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GBA Gunstar Future Heroes
 
 
Gunstar Future Heroes - GBA
Matthias Engert (06.10.2005)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Treasure
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-10+
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: 04.November
WIRELESS KOMPATIBEL: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Je länger man als Zocker seiner Leidenschaft frönt, um so öfters macht man bei vielen Spielen auch mal eine Zeitreise. Der Bereich Remakes ist gerade auf den Handhelden immer wieder ein vieldiskutiertes Thema. Geben die Spiele inhaltlich nicht viel her wird meist gemault ob der Faulheit der Entwickler neues anzugehen, sind es Klassiker die gefallen wird meist anders argumentiert. Auch im vorliegenden Fall ist das Produkt an sich nicht neu. Mega Drive Spieler alter Tage werden beim Namen Gunstar sicherlich feuchte Hände bekommen. Mit Gunstar Future Heroes bekommt nun diese Serie einen GBA Nachfolger, die altes mit neuem verschmelzt. Das man dazu mit einem actiongeladenen Spielprinzip auf dem GBA punkten kann zeigte Publisher THQ nicht zuletzt mit AstroBoy. Und wem das vielleicht immer noch nicht reicht oder viel sagt, dem sei der Entwickler der GBA Version an's Herz gelegt. Treasure, die nicht zuletzt durch das geniale Sin & Punishment auf dem N64 zeigten wie ein Action Game auszusehen hat.

Menus und die Story....

Das man auf jeden Fall ein technisch überzeugendes Spiel vor sich hat merkt man schon beim Einschalten, wo sich das Treasure Logo wie eine Würfel vor einem dreht. Einer der Effekte die man auf dem GBA höchst selten mal bestaunen kann. Storytechnisch kommen natürlich die alten Recken wieder zu ihrem Recht, die schon auf dem Mega Drive für Ordnung sorgten. Red und Blue, die Stars von Gunstar Future Heroes müssen erneut dafür sorgen, das ein sehr mächtiger Stein nicht in die Hände eines finsteren Imperiums fällt, das den Gott des Ruins wiedererwecken will. Aus diesem Grunde zieht Ihr in Gestalt der beiden los um das zu verhindern und dürft euch dabei auf verschiedene Wege und Story Elemente freuen. Dabei verfügt das Spiel über einen Speicher und wird in Sachen Texten komplett deutsch an den Mann oder die Frau gebracht. Recht spartanisch gestaltet gelangt Ihr über das Hauptmenu zum eigentlichen Spielinhalt.

Technik und Gameplay....

Hier verzweigt das ganze nun. Wählt Ihr den Spielstart an könnt Ihr zunächst wählen welchen der Helden Ihr steuern wollt. Danach folgt die Wahl eines von 3 Schwierigkeitsgraden. Alle mal gespielt merkt man schnell wieder das Treasure keine Spiele für Nasenbohrer macht. Selbst Leicht bietet so manche knackige Stelle im Spiel. Wobei der zunächst augenscheinlichste Unterschied die Startmenge in Sachen Lebensenergie ist. Startet man auf Leicht mit 200 Lebenspunkten, so werden es auf Mittel 150 und auf Schwer 100. Allerdings und das finde ich recht gelungen ist die maximal mögliche Energie auch auf Schwer 200. Nur muß man dafür einiges an Heilitems aufsammeln. Doch eines nach dem anderen. Habt Ihr diese Vorberreitungen getroffen startet das Spiel auf der Erde als zunächst einzig wählbarem Level. Erst wenn man dieses Level komplett gelöst hat werden 5 weitere Orte anwählbar. Wobei Level fast schon das falsche Wort ist. Zwar ist das erste Level nicht ewig lang, so werdet Ihr später immer länger gefordert. Eingeteilt ist dabei jede Location im Spiel in mehrere Abschnitte. Je nach Schwierigkeitsgrad und Team kann man diese Abschnitte später auch einzeln als Startpunkte anwählen und nach und nach aktivieren. Zum einen mal was anderes und auch perfekt geeignet um als Scorejäger das ganze immer und immer wieder zu spielen. Nach einer von vielen kleinen Story Einblendungen werdet Ihr im Level abgesetzt und das grobe Spielprinzip zeigt sich.

Gunstar Future Heroes ist meist ähnlich einem AstroBoy angelegt das Ihr per einfacher Jump'n Run Manier durch die Gegend lauft und dabei die Waffen in ununterbrochener Abfolge sprechen läßt. Wobei das Thema Abwechslung hier auch eine große Rolle spielt. Neben diesen Einlagen dürft Ihr euch zudem auf Pseudo 3D Flugeinlagen freuen, Zwischen und Endgegnerkämpfe sowie weiterem ungewöhnlichen Varianten im Vorankommen in einem Level. Doch kümmern wir uns zuerst um die meistvertretene Variante. Hier steuert Ihr einfach den Charakter per Kreuz in 2D Scroll Umgebungen nach allen Seiten. Ihr könnt per A-Taste springen und benutzt die B-Taste für die Waffen. Hier kommen nun die Bildschirmanzeigen in's Spiel, die auch für alle anderen Gameplay Varianten gelten. Oben links findet man als erstes in Zahlenanzeige die eigene Lebensenergie. Daneben folgen 3 Symbole, zwischen denen man im Spiel hin und herschalten kann und die einfach gesagt die Art der Waffe definieren. Daneben folgt eine Leiste, die sich füllt sobald Ihr den Gegnern im Screen zeigt was eine Harke ist. Ist diese Leiste komplett gefüllt steigt die Leistung der Waffen, was man nicht nur visuell merkt. Rechts findet man zudem eine Score Anzeige, die auch in diesem Spiel einen besonderen Motivationskick gibt. Die drei Waffensymbole geben wenn man es einfach ausdrücken will ein Dauerfeuer in Form eines Flammenwerfers wieder, die Möglichkeit Einzelgeschosse zu verschießen und im Falle des grünen Symbols zielsuchende Laserattacken zu starten. Dabei ist Gunstar wieder so ein typisches Spiel wo man fast nur mit gedrückter Attack Taste durch die Gegend rennt.

Eine Schwierigkeit im Spiel ist nun die Tatsache das Gegner immer wieder neu generiert werden. Bestimmte Abschnitte eines Levels müssen zwar feindfrei gemacht werden, ehe ein Pfeil das weitergehen anzeigt. Geht man aber nicht weiter tauchen immer neue Möchtegerns auf. Gegner hinterlassen je nach Stärke Heilitems die man aufsammeln kann. Etwas ungewöhnlich gemacht läuft man nicht einfach drüber, sondern muß jedesmal das Kreuz unten plus Action Taste benutzen. Ärgerlich das diese nach ein paar Sekunden wieder verschwinden. Kommt man also nicht gleich ran verschenkt man so immer wieder Lebensenergie. Aufsammeln hätte es in meinen Augen da auch getan. Klasse finde ich das alle Gegnertypen eine Anzeige auf den Screen zaubern wieviel Lebensenergie sie noch haben. Vor allem bei Boss und Zwischengegnern nicht zu unterschätzen, ob man für eine finale Attacke das Risiko mal kurz erhöhen kann. Natürlich könnt Ihr zum einen im Sprung ballern, als auch nach allen Richtungen. Was auch so sein muß. Denn nur Gegner von den Seiten wäre ja fast schon zu einfach. ;-) Wie in einem Uhrwerk greift hier nun eins in das das andere. Zum ersten ist die Steuerung butterweich und ideal für ein solches Spiel. Zudem sind die Attacken nicht nur visuell imposant, sondern man geht als Spieler dabei regelrecht mit, wobei wir wieder bei der penetrant gedrückten Attack Taste sind. Nachteil bei allem das Ihr bei leerer Energieleiste nicht mittendrin abgesetzt werdet, sondern das Level von vorn beginnt. Man merkt auch hier das man ein Spiel im alten Arcade Stil vor sich hat. Allerdings und das entschärft das ganze extrem spielt man sofort wieder ohne Nachzudenken ohne die Lust zu verlieren. Diesen Effekt hat man in jedem Abschnitt des Spiels und ist fast schon das größte Plus. Man merkt ja als Spieler schnell ob man die Lust verliert oder sich sofort wieder hineinstürzen will.

Dieser Kick liegt aber auch an anderen Dingen. Zum einen an den Variationen im Gameplay selber. Wie schon angesprochen sind die Laufabschnitte nicht das einzige. Im Verlauf stürzt Ihr euch auch in fliegende Vehicle und die Action geht nun in Pseudo 3D Umgebungen vonstattet. Dabei fliegt Ihr sichtbar im Screen auf euch selber zu, während von allen Seiten immer wieder neue Gegner auftauchen. Erinnert ein wenig an Ikaruga, auch wenn die Sicht eine andere war. Nie zu lange machen auch diese Abschnitte sehr viel Spaß. Dazu wird gemischt, so das Ihr die einzelnen Varianten auch innerhalb einer Location erleben könnt. Weiterhin werden wie schon angesprochen die Level immer größer und damit die Action vielfältiger. Es wird mehr verzweigt und Gegner hängen und kleben an den unmöglichsten Ecken um euch herum. Das Ihr wie ein Mega Man dabei an Wänden hochspringen könnt und müßt unterstreicht das ganze. Und wem das noch nicht reicht darf sich im letzten, fast schon nicht enden wollenden Level an einem Mario Party Verschnitt erfreuen. Hier wechselt teilweise die Sicht auf ein Art Spielbrett, wo der Spieler über eine Würfelanzeige vorankommen muß. Verschiedene Felder, die wahlweise Energie bieten oder man sofort in ein Zwischengegnerlevel gebeamt wird. Wer hier Pech hat und ich spreche da aus eigener Erfahrung, kann zwar mit voller Energie am Brett ankommen, am Ende aber mit fast nichts das ganze verlassen. Ihr seid hier also selber eures Glückes Schmied. ;-) Und immer wenn man denkt "hier bin ich aber gut durchgekommen", darf man sich auf wunderbare Boss Gegner freuen.

Wie bei einem AstroBoy sind diese teilweise mehr als Bildschirmfüllend und nur mit verschiedenen Taktiken zu knacken. Klar ist es ärgerlich und im ersten Moment frustrierend wenn man gerade hier draufgeht und nochmal anfängt. Aber auch wenn ich mich wiederhole. Gunstar Future Heroes schafft es das der Spieler ohne groß Nachzudenken sofort wieder loslegt. Einer der größten Pluspunkte den man in einem Spiel finden kann. Es paßt einfach alles im Gameplay. Vom Anspruch her will ich aber nicht verschweigen das ab Mittel schon die Hardcore Cracks gefordert sind. Die unaufhörliche und schnelle Balleraction auf dem Screen ist fordernd und hat AstroBoy Charakter. Aber es gibt ja noch den Leichten Grad, der auch Einsteigern Erfolge beschert. Das man aber eben alle Grade mal probieren sollte zeigt sich in den verschiedenen Wegen zum Ziel, die dann variieren. So ist dann auch die Spielzeit nicht so einfach zu definieren. Auf Leicht kann man schon in 5-6 Stunden durchkommen. Normalerweise ein Fakt der bei mir für Abzüge sorgt. Da aber die anderen beiden Grade Änderungen bieten, der Anspruch ungleich höher ist ohne das der Spaß leidet und damit die Spielzeit unweigerlich steigt, fällt das hier nicht in's Gewicht.

Grafik & Sound....

Das Thema Grafik muß man in diesem Spiel fest mit der Plattform und der Engine verbinden. Zeigte ein AstroBoy schon grafisch was der GBA doch so alles drauf hat, schraubt Gunstar dies nochmal einen Tick nach oben. Eine saubere Engine, die Explosions und Waffeneffekte auf den Screen zaubert die man dem GBA eigentlich fast schon nicht zutraut. Satte Farbpower, viele Details und alles mögliche an Animationen sorgen für eine durchgehende Augenweide im Spiel. In diesem Genre das beste was der GBA hergibt. Der Kreis schließt sich beim Sound. Actiongeladene Sounduntermalung sei es bei der Hintergrundmusik oder den satt klingenden Effekten, was einfach gefällt und paßt.

Fazit....

Viel muß man eigentlich zu einem Gunstar Future Heroes garnicht sagen. Ein Action Game das auf dem GBA wie wenige Spiele eine spezielle Position einnimmt. Angefangen bei der Spielbarkeit, der ohne Pause anhaltenden Balleraction bis hin zur technischen und vor allem grafischen Präsentation. Selbst wenn man draufgeht, will man sofort wieder anfangen und erlebt so einen hohen Spaßfaktor. Verschiedene Charaktere und einhergehend veränderte Wege kommen ebenso dazu wie die spielerische Abwechslung, die sich eben nicht nur auf Laufen und Ballern beschränkt. Einfach gesagt kann man festhalten, wer das Spielprinzip mag wird hier glücklich. Oder anders herum. Wer AstroBoy mochte wird Gunstar Future Heroes lieben.

 

+ Imposante Technik
+ Sehr Gute Steuerung
+ Satte Grafik/Boss Gegner
+ Gameplay Variationen
+ Waffenvarianten
+ 2 Charaktere spielbar
+ Komplett Deutsch
+ Batteriespeicher
- Grad Schwer schon arg knackig
- Dürfte nie enden ;-)

GRAFIK: 95%

SOUND/EFFEKTE: 84%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 92%

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