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Wii U Resident Evil: Revelations
 
 
Resident Evil: Revelations - Wii U
Matthias Engert (02.06.2013)

SYSTEM: Wii U-PAL
ENTWICKLER: Capcom
GENRE: Shooter
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 86 MB
DOWNLOADS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-8
CONTROLLER: Pad, Pro
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK16
5.1/DD/HD: Ja/Nein/720p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.45 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
ONLINE GAMEPLAY: Ja
MIIVERSE: Ja

   
Einleitung....

Etwas über ein Jahr ist es nun her, dass uns Capcom mit seinem letzten Resident Evil Ableger Revelations für die Nintendo Systeme erfreute. Damals noch für den 3DS, brachte der Titel erfrischend neue Inhalte mit, ohne sein Wurzeln aus dem Auge zu verlieren. Was man sich damals schon wünschte, war endlich mal wieder eine Version für die TV-gestützte Nintendo Plattform. Das es knapp 1 Jahr später eine Wii U Umsetzung von Revelations sein würde, dachte damals wohl kaum jemand. Nicht nur mir persönlich als Resi Fan war das ziemlich egal und die Vorfreude auf ein neues TV-Abenteuer stieg stetig. Selbst wenn man als 3DS Spieler im Vorfeld wusste, keinen wirklich neuen Titel zu erleben. Glücklicherweise gibt es aber schon ein paar Änderungen und Neuerungen, die sich Capcom hat einfallen lassen. Prägend und mit reichlich Erinnerungen verbunden waren die Resident Evil Spiele nicht nur für mich, wobei ich persönlich nach wie vor vom 4er schwärme, der für mich vielleicht der beste Teil ist. Von daher muss sich auch Revelations auf der Wii U erst wieder beweisen. Weniger technisch, aber vor allem was die Spielbarkeit und Atmosphäre angeht. Wo sich Revelations einordnet, verraten wir euch im folgenden Test.

Menus und die Story....

Wie immer ein reiner Inhouse Titel der Firma Capcom, hat man dieses Mal auf die Publisher Dienste von Nintendo verzichtet. Fast schon etwas überraschend, wenn man sich so die letzten Resident Evil Releases anschaut. Auf die Rahmenbedingungen hat dies natürlich keinen Einfluss und Capcom spendiert seinen Resi Jüngern passend Eckdaten. Wie auf dem 3DS ist das Spiel auch auf der Wii U komplett lokalisiert und bietet neben deutschen Texten auch eine solche Sprachausgabe. Grafisch ist der Titel einer der 720p Fraktion und bietet in Sachen Sound den Wii U gewohnten 5.1 Klang. Beides Dinge, die dem Spiel sehr gut tun. Speichertechnisch knapst man euch 86MB ab, wobei allein 80MB nur für die Update Daten reserviert sind. In Sachen Mehrspieler gibt es keine Offline Variante, sondern ihr dürft allein oder mit einem anderen Spieler Online den sogenannten Raubzugmodus erleben. Aber dazu im Mehrspieler Abschnitt noch ein paar Ausführungen. Dafür dürft ihr auch eine Chat Unterstützung nutzen, sowie MiiVerse einbeziehen. Bei der Controllerwahl fühlt man sich ein wenig an ZombiU erinnert. Zwar könnt ihr auch mit dem Pro Controller agieren, richtig viel Spaß macht das Spiel aber mit dem Pad selber, das auch hier wieder seine klaren Vorzüge ausspielt. Bei der Story erlebt man wenig überraschend die gleiche Geschichte wie auf dem 3DS. Wer diese Version nicht gespielt hat, erlebt wirklich Neues im Resi Universum. Mit ein bisschen Ausschmückung hier und da, könnte man diese auch locker verfilmen. Was mir besonders gefallen hat, ist die Mischung die Capcom hinbekommen hat. Altbekannte Einflüsse gepaart mit völlig neuen Ereignissen und Hintergründen. Zeitlich spielt sich hier alles 2004 und 2005 ab, wobei der eigentliche Hintergrund eine fortschrittliche Stadt im Meer, namens Terragrigia ist. Vor allem auch deshalb weil man hier auf verschiedene Zeitschienen setzt und den Spieler mit auf eine entsprechende Reise nimmt. Charakter- und extreme Ortswechsel inbegriffen.

Aber zurück zur Wasserstadt Terragrigia. Diese wird nur per Solarenergie-Matrix betrieben und gilt als die Zukunft der Menschheit. Just auf diese Stadt haben es Terroristen der Organisation Veltro abgesehen, welche die Stadt mit einem Virus infizieren und die Bewohner in blutrünstige Monster verwandeln. Einzige Möglichkeit dem Treiben Herr zu werden, ist die Energie via Satellit auf die Stadt selber zu richten, um sie zu zerstören. Die Stadt wird ausgelöscht und das Gebiet weiträumig abgesperrt. Man ist sich sicher die Bioterror Organisation Veltro ausgelöscht zu haben, bis 1 Jahr später merkwürdige Kadaver an den Stränden neben dem abgesperrten Gebiet gefunden werden. 2 Organisationen versuchen auf ihre Weise, Licht in das Dunkel zu bringen. Was sie finden ist die Tatsache, dass Veltro alles andere als zerschlagen ist. Dazu taucht ein altes Mittelmeer Luxus Kreuzfahrtschiff auf, das erste Antworten bringen sollte. Ohne hier zu viel zu verraten, und mir juckt es eigentlich kräftig in den Fingern, beginnt ein tolles Verwirrspiel um einen mysteriösen Virus, eine totgeglaubte Terror Organisation und reichlich Schauplatz- und Charakterwechsel, samt einem toll gemachten Ende. Der Start in das Spiel ist zunächst relativ unspektakulär und startet nicht sofort mit diversen Sequenzen. Zunächst landet man erst einmal auf dem eigentlichen Hauptmenu des Spiels, das sich im Verlauf stark verändert. Zu Beginn stehen euch die Kampagne, der Raubzugmodus, die Extras und die Optionen zur Verfügung. Spielt ihr das Game einmal durch, dürft ihr euch über eine Kleiderkammer und den Menüpunkt "Neues Spiel+" freuen. Capcom typisch dürft ihr dann mit dem End-Savegame unter anderem eure im ersten Durchgang erspielten Waffen und Erfolg behalten.

Die Extras sind eine kleine Sammlung an Emblemen, die man im Verlauf für diverse Aktionen bekommen kann. Tötet man z.B. eine bestimmte Anzahl an Gegnern gibt es eine, oder auch für das Scannen von versteckten Handabdrücken. Die Optionen zu guter Letzt bieten viele Punkte, um das Spiel auf seine Bedürfnisse auszurichten. Das beginnt bei einfachen Dingen wie Untertiteln, der Helligkeit, Zielkreuz Darstellung oder Aktivierung des Chatsystems, reicht aber auch bis zu spielerisch wichtigen Dingen wie der Achsen Invertierung, dem Zielverhalten und der Wahl eines grundlegenden Steuersetups. Seid ihr hier soweit fertig, könnt ihr euch nun dem eigentlichen Spiel widmen. Also nicht lange gefackelt und auf geht's in ein neues Resident Evil Abenteuer.

Das Gameplay....

Will man die Geschichte erleben, startet man über das Hauptmenu die Kampagne. Bevor man loslegt, wählt man seinen bevorzugten Schwierigkeitsgrad aus. Hier stehen euch auf der Wii U gleich 3 zur Verfügung. Dabei sind dies die üblichen Verdächtigen Leicht und Normal, sowie auch die Variante Höllisch, die man hier von Beginn an wählen kann. Wer jetzt auf die übliche Charakterwahl wartet, der wird hier nicht fündig werden. Es gibt sie im Story Modus nämlich nicht. Erst im Raubzugmodus kann man mit verschiedenen Charakteren starten. Spielt ihr die Kampagne, hat sich Capcom wie schon erwähnt einiges einfallen lassen. Ein Grund für eine fehlende Charakterwahl ist die Tatsache, dass ihr innerhalb der Story 3 Teams mit je 2 bekannten und neuen Charakteren steuert, wobei ihr aktiv immer nur mit einem agiert, während der andere dennoch aktiv an eurer Seite agiert. Ein weiterer Grund sind die angesprochenen Zeitschienen. Denn die im Spiel enthaltenen 12 Episoden spielen teilweise an völlig verschiedenen Orten innerhalb der Handlung und sind auch zeitlich versetzt. Sprich man wechselt immer wieder zwischen den Teams, oder besser gesagt, das Spiel tut das für euch. Und wir reden hier nicht von 1 Ort und mehreren Bereichen dort, sondern von großen Entfernungen. Spielt sich das meiste im Mittelmeer ab, agiert ihr auch mal im winterlichen Skandinavien, oder der noch intakten Stadt Terragrigia. Nicht die einzige Überraschung. Die 12 Episoden sind dabei jeweils in verschiedene Levels unterteilt und durchzogen von ungemein stimmigen Sequenzen, die natürlich nun in feinstem HD über euren TV-Bildschirm laufen. Die meiste Zeit im Spiel agiert ihr aber dann doch mit einem bestimmten Team. Auch hier mischt Capcom wieder und schickt euch meistens in Persona Jill Valentine und ihrem neuen Partner Parker Luciani auf Pirsch.

Dabei steuert ihr immer Jill, während Parker an eurer Seite als CPU Koop agiert. Wie schon erwähnt, beginnt das Spiel selber mit einem völlig anderen Handlungsstrang. Denn alles startet mit dem Verschwinden von Chris Redfield und seiner neuen Partnerin Jessica Sherawat. Als Hinweis erhalten Jill und Parker den Fundort eines verlassenen Ozeanriesen im Mittelmeer, der Queen Zenobia. Ein Geisterschiff, auf dem man Chris vermutet und damit erst die ganze Geschichte auslöst, um dann doch immer wieder nur Puzzle Teile zu bekommen in Sachen Story. Finde die Machart ungewöhnlich, aber sehr stimmig. Zumal das Thema Schiffe hier sowieso eine ganz spezielle Rolle spielt. Denn die Queen Zenobia ist nicht das einzige Kreuzfahrtschiff, das in der Story eine Rolle spielt. Aber ich muss mir gleich wieder auf die Zunge beißen, sonst kriege ich Ärger mit der Spoiler Fraktion. Muss überhaupt wieder mal hier und da aufpassen mich nicht zu verplappern. Bei solchen Spielen immer schwer und ein schmaler Grat. Denn eigentlich möchte man das Spiel sofort jedem Interessierten aufs Auge drücken. ;-) Überhaupt ist auch das Thema Charaktere innerhalb der Story ein ständiges Katz & Maus Spiel. Einmal sind es für ein Evil Game relativ viele, vor allem aber weil man bei vielen bis zum Ende nicht weiß, auf welcher Seite sie agieren. Ich sag ja, wenn jemand ein Grundgerüst für ein opulentes Drehbuch sucht. Hier wird er fündig. ;-) So startet also die erste Sequenz, die stark an den Kinofilm Ghost Ship erinnert und sicherlich hier und da schon eine gewisse Inspiration darstellte. Hier beginnt das Spiel und Jill und Parker finden die Queen Zenobia und betreten den menschenleer scheinenden Pott… Hier ist dann auch der Moment, wo man das Spiel eigentlich das erste Mal in Action erlebt. Und eben jetzt nicht mehr als Demo, sondern als Ganzes Spiel.

Großer Pluspunkt bei den vor euch liegenden Aufgaben ist die Steuerung und auch die Bedienung über das Gamepad, was wie schon erwähnt wie bei ZombiU auch hier sein Stärken ausspielt. Die Grundsteuerung erinnert sehr an alte Resi Teile und spricht damit eher die Spieler der älteren Generation an. Mit dem linken Stick bewegt ihr den Charakter, während der rechte die Sicht abdeckt. Wer hier noch auf dem 3DS über das Circle Pad Pro geschimpft hatte, erlebt hier die gewohnt gute Evil Variante. Mittels LR-Taste geht ihr in die Position mit gezückter Waffe im Anschlag und könnt natürlich weiterhin laufen, zielen und schießen. Nachgeladen wird per Hand mit der Y-Taste oder bei leerem Magazin in der Waffe. Die Charaktere laufen recht fix, was die Rennen Funktion erübrigt. Interaktionen mit der Umgebung wie das Öffnen von Türen oder benutzen von Schaltern wird über die A-Taste abgedeckt. Wichtigste Funktion ist das Ballern selber, das mit gezogener Waffe über die ZR-Taste genutzt wird. Mittels R-Taste könnt ihr eure verfügbaren Granaten abfeuern, was einfach alles recht gut von der Hand geht. Vor allem aber dadurch, weil mein seine organisatorischen Dinge wie einen Waffen- oder Granatenwechsel über den Touch Screen des Pads tätigt. Dort wird auch die Karte dargestellt und auch die Heilitems kann man darüber sehr einfach und schnell nutzen. Das passt wirklich gut und zeigt einmal mehr wie gut sich das Pad in solchen Momenten und Spielen einfach macht. Apropos Türen und Ortswechsel. Ladezeiten bei jeder Tür hat man hier keine mehr. Sehr positiv und man erlebt Ladezeiten wirklich nur beim Start eines Levels, oder wenn man über die große Halle die Etage wechselt. Ansonsten spielt sich das Erforschen der Locations äußerst flüssig.

Weiteres wichtiges Thema betrifft die Waffen und alles was damit zusammenhängt. Zum Test Ende waren es mehr als 10, die ich nutzen konnte, wobei der spätere Raubzugmodus und ein erneutes Durchspielen der Kampagne ebenfalls immer wieder Überraschungen und vor allem neue Waffen bietet. Beim ersten Durchspielen der Kampagne sind es aber erst einmal nur wenige, die aber vollkommen ausreichen. Wie immer mit den üblichen Verdächtigen. Pistole, MG, Shotgun, Raketenwerfer und nicht zu vergessen die Magnum Variante mit ihren Argumenten. ;-) Gleichzeitig tragen kann der Charakter 3 Waffen plus das Messer und zusätzlich mehrere Granaten-Varianten. Hier muss man sich also nicht beschweren über mangelnde Möglichkeiten. Und dennoch ertappt man sich im Spiel immer wieder bei Situationen, wo die Munition zur Neige geht. Eigentlich auch nichts Neues in einem Evil Game. ;-) Nachschub gibt es wie immer in Form herumliegender Items, oder diverser Kisten. Ist ein Magazin mal leergeschossen wird automatisch nachgeladen, wobei man dies aber natürlich jederzeit auch manuell tun kann. Komplett neu ist der Virus Scanner Genesis, der fast schon an Metroid Verhältnisse erinnert. Über die L-Taste aktivierbar, hält der Charakter nun dieses Teil in der Hand. Wird benutzt wie eine Waffe, scannt aber Gegner und Objekte. Zum einen werden so versteckte Objekte wie Munition überhaupt erst für den Spieler sichtbar gemacht, zum anderen kann und sollte man damit alle Gegner scannen. Am besten wenn sie noch leben. Denn jeder gescannte Gegner füllt mehr oder weniger eine 100% Anzeige. Erreicht man diesen Wert, bekommt man ein Kraut spendiert. Sollte man nicht unterschätzen und die Scannerei geht doch schneller in Fleisch und Blut über, als man denkt. Nur muss man manchmal aufpassen nicht zu vergessen auf die Waffe zurück zu wechseln. ;-) Gegner im Wasser kann man so sogar lokalisieren, da man sie normalerweise oft nur hört.

Mit der Zeit lernt man dann auch die Zusammenhänge der Orte kennen, was auch daran liegt, dass man viele Bereiche auch mehrmals durchläuft und oft auch erst mal vor verschlossenen Türen steht. Was mir hier gut gefällt ist die Tatsache, dass Gegner erneut auftauchen, diesmal aber an anderen Stellen. Ebenso liegen oft neue Pickups herum, die man auch hier einmal mehr nicht genug haben kann. Und wie es sich gehört, erlebt man dabei dunkle Räume, die man nur per Taschenlampe erhellt, oder aber auch imposant beleuchtete Hallen. Dabei ist die Aufgabenstellung in den Levels immer klar abgesteckt. Von einem Miniauftrag zum nächsten bewegt man sich durch die Locations. Eben mal in der freien Natur, im Inneren von Gebäuden, oder aber eben im Schiffsinneren. Und immer wieder wird man angegriffen. Von altbekannten Gegnern wie den immer noch schnellen und furchteinflößenden Huntern, die hier übrigens eine neue Variante bekommen haben, bis zu völlig entstellten und abartig gestalteten Monstern. Zombies in dem Sinne sind das eigentlich gar nicht. Vom Virus infizierte und mit teils ungewöhnlichen Gliedmaßen ausgestattete Gegner trifft es hier mehr. Einige davon stehen den Zombies an sich aber in nichts nach, auch wenn man ruhig noch ein paar mehr Varianten hätte einbauen können. Zumindest einen neuen Gegnertypen gibt es auf der Wii U, der aber nur selten mal zu sehen ist. Dafür sind die letzten beiden Endbosse absolute Highlights und sind könnten vor allem nicht unterschiedlicher sein. Hier erlebt der Spieler dann auch mal Railgun Action zu Wasser und aus der Luft. Auch mal was neues. ;-) Um den ganzen Schergen Herr zu werden hat sich Capcom aber auch etwas einfallen lassen. Sowohl in der Kampagne, aber später noch einen Tick besser im Raubzugmodus. Wie in einem Evil 4 könnt ihr eure Waffen verbessern. Dazu bieten alle Waffen verschieden viele leere Slots an, die man mit speziellen Items füllen kann. Diese findet man ebenfalls im Spielverlauf und stehen für Dinge wie verbesserte Schusskraft, Schussrate, größere Magazine, bis hin zu Doppelschuss Varianten.

Diese in verschiedenen Wertigkeiten, tauscht man mit der Zeit schon auch mal reichlich durch. Im Raubzugmodus sollte es aber noch besser sein. Aber dazu später mehr. Was man ein wenig vermisst sind im Spiel eingebaute typische Resident Evil Rätsel. Diese findet man so gut wie gar nicht und sind wenn in kleinen Touch Screen Spielereien umgesetzt, oder aber dem finden bestimmter Schlüssel. Nur findet man diese recht linear im Spielverlauf, ohne dass man dazu extra Wege gehen muss. Hier hätte ich mir durchaus mehr gewünscht. Gerade durch die verschiedenen Umgebungen, wäre da sicherlich mehr drin gewesen. Wenn man hier Probleme hat, dann sind es die Gegner. Es gibt so einige ganz spezielle Orte im Spiel, wo man schon extrem in die Enge getrieben wird. Macht Laune ohne Ende, weil man dennoch mit der eigenen Spielweise auch gewollt rauskommen kann. Liegt zum einen aber auch an der Tatsache, dass eben nicht sehr viele verschiedene Gegner Typen warten. Man kennt mit der Zeit ihre Schwachpunkte und wie sie versuchen einen zu bearbeiten. Haben sie euch dann mal, werden Treffer übrigens durch rote Blutspritzer auf dem Bildschirm dargestellt. Aber keine Sorge, auch Jill kann hier schon was einstecken. ;-) Was mich durchaus zum Punkt Altersfreigabe bringt. Die 16 ist in meinen Augen sehr hart an der Grenze. Würde man mich mit meinen 42 Lenzen fragen, ich hätte dem Titel ein 18er Rating verpasst. Blut spielt doch eine sehr große Rolle, auch wenn vieles etwas übertrieben und dadurch unecht dargestellt wird. Das man hier angeblich nicht auf Menschen schießt, ist dann wie immer eine recht fadenscheinige Behauptung. Der große Reiz im Spiel liegt in der Tat im gleichzeitigen Entdecken der Locations, Teams und einhergehend das Zusammenpuzzeln der Story. Dazu eine runde Ballerei, die einfach sehr viel Spaß macht und das typische Resident Evil Feeling erzeugt. Anders als auf dem 3DS ist man hier auch mit der Steuerung sofort warm und möchte das Gamepad allgemein auch nicht mehr hergeben.

Auch ist das Spiel kein Frusttitel in dem Sinne. Zum einen weil es genügend Rücksetzpunkte innerhalb der Levels gibt und zum anderen, weil man es einfach gleich wieder besser machen will und auch macht. Insgesamt ähnlich gelagert wie auf dem 3DS, gibt es hier aber Ausreißer nach oben und unten. Speziell die Bosse muss man hier nennen. Bei manchen war ich mir sicher ohne Probleme durchzukommen, um dann echt einige Anläufe vor mir zu haben. Bei anderen wo ich dachte hier wird es länger dauern, ging es dann recht fix. Neulinge werden sich aber über einen ausgewogenen Grad freuen. Es sei denn sie spielen sofort auf Höllisch. ;-) Alles ist einfach sehr edel gemacht und auf technisch hohem Niveau, wo man auch mal kleine Schwächen verzeihen kann. Das einzige was mir im Verlauf wie auf dem 3DS auch hier nicht so gefallen hat sind die Unterwasser Level, bei denen die Charaktere tauchend gesteuert werden müssen. Da man hier nur eine einzige Granaten Variante zur Verfügung hat um Gegner abzuwehren, ist auch manchmal etwas Glück dabei. Auch wenn man sagen muss das für Unterwasser Action die Steuerung dort Butterweich geworden ist. Da könnten sich andere Spiele aber eine dicke Scheibe abschneiden. In Sachen Spielzeit ist die Kampagne allein schon vollkommen in Ordnung. Meine Endzeit war auf Normal knapp 10 Stunden. Klingt nicht nach so viel, wird aber im Spiel durch andere Dinge entschärft. Lasse ich mich über den tollen Raubzugmodus im Multiplayer noch ausführlich aus, so kann man auch die Kampagne nach dem Durchspielen noch einmal spielen. Wie seinerzeit auf dem 4er behält man alle erspielten Waffen des ersten Durchgangs und kann nun neue finden. Oder man versucht es gleich noch einmal auf einem höheren Schwierigkeitsgrad.

Grafik & Sound....

Grafisch ist es wie bei vielen Serien, die man so schon einmal früher erleben durfte. Der Sprung in das HD Zeitalter tut auch einem Resident Evil Spiel äußerst gut. Da merkt man eigentlich bei allen Gelegenheiten im Spiel. Das betrifft die detaillierteren Charaktere, die Gegner und auch die meisten Backgrounds. Zwar kommen viele dunkle und technische Orte im Spiel recht bieder und steril rüber, dafür darf man aber auch farbenfrohe und effektreiche Momente erleben. Highlight wie auf dem 3DS ist die große Halle mit den warmweichen rötlichen Farben und Texturen, die einfach sehr atmosphärisch rüberkommen. Die Animationen der Gegner sind gelungen, während die steuerbaren Charaktere auf normalem Niveau bleiben. Was auch durch die gute Grafik erreicht wird, ist der Gänsehaut Faktor. Wer das Spiel schon vom 3DS her kennt, erlebt diese Momente hier und da nicht mehr so intensiv, da man ungefähr noch weiß wer und was einen erwartet. Neulinge dürfen sich hier aber auf einen Titel der alten Machart freuen. Zwar spielt Action an sich schon eine große Rolle, aber die Serientypischen Momente des langsamen Vorantastens erlebt man hier wieder reichlich. Überraschende Gegnerkontakte, bis hin zu regelrecht nervenaufreibenden Massenaufläufen für Resi Verhältnisse reicht das Spektrum. Abschließend muss man auch die Technik loben, die Capcom auch hier wieder exzellent hinbekommen hat. Keine Ruckler und vor allem Fehler in der Kollisionsabfrage sind zu sehen. Speziell Freunde der Sniper Action bekommen hier eine sehr exakte und saubere Engine vorgesetzt.

Beim Sound gibt es viel Licht, aber auch ein wenig Schatten. Klasse ist die reine Sounduntermalung innerhalb der Locations, die gemischt durch Musik verschiedener Stilrichtungen und den reinen Umgebungsgeräuschen punktet. Auch die Sprachausgabe ist bis auf wenige Ausnahmen sehr gelungen. Einzig Jill klingt hier irgendwie manchmal recht laienhaft. Effekte gibt es genug und erzeugt Atmosphäre vor allem durch die Gegnerklänge. Hier fühlt man sich schnell wieder in einem Resident Evil Spiel zuhause. Kritikpunkt ist für mich der Klang der Waffen. Zumindest einige klingen doch recht blass und blechern. Da hätte man ruhig noch ein wenig mehr Bumms dahinter bringen können. Mit der Zeit nimmt man das zwar nicht mehr ganz so wahr. Ganz zu den Akten legen kann man das aber das gesamte Spiel über nicht.

Multiplayer/Online....

Der Mehrspieler auf der Wii U ist etwas Besonderes und zieht seinen Reiz vor allem auf lange Sicht. Genutzt wird dieser dabei über den sogenannten Raubzug Modus, der hier auf der Wii U sofort anwählbar ist. Zumindest die ersten möglichen Levels. Der Clou und das geniale daran ist, dass man zum einen Online mit einem anderen Spieler zu zweit via Internet spielen kann, sondern eben auch allein. Und das sollte sich extrem lohnen. Grundlage sind hier aktuell in sich abgeschlossene 20 Levels, die aus dem Hauptspiel stammen und in jeweils 2 Varianten spielbar sind. Hier geht es einzig darum, die festgelegte Gegneranzahl zu erledigen, bevor sie euch erledigen. Denn hier gibt es keine Rücksetzpunkte. Einmal gestartet, muss man am Ende eine goldene Münze erreichen. Die Machart ist aber hier das tolle. Zum einen greift hier ein komplettes Level System des Spielers. Sprich durch euren Spielfortschritt steigt ihr im Level und könnt dadurch erst die Levels auch schaffen. Denn mit jedem neuen Level wird die Wertigkeit der Gegner höher. Im Unterschied zur Kampagne haben die Gegner hier eine Lebensleiste mit einer Zahl über dem Kopf, die eben auch deren Level anzeigt. Dazu kommen mit der Zeit Fähigkeiten der Gegner, die ein zusätzliches Symbol über dem Kopf tragen. Manche rennen sehr schnell, andere sind sehr zäh und wieder andere haben bei Treffern eine erhebliche Wirkung auf eure Lebensenergie. Die Motivation zieht man hier durch die eigene Level Entwicklung und der Tatsache, dass es hier einen Shop gibt, in dem man immer wieder neue Waffen kaufen kann. Wobei man diese aber auch nach dem Lösen der Levels erhalten kann. Dabei gibt es auch die Waffen in Level Wertigkeiten. Und man kann sie erst benutzen, wenn man das Gleiche Level hat wie die Waffe. Genauso kann man vor jedem Durchgang alle Munitionsvorräte auffüllen, in dem man alles praktisch jedes Mal neu kauft. Und die Slots zum nochmaligen Verbessern der Waffen gibt es hier natürlich auch.

Das Geld für diesen Shop erspielt man zum einen über die Kampagne, wo man nach jeder Episode eine Bewertung und eben dieses Geld bekommt, oder auch über den Raubzugmodus selber. Wer also zuerst die Kampagne komplett löst, hat hier reichlich Startkapital, um gut gerüstet loszulegen. Zusätzlich kann man hier auch andere Charaktere frei wählen, und man sollte gar nicht glauben, wen man hier alles aus der Kampagnen Story steuern kann. Alle bieten kleine Eigenheiten und Vorteile bei bestimmten Waffen, so dass dies nicht nur kosmetische Wirkung hat. Das tolle ist eben hier nun, dass der entwickelte Charakter, samt den erspielten und gekauften Waffen, auch der ist den man im Mehrspieler benutzt. Dann nämlich gehen 2 Spieler in einem Koop auf Pirsch. Online hat das natürlich einen immensen Reiz, wie ihr euch vorstellen könnt. Ihr könnt dort in allen Regionen nach Spielern suchen oder gleich einen Freund speziell suchen. Jedes der enthaltenen Levels ist spielbar, wobei ihr die Wahl immer eingrenzen könnt. Ihr könnt nach laufenden Sitzungen suchen, oder eben auch selbst einen Durchgang erstellen. Es dauert nie lange bis man hier einen Mitspieler findet, mit dem man sich im Spiel auch per Chat verständigen kann, auch wenn vieles nicht erst gesagt werden muss. Hauptsache er hat den Finger am Abzug. Dabei müssen die Spieler nicht beieinander oder gar im gleichen Raum sein. Völlig wurscht ob einer durchfegt und der andere die Rester sammelt. ;-) Und alles läuft extrem flüssig ab. Hier gibt es nichts zu meckern und die Monster Jagd gerade ab Level 12 hat was und fordert. Hier sollte man schon einen gut entwickelten Charakter zur Hand haben. Auch in diesem Bereich ein rundum gelungenes Spiel.

Fazit....

Egal ob man jetzt den 3DS Ableger der Serie schon kennt, oder sich als Neuling für den Titel interessiert. Wärmstens ans Herz legen kann ich den Titel beiden Lagern. Bedingt durch die neue Story, die völlig ungewohnten Orte für ein Resident Evil Spiel und den damit machbaren inhaltlichen Möglichkeiten, unterhält der Titel von Anfang bis Ende. Unterstützt durch eine sehr gute, wenn auch altbackene Steuerung, geht auch die Bedienung per Pad ganz leicht von der Hand. Viele Gänsehautmomente und reichlich Action wechseln sich hier sehr gut ab, so dass auch der ältere Evil Crack wieder auf seine Kosten kommt. Zwar sind einige Dinge im legendären 4er immer noch besser umgesetzt, einen Grund für den geneigten Resident Evil Fan, den Titel nicht zu kaufen sehe ich nicht. Ich habe auch direkt überlegt, ob ich den Titel für den Test wirklich noch einmal komplett durchspielen "muss", da ich ja schon den 3DS Ableger komplett durch hatte. Der Gedanke war schnell verflogen und ist über Umwege ein großes Kompliment für das Spiel, dass ich es eben doch wieder bis zum Abspann wissen wollte. Dazu nun endlich das HD Zeitalter auch für Nintendo Spieler und abgerundet durch eine sehr gute Technik. Alles in allem trotz kleinerer Kritikpunkte ein sehr lohnenswerter Titel, der in keiner Wii U Shooter Sammlung fehlen sollte.

 

+ Gelungene neue Resi Story
+ Motivierende Spielmodi
+ Secrets/Gameplay/Schaurig
+ Mehrere Charaktere/Zeitlinien
+ Gutes Ende mit Ausblicken ;-)
+ Steuerung über das Gamepad
+ Upgrade System für Waffen
+ Technisch gelungen
+ Komplett Deutsch
- Unterwasser Einlagen
- CPU KI recht schwankend
- Waffenklang teils etwas blass

GRAFIK: 84%

SOUND/EFFEKTE: 86%

MULTIPLAYER/ONLINE: 85%

GESAMTWERTUNG: 84%

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