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Wii U Watch Dogs
 
 
Watch Dogs - Wii U
Matthias Engert (29.07.2015)

SYSTEM: Wii U-PAL
ENTWICKLER: Ubisoft/Havok
GENRE: Action
SPIELER: 1(2-4) Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 128 MB
DOWNLOADS: uplay
SCHWIERIGKEIT: 3-10
CONTROL: Pad,Pro
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK18
5.1/DD/HD: Ja/Nein/1080p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.25 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE GAMEPLAY: Ja
MIIVERSE: Nein

   
Einleitung....

Videospiele dienen ja gemeinhin dazu, dass der Spieler in Rollen schlüpfen kann, die man im realen Leben wohl nie erleben wird. Sei es um zum Beispiel mal den Helden zu spielen, der Champion einer Rennserie zu werden, oder vielleicht eine entführte Prinzessin zu retten. ;-) Na ja ihr wisst was ich meine. Oftmals weit hergeholt, was die Story, den Zeitrahmen oder die Umgebung angeht. Aber es gibt auch die Spiele, die manchmal auf eine interessante Weise auch den Alltag wiederspiegeln. Watch Dogs ist so ein Beispiel, auch wenn es extrem überspitzt und übertrieben umgesetzt ist. Aber das Thema Überwachung und Manipulation von Daten ist ja heutzutage alles andere als weit hergeholt. Genau darum dreht es sich unter anderem in Ubisofts Action Titel, den wir euch heute etwas genauer vorstellen wollen. Zwar schon eine ganze Weile auf dem Markt, wollen wir diesen ungewöhnlichen Titel natürlich nicht vergessen. Zusätzlich ist er leider einer wenigen Titel, der mit seiner Gewalt und Action auch die älteren Spieler anspricht. Spiele mit denen die Nintendo Plattformen in Sachen Quantität leider nicht gerade gesegnet sind. Erinnert mich ein wenig an einen Zeitraum auf der Wii, als mit "Der Pate" auch gerade mal ein vergleichbarer Titel verfügbar war. Denn das auch hier erlebbare GTA Spielprinzip erfreut sich nicht umsonst großer Beliebtheit. Auch hier stand der Release ja auf der Kippe und die Wii U Version kam mit einiger Verspätung. Wie der Test, der euch nun den Inhalt aber ausgiebig vorstellen soll. ;-)

Menus und die Story....

Zwar ist der Titel ein Ubisoft Projekt, umgesetzt für die Wii U hat es die bekannte Software Schmiede Havok, die uns ja schon seit einigen Nintendo Generationen begleiten. Zunächst bietet das Spiel bei den Rahmenbedingungen nur gelungene Dinge. Das beginnt schon bei der kompletten Lokalisierung des Titels, so dass sich der Spieler neben deutschen Texten, auch auf eine ebenso komplette Sprachausgabe freuen kann. Technisch einer der 1080er Titel, auch wenn man hier einige Portierungsdefizite hinnehmen muss. Aber dazu weiter unten noch ein paar Worte. Soundtechnisch im üblichen Wii U 5.1 Sound gemacht, beansprucht der Titel im Wii U Speicher vertretbare 128 MB. Da gibt's im negativen Sinne ganz andere Kaliber auf der Wii U. Was die Controller angeht, darf der geneigte Wii U Crack neben dem Pad auch den Pro Controller nutzen. Auch an eine Mehrspieler und Online Einbindung hat man gedacht, wobei der Mehrspieler an sich sogar nur Online nutzbar ist. Macht hier auch Sinn. Offline schlagt ihr euch als Einzelkämpfer durch das Spiel. Aber auch zu diesem Thema später noch ein paar Zeilen. Wie schon erwähnt ist die Geschichte durchaus etwas Besonderes und könnte im Zeitalter des Ausspionierens und der Datenmanipulation nicht aktueller sein. In Watch Dogs schlüpft der Spieler in die Rolle des Charakters Aiden Pearce und findet sich im aktuellen Chicago wieder. Das Spiel beginnt mit dem Thema, dass hier eigentlich alles inhaltliche beeinflusst, dem Hacken in alles und jeden. Aiden und sein Kumpel Damien beginnen damit, in einem Hotel per Cyberattacke diverse Konten leerzuräumen. Bis ihr Eindringen bemerkt wird und die Aktion abgebrochen wird. Die Folge ist ein Auftragsmord von einer unbekannten Person, der einen Killer auf Aiden ansetzt. Allerdings geht der Anschlag schief und anstatt Aiden zu töten, verliert bei einem Autounfall dessen Nichte ihr Leben. Von da an sinnt Aiden auf Rache und macht sich auf die Suche nach dem Killer und den Hintermännern. Was er dabei aufdeckt und herausfindet, hat bald eine weit größere Dimension, als er annimmt und die Geschichte um Gewalt, Hacken, Cyberkriminalität und Mord nimmt seinen Lauf.

Wie ich finde eine sehr stimmige Geschichte, die im Spielerverlauf nie langweilig wird und immer wieder mit interessanten Wendungen und überraschenden Begebenheiten gespickt ist. Allein das Ende ist in dieser Hinsicht sehr gelungen. Doch bevor man sich damit auseinandersetzen kann, stehen ja noch ein paar andere Dinge an. Zunächst die einführenden Menüs des Spiels. Einmal gestartet bietet euch das Hauptmenu des Spiels mehrere Möglichkeiten an. Neben dem Neustart und der Fortsetzen Option, warten die Einstellungen, die Zusatzinhalte, die Controllereinstellungen und die Credits. Wer möchte kann das Spiel ab jetzt auch gleich komplett auf dem Pad spielen. Wie üblich in einem Ubisoft Spiel gibt es auch hier eine Uplay Option, über die man bei entsprechenden Fortschritten entsprechende Punkte verdienen kann. Was die Controller Belegung angeht, sollte man sich hier vom Spiel einführen lassen. Wer nur die Option auf dem Hauptmenu nutzt, fühlt sich erstmal erschlagen. ;-) Interessanter sind da schon die Optionen, in denen man neben Dingen wie dem Schwierigkeitsgrad und einer Zielhilfe, auch die Kamera und Achsensteuerung einstellen kann. Dazu kann man den Online Part hier beeinflussen, so dass man als Spieler auch Angriffe von anderen Spielern zulassen, oder selber bei anderen für Action sorgen kann. Ebenso kann man spezielle Herausforderungen aktivieren und den Chat aktivieren. Hier ist auch was für die Racefans dabei, da Online Rennen einen Großteil ausmachen. Zu guter Letzt könnt ihr die Helligkeit anpassen und seid in dem Sinne hier soweit fertig. Also nicht lange gefackelt und ab nach Chicago, auf einen ganz speziellen Trip.

Das Gameplay....

Das Spiel oder besser gesagt die Geschichte beginnt 11 Monate nach dem Anschlag auf Aiden. Über einen Mittelsmann erfährt er, wer für den Anschlag verantwortlich war, ohne jedoch die Hintermänner zu kennen. Aber zumindest hat erst einmal einen Namen und stellt den Attentäter. Da wir es hier mit einem 18er Titel zu tun haben, wissen wir alle wie diese Begegnung endet. ;-) Denn viel Zeit zum Diskutieren hat Aiden nicht. Nicht viel schlauer als vorher, beginnt ab hier nun eure aktive Reise durch die Weiten von Chicago. Nach dem Ende eine sehr interessante und abwechslungsreiche spielerische Reise. Wobei Watch Dogs natürlich auch davon profitiert, dass es vergleichbare Spiele auf der Wii U eigentlich nicht gibt. Denn das immer gerne gespielte "GTA" oder "Pate" Spielprinzip hat sich auf den Nintendo Plattformen leider sehr rar gemacht. Nach dieser einführenden Sequenz entlässt man euch in das Spiel und führt euch relativ sanft an die eigentliche Inhalte und vor allem Möglichkeiten. Genau davon gibt es in Watch Dogs sehr viel und man kratzt natürlich am Anfang nur an der Oberfläche des Spielsystems. Zumindest kann man hier reichlich Aspekte des Gameplays vorstellen, wo man überlegen muss, wo man eigentlich anfängt und versucht nichts auszulassen. Mal sehen wie mir das gelingt. Grundlage allen Handelns ist zum einen die Sichtweise und die Steuerung, die gleich zu Beginn ebenfalls einige Facetten des Spiels zeigt. Gespielt wird in der typischen Third Person Sichtweise auf Aiden und ihr lernt schnell, dass hier neben Balleraction noch weit mehr auf euch wartet. Denn die erste Aufgabe ist es unerkannt von der Polizei aus den Katakomben eines Stadions zu entkommen. Im Verlauf des Spiels erlebt ihr Schleicheinlagen, wilde Ballerorgien, Verfolgungsjagden zu Fuß oder im Auto a la Most Wanted, so dass es allein deshalb schon nie langweilig wird.

Als wäre das nicht genug, werdet ihr einiges an Geschicklichkeit hinter euch bringen müssen, viele kleine Rätsel und ebenso viele Suchen & Finden Spielchen. All das spielt im Chicago der Gegenwart, dass von seinen Ausmaßen her riesig ist. Viele Stadteile inklusive Downtown, Gewässer, Seen und Außenbezirke. Alles erreichbar zu Fuß, im Auto oder per Boot. Im späteren Spielverlauf erhaltet ihr fast schon logisch ein Schnellreise Feature. Wahlweise über die örtliche Stadtbahn, bis hin zu den sogenannten Verstecken von Aiden, die es nach der Freischaltung in jedem Stadtteil gibt. Lernt man mit der Zeit doch sehr zu schätzen. Größter Pluspunkt in meinen Augen ist aber ein ganz anderer Fakt. Bedingt durch das Open World Szenario haben es die Entwickler hinbekommen, dass man neben der Story an sich, eigentlich dutzende Stunden im Spiel mit Nebenaufgaben und einfach dem Erkunden der City und Außenbezirke zubringen kann, ohne auch nur eine Hauptquest gespielt und gelöst zu haben. Denn die gibt es ja auch noch. Ebenfalls positiv ist im Spiel ein sehr stark ausgeprägtes Entwicklungssystem des Helden und vor allem seiner Fähigkeiten, die es ihm erlauben eben manche Story-Missionen anders anzugehen und es sich allgemein angenehmer und unterhaltsamer zu machen. Gibt so viele Dinge, über die ich hier noch schreiben kann. Das fand ich sehr schön und lässt in diesem Spiel bis zum Schluss keinerlei Langeweile aufkommen. Im Gegenteil, selbst nach meinen gespielten, knapp 70 Stunden hat man einfach Lust auf mehr. Will man es zunächst mal auf Fakten beschränken, kann man zunächst mal auf die Story an sich schielen.

Das Spiel und die Geschichte sind eingeteilt in 5 sogenannte Akte. Jeder Akt bietet eine verschiedene Anzahl an Missionen, die alle immer fließend ineinander übergehen. Insgesamt kommt man so auf 40 Hauptmissionen, die man spielen muss, um das Spiel zu beenden und den wahren Übeltäter zu finden und zu ermitteln. Auch hier baut die Story eine sehr schöne Spannung auf und man ist als Spieler selber gespannt, wie das Ganze hier ausgeht. Umso schöner, wenn das Ende so ist wie in Watch Dogs. Stimmig in Sachen Geschichte und actionreich, was den spielerischen Teil angeht. Das hat mir sehr gefallen. Dabei macht man im Spiel auch nichts umsonst. Egal ob man sich der Hauptstory widmet, oder eben zig Nebenaufgaben in Chicago angeht, für alles bekommt der Spieler etwas. Und wenn es nur ein paar Erfahrungspunkte gibt. Ja genau ihr lest richtig. Der Held des Spiels kann wie in einem Rollenspiel leveln und entwickelt werden. Zwar nicht nach dem typischen Muster wie in einem Rollenspiel, aber in Bezug auf die Aktionsvielfalt, Waffen, Fahrzeuge und Fähigkeiten mit seiner Umgebung zu interagieren. Und auch hier kommt man immer wieder im Spiel an Punkte, wo man danach giert immer besser zu werden. Und merkt ihr was? So viele Dinge mal angerissen, aber vom oben angesprochenen Hacker Inhalt haben wir noch gar nichts vorgestellt. Und das ist eigentlich in Sachen Aktionismus des Helden der entscheidende Punkt im Spiel, ohne den ja gar nichts geht. Sprich auch wenn Aiden alles kann, also Ballern, Fahren und Schleichen, seine Hauptfähigkeit ist es Dinge, Menschen und Objekte zu beeinflussen, in dem er diese hacken kann. Mittels Smartphone kann er das und kann damit die tollsten Dinge anstellen.

So ist neben dem Laufen per linkem Stick, samt Kamera mit dem rechten, der Y-Knopf zum aktivieren des Smartphone Modus am wichtigsten im Spiel. Danach erzeugt man einen entsprechenden grafischen Effekt und merkt, dass man alles Mögliche um sich herum anvisieren und etwas machen kann. Ganz simpel kann man eine Ampel anvisieren und bekommt eine Einblendung nochmals Y zu drücken. Danach kann Aiden die Ampel ganz einfach selber von Rot auf Grün stellen und dabei unter anderem Unfälle verursachen. Visiert man z.B. Passanten an, kann man deren Konten plündern und sich später an einem der unzähligen Bankautomaten auf sein Konto holen. Denn auch Geld spielt eine Rolle und man kann in diversen Shops das "hart" erarbeitete Geld in Waffen oder Ausrüstung anlegen. ;-) Voraussetzung um solche Dinge tun zu können ist das "Freischalten" eines Bezirkes der Stadt Chicago. Sprich man hackt sich in einen der 13 dafür vorgesehenen Türme und kann sich nun in alles Elektronische hacken, dass man findet. Über eine Kartenfunktion, die man auf dem Pad Screen abbilden kann, werden auch diese Türme angezeigt. Überhaupt ist die Karte ideal umgesetzt. Alles Haupt und Nebenmissionen werden angezeigt und das sogar dynamisch. Sprich es kommen immer wieder neue dazu, speziell wenn ein Bezirk komplett gehackt wurde. Man kann auf der Karte Wegepunkte setzen und sich so eine Spur auf den Straßen abbilden lassen. Danach geht es wie in GTA zu. Ihr haltet ein Auto an, schmeißt den Fahrer raus und braust los, oder klaut euch einfach irgendein Fahrzeug das herumsteht. Hier habt ihr die komplette Freiheit. Kaum eingestiegen, dudelt der Musik-Modus los, der viele Stücke bietet und ein angenehmes Fahrfeeling erzeugt.

Das geht dann soweit das mitten in einer Mission, oder einer gemütlichen Runde durch die Stadt neue Nebenmissionen auftauchen. Auch hier gibt's mehr als nur einen Typen. Angefangen bei den sogenannten Fixer Aufträgen, die von euch das Abholen und Abliefern eines Fahrzeugs oder Ware verlangen, über den Convoi-Modus, wo es das Ziel ist einen Gangster in seinem Fahrzeug unschädlich zu machen, bis hin zu den Gangster Verstecken, die es auszuheben gilt. Mit Abstand die unterhaltsamsten Nebenmissionen, nach denen ich mit der Zeit regelrecht gegiert habe. Sowas als DLC und ich würde dafür auch bezahlen. ;-) Auch eine gute Gelegenheit weitere spielerische Dinge anzusprechen. Vor allem nutzt man hier eines extremst, das Hacken von Überwachungskameras. Für alle Missionen, egal ob Haupt- oder Nebenmission muss man einen Startpunkt erreichen. Dort drückt man die entsprechende Taste und eine kleine Sequenz stimmt euch ein. Danach ist es das Ziel in einem großen Areal einen Gangster Boss kampfunfähig zu machen. Nicht zu töten, das ist hier die große Schwierigkeit. Erreicht man das Areal, wird man akustisch darauf hingewiesen und sieht nun auf einem Radar die Gegner als rote Punkte dargestellt. Dabei warten hier bis zu 20 Leute, die man auf verschiedene Weise ausschalten sollte. Zu Beginn stellt man sich z.B. vor ein abgesperrtes Fabrikgelände und entdeckt eine entfernte Kamera, die per Y erreichbar ist. Jetzt wechselt die Sicht in die Kamera und man schaut mit dieser in das Areal unter sich. Man kann nun jeden Gegner scannen, sieht was er drauf hat und welche speziellen Fähigkeiten er hat. Meiste läuft ein erster Teil Patrouille, denen man sich zuerst widmen sollte. Noch ahnen sie ja nichts, dass ihr dem Boss nach dem Schlips trachtet. ;-) Neben Personen kann man alles andere ebenfalls scannen. Rohre in der Wand, die man per Y explodieren lassen kann, Ablenkungen wie Gabelstapler und weitere Dinge. Alles dient dazu die Jungs zu dezimieren, ohne dass sie euch entdecken, aber dennoch aufgeschreckt werden, so dass sich auch der Boss und alle anderen zu erkennen geben.

Also drückt man an einem Explosionsobjekt Y, schaltet eine Wache aus und alarmiert die anderen, die euch logischerweise ja nicht sehen können. Da in jedem Gangster Versteck mehrere Kameras herumhängen, schaltet man sich von einer zur anderen und erkundet das Gelände. Das ist cool gemacht. Irgendwann entdeckt man den Boss und weiß nun, wer das Ziel. Jetzt kommt die Feinarbeit. Je nach verfügbaren Waffen, könnt ihr versuchen die Wachen direkt auszuschalten, was aber meist tödlich endet, oder sie Verstärkung rufen und noch mehr Gangster auftauchen. Läuft es ganz blöd entdeckt euch ein normaler Passant mit der Waffe und ruft die Polizei. Endet auch nicht wie man sich das wünscht. Also ein bisschen Schleichen und versuchen so viele wie möglich lautlos zu killen. Nah ran kommen per A-Taste den Gegner umlegen. Bringt auch die meisten EP, die euch immer oben rechts angezeigt werden. Irgendwann könnt ihr auch die Waffen sprechen lassen, oder Granaten und sonstige Hilfsmittel. Wer über genug Geld verfügt, kauft sich eine schallgedämpfte Sniper Wumme und erzielt auch damit seine Erfolge. Es gibt unzählige Möglichkeiten die 15 Gangster Verstecke zu knacken. Und jedes Mal ist es gefühlt komplett anders. Das sitzt man Stundenlang dran. Auch haben wir hier schon einen anderen Punkt angesprochen. Die Erfahrungspunkte ergeben bei bestimmten Grenzen ein Level Up. Einhergehend damit sind sogenannte Skill Punkte, die man auf unzählige Rubriken verteilen kann. Ihr könnt so alles im Spiel verbessern. Egal ob das eure Hacker Fähigkeiten sind, die Art der Teile die man selber bauen kann, wie spezielle Granaten. Ihr könnt mit der Zeit Gegner per Knopfdruck ablenken und sie sogar daran hindern Verstärkung zu rufen.

Im fahrerischen Sinne könnt ihr die Polizei beeinflussen, die euch im Spiel immer wieder jagt. Wie in einem Most Wanted mit immer besseren Cops und selbst Helikoptern. Auch die Polizei müsst ihr abschütteln oder auch mal aus dem Verkehr ziehen. Alles geht und wird eben mit der Zeit immer besser. Im Verlauf kann Aiden z.B. Brücken heben und senken, so dass euch keiner verfolgen kann. Er kann Poller aus dem Boden fahren lassen, was jeden Wagen abrupt stoppt. ;-) Oder am Schluss könnt ihr Gullideckel nach oben explodieren lassen, was ebenfalls seine Spuren hinterlässt. ;-) Es macht einfach extrem viel Spaß, die Aspekte zu entdecken. Und zwischendrin immer wieder eine Hauptmission, die man angehen kann, wo eigentlich alle Gameplay Facetten der Nebenmissionen auch eine Rolle spielen. Schleichen, Ballern, Verfolgungsjagden, alles ist dabei und lassen eben nie Langeweile aufkommen. Man könnte hier einen kleinen Roman schreiben, und hätte zu tun dennoch nichts zu vergessen. Ich will auch nicht alles verraten, aber Spaß macht eigentlich alles. Getrübt eigentlich nur durch eine ab und zu nervige Motorrad Steuerung, sofern man eines benutzen muss. Im Auto ist die Steuerung zwar auch recht direkt, lässt aber eine gute Kontrolle zu. Was nervt sind die Ladezeiten, wenn man mal drauf geht, oder einen Auftrag nicht erfolgreich beendet. Dann beginnt man immer am Anfang der Haupt oder Nebenmission und kann sich erstmal fix einen Kaffee kochen. Aber die spielerische Freiheit und die Möglichkeiten, die ja immer mehr werden machen hier den Reiz aus. Man giert nach jedem Skill Punkt, weil es die spielerische Action einfach besser macht. Nicht unbedingt nur leichter, sondern abwechslungsreicher. Das hat mir sehr gefallen und manche Stunde extra gekostet. Dazu die Entdeckungstouren, die man unternimmt und einfach alle Bereich Chicagos untersucht.

Und auch hier gibt es mehr zu sehen als nur Downtown Chicago. Warum nicht mal mit dem Boot die Außenbezirke erkunden. All das geht und unterhält den Spieler. Zwischendrin habt ihr auch handfeste Geschicklichkeit hinter euch zu bringen. Weniger Jumper Kost, sondern das Hacken von Computern, wo man auch mal seinen Grips anstrengen muss. Danach wird gleich konsequent umgeschwenkt und man muss sich in bester Shooter Manier seinen Weg freischießen. Auch das ist sehr gut umgesetzt. Das Feeling auf der Flucht zu sein, sich zu verstecken und aus dem Hinterhalt wieder in die Offensive zu gehen, haben die Entwickler sehr gut hinbekommen. Dazu die Entwicklung eures Charakters, das ständig motiviert. Sieht man allein schon bei den Waffen, die man mit der Zeit kaufen oder erspielen kann. Auch hier muss sich Watch Dogs vor keinem Shooter verstecken und fast alle Typen sind verfügbar. Ihr könnt Waffen von Gegnern erbeuten und Munition finden. An alles wurde eigentlich gedacht. Spielerisch hat mir Watch Dogs wirklich sehr gut gefallen. Alles andere darf der geneigte GTA Fan gerne selber entdecken. Und keine Sorge, es gibt noch genug davon. ;-)

Grafik & Sound....

Die meiste Kritik am Spiel kann man durchaus an der Grafik und der Technik anbringen. Hier merkt man dann leider doch, dass in Sachen Portierung nicht alles rund gelaufen ist. Das beginnt bei der reinen Spielgrafik, die zwar in großen Teilen in Ordnung ist, aber sehr oft den edlen Aha Effekt vermissen lässt. Egal ob das Backgrounds sind, oder aktive Elemente rund um Aiden. Hier wirkt vieles ab und an etwas blass und grob. Ausnahme bilden in meinen Augen viele Außenbezirke und bestimmte Tageszeiten, in denen die Umgebung durch weichere Farben automatisch schöner aussieht. Im Gegenzug sind triste Häuserblöcke und Regen nicht sehr schön anzusehen. Lob gibt es aber dennoch für die Tageszeit Veränderungen, die man recht gut in Szene gesetzt hat. Hier fängt man die Umgebung sehr gut ein und lässt den Spieler auch gerne mal mental eintauchen. Speziell wenn man sich einen Wagen schnappt und einfach mal des Nachts durch Chicago fährt. Lobenswert sind die unzähligen Animationen der Umgebung und dabei der Einfluss der Einblendungen, wenn Aiden sein Handy zückt und alles und jeden durchleuchtet und hackt. Egal ob das Ampeln, Türen, Schlösser oder eben Passanten sind. Auch hier schön das man diese in der Menge reichlich eingebaut hat. Auch das gibt dem Spiel eine sehr große Lebendigkeit. Rein von der Technik her lässt die Framerate und damit die Engine gerne mal zu wünschen übrig, die in speziellen Momenten kleinere Ruckler offenbart. Dazu ein teilweise zu hektisch agierende Kamera und eine wie ich finde zu direkte Motorrad-Steuerung. Aber die meiste Zeit nimmt man eh den Wagen. ;-) Es sei denn ihr müsst mal das Motorrad nutzen. Was halt immer wieder so ein bisschen fehlt sind die edlen Effekte und Texturpower. Zu viel meckern will ich aber auch nicht. Richtig negativ, oder gar unspielbar ist hier aber nichts. Damit wir uns richtig verstehen. ;-)

Der Sound dagegen bietet viele Highlights. Egal ob es sich dabei um Musik, Effekte und die sehr gute Sprachausgabe handelt. Diese punktet zum einen durch die gute Betonung und die extreme Häufigkeit der handelnden Personen. Das gilt für Aiden genauso, wie für Gangster die ihr in ihrem Versteck aufschreckt. Aber auch unterwegs auf den Straßen reden fast alle Passanten irgendwas vor sich hin. Auch das verleiht der Umgebung ein lebendiges Flair. Beim Thema Musik ist vieles einfach nur Geschmackssache. Hier bietet man euch speziell bei Fahrten mit dem Auto einen Radiomodus, bei dem euch hintereinander weg, oder per Freier Wahl viele Stile und Stücke geboten werden. Mal fühlt man sich wie beim Hip Hop Contest, mal wie auf einer Disco Tanzfläche, oder direkt in einem Shaft Filmklassiker. ;-) Hier ist wirklich alles dabei. Gibt wie immer geschmacklich die Ohrwürmer. Auch hier spezielle Stücke, die einem so ein wenig das Freiheits-Feeling beim Fahren durch die Nacht geben. Hat was. : Die Effekte an sich sind vollkommen in Ordnung und überzeugen bei allem was man tut.

Multiplayer/Online....

Der Mehrspieler in Watch Dogs ist eher etwas, dass man mal so nebenbei spielt. War zumindest bei mir so. Auch wenn man mit der Möglichkeit, unerwartet Besuch in seinem Chicago zu haben, schon einen interessanten Ansatz verfolgt. Sprich das sich jemand in eure Location hackt, kann man einstellen und erlauben und gibt euch die Möglichkeit auch Online einen sogenannten Ruf und Punkte zu erspielen. Ähnlich wie bei Mario Kart gibt's für misslungene Action auch mal Minuspunkte. Sprich wenn ihr einen Hacker in eurer Stadt mal nicht findet und enttarnt. Hier ist auch der Zeitdruck nicht jedermanns Sache. Mein Hauptaugenmerk lag da eher auf den Online Rennen. Leider nur mit maximal 3 Gegnern, lassen diese aber mal kurzzeitig ein wenig Need for Speed Feeling aufkommen. Positiv das die Rennen sehr lang sein können und vor allem bei vollem Verkehr ablaufen. Problem hier ist es leider manchmal genug Gegner zu finden. 50% meiner Online Rennen hatte ich maximal 1 Gegner.

Fazit....

Eigentlich habe ich wieder viel zu viel Zeit in das Spiel investiert. Redaktionell natürlich nicht schön, sehr spät mit einem Test aufzuwarten, aber dennoch ein Kompliment für das Spiel. Denn eines kann man hier auf jeden Fall,…, die Zeit vergessen und viel zu lange hängen bleiben. ;-) Mit meinen knapp 70 Stunden bin ich wohl noch im Mittelfeld. Denn einiges an Nebenmissionen könnte ich noch machen, so dass beim Vorhaben hier 100% zu holen, wohl locker ein dreistelliger Wert in Sachen Spielzeit erreicht werden könnte. Das spricht für das Spiel, wie aber auch die eigentliche spielerische Umsetzung. Viele Ideen und viel Abwechslung erwartet den Spieler und mit der Möglichkeit sich in alles und jeden zu hacken, haben die Entwickler etwas Tolles auf die Beine gestellt. Für mich bleiben die absoluten Highlights die Gangster-Verstecke. Diese Abschnitte haben mir am meisten Spaß gemacht und man war regelrecht down, als alle eliminiert waren. Aber auch sonst macht die Mischung aus vielen Gameplay Facetten hier klar den Reiz aus. Für jeden ist was dabei, der nur halbwegs was mit dem GTA Spielprinzip anfangen kann. Grafisch und technisch sicherlich noch mit Luft nach oben, kann man den Titel auf der Wii U klar empfehlen. Aktuell ja sehr günstig zu haben, macht man hier beileibe keinen Fehler. Leider ein seltenes Spielprinzip auf den Nintendo Systemen, sollten sich ältere Spieler den Titel gönnen. Die spielerische Freiheit, gepaart mit den Möglichkeiten die man hat, hebt den Titel klar aus der Masse.

 

+ Kann spielerisch überzeugen
+ Offene Spielweit (Chicago)
+ Sehr hohe Spielzeit/Story
+ Sehr abwechslungsreich
+ Hacker Gameplay sehr stimmig
+ Waffen Vielfalt, Gadgets
+ Shooter, Racing, Stealth
+ Highlight Gangs / Konvois
+ Komplett Deutsch
- Technisch mit einigen Macken
- Framerate nicht konstant
- Ladezeiten bei Continues
- Motorrad Steuerung
- Kamera gerne mal etwas hektisch

GRAFIK: 76%

SOUND/EFFEKTE: 80%

MULTIPLAYER: 74%

GESAMTWERTUNG: 83%

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