konsolenkost.de

 
GBA Polarium Advance
 
 
Polarium Advance - GBA
Kilian Pfeiffer (26.04.1006)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Nintendo
GENRE: Puzzle
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-10++
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.25 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Etwas mehr als ein Jahr ist seit dem Release des Nintendo DS in der Zwischenzeit vergangen. "Polarium" gehörte zu einem der Starttitel für Nintendos neuesten Geniestreich! Das Spielkonzept funktionierte einwandfrei, 100 Karten boten eine Menge Holz, die erst einmal bearbeitet werden musste. Auch die Steuerung mit dem Stylus ging einwandfrei von der Hand, so dass "Polarium" für den Nintendo DS als prädestiniert erschien. Nichtsdestotrotz entschied man sich ebenfalls für eine Game Boy Advance-Umsetzung. Jedoch sollte es sich dabei nicht um ein bloßes Recycling altbekannter Karten handeln. Vielmehr wurden sage und schreibe 365 Karten samt neuen Spielsteinen auf das Modul gepackt - eine Aufgabe für viele Wochen!

Menus und die Story....

Es ist offensichtlich, dass eine Story für solch einen Titel überflüssig ist. Alles was zählt ist Euer Köpfchen und ab und zu das notwendige Quäntchen Glück. Im Hauptmenü angekommen erwarten Euch neben den "Hauptmodi" der "Spiel-auf-Zeit"-Modus sowie das "Training", welches Anfänger butterweich in das Spielprinzip von "Polarium Advance" einführen wird. Die "Optionen" erlauben Euch Einstellungen an der Helligkeit des Spielbildschirms sowie den Soundeinstellungen des Titels. Mit fortgeschrittenem Spielverlauf gelingt es Euch weitere Spielsteine frei zu schalten, so dass neben den "Polarium"-üblichen schwarzen oder weißen Steinen auch Steindesign-Kombinationen wie türkis/lila oder braun/gelb zur Verfügung stehen. Diese Wahl ist nicht Spiel-entscheidend, sondern dient dem Prinzip "Just for fun"! Selbst Eure Cursor-Farbe lässt sich verändern. Im Trainingsmenü werden all jene dem Spiel näher gebracht, denen die Spielmechanik unbekannt ist. Auf eingängige Art und Weise werden Euch hier die grundlegenden Regeln des Spiels in Wort und Bild verdeutlicht. Bereits nach kurzer Zeit seid Ihr in der Lage ohne größere Schwierigkeiten dem Spielprinzip zu folgen. Das "Spiel auf Zeit" gibt Euch zwei Spielmodi zur Wahl, unter welchen Ihr Euch entscheiden müsst. Zum einen gilt es hier entweder zehn zufällig generierte Karten eines einfacheren Schwierigkeitsgrades auf Zeit zu lösen, oder aber fünf der schweren Sorte. Eine Rangliste verdeutlicht Eure Erfolge und speichert die von Euch vorgelegte Zeit auf dem GBA-Modul. Vor allem für Duelle unter Kumpels ist dieser Modus interessant - einen richtigen Multiplayer wie seinerzeit auf dem Nintendo DS findet Ihr nicht vor! Das eigentliche Herzstück ist der "Polarium-Kalender", welcher für jeden Tag des Jahres eine Karte bereithält, die es zu lösen gilt - seid Ihr erfolgreich gewesen, ist das Spiel noch lange nicht vorbei. Ein Editor erlaubt Euch weitere Karten ganz nach Eurem Belieben zu kreieren.

Technik und Gameplay....

Obwohl der Game Boy Advance keinen Touchscreen bietet, ist das Spielgefühl dennoch einzigartig. Auch die Steuerung mit dem Steuerkreuz geht leicht von der Hand. Das Spielfeld in "Polarium Advance" besteht grundsätzlich aus Steinen zweier verschiedener Farben (normalerweise schwarz/weiß). Ziel ist es horizontale, einfarbige Reihen zu bilden, die sich letztendlich dann auflösen. Wird beispielsweise ein schwarzer Stein von Euch angetippt und bestätigt, wird dieser weiß. Gegengleich verläuft es mit einem weißen Steinchen. Klingt eigentlich ganz einfach, ist es aber nicht. Die Schwierigkeit liegt darin, dass eine Karte (Spielbrett) mit einem einzigen Spielzug gelöst werden will. Sprich: Ihr beginnt bei einem von Euch gewählten Startpunkt und schlängelt Euch über das Brett, so dass nach der letzten Bestätigung alle horizontalen Reihen einfarbig werden müssen und sich demnach auflösen.

Die ersten Levels des "Polarium-Kalender" sind noch recht simpel, später wird es dann aber hammerhart. Für den Test haben wir uns in der Redaktion durch 249 Karten (von 365) gearbeitet. Da kommt es dann schon mal vor, dass man zur Lösung weit mehr als ein Dutzend an Versuchen benötigt, um nur ansatzweise dem Ziel näher zu kommen. Jeder Level besitzt einen eigenen Schwierigkeitsgrad, der in Form einer Glühbirne angezeigt wird. Schlängelt Ihr Euch anfangs noch über Spielbretter mit einer Birne, werden die Karten im 200er Bereich mit dem Schwierigkeitsgrad von vier Glühbirnen gekennzeichnet. Um das eigentliche Spielbrett samt Steinen ist in der Regel ein neutraler Rahmen gezogen, welchen Ihr mit Eurem Cursor, sozusagen als Ausweichfläche, berühren dürft. Neu hinzugekommen in "Polarium Advance" sind Blockade-Steine, welche die neutrale Fläche versperren und Euch daher die Chancen ein wenig verbauen. Demnach müsst Ihr nun den Weg über die Steine an sich finden, der zur Lösung des Spielbretts führt. Meistens gibt es mehrere Möglichkeiten Bretter erfolgreich zu beenden - den richtigen Anfangspunkt sowie die korrekte Linie über die Karte zu finden, ist ein anderes Thema… So genannte Multi-Steine agieren gleichermaßen als schwarze sowie weiße Steine. Daher könnt Ihr Euch aussuchen welche Funktion sie letztendlich übernehmen sollen. Spielbretter im Stile eines "Tetris", samt den neuen soliden Steinen, sind ein weiteres Highlight bei "Polarium Advance". Sobald solide Steine aufgelöst wurden, fallen alle darüber befindlichen Quadrate weiter nach unten. Hier gilt es also bereits zu anfangs herauszufinden, wie die Position der Steine nach dem Auflösen solider Kästchen sein wird. Rauchende Köpfe sind hier keine Seltenheit - Durchhaltevermögen ist bei diesem Titel eine wichtige Tugend. Gehirnakrobatik in Reinkultur, die äußerst suchterzeugend ist! Und selbst wenn Ihr ein Spielbrett mit Mühe und Not gemeistert habt, gibt es weitere Aufgaben auf diesem zu erfüllen. Eine ist das Lösen der Karte samt des vorgegebenen Anfangs- und Endpunktes, die andere das Beenden mit einer gewissen Anzahl von Schritten. Hier wird es dann beinahe schon pervers, oder besser gesagt knackig schwer! Das Potenzial ist einfach unwahrscheinlich!

Auch der Editor bietet eine Menge. Dank der manuellen Einstellung der Spielbrettgröße und der Möglichkeit die Bretter nach Lust und Laune zu kreieren, ist auf lange Sicht vorgesorgt. Ebenso könnt Ihr Brett-Codes der Nintendo DS-Version auf Eurem GBA verwenden und diese Spielbretter dann auf dem Modul sichern. Leider fehlt ein Mehrspieler-Modus. Bretter auf Zeit gegen Freunde zu spielen, wäre beispielsweise ein sehr interessanter Ansatz - wobei sich hierfür die WiFi-Verbindung des Nintendo DS besser eignen würde.

Grafik & Sound....

Bunte Steinchen hin oder her. Die Grafik von "Polarium Advance" ist zweckmäßig, jedoch in der objektiven Betrachtung alles andere als ein Überflieger. Das muss sie aber auch gar nicht sein! Das was Spieler wollen, sind in der Regel keine Blender, sondern vielmehr ausgefeilte Spielprinzipien, die Ihr Geld rechtfertigen und auf lange Sicht begeistern. Genau das gelingt dem Titel in einmaliger Art und Weise. Insofern sind bis auf die Auflösungseffekte der Steinchen keine grafischen Höhepunkte vom Spieler zu erwarten ;-) .

Futuristische Musik unterlegt die Spielbretter in angenehmer Weise, jedoch bleibt die Abwechslung etwas auf der Strecke. Es fehlt einfach an einer größeren Menge von Musiktiteln. Bis Level 200 ertönen nicht viel mehr als sechs unterschiedliche Titel. Eindeutig zu wenig!

Fazit....

Wie der Vorgänger gelingt es auch "Polarium Advance" den Spieler in seinen Bann zu ziehen. Dank neuer, interessanter Spielsteine sowie einer Unmenge an fordernden Levels, begeistert der Titel über viele Wochen! Zusatzaufgaben fordern dann den letzten Rest Eures überstrapazierten Denkorgans. Ein Editor wurde dem Spiel ebenso beigelegt wie der für Anfänger sehr nützliche Trainings-Modus. Trotz der fehlenden Stylus-Steuerungsmöglichkeit bleibt das Spielprinzip erhalten. Jedoch fehlt ein Mehrspieler-Modus, der das Potenzial des Titels nochmals deutlich hätte nutzen können. Auf Grund der günstigen UVP des Spieles kann der Titel aber jedem denkfreudigen Game Boy Advance-Besitzer ans Herz gelegt werden. "Tetris" hat hier wirklich einen starken Konkurrenten!

 

+ neue Spielsteine
+ geniales Spielprinzip
+ 365 Spielbretter (!)
+ Trainingsmodus
+ Monate-langer Spielspaß
+ günstige UVP des Herstellers
- kein Multiplayer
- halt keine TS Steuerung
- auf technischer Seite altbacken

GRAFIK: 26%

SOUND/EFFEKTE: 63%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 87%

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

 
                   

Gamesload