:
Einzelspieler: 9,0
Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 500 Nintendo Punkte
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(10.11.2010)