konsolenkost.de

 
NDS Castlevania
 
 
Castlevania: Dawn of Sorrow - NDS
Kilian Pfeiffer (19.12.2005)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Konami
GENRE: Action
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-7
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 12+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Was haben Dracula und die Belmont-Familie gemein? Richtig: Sie sind beide Bestandteil der - vor allem im Westen - sehr erfolgreichen Castlevania-Serie. Nächstes Jahr feiert die Serie bereits ihr 20-jähriges Bestehen, dementsprechend hoch sind die Erwartungen seitens der Spieler an Neuankündigungen. Obwohl der Gamecube in seiner Ära keinen Castlevania-Teil beherbergen sollte, kann man als Nintendo-Spieler dennoch nicht klagen. Für Game Boy Advance sowie Nintendo DS gibt es bereits einige spielerische Hochkaräter im Belmont-Universum. Auf den portablen Handheld-Geräten gehören diese aus dem gesamten Software-Portfolio mit zum Besten überhaupt.

Menus und die Story....

Obwohl die Belmont-Familie im aktuellsten Teil der Serie keinen so hohen Stellenwert mehr wie zu Anfangszeiten einnimmt, ist sie dennoch in Form von Julius Belmont vertreten. Wie bereits im Vorgänger schlüpft Ihr in die Rolle des 19-jährigen Soma Cruz, der erneut versucht seinem Schicksal zu entrinnen. Als Draculas Wiedergeburt ist sein Schicksal vorgegeben, dennoch schlägt sich Soma auf die Seite der Guten. Auch das Seelen-Feature ist in "Castlevania - Dawn of Sorrow" erneut vertreten. Durch das Besiegen von Gegnern können gegnerische Seelen frei gesetzt werden, die Soma sich einverleibt, um dadurch die Fähigkeiten seiner Opponenten zu übernehmen.

Nach dem Einschalten Eures Nintendo DS erwartet Euch zunächst das Hauptmenü, in welchem zum einen der "Spielstart" zu finden ist, zum anderen auch generelle Spieleinstellungen getätigt werden können ("Soundkonfiguration"). Konfigurationsmöglichkeiten für den "Drahtlos-Modus" dürfen ebenso innerhalb der "Gegnereinstellung" vorgenommen werden. Dennoch handelt es sich hierbei um keinen wirklichen Multiplayer-Modus, da die Möglichkeiten einfach zu beschränkt sind. Im entsprechenden Teil an späterer Stelle erfahrt Ihr dazu mehr.

Technik und Gameplay....

Wie die Handheld-Vorgänger ist auch der neueste Teil in klassischer 2D-Ansicht gehalten. Ihr steuert Soma Cruz durch das riesige Dracula-Anwesen, wobei anfangs nur wenige Teile erkundet werden dürfen. Erst wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind (Bosssiege, neue Fähigkeiten), können Stachelbarrieren überwunden und besonders hohe Plattformen erreicht werden. Zunächst einmal neu ist der Einsatz des Touchscreens. Zwar findet dieser im Spiel nicht überaus ausgiebig Verwendung, dennoch ist der Einsatz sinnvoll und macht durchaus Spaß. Kristallblöcke zerstört Ihr per Berührung Eures Touchscreens und bahnt Euch somit einen Weg durch Bildschirm-füllende Kristall-Hindernisse. Ebenso dürft Ihr Vertraute (zum Beispiel Fledermäuse) auf Eure Gegner hetzen und somit den Zielort per Druck auf den Screen bestimmen. Vor allem wird der druckempfindliche Nintendo DS-Bildschirm jedoch für so genannte "Magische Siegel" verwendet. Endbosse lassen sich erst dann endgültig ausschalten, wenn ein bestimmtes Siegel korrekt nachgezeichnet wurde. Im späteren Verlauf des Spieles ist das gar nicht mehr so einfach, da die Siegel vom Aufbau her wesentlich komplexer werden. Vor allem müsst Ihr sehr zügig handeln, anderen Falles erhält Euer Kontrahent zusätzliche Lebensenergie, die ihn zu einem zähen Feind werden lassen kann.

Das eigentliche Spielgeschehen spielt sich auf dem Touchscreen ab, der obere Bildschirm dient zum einen als Anzeige der Karte im Spiel, zum anderen als Übersicht von Somas Eigenschaften sowie einer Beschreibung der Anfälligkeit Eurer Feinde gegenüber bestimmten Effekten (Gift, Feuer, Fluch, Stein,…). Draculas Schloss ist seit jeher eine architektonische Meisterleistung und demnach von immensem Ausmaß. Die Entwickler haben sich dazu entschlossen an geeigneten Stellen Warpräume zu installieren, die Euch per Knopfdruck von einem Punkt des Schlosses zu einem anderen befördern. Ab und an trefft Ihr auf Speicherräume, welche Euren Spielfortschritt auf der Spielkarte verewigen.

Des häufigeren werdet Ihr diese Möglichkeiten mit Kusshand entgegen nehmen, da die 116 verschiedenen Gegnertypen so einiges von Euch abverlangen werden. In beinahe undurchdringbare Panzerung gekleidete Flugritter machen Soma das Leben ungemütlich, glibbrige Gummiwesen schmieren puddingartig über die düsteren Schlossgänge. Ähnlich unangenehm ist der voluminöse Panzerstier, welcher wohl direkt dem Schlund der Hölle entstammt; der fantastisch klingende Draghignazzo gilt als Wächter des Höllenverlieses und schwirrt Katana-schwingend unserem Alter Ego entgegen.

Soma findet im Verlauf seines Abenteuers die unterschiedlichsten Waffen, die zum einen von Gegnern hinterlassen, zum anderen im örtlichen Shop bei Hammer, Somas Bekanntem, gekauft werden können. Effektive Streitkolben befinden sich ebenso in Somas Repertoire wie einfach zu führende Degen oder aber mächtige Streitäxte, die Zombiescharen in Stücke reißen. Neben einer Vielzahl an Waffen kann Soma nützliche Schutzausrüstung (Kampfkleidung, Armeejacke,…) an seinen Körper anlegen, die ihn vor feindlichen Attacken bewahrt. Zusätzliche Zubehör-Artikel wie Schals, Kreolen oder spezielle Capes verleihen dem Protagonisten teilweise verbesserte Fähigkeits-Werte. Ein kleines Überblicksfenster gibt Euch darüber Bescheid, ob die Auswirkung des genutzten Objektes Eure Eigenschaften verbessert oder diese gesenkt werden.

Von Zeit zu Zeit hinterlassen Eure Feinde spezielle Seelen, die Soma wiederum eine neue Fähigkeit bescheren, die er dann aktiv im Spiel anwenden kann. Die Seelen untergliedern sich in die Kategorien "Zauber", "Schutz" und "Schuss". "Zauber"-Seelen (Golem, Ghoul,…) verbessern vor allem Eure Eigenschaftswerte solange Ihr sie aktiviert, "Schutz"-Seelen (Gergoth, Wirbelteufel, Flugritter,…) hingegen lassen Euch üble Lasersalven verteilen, Tornados über den Bildschirm fetzen oder langsam über weite Strecken gleiten. Mit Seelen der Kategorie "Schuss" (Ukoback, Zephir, Skelett,…) könnt Ihr unter anderem problemlos ein Feuerchen legen, die Zeit per Knopfdruck anhalten oder wie wild mit Knochen um Euch herum werfen. Um an alle Seelen im Spiel zu gelangen, müsstet Ihr Wochen lang spielen, da stärkere Gegner wesentlich seltener eine Seele frei geben als Standardgegner. Nach dem ersten Durchgang hatte ich knapp 30 % aller im Spiel verfügbaren Seelen, obwohl das Monsterschnetzeln zu meiner Lieblingsbeschäftigung in einem Castlevania-Teil zählt. Bis zu neun Mal kann jede Seele von Euch eingefangen werden. Je öfter Ihr sie Euer Eigen nennt, desto wirkungsvoller sind die Auswirkungen der entsprechenden Seele beim Einsatz. Beinahe alle Seelen brauchen eine gewisse Menge an mentaler Kraft, die Ihr jedoch durch das Einsammeln von kleinen Herzchen zügig wieder auffüllen könnt.

Die Castlevania-Serie lebt davon, dass das Spiel aufeinander aufbaut. Ohne gewisse Fähigkeiten könnt Ihr ein bestimmtes Problem nicht lösen, ohne Doppelsprung ist der erhöhte Vorsprung ein Fass ohne Boden. Genau diese Tatsache macht die Castlevania-Reihe so ungemein interessant. Euer Charakter gewinnt zunehmend an Erfahrung und steigt im Level auf, zusätzliche Waffen sowie Ausrüstungsgegenstände erhöhen die Schlagkraft Eures "Haudegens".

Grafik & Sound....

In puncto Grafik haben sich die Entwickler nicht lumpen lassen und präsentieren eine sehr atmosphärische, ungemein lebhafte Grafikengine. Konnten bereits die Handheld-Vorgängerversionen begeistern, wirkt die 2D-Grafik dank ihres Nintendo DS-Ursprungs nochmals einen Tick ausgereifter. Da die technischen Möglichkeiten auf dem Nintendo DS jedoch größer sind, wäre es kein Problem, Charaktere darzustellen, welche räumliche Tiefe besitzen. Düstere Schlossabschnitte variieren mit pompös wirkenden Sälen, hohe Glockentürme sind ebenso vertreten wie anheimelnd verschneite Winterlandschaften. Der Abwechslungsreichtum ist fantastisch, Sprungpassagen bieten reichlich Kurzweil.

Wunderbar mannigfaltige Melodien durchströmen das bombastische Spielerlebnis, die unterschiedlichen Abschnitte bieten passende Soundkompositionen, die ohne Ausnahme ins Ohr gehen. Typische Arrangements der Castlevania-Serie verpassen dem Spielgeschehen das Sahnehäubchen.

Multiplayer....

Im Multiplayer-Modus duelliert Ihr Euch zum einen mit einem Gegner Eurer Wahl auf selbst erstellten Karten, zum anderen dürft Ihr untereinander über die drahtlose Funkverbindung Seelen tauschen. Um im Versus-Modus gegen einen Gegner anzutreten, solltet Ihr zuerst einen Level erstellen, indem Ihr von Euch bevorzugte Gegner in den einzelnen Räumen platziert. Ziel des Versus-Modus ist es schließlich als erster am Ziel anzukommen. Jedoch werden weitere Räume erst dann geöffnet, sobald alle Gegner eines Raumes besiegt wurden. Für ein kurzes Spielchen kein schlechter Zeitvertreib, mit einem waschechten Mehrspieler-Modus kann man das hier Gebotene aber nicht vergleichen.

Fazit....

"Castlevania - Dawn of Sorrow" bleibt seinem ursprünglichen Spielkonzept treu - und das ist auch gut so! Klassische 2D-Grafik, eine phänomenale Sounduntermalung sowie ein Spielgefühl der ganz besonderen Art erwarten den Spieler. Obwohl die Spielzeit ein paar zusätzliche Spielstunden vertragen hätte, schlägt Soma Cruz' neuestes Abenteuer wie eine Bombe ein. Ein ausgeglichener Schwierigkeitsgrad holt selbst weniger erfahrene Spieler hinter dem Ofen hervor. Eins sollten jedoch alle Spieler gemeinsam mitbringen: Zehn Stunden Zeit ein hervorragendes Abenteuer zu erleben ;-) !

 

+ Castlevania-Feeling schlechthin
+ klassische grafische 2D-Qualität
+ eingängige Musikuntermalung
+ Rollenspielelemente
+ Vielzahl an Ausrüstungen
+ 116 Gegner (!)
+ ausgebautes Seelensystem
+ knapper, aber kurzweiliger MP
- knapp bemessene Spielzeit

GRAFIK: 85%

SOUND/EFFEKTE: 90%

MULTIPLAYER: 70%

GESAMTWERTUNG: 90%

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

 
                   

Gamesload