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Wii U Need for Speed: Most Wanted U
 
 
Need for Speed: Most Wanted U - Wii U
Matthias Engert (20.05.2013)

SYSTEM: Wii U-PAL
ENTWICKLER: Criterion
GENRE: Rennspiel
SPIELER: 1-2(6) Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 168 MB
DOWNLOADS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-9
CONTROL: Pad,Pro,Remote,CC
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK12
5.1/DD/HD: Ja/Nein/1080p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.55 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE GAMEPLAY: Ja
MIIVERSE: Ja

   
Einleitung....

Als Rennspielfan musste man in den vergangenen Jahren auf den Nintendo Systemen leider immer wieder ein dickes Fell haben. Denn wenn es ein Genre gab in dem man die Highlights mit der Lupe suchen musste, dann leider in diesem Bereich. Mag Mario Kart in seinem Bereich der König sein, was Rennspiele mit realen Fahrzeugen angeht, musste man zwangsläufig fast schon eine Konkurrenz Konsole besitzen, um seiner Leidenschaft zu frönen. Wie immer sollte sich das mit jeder neuen Nintendo Hardware Generation ändern. Schaut man sich aktuell den Wii U Markt in diesem Bereich an, herrscht weiterhin gähnende Leere. Auch wenn einige vielversprechende Titel angekündigt sind, wirklich greifbar ist mal wieder nur eine Serie - Need for Speed. Und selbst hier war zunächst mal etwas Skepsis angesagt. Denn seit EA's Entscheidung die Need for Speed Serie zu splitten und für die Nintendo Systeme jeweils spezielle Umsetzungen zu entwickeln, war auch hier etwas der Lack ab. Denn seit Undercover und den folgenden Ausgaben Nitro, Hot Pursuit und zuletzt Run sprach man eher die jüngeren Arcade Fans an, als nun den älteren Freund Simlastiger Rennspiele. Vorbei waren die Zeiten der Open World und genialen Steuerungen aus Underground 2 oder Most Wanted. Das waren noch Zeiten. ;-) Aber es soll alles anders werden und mit der Most Wanted U Umsetzung will auch EA auf einem Nintendo System wieder zurück in die Erfolgsspur. Ob ihnen das gelungen ist, soll euch der folgende Test etwas näher bringen.

Menus und die Story....

Der erste Paukenschlag im positiven Sinne dürfte das Thema Entwickler sein. Hatte EA die früheren Nintendo Umsetzungen in Sachen Entwicklung gerne mal ausgelagert, so ist für die Wii U Version Criterion selber verantwortlich. Etwas das man in jedem Bereich des Spiels deutlich spürt. Das gilt auch schon für die Rahmenbedingungen des Spiels. In Sachen Auflösung kommt die Wii U Version in 1080p daher und bietet dabei eine exzellente Framerate. Soundtechnisch in der normalen 5.1 Variante umgesetzt, erwartet den Spieler zudem ein komplett lokalisiertes Spiel. Neben deutschen Texten gibt es also auch eine entsprechende Sprachausgabe. Das Thema Mehrspieler wird hier über den Online Modus abgedeckt, auch wenn die Verpackung einen 2Player für daheim anpreist. Allerdings ist das kein spielerischer Mehrspieler im herkömmlichen Sinne. Aber dazu im Abschnitt weiter unten noch ein paar Worte. Speichertechnisch werden euch in Most Wanted U 168 MB abgeknapst, wobei allein 167 MB für die Update Daten gebraucht werden. Weiteres Highlight ist einmal mehr die Controller Unterstützung. Hier darf angefangen bei der Remote und dem Nunchuk alles genutzt werden, was die Wii und Wii U hergeben. Egal ob Classic und Pro Controller, sowie natürlich das Wii U Gamepad, dass auch in einem Rennspiel wie diesem eine gute Figur abgibt. Die Geschichte des Spiels ist einer der Punkte, über die man diskutieren kann. Oder sagen wir besser über die spätere Umsetzung der Geschichte. Ein wenig erinnert sie zunächst schon an alte Underground Zeiten. Wir befinden uns im Ort Fairhaven. Einer Stadt mit angrenzenden Highways und Pisten im Grünen, in denen die sogenannten Top 10 das Sagen haben. Zumindest was die Racer Szene der Stadt angeht.

Ihr als Spieler kommt als Neuling in die Stadt und sollt versuchen die Top 10 Fahrer der Stadt herauszufordern. Dazu muss man natürlich jeden einzelnen in dieser Rangliste schlagen und sich zudem seinen Wagen schnappen. Was recht episch klingt, wurde aber recht spartanisch eingebunden. Zu Gesicht bekommt man keinen der Fahrer, geschweige denn großartige Story Sequenzen. Die Story begleitet euch zwar das gesamte Spiel über, ist aber dennoch nur Mittel zum Zweck. Um irgendwas muss es ja schließlich in einem Need for Speed Spiel gehen. ;-) Ungewöhnlich ist der reine Spielstart, der sich an keine bekannten Regeln hält. Denn Menütechnisch gibt es hier nichts und das übliche Hauptmenu sucht man hier vergebens. Ihr werdet mit einigen Standbildern zu diversen Inhalten begrüßt, bis das Spiel sofort startet, oder ihr später bei einem gespeicherten Spielstand sofort im aktuellen Wagen in Fairhaven landet. Genau dort wo ihr eure letzte Session aufgehört habt. Erst im Spiel selber kann man sich in die Menüs verirren und findet dort auch die üblichen Optionen und Anpassungsmöglichkeiten für das Spiel. Also halten wir uns nicht lange mit dem Vorgeplänkel auf und ab geht's auf die Pisten in Most Wanted U.

Das Gameplay....

Der Start in das Spiel ist zunächst durchaus Need for Speed typisch und man schickt euch in einem sehr guten Fahrzeug auf die ersten Erkundungstouren in der Spiellocation. Was man als Spieler dabei zu sehen bekommt, haut einen grafisch schon gleich zu Beginn fast um. Zumindest wenn man sich die letzten Versionen mal kurz vor das geistige Auge holt. Des Weiteren lernt man die Steuerung etwas kennen, das Fahren mit dem Gamepad, samt der Möglichkeiten des Pads und ergötzt sich am hohen Gamespeed. Was danach folgt ist allerdings für viele Fans der Serie, wie auch für mich in diesem Moment, durchaus überraschend. Neben dem Seufzer, endlich wieder eine Open World durchfahren zu können, ist die Umsetzung des spielerischen Inhalts Geschmackssache und durchaus ungewohnt. Denn früher hatte man nach dem ersten Kontakt mit einem schnellen Fahrzeug eigentlich fast immer den Punkt, einen langsamen Wagen zu haben, wenig Geld und vor sich eine Karriere, in der man sich alles erst einmal verdienen und erfahren muss. Das ist in Most Wanted U völlig anders umgesetzt. Zwar muss man auch hier vieles erst erspielen, tut dies aber auf eine ganz andere Weise. Größter Unterschied ist sicherlich das Fehlen des angesprochenen Karriere Modus. Hier stehen euch sofort fast alle Mega Boliden zur freien Verfügung, die man mit der Zeit ganz bequem per Pad aufrufen kann und Live im Spiel auf diesen Wagen wechselt, oder aber man findet die Flitzer an einer der zahlreichen Wechselstellen im Spiel. Übrigens eines der vielen Spielziele in Most Wanted U diese zu finden. Bedeutet in diesem Spiel, dass man sich eben nicht auf einen Wagen anfänglich konzentriert, diesen verbessert und sich dann nach und nach neue Wagen kaufen kann. In Most Wanted U ist das übergeordnete Spielziel auf eine ganz andere Weise erreichbar!

Denn das große Hauptziel im Spiel ist es eben, sich an die schon angesprochene Spitze der Top Ten der Most Wanted Fahrer in Fairhaven zu setzen. Und um das zu erreichen, bedarf es hier keiner Karriere im herkömmlichen Sinne, sondern vor allem eines - SpeedPoints (SP)! Diese Speedpoints erspielt man nun im Spiel auf verschiedene Art & Weise. Zum einen über die angesprochenen zahlreichen Nebenziele. Angesprochen habe ich schon die Wechselstellen die man finden muss. Dazu gilt es eine bestimmte Anzahl an Radarfallen zu aktivieren, versteckte Tore zu finden und zu zerstören, oder Werbetafeln fahrerisch zu erwischen, die man im Spiel in allen Ecken von Fairhaven versteckt hat. Für all die kleinen Ziele gibt es ein paar Speedpoints, die man zwingend braucht. Denn um alle 10 Top 10 Fahrer herausfordern zu können, muss man jeweils eine bestimmte Menge an Speedpoints erfahren haben. Dazu reichen nun die Nebenziele natürlich keinesfalls aus. Also gilt es sich nun dem großen fahrerischen Teil zu widmen. Und das sind im Spiel die über 50 auch real existierenden Fahrzeuge und die damit auch zusammenhängenden Meilensteine. Nichts anderes als spezielle Spielziele mit jedem einzelnen Fahrzeug. Gutes Beispiel ist das Fahren im Gegenverkehr mit einem der enthaltenen Fahrzeuge. Erst wenn man das über eine bestimmte geforderte Strecke getan hat, bekommt man diesen Meilenstein und damit weitere Speedpoints. Der Großteil wird aber über die Events zu den einzelnen Fahrzeugen abgedeckt. Sprich jedes der im Spiel enthaltenen Fahrzeuge bietet für sich eine gewisse Anzahl an Events, die nun wiederum alles abdecken, was der Rennspiel Crack gerne hat. Angefangen bei Checkpoint Rennen, reinen Rundkursen, bis hin zu den Polizei Verfolgungen reicht hier die Auswahl.

So gibt es z.B. für Platzierungen in einem Rennen Speedpoints, Fahrzeug Upgrades, wie auch für das Unterbieten bestimmter Zeitgrenzen, beim Versuch der Polizei zu entkommen. Erst dadurch sammelt man die benötigten Punkte, um zu bestimmten Punktegrenzen einen Top 10 Fahrer nach dem anderen herausfordern zu können. Hat man nun einen Top 10 Fahrer herausgefordert, muss man ihn in einem 1 gegen 1 Rennen schlagen und danach den Wagen auch noch in einen Unfall drängen. Erst dann bekommt man den Wagen dauerhaft in seine Garage und damit als fahrbaren Untersatz mit nun ebenfalls eigenen Zielen und entsprechenden Events. Doch das dauert durchaus eine Weile. Auch weil man sich als Spieler erst einmal dem Genuss hingibt Fairhaven zu entdecken. Denn Open World Feeling ist lange her und gerade zu Beginn fährt man sehr lange einfach nur herum, um alles mal zu sehen, die ersten Nebenziele anzugehen und vor allem um verschiedene Wagen erst einmal auszutesten. Denn auch dies ist in Most Wanted U ein ganz wichtiger Punkt. Denn die ersten Stunden schimpft man doch recht oft über die Steuerung, den hohen Gamespeed und oftmals gefühlt zu enge Straßen. Aber wie sich auch am eigenen Leib erfahren habe, ändert sich das mit der Zeit. Das liegt zum einen an der Gewöhnung des eigenen Lenkverhaltens und den auch hier enthaltenen Upgrades für jedes einzelne Fahrzeug. Wenn man so will hat man für jeden Wagen einzeln eine kleine Minikarriere vor sich. Es reicht also nicht sich hier auf ein Fahrzeug festzulegen und mit dem zu versuchen alle Events perfekt zu lösen. Denn das reicht bei weitem nicht und man ist hier gezwungen viele Wagen auszuprobieren und die dortigen Events zu gewinnen. Darunter sind viele Fahrzeuge, mit denen man im gesamten Spielverlauf einfach nicht warm wird, während auf der anderen Seite viele eben doch den eigenen Steuerungsvorlieben entsprechen. Und das dauert eben bei über 50 Fahrzeugen.

Ging mir nicht anders und nach viel herum probieren habe ich dann auch so meine Favoriten gefunden, mit denen man die Eigenarten der Steuerung hier sehr gut kennenlernen kann. Zwei Dinge kann man aber schnell anmerken. Die genialen Driftsteuerungen aus Underground 2 oder einem Most Wanted erreicht die Wii U Variante nicht und zeigt sich hier eher als Mischung aus Sim und Arcade Steuerung. Und zum anderen kommt man hier mit der Zeit nur mit feinfühligem Fahren im Spiel vorwärts. Dabei zeigt sich aber die Tatsache, dass man mit dem Gamepad sehr gute Ergebnisse erzielt und damit gut zurechtkommen kann. Zudem bietet das Pad die Möglichkeit über Buttons auf dem Pad Screen vieles im Spiel zu beeinflussen. Beispielsweise kann man den kompletten und zahlreichen normalen Verkehr abschalten, den Tag/Nacht Rhythmus selber per Hand einstellen, oder auch zu einem Fahrzeug sofort wechseln. Was übrigens auch für die Events und spielerischen Inhalte gilt. Aber kümmern wir uns zuerst um die Steuerung an sich. Gelenkt wird im Spiel natürlich mit dem linken Stick, während der rechte für die Kamera und den Blick nach hinten verantwortlich ist. Was die Tastenbelegung angeht, seid ihr in der Auswahl völlig frei in der Entscheidung. Denn alle wichtigen Funktionen kann man frei auf die Tasten verteilen, so dass man alle Vorlieben der Spieler abdeckt. Ihr könnt also Gas, Bremse, Nitro oder die Handbremse auf die Tasten legen, die euch am meisten zusagen. Was das Zusammenspiel angeht, wird dies auch von der schon angesprochenen Tatsache begleitet, dass im Spiel allgemein ein recht hoher Gamespeed auf euch wartet. Das macht die Fahrzeuge von der Grundausrichtung her wesentlich empfindlicher für Lenkbewegungen. Gerade bei hohen Geschwindigkeiten kommen einem anfangs viele Streckenteile zu eng vor und man erlebt das Arcade-typische Anecken an den Streckenbegrenzungen.

Oder noch schlimmer in Form reichlicher Unfälle, bei denen man schnell merkt, dass wir es hier mit den Burnout Machern zu tun haben. Sprich ein Unfall wird hier regelrecht zelebriert und via Animation und spezieller Darstellung spektakulär in Szene gesetzt. Danach geht es im Spiel allerdings weiter und wird zudem von einem Schadensmodell unterstützt. Visuell und auch in der Form das bei bestimmten Schäden das Fahrverhalten leidet. Aber zurück zur Steuerung. Zwar sehr feinfühlig, wirkt sie gerade zu Beginn oberflächlich. Dem ist eigentlich nicht so und mit der Zeit lernt man gerade beim Einlenken, wann und wie intensiv man dies tun muss. Dadurch hält man seine Favoriten doch sehr gut unter Kontrolle, auch wenn es selbst dann immer noch genug Momente gibt, wo man den einen oder anderen Urschrei durch die Spielhölle schickt. Aber mit der Zeit merkt man spürbare Verbesserungen und man kommt mit der Steuerung wirklich gut zurecht. Von daher kann ich Berichte über das Spiel nicht verstehen, die von einem grafischen Highlight mit schlechter Steuerung sprechen. Dem ist in meinen Augen nicht so, auch wenn es schon Luft nach oben gibt. Maulen könnte man über das Bremsverhalten, die schon sehr verzögert funktionieren. Auf der anderen Seite ist die Handbremse sehr gut eingebaut und bringen den Wagen dann auch in das typische Driftverhalten, das wir ja eigentlich in den Need for Speed Spielen als unverzichtbar empfinden. Das geht natürlich auch hier. Bleibe aber dabei dass die Steuerung kein Selbstläufer ist und die richtige Gewöhnung daran etwas dauert. Ausgenommen ungefähr ein Drittel der Fahrzeuge im Spiel, die selbst dann sehr mäßig zu steuern sind. Da gebe ich den Kritikern dann durchaus Recht.

Die Location Fairhaven ist in seinen gesamten Ausmaßen recht umfangreich und bietet auch in Sachen Umgebungen alles was das Rennspielherz erfreut. Angefangen bei der Downtown Location innerhalb der Stadt, reicht das über Fabrikgelände, stillgelegte Flughäfen, bis hin zu ausladenden Highways außerhalb der Stadt und Sandwegen abseits der asphaltierten Pisten. Nicht umsonst sind eines der erfahrbaren Upgrades auch die Geländereifen. Um nun nach und nach die Speedpoints zu erspielen, muss man sich den Events zu den Fahrzeugen widmen. Unterstützt wird man dabei im gesamten Spiel durch das Feature Autolog. Per Steuerkreuz kann man so alle Fahrzeuge, Events und Orte direkt anwählen, ohne alles langwierig und trotz Open World zu suchen und zu finden. Man schnappt sich also einen Wagen, übt ein wenig und wählt dann schnell die einzelnen Events an. Meistgenutzte Varianten sind die jeweiligen Rennen. Wahlweise Rundkurse über 2 oder 3 Runden und die Checkpoint Rennen von A nach B. Bis zu 9 Gegner habt ihr bei diesen Rennen und fahrt dabei mal mit Polizei oder ohne. Je nachdem wie schnell man an bestimmten Stellen an Kontrollen oder Streifenfahrzeugen vorbei fährt, folgen sie euch sofort und versuchen euch dabei abzudrängen. Glücklicherweise auch die Gegner, die man auch sonst angenehm "blöd" programmiert hat. Perfekt fahren tut hier niemand und schon gar nicht die CPU Gegner. Das gefällt mir gut und macht die Rennen immer abwechslungsreich. Man kann hier durchaus Vorsprung herausfahren, aber auch aussichtslos erscheinende Rennen noch gewinnen. Hier zählt dann das eigene Fahrvermögen glücklicherweise schon und künstliche Handicaps gibt es gefühlt nur selten.

Was die Polizeiverfolgungen angeht, gibt es auch hier wieder das typische Stufen Gameplay, bei dem euch mit jeder höheren Fahndungsstufe neue und mehr Polizeikräfte attackieren. Begleitet vom ständigen Funkverkehr werden diese Verfolgungsjagden ebenfalls zum Spaß. Und logischerweise gibt es hier am meisten Blechschäden. Hier sucht man öfters als man denkt die überall verstreuten Tankstellen auf. Durchfährt man diese, wird der Wagen automatisch neu lackiert und auch gleich repariert. Und selbst hier gibt es für alle möglichen Aktionen wie das Rammen der Polizeifahrzeuge oder anderweitige Zerstören Bonuspunkte. Und die nimmt man immer wieder gerne mit. Denn nur über das Gesamtkonstrukt erzielt man die SpeedPoints die nötig sind, um schlussendlich wirklich weit vorne in den Top 10 zu landen. Da übrigens alle 1 gegen 1 Rennen mit den Top 10 Gegnern von Polizeieinsätzen begleitet werden, machen auch diese Rennen mordsmäßig viel Spaß. Und wiegesagt, hat man mal genug von den Events und fertigen Rennen, klinkt man sich aus dem Autolog aus und fährt einfach ohne spezielles Ziel durch Fairhaven. Allein damit kann man Stunden verbringen und entdeckt dennoch immer wieder neues in der Location. Und sei es nur eines der vielen kleinen Nebenziele. Insgesamt ist das Spiel also nach der langen Testzeit eher ein anspruchsvoller Titel, der den Spieler durchaus fordert, aber auch mit einer beherrschbaren Steuerung glänzt. Nur muss man sich daran gewöhnen. Kein Wunder das die Spielzeit als durchaus bei 20 Stunden und mehr liegt, ehe man die Top 10 besiegt hat. In diesem Spiel sage ich da sogar eher mehr als weniger. ;-)

Grafik & Sound....

Nachdem man in den vergangenen Jahren in den Need for Speed Spielen immer wieder mit Abstrichen, technischen Mängeln oder gar Experimenten beim Thema Grafik und Technik leben musste, wird man auf der Wii U endlich dafür entschädigt. Für einen Nintendo Core Gamer ist die Grafik in Most Wanted U ein regelrechter Quantensprung und man könnte meinen 2 oder 3 Hardware Generationen übersprungen zu haben. Auch hier merkt man mehr als deutlich, dass Criterion selber Hand angelegt hat. Man kann hier jeden einzelnen Bestandteil der grafischen Präsentation heranziehen, um diesen Fakt zu untermauern. Das beginnt bei den vielen tollen Fahrzeugmodellen, der Texturpower auf und abseits der Strecken, sowie der reinen Backgroundgrafik. Hier darf die Wii U dann endlich mal wieder zeigen, was sie grafisch drauf hat. Das ganze gepaart mit einer äußerst hohen Framerate, die nur ganz selten mal kurze Schwäche Momente zeigt. Mag spielerisch das Tempo manchmal fast schon zu hoch sein, vor allem wenn die Strecken selber recht eng sind, dem Lobgesang auf die technische Seite tut dies keinen Abbruch. Criterion typisch gibt es Effekthascherei wohin das Auge reicht und alles was ihr mit dem Fahrzeug anstellt wird grafisch irgendwie umgesetzt. Egal ob große Effekte wie die Unfälle sind, platte Reifen vom Nagelband, oder das sehr gut angepasste Schadensmodell. Genauso wie kleinere Dinge, wie die Bewegungen des Fahrers, die Spiegelungen der Umgebung auf den Karossen oder Wettereffekte. Endlich möchte man meinen müssen Nintendo Rennspielfans mal nicht auf eine High End Grafik verzichten. Im Gegenteil und das ist auch endlich mal ein Beispiel dafür, dass sich eine längere Entwicklungszeit auch mal auszahlt.

Die Lobgesänge kann man auch auf den Soundbereich übertragen. Für Rennspielfans ein ganz wichtiger Punkt sind die Motorengeräusche. Auch hier gibt es nichts zu meckern und wirklich jeder Wagen hat seinen eigenen unverwechselbaren Klang, der auch danach klingt was man fährt. Einfach Klasse. Genauso alles was rund um die Fahraction abgeht. Crash Geräusche, Verfolgungsjagden oder einfach nur das Fahren auf den verschiedenen Untergründen. Gleiches gilt für die Musikuntermalung. Auch hier fühlt man sich an alte Glanzzeiten in Underground 2 erinnert. Auch in Most Wanted U setzen die Entwickler auf bekannten Songs aus den Charts und vielen eher unbekannteren, aber stimmungsvollen Liedern. Kleines Highlight ist für mich aber der aktuelle Song "I love it" von Icona Pop, der wie ich finde wie kein zweiter zu diesem Spiel passt. Hier durch die Locations zu brettern, oder auf dem Highway von der Polizei gejagt zu werden und dabei dieses Lied zu hören hat einfach was. Wobei es aber wie schon erwähnt noch einige weitere Stück dieses Kalibers gibt.

Multiplayer/Online....

Der Mehrspieler auf der Wii U ist mal etwas anderes und wird sicherlich die Meinungen stark teilen. Er hebt sich zunächst positiv von anderen Rennspielen ab, da man hier nicht nur auf simple Rennaction setzt. Auf der anderen Seite ist die Offline Variante für Zuhause eigentlich kein richtiger spielerischer Mehrspieler, und die Online Variante erlaubt euch nur mit 5 anderen Spielern weltweit um Punkte zu fahren. Die Offline Variante kann man schnell abhaken. Splitscreen Action gibt es hier keine mehr. Viel mehr kann der zweite Spieler das Pad nutzen, sofern Spieler 1 einen anderen Controller nutzt. Eigentlich schade, da sich das Pad wie bei anderen Wii U Spielen hervorragend als eigenständiger Teil eines Mehrspielers geeignet hätte. So hat der zweite Spieler hier nur unterstützende Aufgaben über das Pad, während der Hauptspieler die eigentliche Rennaction abdeckt. Speziell wenn es um die Verfolgungsjagden geht, kann der Pad Nutzer über einen entsprechenden Button versuchen die Polizei abzulenken. Wem so etwas gefällt, für den mag es das Richtige sein. Eine spielerische Variante auch Daheim wäre mir persönlich lieber gewesen. So bleibt also "nur" der Online Modus, um mit und gegen andere Spieler antreten zu können, wobei das Freunde und fremde Spieler sein können. Dabei ist die Grundidee, sofern man ein aktives Origin Konto besitzt, hier auf abgegrenztes Event Gameplay ausgelegt. Bedeutet auf der Wii U, dass sich in einer Lobby bis zu 6 Spieler treffen können, wobei es natürlich möglich ist auch später jederzeit auch einer aktiven Gruppe beizutreten, oder diese auch zu verlassen. Ist man einmal in einem solchen Event angekommen, gilt es nun einen ersten Treffpunkt zu erfahren. Dabei wird auch die komplette Spielwelt genutzt. Dort beginnt eines von mehreren Events innerhalb dieser Mehrspieler Session. Das reicht dann von Geschicklichkeitsaufgaben, dem reinen Rammen und typischen Burnout Gameplay, bis hin zu den Rennen. Denn natürlich spielen diese schon die Hauptrolle. Sprich alle 6 Spieler können nur bedingt machen was sie wollen. Alle werden zum Treffpunkt gebeten und nach einer bestimmten einfach dort vom System platziert.

Nun gibt euch das Spiel die erste oder jeweilige Aufgabe vor. Dabei sind auch solche, die man nur zusammen lösen kann. Gutes Beispiel ist eine Aufgabe, die von allen Spielern verlangt innerhalb einer Zeitspanne eine bestimmte Meterzahl nach Sprüngen zu schaffen. Nur wenn alle Spieler halbwegs mitmachen, löst man diese Aufgabe auch. Ist das geschafft, geht es weiter zum nächsten Event innerhalb der Mehrspieler Session. Freunde des gepflegten Wettbewerbs müssen sich aber nicht grämen. Selbst hier, wie in den anderen Events auch werden für jeden Spieler dennoch persönliche Zeiten und Punkte gespeichert und auch in Ranglisten dokumentiert. So kann man also auch die gespielte 6er Gruppe natürlich gewinnen, da dazu alle Punkte aus den Einzelevents zusammengezählt werden. Der Lohn sind große SpeedPoints Summen, die auf euer Konto wandern. Großer Unterschied zum Offline Spiel ist hier das Fehlen der Offline Upgrades. Bedeutet wenn ihr Online spielt, habt ihr zwar euren Fuhrpark zur Verfügung, müsst die Upgrades aber erneut erfahren. Grundlage des Ranking Systems ist das Speed Level. Dieses entwickelt man auch Offline, schafft höhere Level aber Online schneller. Was mir gut gefällt, das man Online auf nichts verzichten muss, was das Drumherum angeht. Die Technik unterscheidet sich nicht vom Einzelspieler und auch die Umgebung ist genauso mit Verkehr gefüllt. Das rundet den an sich guten Eindruck ab. Ob diese Art des Online Modus jedermanns Sache ist, das muss dann jeder für sich selber entscheiden. Spaß macht er allemal und ist dann eben Dank des Event Gameplays immer wieder eine neue und andere Herausforderung.

Fazit....

Man mag über EA denken wie man will, mit der Most Wanted Version für die Wii U haben sie vieles wiedergutgemacht, was Nintendo Spieler so lange haben vermissen müssen. Endlich ein Need for Speed Spiel, das nicht wie ein Anhängsel wirkt und auch die anspruchsvollen Nintendo Cracks zufriedenstellen kann. Es gibt zwar auch hier einige Punkte über die man kritisch berichten kann, aber das Gesamtpaket stimmt endlich. Technisch und vor allem Grafisch wie schon angesprochen ein Quantensprung und nur ein Punkt von vielen, bei dem man merkt, wer für die Entwicklung verantwortlich war. Ein hoher Gamespeed, äußerst gelungene Technik, eine gute Steuerung und gepaart mit einem exzellenten Sound. Abgerundet durch das endlich wieder erlebbare Open World Feeling. Reichlich Ziele, Fahrzeuge und die dadurch auch erzielte Spielzeit können überzeugen. Kritisch sehe ich Dinge, die man durchaus auch sehr subjektiv sehen kann. Ich persönlich bin der Freund des extremen Karriere Feelings. Gebt mir einen einfach Wagen, ein bisschen Geld und dann lasst mich mal machen. Das hat man hier nicht und hat halt wirklich sofort die schnellsten Fahrzeuge zur Verfügung und muss sich halt mit den speziellen Aufgabensystem für jeden davon auseinandersetzen. Das ist Geschmackssache, aber für mich persönlich durchaus etwas schade. Das in der Form geniale Feeling eines Underground 2 oder Most Wanted gefällt mir da halt immer noch besser. Auch die unglaublich gute Driftsteuerung der beiden genannten GCN Teile erreicht Most Wanted U nicht. Was allerdings schon Jammern auf hohem Niveau ist. Anderen Spielern gefällt eben genau das. Aber egal wie man es dreht und wendet. Einen Grund den Titel für Rennspielfans schlecht zu machen gibt es nicht. Nicht nur mangels Alternativen kommt man als Race Crack um diesen Titel nicht herum.

 

+ Endlich wieder Open World
+ Gute Steuerung
+ Viele Marken und Fahrzeuge
+ Gelungene Spielzeit/Anspruch
+ Grafisch und Technisch Top
+ Tolle Musikuntermalung/Sounds
+ Teils hoher Gamespeed
+ Mischung aus Sim und Arcade
+ Komplett Deutsch
- Karriere Feeling fehlt etwas
- Online mit festen Regeln
- Upgrade Feature recht simpel
- Viele Fahrzeuge sofort nutzbar

GRAFIK: 89%

SOUND/EFFEKTE: 86%

MULTIPLAYER: 78%

GESAMTWERTUNG: 83%

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