Nintendo hat die DSiWare für sich entdeckt und einen neuen Zaubertrick in der
Reihe „Know-How der Zauberkunst für zwischendurch“ veröffentlicht. Nach drei
„alten“ Tricks, die lediglich einzeln neu veröffentlicht wurden, ist dieser hier
nicht nur brandneu, sondern macht zudem auch noch Gebrauch von der integrierten
Kamera des DSi und wäre demnach auf dem alten Modul gar nicht möglich gewesen.
Lasst ihr 200 Nintendo Punkte springen, ermöglicht euch dieses kleine Programm,
für kurze Zeit in die Rolle eines Zauberers zu schlüpfen. Leider haben die
Entwickler bei Nintendo gegenüber dem ersten Dreierpack den Umfang rasiert: Ihr
findet wirklich nur noch einen Trick im Download. Gegenüber dem Gefühlsdetektor
hat die Gedankenkamera aber immerhin den Vorteil, dass euch das Programm eine
alternative Variante vorstellt, sodass ihr etwas länger damit
herumexperimentieren könnt.
Wie auch bei den anderen Know-How-Tests werde ich den Zaubertrick nur in seinem
Ablauf schildern, nicht aber sein Geheimnis verraten. Es kann also auch
weiterlesen, wer die Auflösung noch nicht wissen möchte. Dieses Mal verwandelt
sich euer DSi in eine sogenannte Gedankenkamera. Er wird, nachdem ihr etwas
nachgeholfen habt, die Gedanken eures Publikums lesen können. Bittet doch
einfach einen Freund oder eine Freundin, an eine ganz übliche Spielkarte zu
denken (Kreuz, Pik, Herz, Karo, jeweils mit einem Wert zwischen 2 und dem Ass).
Euer Gegenüber soll diese auf einem kleinen Zettel notieren. Ihr dürft dabei
ruhig wissen, an welche Karte sie denkt, schließlich steht bei diesem
Zaubertrick der DSi im Mittelpunkt. Nachdem die Spielkarte aufgeschrieben wurde,
macht ihr einfach ein Foto von euch beiden oder auch nur vom Gegenüber. Der DSi
zeichnet daraufhin eine Gedankenblase ins Bild und zeigt präzise die Karte, an
die euer verblüfftes Gegenüber gerade noch gedacht hat.
Als Alternative wird euch in den anschaulichen Erklärungen auch noch eine
Variante mit Formen oder Zahlen anstatt der Karten beigebracht. Dafür braucht
ihr dann kein Kartenspiel mehr, müsst aber euren Spielpartner sehr viel
geschickter ablenken, da dieser Trick ansonsten viel zu leicht zu durchschauen
ist. Insgesamt eignet sich die Variante wirklich nur für erfahrenere „Zauberer“
mit einem angeborenen Talent zum Drauf-los-Reden. Gemessen am Schwierigkeitsgrad
ist die Variante dann aber enttäuschend. Überhaupt ist es bei der Gedankenkamera
etwas schade, dass jegliche Initiative vom DSi ausgeht. Zwar müsst natürlich ihr
das Gesehene auf geheime Weise dem DSi mitteilen, aber am Ende ist der Handheld
der Zauberer und nicht ihr selbst. Das trübt ein wenig den Spaß.
Außerdem lässt sich wie bei jedem Teil der „Know-How“-Reihe die Frage nach dem
Wiederspielwert bzw. der Halbwertszeit des Titels stellen. Obwohl Menüführung,
Einführung in die Zauberkunst und einige Tipps und Tricks dazu erneut überzeugen
können, wird letztlich mit nur einem Trick doch zu wenig geboten.
Fazit:
Echte Zauberfans machen mit der „Gedankenkamera“ im Prinzip nicht allzu viel
verkehrt. Die Investition von „nur“ zwei Euro lässt sich ja auch in jedem Fall
noch verschmerzen. Dafür wird einem ein neuer Trick geboten, der zwar nicht so
originell ist wie andere und zudem relativ leicht (dank einiger, nötiger
Hinweise auf dem Bildschirm) zu durchschauen ist, aber immerhin auf witzige
Weise Gebrauch von den neuen Kameras macht, wenngleich für den Preis, dass der
DSi der magische „Held“ ist und nicht ihr selbst. Auch wenn wieder nur ein
einziger Trick enthalten ist, so findet ihr immerhin eine (schwierige)
Alternative und Fans werden eben ein bis zweimal mit der Vorführung der Tricks
Spaß haben. Alle anderen werden diesen Titel wie auch seine Geschwister sowieso
ignorieren.
(Hendrik)
Pluspunkte:
+ ein ganz netter Trick enthalten…
+ Trick ist brandneu
+ (schwierige) Variation dabei
+ verständliche Zauber-Anleitung
+ technisch nett aufgemacht
Minuspunkte:
- …der zu schnell zu durchschauen ist
- wenig Wiederspielwert
- kein „Bonustrick“ mehr
Prädikat:
"Befriedigend"

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis:
200 Nintendo Punkte
news@mag64.de
(5.2.2010)