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Mario vs. Donkey Kong GBA
Matthias Engert (03.12.2004)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Nintendo
GENRE: Knobel Jumper
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-10++
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
WIRELESS KOMPATIBEL: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Wie hat Nintendo auf seiner Website vor kurzem so trefflich gesagt, der November ist der Mario Monat. Und in der Tat sind wenn man den US Markt mit einem Mario Tennis oder Mario 64 DS nach dazu zählt gleich 5 Mario Spiele erschienen. Wobei man das ganze auch auf das Jahr ausdehnen könnte. Zumindest durften Mario Fans ihren Helden noch nie so oft in Aktion erleben. Es gibt zwar immer wieder Stimmen die meinen Nintendo sollte seinen Klempner nicht auf Teufel komm raus ausschlachten, ich für meinen Teil habe damit kein Problem solange die Qualität der Spiele stimmt. Einer der beiden aktuellen GBA Titel ist Mario vs. Donkey Kong. Neben Super Mario Ball einer der GBA Titel auf die ich seit der Games Convention persönlich sehr gewartet habe. Denn das Spielprinzip auf das sich Nintendo hier versteift hat ist auf dem GBA kurioserweise noch relativ unbefleckt, auch wenn Nintendo selber das Spiel als Jump'n Run einstuft und in meinen Augen da mörderlich untertreibt. Das Spiel ist eher eine Mischung aus Knobel, Denk, Logik und Jump'n Run und hat auf dem GBA kaum Konkurrenz. Einzig Rare's Sabre Wulf schlägt in eine ähnliche Kerbe und bietet ebenfalls ein geniales Spielprinzip. Spieler die sich auf dem GBC noch an die Crazy Castle Spiele erinnern sollten auf jeden Fall die kommenden Zeilen etwas intensiver lesen.

Menus und die Story....

Eingestimmt wird der Spieler mit einem schönen und lustig gemachten Vorspann. Zwar nur in Form diverser Render Bildchen weiß die Sounduntermalung mit dem Geplapper, Schreierei und bekannten Geräuschen zu gefallen und stimmt den Spieler schnell ein welches Umfeld er hier zu erwarten hat. Dabei ist die Story zwar nebensächlich, weicht aber mal vom üblichen Gut und Böse im Hause Nintendo ab. In der Welt von Mario vs. Donkey Kong hat es Mario zum Superstar geschafft, was mittlerweile so weit geht das kleine Mini Mario Figuren als Fanartikel hergestellt werden. Etwas das Donkey Kong garnicht so richtig gefällt. Also beschließt er einen hinterlistigen Plan in die Tat umzusetzen und stielt aus dem örtlichen Kaufhaus alle Mini Mario Figuren und macht sich aus dem Staub. Helle Aufregung bei Mario der von nun an versucht Donkey Kong zu jagen um eine Figur nach der anderen wieder zurück zu holen. In dem Falle übernehmt Ihr also die Rolle des rotbemützten Klempners und habt bei der Suche nach den Figuren weißgott mehr als nur ein Jump'n Run hinter euch zu bringen.

Wie üblich bringt auch dieses Spiel alle technischen Dinge mit die Nintendo Spiele auf dem GBA durchweg bieten. Angefangen bei einem komplett deutschen Spiel, auch wenn Sprache eine eher untergeordnete Rolle spielt, sowie einen Batteriespeicher der euch 3 Savegames erlaubt. Optionen gibt es auch die z.b. die Art des Ausgabegerätes als Wahl anbieten. Also ob Ihr nun auf einem GBA selber oder dem GameBoy Player spielt. Ansonsten werdet Ihr unvermindert in das Spiel gelassen und das ganze startet mit immer wieder auftauchenden Sequenzen im gleichen Stil, die man sich mit der Zeit auch jederzeit nochmal anschauen kann. Danach startet das Game und Ihr macht Bekanntschaft mit einem frischen Spielprinzip und sehr interessanten Gameplay.

Technik und Gameplay....

Mario vs. Donkey ist vom Grundprinzip her wie Nintendo selber es einstuft ein Jump'n Run, das heißt die Spielziele werden mit Geschicklichkeit erreicht. Allerdings und das kommt hier dazu sind zahlreiche Einflüsse, Logisches Denken und Reaktionsvermögen ebenso vonnöten um etwas zu reißen. Eingeteilt ist das Spiel in sogenannte Welten. Anfangs stehen euch 6 Welten zur Verfügung. Jede Welt wird linear gespielt und verzweigt in sich nochmal in 6 Action Level, 1 Mini Mario Level und einen Endkampf gegen Donkey Kong. So sind alle Welten eingeteilt, auch wenn sich der Spieler im gesamten über 18 Welten freuen darf. Bis er die aber alle sieht hat der liebe Gott den Schweiß gesetzt. Startet Ihr eine Welt ist nur das erste von 6 Action Leveln anwählbar. Ziel in den Action Leveln ist es in einem 2D Areal einen Schlüssel zu finden und den zu einer Tür zu transportieren. Ist das geschafft wartet ein zweiter Levelteil in dem Ihr die kleine Mario Mini Figur holen müßt um so ein Level abzuschließen. Erster Knackpunkt in all diesen Zielen ist der Faktor Zeit. Wie in den alten Jumpern steht euch nur eine bestimmte Zeitspanne zur Verfügung. Wer also auf Zeitdruck nicht unbedingt abfährt wird mit dem Spiel so seine Probleme bekommen.

Zweiter wichtiger Punkt ist das Lebensfeature, über das man geteilter Meinung sein kann. Macht man einen spielerischen Fehler oder sonst etwas negatives ist ein Leben sofort weg. Trefferpunkte gibt es keine und Rücksetzpunkte der bekannten Art sind fehl am Platz, da die Action in nur wenigen GBA Screen großen Arealen abgeht. Ist ein Leben weg startet man das Level von neuem und beim Verlust aller Leben ebenso. Da der Score Levelspezifisch angelegt ist und nicht übergreifend ist auch hier der Lebenverlust nich tragisch. Aber gut, wenn Nintendo es so möchte. ;-) Wie schon erwähnt ist es das Ziel einen Schlüssel im Areal zu finden und diesen aufzunehmen und zu einer Tür zu transportieren. Das ganze startet logischerweise mit einfachen Leveln, die einen erstmal warm werden lassen. An Grundaktionen kann Mario wie schon erwähnt springen. Das ganze in mehreren Varianten, die auch die SMS bekannte Reverse Sprung Variante für große Höhen beinhaltet. Er kann sich ducken und an diversen Dingen festhalten. Das Spielprinzip ist dabei so angelegt das entweder der Weg zum Schlüssel oder der Tür mit Hindernissen versehen ist. Entweder mechanischer und baulicher Art oder aber durch Gegner, wo man auch hier von den Shy Guys bis zu den Geistern alles wiederfindet was irgendwann in einem Mario Spiel mal eine Rolle gespielt hat.

Dazu kommen die berühmten dreifarbigen Bodenschalter, die im Areal irgendetwas bewirken und meist diverse Wände freigeben, oder eben noch transparente Wege sichtbar machen. Schön das man dabei das ganze auch farblich angepaßt hat und man sieht wo die blauen Sachen für den blauen Schalter sind. Hat Mario den Schlüssel erreicht muß er drauf springen, B drücken und trägt ihn nun. Jetzt kann er nur eine Sprungvariante nutzen, keine Leitern benutzen oder Seile an denen er sich hochziehen kann. Erschwerend kommt dazu das er den Schlüssel, wenn dann nur für 12 Sekunden nochmal ablegen darf und ihn in dieser Zeit wieder aufnehmen muß. All das reicht erstmal um die Grundschwierigkeit zu erklären. Hat er den Schlüssel und vor ihm liegen nur ein paar Plattformen zur Tür hüpft er diese mit dem Schlüssel hoch und kommt zur Tür. Danach wechselt Ihr in das 2. Teillevel wo Ihr nur die Figur holen müßt. Aber und jetzt kommt die eigentliche Schwierigkeit, hat sich Nintendo in Sachen Hindernissen keine Grenzen auferlegt und Geschicklichkeits wie Denkspezialisten sind gleichermaßen gefordert. Das beginnt damit das man über mehrere Ecken denken muß und z.b. die Schalter für Wege gleich mehrmals hin und her drücken muß und so den Schlüssel im übertragenen Sinne in Etappen erreicht. Dazu hat man euch an Gegnern und Hindernissen alles mögliche entgegen gestellt.

Das beginnt bei simpel herumlaufenden Gegnern, die Mario aufnehmen und werfen kann um vielleicht einen zweiten Gegner zu erwischen. Manche Gegner klettern wie Ihr an Lianen auf und ab oder fliegen durch das Level und lassen immer mal was fallen. Wiegesagt, ein Treffer dabei reicht um das Level neu starten zu müssen. Dazu sind Gegner dabei die Mario auch nutzen muß. Um z.b. über eine Zackenschlucht zu kommen wirft er einen Gegner dort hinein. Der läuft über die Zacken und dient Mario samt Schlüssel z.b. als Plattform um auf die andere Seite zu kommen. Die Steuerung und damit das Sprungverhalten ist sehr direkt und genau. Nachdrücken ist kaum erforderlich und kommt dem Spielprinzip entgegen. Auch weil die Spielfigur logischerweise nicht die größte ist. An baulichen Dingen geht das ganze dann noch weiter. Das fäng bei der Umgebung an, die z.b. auch Lava Böden bringt, deren Pegel steigt und Ihr zusätzlich zum Schlüssel, Tür oder Figuren Suchen auch noch dies im Auge behalten müßt, oder aber die Wege nach Rom führen kreuz und quer durch das Areal. Oft steht man nur durch eine blaue Wand getrennt vor dem Ziel. Der Schalter um diesen Weg aber zu öffnen ist genau am anderen Ende des Areals und wenn es geht noch mit anderen Hindernissen gespickt. Aber es macht tierisch Spaß diese Abhängkeiten und oftmals Reaktionstests auch hinter sich zu bringen. Plattformen die nur einmal benutzbar sind, bröcklige Böden oder die Geister die euch nur folgen wenn man sie nicht anschaut sind nur Beispiele, die man hier immens ausbauen könnte.

Das schöne daran ist das man immer eine neue Steigerung erfährt und dadurch vor allem überrascht wird was die Spielzeit angeht. Anfangs der Meinung die 6 Welten in ein paar Stunden zu knacken wird das ganze durchaus zum Geduldsspiel und birgt auch Frustpotential in sich. Man sollte das niedliche Äußere hier nicht unterschätzen. Denn wie schon erwähnt ist nach den 6 Welten bei weitem nicht Schluß. Die ersten 6 Welten mit der Bezeichnung Basic, was manchmal arg untertrieben ist wird gefolgt von 6 weiteren Welten mit der Bezeichnung Plus. Wer dann noch immer noch nicht genug hat und andere Spielziele geschafft hat darf sich über die Profi Varianten und nochmal 6 komplette Welten freuen. Ich habe zwar gehofft für den Test auch die noch intensiv zu spielen, mußte es aber erstmal mit den Plus Varianten bewenden lassen. Sonst säße ich wohl noch im neuen Jahr dran. ;-) Allerdings bekommt man die Profi Level auch nicht geschenkt. Und schon komme ich zu den Sachen die es neben den Action Leveln ja auch noch gibt. Angefangen damit das man in jedem Level pro Welt einen Score knacken kann. Schafft man dies bekommt man einen Stern. Und nur wenn man alle Sterne in den ersten beiden Welten hat werden die Profi Level anwählbar. Halleluja!! ;-) Gedulds und Langzeitspieler werden hier echt gefordert. Aber gut so!

Dazu kommen die letzten beiden Level pro Welt die auch so ein Ding für sich sind. Das 5. ist immer ein Mini Mario Level, in dem Ihr wenn man so will die eben noch erspielten 6 kleinen Figuren als Vater Figur wie Lemminge durch ein Areal in eine Spielzeugkiste lotsen müßt. Das sieht nicht nur irre aus und klingt genial. Es spielt sich auch durchaus anspruchsvoll. Allein die Klänge der Kleinen und Mario selber sind jedesmal ein Grund zum Schmunzeln. Man muß sich das so vorstellen das Ihr Mario wie gewohnt steuert. Lauft Ihr z.b. auf einer Etage nach rechts laufen die 6 kleinen eine Etage drunter in die Richtung mit. Ziel ist es auf dem Weg in die Kiste 3 Buchstaben mit den kleinen Mini Marios einzusammeln, wobei zumindest ein Mini Mario überleben muß. Je weiter man kommt um so mehr muß man auch hier nachdenken. Man muß den kleinen ebenfalls Wege durch Schalter öffnen oder z.b. zu einem Trampolin lotsen damit sie ebenfalls eine Etage nach oben kommen. Denn von sich aus laufen sie nur, mehr nicht. Dabei gilt es aber aufzupassen das Ihr nicht einen Fehler macht oder durch eine Unachtsamkeit die kleinen verliert. Ich bin überrascht wieviel kleine Ideen man hier eingebaut hat. Je länger man spielt um so intensiver wird das Gameplay in diesem Spiel.

Das Ende jeder Welt ist dann Donkey Kong selber. Ihn gilt es 4 mal zu treffen, während man euch anfangs mehr Trefferpunke zugesteht. Aber keine Angst. Auch das ändert sich beim Welten Wechsel ;-). Angefangen das Ihr z.b. Fässer aufnehmen müßt und ihn einfach durch einen Wurf treffen müßt. Später hängt Ihr an Lianen und müßt Gegnern ausweichen, die er euch entgegen schickt und zudem seinen Bewegungen folgen. Dazu Plattformen auf denen Ihr navigieren müßt und so ziemlich jedes Feature aus einem Mario Jumper wird irgendwann mal bedient. Wer auf solche kniffligen Spiele steht, das hier auch ideal für zwischendurch geeignet ist investiert hier sein Geld durchaus auf lange Sicht. Denn die Spielzeit ist je nach Spieler immens lang. Wer intensiv spielt und sich durch Frustmomente nicht aus der Ruhe bringen läßt kann in 15 Stunden zumindest die ersten beiden Welten schaffen. Aber das ist eher ein Schätzwert. Denn fordern tut einen das Spiel mehr als genug. Sieht aus wie ein niedlicher Jumper, kann aber den härtesten Crack zum Weinen bringen. ;-)) Das ist vielleicht auch der Kritikpunkt wenn man es so nennen will. Hinten raus fast schon zu schwer ein Game das Frustpotential in sich birgt. Das Zeitfeature ist da nur ein Feature.

Grafik & Sound....

Grafisch gefällt vor allem der Blick für das Detail. Sind die Hintergründe nichts besonderes ist die Detailverliebtheit mancher Bauten sehr groß. Mario ist für diese Größe sehr schön animiert und gefällt vor allem in den Mini Mario Leveln gut. Farbenfrohe Bauten die zum einen nützlich zur Orientierung sind wissen auch von der Gestaltung her zu gefallen. Im gesamten eine zweckmäßige Grafik mit viel Farbpower. Highlight ist der Sound. So klare Sprung und Aktionsgeräusche boten ja nicht mal die Mario Jumper an sich. Dazu eine vor sich hin dudelende Musik die paßt und unterhält. Klasse sind die Soundgeräusche in den Mini Mario Leveln. Man schließt die kleinen Racker ja fast schon in's Herz wenn sie ihrem Vati blind folgen. ;-) Von daher gibt es nichts zu meckern. Technisch perfekt wie man es in diesen Spielen von Nintendo auch gewohnt ist.

Fazit....

Mario vs. Donkey Kong ist ein Spiel das man anfangs ganz leicht unterschätzen kann. Sieht niedlich aus und klingt auch so. Dahinter verbirgt sich aber ein Spielprinzip das zum einen weit über ein Jump'n Run hinausgeht und ab der zweiten Welt den "ganzen Gamer" fordert. Eine durchaus knackiger bis fast schon unfairer Schwierigkeitsgrad der nichts für ungeduldige Spieler ist. Auch wer mit Countdowns und Zeitdruck so seine Probleme hat wird irgendwann vielleicht entnervt ausmachen. Hardcore Cracks die mal wieder ihren Gehirnschmalz verwenden wollen und dabei lange an kniffligen Aufgaben hängen können sind durchaus richtig. Gerade hier punktet das Spiel mit dem Umfang. Konkurrent Sabre Wulf war nicht minder genial, aber schneller durch. Wer dieses Spiel mochte oder auf dem GBC die Crazy Castle Games gerne gespielt hat sollte hier einen genauen Blick wagen. Wiegesagt, überraschend das auf dem GBA dieses Spielprinzip so wenig vorhanden ist. Hier hat man aber erstmal für eine Weile ausgesorgt.

 

+ Lange Spielzeit
+ Viele Spielideen
+ Sehr Anspruchsvoll
+ Grafik/Sound
+ Viele logische Abhängigkeiten
+ Mini Mario Level
+ Batteriespeicher
+ Komplett Deutsch
- Leben Feature überflüssig
- Birgt auch Frustpotential
- Zeitfaktor nicht jedermans Sache

GRAFIK: 80%

SOUND/EFFEKTE: 84%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 86%

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