Einleitung....
Mega Man, der Held aus Kindheitstagen kehrt erneut zurück. Durften wir ihm bereits vor einiger Zeit in der "Mega Man - Anniversary Collection" ein Denkmal setzen, entschloss sich "Capcom" ein weiteres Mal, die bewährten, millionenfach verkauften Side-Scroll-Shooter, in einer Collection auf den Markt zu bringen. Bündig mit dem Abschluss der ersten Titel-Sammlung, beehren Euch dieses Mal vor allem Titel aus der guten, alten "Super Nintendo Entertainment System"-Zeit. Grafisch bereits wesentlich fortschrittlicher, macht der Titel optisch eine ganze Menge mehr her. Sieben "Mega Man"-Titel finden sich auf der NTSC-Scheibe, die Ihr erfahrungsgemäß problemlos mit einem "Freeloader" zum Laufen bekommt.
Menus und die Story....
Nachdem Ihr "Mega Man X Collection" gestartet habt, befindet Ihr Euch sogleich im hübsch-strukturierten Hauptmenü. Sechs Titel ("Mega Man X", "Mega Man X2", "Mega Man X3", "Mega Man X4", "Mega Man X5", "Mega Man X6") sind von vorneherein anwählbar. Doch was seht Ihr da? Ein freier Platz… Ob man hier eventuell noch einen Bonustitel frei spielen kann? Für Fans eine fantastische Vorstellung. Und siehe da - es ist möglich. Verraten wird es an dieser Stelle allerdings nicht! Interessenten dürfen sich aber gerne per Mail melden, dann erfahrt Ihr natürlich um welchen Teil es sich dabei handelt. Sieben Spiele erwarten Euch also im Gesamten! Gespeichert wird wie üblich auf der Memory Card, wobei diese lediglich vier Seiten in Anspruch nimmt. Bedenken, sich für diesen Titel eine eigens dafür angeschaffte Speicherkarte zu besorgen, sind also unbegründet! Waren die ersten drei Titel zu ihrer Zeit noch durch einen Passwort-Screen für Eure Level-Fortschritte verantwortlich, dürft Ihr diese nun sofort auf der Memory Card verewigen. Ewig lange Zahlenkombinationen bleiben Euch also erspart! Vom Hauptmenü aus ist jeder der Titel direkt anwählbar, eine "Gallery" bietet Platz für frei gespielte Boni, die Ihr Euch hier zu Gemüte führt. In den "Options" lassen sich soundtechnische Feinheiten ("Sound Mode", "Sound Volume") manuell justieren. Eine Schwierigkeitsgrad-Einstellung, die es in der ersten Collection noch gegeben hatte, vermisst Ihr hier allerdings. Das ist insofern schade, als das der Titel im Gesamten erneut ein mächtiger Brocken ist. Schwer ist hier teils eine beinah unverschämte Untertreibung.
Interessanter dürfte jedoch der inhaltliche Aspekt der Titel sein. Dr. Wily ist im Grunde vom Bildschirm verschwunden. Die Mavericks stellen sich Euch im ersten Teil, "Mega Man X", in den Weg. Klar, dass Dr. Light's Schöpfung, Mega Man, dafür extra aus dem "Tiefschlaf" erweckt wurde. Im Laufe der actionreichen Jump `n Shoots stoßt Ihr auf Sigma, der den verruchten Plan geschaffen hat, die Raumschiffkolonie "Eurasia" auf die Erde stürzen zu lassen. Damit wäre jegliches Leben zum Sterben verdammt. Mega Man sowie Zero, eine zerstört geglaubte Technologie, machen sich also auf den Weg, im alles entscheidenden Kampf Sigma zu stoppen. Ob das Vorhaben gelingt, werdet Ihr im Laufe der beschwerlichen Abenteuer-Ballerei feststellen.
Das Gameplay....
Wie bereits beim letzten Test zur "Mega Man - Anniversary Collection", verzichten wir auf eine eigene Beschreibung jedes einzelnen Titels. Der Grund ist logisch: Im Endeffekt unterscheiden sich die Spiele nur in Nuancen und bieten mit fortschreitender Zahl im Titel lediglich technische - weniger spielerische - Evolutionen. Eine Revolution in diesem Sinne findet Ihr jedoch nicht. Außer Ihr mögt den zweiten Spielcharakter, Zero, als eine solche betrachten… Wesentliche Unterschiede der zwei Charaktere sind ihre unterschiedlichen Fähigkeiten, die Euch aus zuvor brenzligen Situationen retten können. Zero ist etwas ausgewogener und erscheint vollendeter als Mega Man. Dennoch wird das Abenteuer nicht gelingen, solltet Ihr Euch auf einen der zwei verlassen wollen.
Aufgeteilt ist jeder Titel der "Mega Man"-Serie wie eh und je. Von einem Hauptbildschirm aus wählt Ihr den gewünschten Level mit dem jeweiligen Endgegner, der eine spezielle Taktik erfordert, um von Euch platt gemacht werden zu können. Und genau dieser Punkt ist dann auch die große Schwierigkeit im Titel. Oftmals ist es eine reine Millimeter-Arbeit, um beispielsweise einen gut platzierten Schuss ins Ziel zu jagen. Wie zu dieser Zeit üblich, war der Schwierigkeitsgrad oftmals wesentlich anspruchsvoller - man biss sich aber als gewiefter "Mega Man"-Kenner bis zum Ende durch. Um in der "Mega Man X Collection" Erfolg zu haben, bedarf es eines ausgeprägten Durchhaltevermögens. Anderen Falls werdet Ihr schon bei den ersten Endgegnern - gleichgültig welchen Spieles - versagen. Das Problem bei der Sache ist, dass Ihr nach mehrmaligem Ableben die Levels von Anfang an bestreiten müsst. Und glaubt uns, dass das ganz schön an den Nerven zehren kann!
Eure Lebensenergieanzeige befindet sich auf der linken Bildschirmseite. Durch Beschuss sinkt sie ein wenig. Jedoch hinterlassen beinahe alle Gegner nützliche Power-Ups, die Euch Energie zurückgeben. Ebenso befindet sich an dieser Stelle der Energiebalken Eurer Waffen. In "Mega Man"-Abenteuern üblich, erhaltet Ihr nach dem erfolgreichen Sieg über einen Endboss eine Waffe, die dessen Fähigkeiten entspricht. So seid Ihr im Laufe der Zeit im Besitz unterschiedlichster Ballermänner, die - zum richtigen Zeitpunkt angewendet - gute Erfolge feiern werden. "Weapon Sub-Tanks" ergänzen das reichhaltige Waffenarsenal unseres Helden-Duos.
Das eigentliche Hauptaugenmerk liegt vor allem auf den Baller-Einlagen, häufig gilt es auch Abgründe zu überspringen oder an senkrechten Wänden nach oben zu hopsen. Elegante Gleitflüge über weitere Strecken sind ebenso im Fähigkeiten-Repertoire des Teams. Coole Rutsch-Aktionen seitens Mega Man sehen nicht nur gut aus, sondern sorgen auch für zusätzlichen Speed.
Das Gegner-Sammelsurium ist wahrlich reichhaltig und bietet die urkomischsten Widersacher. Hässliche Libellenwesen attackieren Mega Man ebenso wie grobschlächtige, überdimensionale Fußbälle. Zumeist sind die gewöhnlichen Levelgegner nach ein paar Schüssen, respektive Hieben, aber Vergangenheit. Dennoch heizen sie Euch - insbesondere durch ihre Vielzahl - gehörig ein. Der Spielspaß bleibt bei vorliegenden Abenteuern aber immer erhalten. Trotz der ruppigen Endgegner bietet der Titel ausreichend Motivation für andauernde Spaßgarantie.
Grafik & Sound....
Grafisch liegt man bei "Mega Man X Collection" ein gutes Stück über der ersten Compilation. Die Herkunft der Titel entstammt bekanntlich einer aktuelleren Konsolengeneration, daher überzeugt der Titel umso mehr. Nostalgiker finden natürlich erneut ihre Erfüllung in den grafisch bunt gestalteten Levelabschnitten. Tiefgrüne Wälder, beeindruckende Hochhausschluchten, vereiste Schneelandschaften und abgefahrene, futuristische Weltraumstationen gilt es im Laufe der Levels zu durchqueren. Die Grafik macht in dieser Zeit nicht viel verkehrt, ist natürlich mit den heutigen Ansprüchen aber nicht mehr zu vereinbaren.
Der Sound entstammt typischer "Super Nintendo Entertainment System"-Mucke, die den Charme damaliger Zeiten perfekt transportiert. Natürlich ist auch hier im Vergleich mit der heutigen Technik keine Auszeichnung zu verdienen - dennoch hörenswert.
Fazit....
Obwohl ein Mehrspieler-Modus im Spiel vorhanden sein soll, konnten wir diesen - wie schon beim Vorgänger - nicht anspielen. Wir haben ihn schlichtweg nicht finden können! Das hört sich zwar doof an, entspricht aber der Tatsache. Fans vergangener Spielklassiker sollten auch bei "Mega Man X Collection" zugreifen. Zwar sind anstatt zehn Spielen "lediglich" sieben vorhanden, der Spielspaß reicht dennoch für unzählige schöne Stunden. Trotz eines teils hammerharten Schwierigkeitsgrades sind die flinken, ballerlastigen Schießeinlagen immer wieder einen Besuch wert. Die atmosphärische, grafische "Bonbontüte" ist ein eindeutiger Kaufgrund, auch wenn der Titel mit einem leichten Wertungsrückgang zu leben hat. Leider gibt es die "Capcom"-Collection wieder einmal nur in USA oder bei einem Importhändler zu erstehen. "Mega Man"-Fans greifen sowieso zu - alle anderen dürfen auch gerne einen Blick über den Teich werfen!
