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Wii U The Wonderful 101
 
 
The Wonderful 101 - Wii U
Matthias Engert (07.10.2013)

SYSTEM: Wii U-PAL
ENTWICKLER: PlatinumGames
GENRE: Action
SPIELER: 1-5 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 8 MB
DOWNLOADS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-9
CONTROL: Pad,Pro,Remote,CC
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK12
5.1/DD/HD: Ja/Nein/720p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.45 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE GAMEPLAY: Nein
MIIVERSE: Ja

   
Einleitung....

Schaut man sich die letzten Jahre auf dem Videospielmarkt mal etwas genauer an, fällt durchaus auf das wirkliche Innovationen, oder sagen wir besser frische Spielideen, immer seltener geworden sind. In der heutigen Zeit setzen viele Publisher natürlich auf die sichere Karte. Auf der einen Seite verständlich, ist es aber einfach schade, wenn man sieht das neue und spaßige Ideen oft in der Download Ecke der diversen eShops ihr Dasein fristen. Auf dem Retail Markt findet man diese Titel weit weniger. Schon deshalb muss man den hier vorgestellten Titel etwas näher beleuchten. Denn mit The Wonderful 101 kommt mal wieder ein Titel, der genau diese Ideenfülle mitbringt und so gar nicht in feste Genres passt. Zwar muss das kein Garant für ein tolles Spiel sein, aber schön zu sehen, dass es auch solche Titel immer noch geben kann. Dass es dann noch ein Exklusivtitel ist, macht die Sache für die Nintendo Spieler noch interessanter. Auf jeden Fall gibt es einiges zu erzählen über den Titel, der viele Facetten bietet und spielerisch frischen Wind in verschiedene Genres bringt. Was das ist und wo sich der Titel qualitativ einordnet, soll euch der folgende Test etwas näher bringen.

Menus und die Story....

Dabei sind die Macher des Spiels alles andere als Anfänger und vielleicht auch ein Grund, warum Nintendo den Titel seit der Wii U Ankündigung stetig angepriesen und auf diversen Veranstaltungen vorgestellt hat. Denn die Entwicklerschmiede PlatinumGames ist eine recht bekannte Firma und zeichnete sich unter anderem für Bayonetta verantwortlich, auf deren zweiten Teil wie uns ja auch freuen können. Noch interessanter ist dabei ein Blick in die Geschichte, der an sich noch recht jungen Firma. Denn gegründet wurde sie von ehemaligen Mitarbeitern der Clover Studios bei Capcom und die hatten uns ja seinerzeit mit Viewtiful Joe und Okami erfreut. Kein Wunder also, dass man im Game Play als Spieler an diese Titel reichlich erinnert wird. Bei den Rahmenbedingungen muss man sich als Spieler keine Sorgen machen. In Sachen Texten komplett Deutsch, bringt der Titel eine gelungene und sehr humorvolle englische Synchro mit. Grafisch einer der 720p Titel, sollte das Spiel auch in diesem Bereich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Speichertechnisch werden euch 8MB abgeknapst und im Soundbereich setzt auch hier einmal mehr auf den Standard 5.1 Sound der Wii U. Selbst Mehrspieler Action bietet der Titel, die man über einen speziellen Modus angehen kann. Online Action erlebt man leider nicht und nur Miiverse wird in diesem Bereich unterstützt. Wer früher Viewtiful Joe gespielt hat wird schon bei der Story an die alten Zeiten erinnert. Weniger in der Geschichte an sich, aber was die Helden angeht. Zunächst dreht sich hier alles um das alte Spiel Gute gegen Böse. Hier finden wir also noch keine Innovationen. ;-) Vor vielen Jahren griff die böse Rasse von Außerirdischen namens GEATHJERK die Erde an. Dank einiger mächtiger Helden und ihrer großen Opferbereitschaft konnten die Angreifer besiegt und der Frieden wiederhergestellt werden. In der darauffolgenden Zeit wurde eine geheime Gruppe von Superhelden gegründet, die "The Wonderful 100" genannt wurde, um die Erde zu verteidigen.

Diese Helden leben im Geheimen unter uns und haben geschworen, den Planeten zu verteidigen, wenn die Gefahr wiederkehren sollte. Als die Außerirdischen wieder landen, treten "The Wonderful 100" auf den Plan. Jetzt ist es Zeit, erneut für die Erde zu kämpfen! Aber es gibt diesmal natürlich noch einen weiteren Helden, der sich mit ihnen verbündet, um eine unaufhaltsame Kraft für das Gute zu bilden ... Wenig überraschend das ihr als Spieler damit gemeint seid. Passend gemacht, lebt die Geschichte im Spielverlauf vor allem durch die teilweise herrlich humorvollen Dialoge auf beiden Seiten. Und beim Anblick des Anführers der Wonderful 100 schließt sich dann der Kreis. Denn wüsste man es nicht besser, es könnte eben auch Joe aus dem Capcom Titel sein. Der Spielstart stimmt euch gut ein und präsentiert zunächst nur eine kurze Sequenz zur Geschichte. Danach wählt ihr einen der zahlreichen Speicherstände aus und landet schlussendlich auf dem Hauptmenu des Spiels. Hier könnt ihr nun wahlweise zu den eigentlichen spielerischen Inhalten wechseln, die Einstellungen besuchen, oder den Spielstand wechseln. Die Einstellungen bieten euch verschiedene Dinge an. Neben den Soundeinstellungen, könnt ihr die Helligkeit anpassen, die Tutorials aktivieren, oder auch die Sprachausgabe auf das japanische Original ändern. Zum Thema Steuerung gibt es ebenfalls einiges und neben der Controller Wahl, samt dem eigenen Setup, könnt ihr die Kamera beeinflussen und die Invertierung der Achsen vornehmen. Gerade die Kamera ist später immer mal wieder ein Thema. Mehr ist es dann zunächst auch nicht und wir können uns über den Menüpunkt "Spielen" direkt zur Action begeben.

Das Gameplay....

Wählt man den Punkt Spielen an, so wartet ein weiteres Auswahlmenü auf euch, über das man nun entweder die Story allein angehen kann, oder eben in den Wonderful Missionen die Mehrspieler-Action vorfindet. Zunächst schauen wir uns natürlich den Story-Modus etwas genauer an. Als erstes wählt ihr einen der 3 möglichen Schwierigkeitsgrade. Anfänglich 3 davon ist das aber nicht alles. Übrigens kann man diesen vor jedem übergeordneten Kapitel neu wählen. Denn eines kann man auch vorweg nehmen. Ein Spiel für Nasenbohrer ist The Wonderful 101 nämlich nicht. Einmal gewählt beginnt nun das Spiel mit einem weiteren interessanten Vorspann und zeigt die eingeleitete Invasion der Außerirdischen. Am Ende wechselt das Geschehen zum eigentlichen Haupthelden, der hier noch zu Beginn als Lehrer eine Gruppe Kinder in einem angegriffenen Zug beschützen will. Das ändert sich schnell, denn er ist einer der im geheimen lebenden Mitglieder der Wonderful 100. Kurz darauf verwandelt er sich zum Superhelden und wird zu Wonder-Red und dem Anführer der immer größer werdenden Heldentruppe. Dabei ist das Spiel zunächst so angelegt, das man euch mit kleinen Tutorial Abschnitten die Grundlagen des Spiels näher bringt, ihr am Ende vor dem Rathaus der Stadt Blossom City mit euren ersten Gefährten landet und einen ersten Angriff abwehrt. Hier beginnt das Spiel eigentlich erst so richtig und die spielerischen Feinheiten lassen sich ab hier auch etwas besser darstellen. Von der Anzahl von 100 Helden seid ihr hier aber noch weit entfernt. Nicht das einzige Feature, das sich erst im Verlauf des Spiels entwickeln sollte. Bekanntschaft macht ihr im Tutorial Abschnitt auch mit eurem ersten richtigen Mitstreiter - Wonder-Blue und der Hauptbasis unserer Helden, einem eigens dafür entwickelten Flieger. Von hier aus starten von nun an eure Missionen und ihr könnt hier die Gruppe und deren Fähigkeiten entwickeln, die Items organisieren und natürlich auch Speichern. Ansonsten greifen einzig Zwischenspeicher innerhalb der vor euch liegenden Missionen.

Insgesamt ist das Spiel wenn man so will in verschieden übergeordnete Kapitel eingeteilt, die sich alle in und rund um Blossom-City abspielen. Jeweils warten hier fließend ineinander gehende Missionen auf euch, die man nicht weiter überraschend, mit speziellen Bewertungen abschließen kann. So kommt ihr unter anderem an die Items mit denen ihr Upgrades kaufen könnt und schaltet einiges an Secrets frei, die sich aber nur bedingt auf das Game Play auswirken. Für Freunde der Sammelleidenschaft aber dafür genau das Richtige. Doch genug der trockenen Materie. Wir wollen uns nun endlich in die wirklich effektreiche Action wagen, die The Wonderful 101 so unverwechselbar macht. Egal mit welchem Controller ihr das Geschehen steuert, die Sichtweise auf das Geschehen ist dabei immer gleich. In einer Iso Sicht von schräg oben wird euch das Spiel präsentiert und mittels linkem Stick bewegt ihr die Massen durch die Areale. Das Spiel ist einer der Vertreter, dass vom Pad nur relativ gering profitiert, sprich hier hat man dadurch eigentlich keinen großen Mehrwert. Denn über das Pad werden die Karte oder auch Menüs dargestellt. Man hat hier eh keine Zeit, sich dem Pad zu widmen. ;-) Egal ob ihr nun 20 oder eben die angesprochenen 100 Charaktere bewegt, gesteuert wird immer nur der aktive Leader. Alle anderen trotten euch brav hinterher. Erinnert beim Gewusel sehr oft an Pikmin, spielt sich aber eben doch völlig anders. Aber das Thema Übersicht hat dadurch auch hier einen ganz speziellen Platz in der Faktenliste. Aber dazu später mehr. Sicherlich sehr ungewöhnlich ist die Kamera im Spiel. Denn diese ist hier fast komplett automatisiert und ihr könnt einzig per Schultertasten den Zoomfaktor aktiv beeinflussen. 3 Stufen sind möglich, die sich auch stark auf das Spielgeschehen auswirken. Speziell die Nahvariante, die eigentlich immer voreingestellt ist. Sieht sehr detailliert aus, ist aber bei Feindkontakt nur bedingt zu gebrauchen. Glücklicherweise kann man sie aber beeinflussen, auch wenn sich das Spiel und die Anleitung kurioserweise darüber nirgends so richtig auslassen.

Bedeutet auch das der rechte Stick, bei dem man noch am ehesten an eine Kamerafunktion denkt, eine andere Bedeutung hat. Hier findet man eine der angesprochenen Innovationen, die das Spielgeschehen auch maßgeblich beeinflusst. Denn einfach gesagt zeichnet man damit bestimmte Linien und Gebilde und erzeugt damit Waffen oder Objekte, ohne die man im Spiel nicht vorankommen würde. 2 einfache Beispiele sollen euch das System erklären. Läuft man also mit seiner Gruppe durch die Gegend und trifft auf einen Gegner, könnte man jetzt per A-Taste kleine Angriffe ausführen, oder via X-Taste alle Helden agieren lassen. Bringt aber nicht so viel und dient eher der Zerstörung der Umgebung, um Items und sonstige hilfreichen Dinge zu bekommen. Wirklich Eindruck hinterlässt man durch die sogenannten Unite-Morphs. Wonder-Red als großer Anführer kann als spezielle Fähigkeit eine Faust oder normale Hand benutzen. Dafür zeichnet man live im Spiel einfach einen Kreis, der sich aus der mit ihm laufenden Truppe bildet. Farblich sieht man ob das geklappt hat und drückt dann die A-Taste. Jetzt bildet man eine große sichtbare Faust und kann ebenfalls mit der A-Taste auf alles hauen, dass sich einem in den Weg stellt. 2 Dinge muss man hier nun zwingend beachten. Zum einen hält der Effekt nicht ewig an und schon bei einem gegnerischen Treffer bricht die Faust auseinander und alle Mitstreiter wuseln wieder um euch herum. Zum anderen seid ihr limitiert in der Stärke dieser Verwandlung, egal um welche es sich auch später handelt. Neben der Lebensleiste gibt es darunter kleine Container Anzeigen, welche die dafür nötige Energie darstellten. Einer der Punkte, die man entwickeln kann und euch somit im Verlauf mehr davon zur Verfügung stehen. Jede Morph-Aktion zieht Energie aus diesen Containern. Je mehr umso besser und die Stärke und Dauer wird damit ebenfalls beeinflusst.

Aber das war noch lange nicht alles. Denn mit der Zeit werden auch Umgebungsrätsel damit gelöst. Oft findet man Objekte auf Häuserdächern. Per Sprungfunktion mittels B-Taste kommt man dort nicht hoch, so dass es eine andere Möglichkeit geben muss. Dazu muss man einfach genug Mitstreiter haben und drückt am Haus den rechten Stick nach oben. Sind es genug verfärbt sich der Strich und es wird plötzlich eine Leiter erschaffen und man kann nach oben. An anderer Stelle erschafft man so eine Brücke über eine Schlucht, oder kann durch das Zeichnen eines Dreiecks einen Gleiter erschaffen und über große Entfernungen fliegen. Per Y-Taste kann man die Unite-Morphs auch jederzeit wieder auflösen. Neben diesen Dingen machen aber dennoch die Attacken den Reiz aus. Denn mit der Zeit schließen sich immer mehr Helden an, die ihr auch aktiv als Leader steuern könnt. Wonder-Blue z.B. kann durch das Zeichnen einer Linie ein Schwert erzeugen, Wonder-Green eine Pistole oder Panzerfaust, oder Wonder-Pink die mit ihrer Peitsche bestimmte Gegner erst besiegbar macht. Oder man holt so Auslieger eines Krans zu sich. Nur Beispiele, die aber das Spielprinzip gut erklären. Alles geschieht eben live vor eurem Auge, während der Gegner und reichlichen Boss-Action, so dass man immer gut zu tun hat alle Anzeigen und Aktionen im Blick zu behalten. Denn mit der Zeit wird es logischerweise auch taktisch. Viele Gegner erfordern bestimmte Unite-Morphs, mit denen man es sich leichter oder eben schwerer machen kann. Unsere Videos zeigen euch beide Varianten zur Genüge. ;-) Viele Gegner muss man erst von diversen Schutzmechanismen befreien, ehe man deren Lebensenergie bearbeiten kann. Sollte eure Energie mal auf null gehen, kann man sofort einen neuen Versuch starten und beginnt auch wieder an der gleichen Stelle. Einzig in der Bewertung machen sich die Bildschirmtode nicht so gut. Ansonsten ist das Spiel trotz durchaus hohem Anspruch alles andere als frustrierend oder gar unfair, was eben an diesem Feature liegt. Denn mit einigen speziellen Boss Gegnern steht man erst einmal ein wenig auf Kriegsfuß, weil man oft auch nicht gleich weiß was und wo zu attackieren ist.

Dazu kommen manchmal auch kleine technische Macken. Speziell wenn man wirklich eine 100er Truppe steuert. Muss man alle in eine bestimmte Stelle oder Öffnung navigieren, hakt es gerne mal und man muss es einfach mehrmals probieren. Auch die Abschnitte innerhalb von Gebäuden kommen hier dazu. Hier wechselt das Geschehen je nach Controller auch mal auf den Pad Bildschirm und eine hektische Kamera und oft nicht ganz perfekte Kollisionsabfrage trüben das Bild ein wenig. Sind aber nicht allzu oft vorzufinden. Die actionlastigen Momente, in denen man unterhalten wird und das Game Play seinen Reiz ausspielt sind klar in der Mehrzahl. Da muss sich also niemand Sorgen machen. Dabei wird der Spieler aber eben nicht hat nur von der effektreichen Action unterhalten, sondern auch von den vielen Dialogen und Sequenzen. Selbst die teilweise herrlich blöden Außerirdischen muss man hier klar mit hineinzählen. Dialekte auf beiden Seiten und das sich ständig auf die Schippe nehmen, macht diesen Teil des Spiels äußert sympathisch und eben sehr unterhaltsam. Lange nicht mehr so viel Humor in einem Videospiel erlebt, das dann eben so harmonisch in das Gesamtgebilde eingebunden ist. Hier spürt man viel Liebe zum Detail. Auch der Wiederspielwert muss hier angesprochen werden. Denn man kann jedes einzelne Kapitel jederzeit erneut spielen. Macht hier mehr als Sinn, da man mit einer weiterentwickelten Truppe anfängliche Missionen ganz anders abschließen kann. Denn im ersten Durchgang werden die 100 möglichen Helden auch durch normale Zivilisten ergänzt. Stehen in der Gegend rum und "Help" wird über ihnen eingeblendet. Man zeichnet hier praktisch einen Kreis um sie oder direkt eine Linie und man befreit diese im übertragenen Sinne. Sie schließen sich euch an und kämpfen das gesamte Kapitel über an eurer Seite. Erst bei einem neuen Kapitel startet ihr wirklich nur mit den erspielten richtigen Helden. Diese findet man auf dem Weg durch die Missionen und Areale an allen Ecken und Ende. Stehen mal rum, oder aber sind im Inneren von diversen Objekten gefangen. Jedes Mal wenn einer befreit wurde, wird dies auch in einer kleinen Sequenz dargestellt. Alles sehr passend gemacht wie ich finde. Es wird hier nie langweilig in diesem Spiel und man hat auch nie langatmige Momente.

Was vor allem daran liegt, das auch spielerisch immer wieder Abwechslung geboten wird und der Spieler ständig überrascht wird. Denn nur laufend geht es hier nicht zur Sache. Es gibt Missionen da fliegt ihr ballernd durch die Lüfte, Fahrt mit einer Bahn auf zerstörten Schienenwegen oder entert in luftigen Höhen komplette Boss-Gegner. Diese haben es echt in sich und sind alle mit verschiedenen Taktiken machbar. Und überall spielen eben die Verwandlungen die entscheidende Rolle. Konsequent wird auf dieses interessante Feature gesetzt. Aber auch hier klar auf die unterhaltsame Art. Und bei allem begleitet euch der unverwechselbare Humor in diesem Spiel. Die gut 15 Stunden für einen Durchgang, sofern man sich auch den Geheimlevels und allen Ecken der Areale widmet, vergehen auf eine kurzweilige Art, die den Titel spielerisch klar aus der Masse heben.

Grafik & Sound....

Grafisch hat der Titel ebenfalls bleibenden Eindruck hinterlassen. Und das gleich aus mehreren Gründen. Zwar wirkt die Grafik auf den ersten Blick kunterbunt und typisch für ein Kinderspiel. Doch man sollte sich davon nicht täuschen lassen. Denn zum einen punktet das Spiel durch einen so selten gesehenen plastischen Effekt der Umgebungsgrafik und eine sehr intensive und gut gemachte Effektfülle. Steril sieht anders aus und alles was mit der Action nur irgendwie zu tun hat, bewegt sich hier auch. Dazu sind die Effekte auch durchaus sehr edel und gehen in der Masse flüssig über den Bildschirm. Hier fühlt man sich an Sin & Punishment erinnert. Nach der Gamescom, wo ich auch mal Bayonetta 2 spielen konnte, verwundert es nicht dass der gleiche Entwickler dahintersteckt. Bis auf die angesprochenen technischen Macken hier und da, zeigt sich das Spiel ansonsten von der gelungenen Sorte in diesem Bereich. Auch die Gestaltung der Gegner und eigenen Helden zeigt viel Liebe zum Detail. Speziell in der Nahvariante der Kamera erkennt man viele kleine Details. Dazu ein gelungener Glanz Effekt in den Sequenzen, der manchmal herrlich übertrieben ist. Warum auch nicht. Wenn nicht hier wo dann. Alles in allem eine sehr passende und gelungene grafische Gestaltung.

Auch beim Sound gilt das Gleiche, wobei man hier extrem auf verschiedene Stile und Musikrichtungen setzt. Überdrehte Heldenmusik, melodische Stücke und natürlich die Gegner und Boss Musiken. Alles wird einem hier geboten und unterstützt von reichlichen Soundeffekten beim Kämpfen und Bewegen der Truppe. Und abschließend runden die Helden und Gegner mit ihrer humorvollen und gut betonten Sprachausgabe den Soundpart ab.

Multiplayer/Online....

Schade dass der Mehrspieler hier nur separat spielbar ist. Über die sogenannten Wonderful-Missionen kann man diesen Teil nutzen und so bis zu 5 Spieler vor dem Bildschirm versammeln. Interessant gemacht, stehen euch dafür natürlich Missionen zur Verfügung, die thematisch aus dem Hauptspiel stammen. Einmal gestartet geht es in abgegrenzten, aber ausreichend großen Arealen darum so viel Gegner wie möglich zu besiegen. Je nachdem wie viele Spieler teilnehmen habt ihr eine bestimmte maximale Anzahl an Charakteren dabei. Bei 5 Spielern steuert jeder einen Wonderful-Helden samt 19 Mitstreitern. Bei 2 menschlichen Spielern teilt sich das natürlich auf und man kann entsprechend mehr davon rekrutieren. Besonderheit ist dabei das man gleich mehrere Missionen hintereinander spielt und nicht nur eine einzelne. Schafft man diese mit bestimmten Bewertungen, schaltet man zudem neue und schwerere Mehrspieler Missionen frei. Für eine Runde zwischendurch durchaus geeignet und unterhaltsam. Gespielt wird dabei im Vollbild, was bei 5 Teilnehmern aber auch einen größeren TV-Bildschirm voraussetzt. Denn die Übersicht ist da logischerweise ein wichtiges Thema.

Fazit....

The Wonderful 101 begleitet auch mich seit langer Zeit auf diversen Veranstaltungen. Immer hatte man eigentlich zu wenig Zeit, um das Spielprinzip wirklich komplett zu begreifen. Jetzt wo man in Ruhe Zeit mit dem Titel verbringen konnte, zeigt sich ein überraschend gut spielbarer Titel, der mit seinem Game Play innovativ und sehr unterhaltsam daherkommt. Dem durchaus hektischen Game Play wird mit vielen Features unter die Arme gegriffen, so dass sich der Spieler nicht gegängelt oder überfordert fühlt. Nach anfänglichen Eingewöhnungsmomenten macht der Titel sehr viel Spaß und bietet viel Liebe zum Detail. Egal ob das den grafischen Aspekt betrifft, die eigenen Charaktere und selbst die Gegner. Der wunderbare Humor macht selbst die Aliendödel sympathisch und der Spieler erlebt ein kurzweiliges und immer wieder mit Überraschungen gespicktes Spiel. Man sollte sich hier nicht vom ersten Eindruck und ein paar bewegten Bildern täuschen lassen. Der Titel hat es durchaus in sich, ist aber eben auch nicht unfair oder zu schwer. Dafür haben die Entwickler mit bestimmten Dingen gesorgt. Man wächst mit seinen Aufgaben, könnte man hier ganz trefflich behaupten. Ich für meinen Teil hatte viel Spaß mit dem Titel und hoffe dass es in irgendeiner Form vielleicht einen Nachfolger gibt. Ein unterhaltsamer Titel, der viele Zielgruppen anspricht und eben einfach mal was anderes ist. Und das eben auf sehr unterhaltsame Weise.

 

+ Herrlich frische Spielidee
+ Teilweise recht fordernd
+ Action ohne Ende
+ Gelungene Spielzeit
+ Upgrades enthalten
+ Ordentlicher Mehrspieler
+ Guter Wiederspielwert
+ Humorvoll / Selbstironie
+ Plastisch wirkende Grafik
- Kamera/Übersicht manchmal tricky
- Gebäudeabschnitte im Inneren
- Kleine technische Macken

GRAFIK: 82%

SOUND/EFFEKTE: 81%

MULTIPLAYER: 77%

GESAMTWERTUNG: 80%

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