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Wii U Sonic & All-Stars Racing: Transformed
 
 
Sonic & All-Stars Racing: Transformed - Wii U
Matthias Engert (04.12.2012)

SYSTEM: Wii U-PAL
ENTWICKLER: Sumo Digital
GENRE: Funracer
SPIELER: 1-5(10) Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 42 MB
DOWNLOADS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-8
CONTROLLER: Pad, Remote, CC
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK6
5.1/DD/HD: Ja/Nein/720p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
ONLINE GAMEPLAY: Ja
MIIVERSE: Ja

   
Einleitung....

Der Launch der Wii U Konsole ist in vielerlei Hinsicht etwas besonderes. Unbestritten gehört dazu auch das Thema Genre Vielfalt. Bei 23 Starttiteln, kommen viele Genrefans auf ihre Kosten. So auch beim sehr beliebten Funracer Genre. Zwar ist die Mario Kart Version für die Wii U noch lange nicht in Sicht, verzichten müssen wir deshalb aber nicht auf entsprechende Action. Denn diesem Thema hat sich Sega zum Start angenommen und präsentiert euch Sonic & All-Stars Racing: Transformed. Wobei man dem Titel sogar Unrecht tun würde, ihn nur als Mario Kart Klon abzustempeln, wie oft im Vorfeld hier und da zu lesen war. Denn in Sachen Features und Inhalten bietet der Titel einiges. Wobei der Titel fast schon etwas untertrieben ist. Denn statt Sonic & All-Stars könnte man den Titel auch locker mit Sega & All-Stars betiteln. Denn nicht nur Charaktere aus dem Sonic Universum spielen hier eine Rolle. Aber auch spielerisch steckt eine Menge drin, so dass man den Titel insgesamt schon eher mit einem Mario Kart 7 und Diddy Kong Racing vergleichen könnte. Abgerundet mit einem interessanten Mehrspieler System, samt der Möglichkeit Online zu agieren. Ob zu guter Letzt der Spaßfaktor auch stimmt, schauen wir uns hier etwas genauer an. Es gibt also einiges zu besprechen im Test zu Sonic & All-Allstars Racing: Transformed.

Menus und die Story....

Entwickelt wurde der Titel aber nicht direkt von Sega selber, sondern von Sumo Digital. Eine Firma, die uns schon viele ordentliche bis gute Spiele auf den Nintendo Plattformen präsentiert hat. Zumindest hatten sie mit der Einbindung externe Inhalte und Lizenzen eine Menge zu tun. Denn hier erlebt der Spieler zum einen reichlich Sega Historie, aber auch aktuelle Lizenzinhalte. Bestes Beispiel dafür dürfte die Rennamazone Danica Patrick sein. Vielen eher bekannt als ehemalige Fahrerin in der US Champcar Serie, verdient sie aktuell ihr Geld ja in der gerade abgelaufenen Nascar Serie in den Staaten. Von daher fast schon etwas veraltet, das man sie hier mit einem Formel Boliden auf die Pisten schickt. Aber das nur einmal am Rande. Bringt aber durchaus frischen Wind in die hier eh schon enthaltene Charakter Vielfalt. Beim Spiel selber können die Entwickler aber ebenfalls reichlich Features vorweisen. Zunächst ist der Titel komplett lokalisiert und kommt einmal mehr mit dem mittlerweile typischen Sega Sprecher in den Menus daher. In Sachen Auflösung ist das Game ein Vertreter der 720p Fraktion, bietet aber überraschenderweise keinen Surround Sound. Ein Umstand, den ja momentan viele Wii U Titel haben. Ein großer Pluspunkt ist zum einen die Controller Einbindung, die bis hin zum Classic Controller der Wii alles unterstützt, was man sich hier wünscht. Dazu gesellt sich passend das bisher wohl intensivste Online Feature für ein Nintendo Rennspiel. Können Online bis zu 10 Spieler an der Jagd nach Punkten teilnehmen, ist es hier nun sogar möglich 5 Spieler davon im heimischen Wohnzimmer unterzubringen! Aber dazu im Mehrspielerteil noch ein paar Zeilen. Speichertechnisch werden euch nach dem mittlerweile üblichen ersten Update 42 MB abgezogen.

Eine Story sollte man in diesem Spiel eher nicht erwarten. Dazu gibt das Thema an sich nicht so viel her. Wenn man so will, bietet man euch hier einmal mehr den typischen Funracer Background. Ihr als Spieler schnappt euch einen der enthaltenen Charaktere, samt seinem fahrbaren Untersatz und versucht als Neuling die hier enthaltenen Cups zu gewinnen. Der Start in das Spiel ist typisch gemacht und wartet mit einem schönen Rendervorspann auf. Hier werden schon einmal die vielen Charaktere vorgestellt, die nicht nur in diesem Moment einige Erinnerungen bei Sega Veteranen hervorbringen. Wie mittlerweile üblich, gibt es auch hier erst einmal ein Update auf die Version 1.1.1. Erst danach sollte man sich in die Inhalte stürzen. Das Hauptmenu ist eines von vielen dieser Art und zeigt schnell, dass vor allem inhaltlich einiges im Spiel drinsteckt. Zu allererst dürft ihr euch entscheiden, ob ihr dem Karriere Modus frönen wollt, ein lokales Spiel mit Freunden ansetzen, oder eben gleich Online loslegen wollt. Dazu kommen die Optionen, in denen ihr Sound- und Helligkeitseinstellungen festlegen wollt, und könnt euch das gewählte Steuersetup zu Gemüte führen. Das Schöne am Spiel sollte übrigens die Tatsache sein, dass man selbst die komplette Karriere mit allen enthaltenen Modi auch zu fünft spielen kann! Aber auch dazu später noch etwas mehr. Zunächst schauen wir natürlich, was der Titel für einen Spieler zu bieten hat.

Das Gameplay....

Will man zunächst alleine loslegen, bietet sich natürlich der Karriere Modus an. Hier findet man reichliche Modi, um sich allein die Zeit zu vertreiben. Das beginnt hier mit der "World Tour", reicht über den "Grand Prix" Modus, bis hin zum "Einzelrennen" und dem auch hier enthaltenen "Zeitrennen", wo man auch Entwicklerzeiten versuchen kann zu schlagen. Wer möchte, kann sich zudem in einer Extras Rubrik seine aktuelle Lizenz anschauen, die in sich einen Statistikteil bietet, der euch über eure Erfolge und Fortschritte im Spiel informiert. Der Kern des Spiels sollten aber nicht die Grand Prix Rennen sein, sondern die sogenannte World Tour. Von daher ein großer Unterschied zu einem Mario Kart Gameplay. Denn die World Tour ist umfangreicher und durch die Einteilung der Events auch abwechslungsreicher. Ebenfalls fällt schnell auf, dass unterhalb in den Menus 5 kleine Spielersymbole zu sehen sind. Spielt ihr nur mit dem Pad, so ist einer davon aktiviert, aber wie schon erwähnt könnt ihr aber bis zu 5 Spieler gleichzeitig vor eure Wii U und das Pad bannen. Des Weiteren ist das Spiel in meinen Augen einer der Vertreter, der sehr vom Pro Controller profitieren kann. Vor allem weil man das Pad ja weiterhin einbinden kann und dadurch durchaus einen Zusatznutzen erhält. Auch wenn die Steuerung rein nur mit dem Pad ebenfalls sehr gut von der Hand geht. Für den Test allerdings bezieht sich hier die Erklärung auf beide Controller, die ausgiebig eingesetzt wurden. Wählt man nun die World Tour das erste Mal an, so zeigt sich hier eine recht interessante Aufteilung, die an alte Need for Speed Pro Street Zeiten erinnert. Denn eingeteilt ist dieser Modus in 5 Welten, plus eine mögliche Bonuswelt. Innerhalb dieser Welten warten nun durch Linien verbunden Events, die einen Art Levelbaum ergeben. Man startet am Anfang einer Welt und bahnt sich so den Weg zum Ende, um die jeweils nächste starten zu können.

Dabei spielen hier Sterne eine ganz wichtige Rolle. Anfangs 3, später bis zu 4 Sterne kann man pro Event erringen, die im Spiel zusammengezählt werden. Wie bei einem Diddy Kong Racing könnt ihr zum einen Welten nur mit einer bestimmten Anzahl wechseln und viele Abzweige und vor allem versteckte Charaktere sind nur mit einer bestimmten Anzahl an erreichten Sternen freischaltbar. Dabei stehen die Sterne für den Schwierigkeitsgrad, den man hier für jeden Event einzeln wählen kann. Event ist hier auch durchaus wörtlich zu nehmen. Denn nur Rennaction an sich gibt es in All-Star Racing nicht. Alternative Spielvarianten lockern das Geschehen auf und sorgen auch für einen durchaus gehobenen Anspruch in vielen Events. Meistgenutzt sind aber dennoch die Rennen, so dass ich euch anhand eines Rennens weitere Grundlagen des Spiels vorstellen will. Will man ein Rennen starten, bekommt der Spieler zunächst einmal die Location zu sehen. Etwas das nicht nur bei mir für Erinnerungen sorgen wird. Denn Sonic samt seinen speziellen Locations, ist hier noch der normalste Punkt. Angefangen von Mega Drive oder Dreamcast Themen wie Golden Axe oder Panzer Dragoon, erlebt der Sega Crack hier ein Deja Vu nach dem anderen. Billy Hatcher Umgebungen spielen hier eine Rolle, genauso wie Crazy Taxi, After Burner oder ein Jet Set Radio. Für mich persönlich sorgte aber die Skies of Arcadia Legends Location für die eine oder andere Gänsehaut zu Beginn des Spiels. Empfinde diese Art der Einbindung wirklich sehr schön. Dass dann aber nicht alle Locations, auch von den Strecken her wirklich gelungen sind, zeigen z.B. die Phantasie Star Umgebungen. Sobald ihr nun das Rennen auf der Weltenkarte angewählt habt, entscheidet ihr euch für den Schwierigkeitsgrad und damit die Anzahl an erreichbaren Sternen. Hier ist man dann übrigens nach der Wahl auch festgelegt, was ich ein wenig unglücklich empfinde.

Stellt ihr hier z.B. Mittel für 2 Sterne ein, so ist nun das Ziel 3. zu werden im Rennen. Wird man am Ende aber doch gar Erster, bekommt man dennoch nur die 2 Sterne und nicht 3, die es für den ersten Platz gäbe. Nur muss man dies eben vorher so einstellen. Für den ersten Durchgang durch die World Tour, oder besser gesagt um erst einmal alles zu sehen, reicht es auf Mittel und damit 2 Sternen pro Event zu spielen. Schwerer machen kann man es sich später allemal. ;-) Sind diese Einstellungen getätigt, wartet die Fahrerwahl auf euch. Wie bei den Strecken, sind natürlich auch diese an die im Spiel enthaltenen Sega Klassiker angelehnt. Neben Sonic und der schon oben angesprochenen Danica Patrick, warten so auch die entsprechenden Charaktere der Spiele. Ob das Vyse aus einem Skies of Arcadia ist, oder auch ein Joe Musashi aus der Shinobi Reihe. Willkommen Zuhause, könnte man hier jedem Sega Fan zurufen. ;-) Alle Fahrer besitzen zudem persönliche Eigenschaften, die hier von ihren Grundfahrzeugen definiert werden, die ebenfalls sehr verrückt designed wurden. Zusätzlich kann man alle Fahrzeuge entwickeln und upgraden. Zum einen verdient man im Spiel Erfahrungspunkte und bekommt bei jedem Levelaufstieg ein spezielles Kit für sein Fahrzeug, dazu findet man innerhalb der Weltenkarten hinter bestimmten Abzweigen Bonus Kits. Allerdings sollte man davon nicht zu viel erwarten. Sprich die Auswirkungen sind zwar spürbar, aber nicht entscheidend für die Rennausgänge. Hätte man vielleicht etwas tiefgehender einbinden können. Ärgerlich in diesem Zusammenhang ist auch die Tatsache, dass man ein Level MAX in relativ kurzer Zeit erreicht. Fährt man mit diesem Charakter weiter, so verdient man zwar weiterhin EP, kann diese aber nirgends nutzen. Nur Spieler die gerne die Charaktere wechseln profitieren natürlich davon. Denn jeder Charakter und damit jedes Fahrzeug beginnen mit Level 1. Habt ihr das höchste Level erreicht, wird euch das auch in der Charakterwahl über eine Sternanzeige dargestellt.

Seid ihr auch hier soweit fertig, kann die Jagd nach dem Sieg auch schon losgehen. Innerhalb der reinen Rennen warten nun 3 Runden auf euch, in denen ihr immer gegen 9 CPU Fahrer antretet. Passend und ausreichend, um seinen Spaß mit den Gegnern zu haben. Gleich verabschieden sollte man sich vom Denken, alles in Grund und Boden fahren zu können. Das Spiel gehört zu den eher anspruchsvollen Titeln, bei denen die Gegner KI recht gut gelungen ist und selbst auf Mittel Rennsiege keine Selbstverständlichkeit sind. Natürlich haben wir es hier mit einem Funracer zu tun und das Thema Glück und Item Einsatz spielen ein weitere gewichtige Rolle. Aber hier mit 30 Sekunden Vorsprung zu gewinnen, oder gar andere Fahrer zu überrunden, das erlebt man in diesem Spiel definitiv nicht. Wenn ich in meinen besten Rennen mal ein paar Sekunden Vorsprung hatte, dann war das schon ein Erdrutschsieg. Spricht aber in meinen Augen für das Spiel. Gefahren wird übrigens hier nur aus einem festen Viewpoint. Ist zu Beginn ungewohnt, aber hier nicht weiter schlimm, da man diesen sehr gut getroffen hat. Einzig Disneys Charakter Ralph ist mit seiner Größe etwas hinderlich für die Übersicht. Dabei ist nun die Screenaufteilung klar geregelt. 1:1 auf dem TV und dem Pad gibt es hier nur dann, wenn ihr das extra so einstellt. Ansonsten teilt man die Anzeigen. Denn während logischerweise auf dem TV Bildschirm die Rennaction abläuft, dient der Pad Bildschirm als Karte und ihr könnt hier die Platzierung einsehen. Würde man nun nur mit Pad spielen, deckt man je nach Steuersetup die Steuerung über den linken Stick für das Lenken ab, Gas geben per ZR und das Driften über die ZL Taste. Sind zumindest die wichtigsten Funktionen. Geht das schon gut von der Hand, ist die Nutzung eines Pro Controllers mit einigen Vorteilen verbunden.

Denn spielt ihr mit dem Controller, so ist das Pad natürlich weiterhin in Benutzung und zeigt weiter die Karte samt Platzierung an. Da man damit jetzt nicht mehr steuert, kann man das Pad z.B. vor sich auf dem Tisch platzieren und hat damit einen besseren Blickwinkel und schaut eher mal auf die Karte. Zweiter nicht ganz unerheblicher Aspekt ist die Tatsache, dass Pad natürlich dabei auf die Ladestation stellen zu können. Sprich man spielt jetzt solange, bis der Akku des Pro Controllers leer ist. Und das dauert. 10 Stunden und mehr sind in dieser Konstellation kein Problem. Denn nichts ärgert mehr, wenn mitten in einem Online Fight die rote Akku LED des Pads anfängt zu Blinken. ;-) Aber wie schon erwähnt auch rein von der Steuerung und dem Handling her, ist der Pro Controller eine feine Sache. Durch die Griffhaltung eines "gewohnten" Gamepads ist die Kontrolle über das Fahrgeschehen perfekt. Und da gerade die Griffhaltung an den legendären GameCube Controller erinnert, muss man darauf hier nicht unbedingt noch extra hinweisen. Bei der Steuerung ändert sich dabei herzlich wenig bis gar nichts. Auch hier wieder je nach eingestelltem Setup. Der linke Stick dient dem Lenken, der rechte für Stunts in der Luft. Mittels ZR oder A gibt man Gas, während ZL das Driften und damit auch die verkappte Bremsfunktion übernimmt. Verkappt deshalb weil Bremsen in diesem Spiel absolut keine Rolle spielt. Glaubt mir, ihr wollt hier auch nicht wirklich Bremsen. ;-) Was auch daran liegt, dass das Driftverhalten perfekt für enge Kurven gemacht ist. Weitere Funktionen sind die B-Taste für den Blick nach hinten und X für den Einsatz der spaßigen Items im Spiel. Dabei kann man Items wie gewohnt nach hinten schicken, mittels L+X aber auch nach vorne schießen. Die Steuerung ist wirklich simpel, aber sehr gut umgesetzt.

Beim Start geht ihr immer als Letzter auf die Hatz, so dass der enthaltene und mögliche Start-Boost auch hier seine Stärke ausspielt. Über den Gamespeed entscheidet übrigens, wie bei Mario Kart auch, die gewählte Schwierigkeitsstufe. Dieser entspricht auch einer Klasse, nach der sich die Geschwindigkeit richtet. Und die ist in vielen Momenten sehr schnell. Ziel muss es nun sein seine Vorgabe zu erfüllen. Also z.B. Dritter werden oder eben Erster. Dabei erwarten euch nun actionreiche Rennen ohne Ende. Das liegt nicht nur an der guten Gegner KI, die euch nie entspannt fahren lässt, sondern an weiteren entscheidenden Features. Über allem steht dabei das Feature, dass ihr auf den Strecken 3 verschiedene Vehicle steuern dürft. So reicht die Auswahl über Straßenfahrzeuge, geht weiter über Boote, bis hin zu Flugzeugen oder Helikoptern. Dabei ist das System so gestaltet, dass ihr nicht frei entscheiden könnt was ihr fahren möchtet, sondern alle zum Einsatz kommen. Entsprechende Ringe auf den Strecken bewirken beim Durchfahren oder Durchfliegen eine sofortige Veränderung. Irgendwo muss ja der Zusatztitel Transformed ja auch seinen Sinn haben. Da nun 3 verschiedene Vehicle eine Rolle spielen, müssen auch die Strecken dementsprechend designed sein. Und hier gibt es dann wirklich Licht und Schatten. Je nach Thema haben die Entwickler wirklich wunderbare Strecken entwickelt, aber auch solche, bei denen es meist verwinkelt, zu dunkel und damit auch zu unübersichtlich zugeht. Das will schon was heißen. Denn die Steuerung ist einer der großen Pluspunkte im Spiel. Das Lenkverhalten ist Butterweich und auch die Driftfunktion funktioniert tadellos. Gerade Mario Kart Veteranen, und sind wir das nicht alle, werden hier ganz schnell damit warm. Kurz nach dem Einlenken kann man per ZL Taste den Wagen in einen gewollten Drift bringen. Erinnert ein bisschen an die alte Ridge Racer Machart, funktioniert hier aber sehr easy und weich im Übergang. Einmal im Drift, kommt das Mario Kart System zum Einsatz.

Wahlweise kann man beim Driften den Stick hin und her bewegen und erreicht so 3 aufeinanderfolgende Driftlevel, oder man hält einfach den Drift, um schneller um Kurven zu kommen. Selbst aufeinanderfolgende Kurvenwechsel sind mit der hier enthaltenen Driftsteuerung machbar. Und da wir uns in einem Funracer befinden, kann man auch mit den Booten und Flugzeugen Driften. ;-) Erst wenn die Strecken halt etwas unglücklich gemacht sind, hat man auch damit mal Probleme. Wobei das Verhältnis aber ungefähr 70:30 in meinen Augen ist, was gelungene und weniger erquickende Strecken angeht. Bei enthaltenen 20 Strecken kann man damit durchaus leben. Und wie immer spielt da ja auch ein wenig der persönliche Geschmack eine Rolle. Was alle Strecken gemein haben, ist die angesprochene Abwechslung. Denn wo es zu Lande, zu Wasser und in der Luft zur Sache geht, muss ja etwas mehr drin sein, als nur ein bisschen Asphalt und Dirt. ;-) Gute Beispiele sind hier die After Burner Strecke und die zu Panzer Dragoon und Skies of Arcadia. Geht es eine ganze Weile auf flüssig fahrbaren Asphalt und Sandstrecken zur Sache, wechselt man mitten in der Runde das Vehicle. Im Fall der After Burner Strecke, hebt man nun von einem Flugzeugträger ab, fliegt über einen Streckenteil einfach zum nächsten, um zwischendrin auch ins Wasser abzugleiten. Das hat schon was und macht die Rennen auch in dieser Hinsicht nie langweilig. Klar muss man sich an die Steuerungen im Wasser und in der Luft etwas mehr gewöhnen. Hier funktioniert alles ein wenig träger, was gewollt und nachvollziehbar ist. Dank der Driftsteuerung kommt man aber auch damit durch enge Kurvenpassagen. Selbst die Achsen-Invertierung bietet das Spiel.

Gefasst machen darf man sich aber dadurch eben auf sehr vielschichtige Streckendesigns, die vor allem auch ständig Bergauf und Bergab gehen. Dazu die Flugeinlagen, so dass man neben der Gegner Action auch die Strecke immer tunlichst im Auge behalten sollte. Dass die Gegner auch wissen wie man gewinnt, liegt nicht nur an ihren guten fahrerischen Eigenschaften, sondern natürlich auch am Einsatz der typischen Items. 9 davon bietet das Spiel, die sich alle am großen Vorbild orientieren. Sprich wer die Mario Kart Items kennt, der wird auch hier alles wiedererkennen. Items die Gegner suchen, solche die nach hinten gelegt, oder aber frei nach vorn geschossen werden. Hier ist alles dabei was man sich wünscht. Funktionieren auch sehr gut und sind alle auf ihre Weise und natürlich zu bestimmten Zeitpunkten sinnvoll. Krönung ist dann das zehnte Item. Dann kann man als All-Star agieren und unverwundbar Geschosse abfeuern wie man will. Wenn man so will der Stern mit einer Upgrade Funktion. Bekommt man aber selten und auch nicht immer nur zwingend als Letzter. Aber man hört mit der Zeit schon genau hin, wenn der Sprecher im Rennen vom Einsatz eines Hinterbänklers spricht. Denn weit weg sind die ja nie. ;-) Vom Zeiteinsatz her ist die World Tour mit gut 10-12 Stunden schon mehr als ein Abendfüller. Was auch an den alternativen Events liegt. Neben solchen Events, bei denen man Rundenzeiten unterbieten muss, kommen Checkpoint Rennen zum Einsatz. Mal muss man versuchen ohne Pause Beschleuniger zu erwischen, um von einem Checkpoint zum anderen zu kommen, während in der Drift Variante nur richtig gute Drifts auch Zeitgutschriften bringen. Nur damit überbrückt man die Abstände zwischen den Checkpoints. Mir richtig gut gefallen haben die Kampfrennen. Hier fahren 4 Gegner mit euch die gleichen Strecken ab, wie in einem Rennen. Nur hat jetzt jeder 3 Trefferpunkte. Wird man getroffen, verliert man einen davon und scheidet aus, wenn alle verbraucht sind. Ziel ist es hier als Letzter übrig zu bleiben.

Was durchaus zu taktischem Fahren zwingt und man einfach mal den Gegnern hinterher fährt und hofft das sie mehr mit sich selber zu tun haben. Wenn es nur so wäre. ;-) Machen aber echt Laune die Rennen. Selbst altes Burnout Feeling darf man erleben. Dazu gibt es die Eventvarianten Stau in verschiedenen Formen. Hier geht es ebenfalls darum sogenannte Wellen und Checkpoints zu durchfahren. Dazu läuft eine Zeit rückwärts. Ihr müsst euch nun durch Unmengen an Fahrzeugen schlängeln, die sich jetzt auf den Strecken tummeln. Jeder Kontakt führt zu kurzem Stillstand, so dass euch mit der Zeit diese davonläuft. Also immer schnell die Wellen und Checkpoints erreichen, um wieder Zeit dazu zu bekommen. Fahren anfangs nur simple Verkehrsteilnehmer mit, die ihre Spur nicht wechseln, ändert sich das ebenfalls zum Ende des Events hin. Alte Most Wanted Zeiten werden aufgewärmt und Polizei und andere Einsatzfahrzeuge versuchen euch irgendwie zu erwischen und am Weiterkommen zu hindern. Ihr seht schon es gibt reichlich Rennaction der verschiedenen Art. Und da haben wir die Grand Prix Rennen noch gar nicht angefangen! Hier geht es zu wie in Mario Kart. 4 Strecken in 5 Cups müssen gefahren werden, wobei nach jedem Rennen die Punkte vergeben werden. 10 für den Ersten bis hin zum letzten, der ebenfalls noch 1 Punkt bekommt. Am Ende sollte man mindestens auf dem Treppchen landen, um zumindest den nächsten Cup angehen zu können. Da im Spiel ja alles auch noch als Spiegelverkehrte Variante existiert, sitzt man auch hier noch mal eine ganze Weile, auch wenn man den Spaß und Anspruch der World Tour hier nicht ganz erreicht. Und selbst Minispiele bietet All-Star Racing. Sogar richtig abgedrehte. In einem agieren z.B. via Splitscreen 4 normale Fahrer, während der Pad Spieler eine riesige Kugel steuert. Der sucht sich die Gegner und versucht sie möglichst zu überrollen. Schafft er das wird dieser Spieler rausgenommen und die Kugel vergrößert sich. Da man hier Arenen der eher engeren Sorte als Grundlage hat, bleibt auch hier kein Auge trocken. ;-)

Grafik & Sound....

Beim Thema Grafik werden wir wohl noch oft mit dem Satz beginnen, "HD ist schon was Schönes". ;-) Aber ich glaube den Satz kann man bei jedem Titel bringen. Egal ob das einen Ponyhof Titel betrifft, oder einen 18er Shooter. Das gilt natürlich auch hier. Der Großteil des Spiels ist dann auch hier eine echte Augenweide. Das beginnt dann bei wunderbaren Texturen am Boden und bei der Umgebung, immense Weitsicht und Details allerorten. Da bewegen sich alle Häuser auf den Samba de Amigo Strecken, mm die Flugzeugträger herum wird erst mal ein Manöver abgehalten, oder in Skies of Arcadia ist ein Luftschiff nach dem anderen unterwegs. Das gefällt sehr und erhöht das Sega Flair vieler Strecken schon sehr. Aber auch viele kleine Details fallen auf. Vor allem die Charaktere in den einzelnen Fahrzeugen sind vielschichtig animiert und machen immer wieder die unterschiedlichsten Aktionen während des Fahrens. Es wirkt halt alles sehr lebendig. Dazu satte Farben, die am Tage, aber oft auch am Abend und des Nachts ihre Wirkung nicht verfehlen. Die Schattenseiten sind auch hier genau die Strecken, die auch vom Design her weniger gelungen sind. Da wird es dann gerne mal übertrieben mit der Farbvielfalt und verwirrt den Spieler bei der Streckenführung. Da wirkt die Umgebung irgendwie schräg und zu kunterbunt, um dann auch mal das Gegenteil mit sehr eintönigen Passagen zu bieten. Der Großteil ist aber gelungen gestaltet. Kurioserweise sind es auch die Strecken, wo mal die Kollisionsabfrage etwas tricky ist. Sprich man an Ecken und Kanten auch mal hängenbleibt. Vom Speed her kann man aber nicht meckern. Je nach gewählter Klasse wird das Spiel sehr schnell und bietet keinerlei Ruckler. Mir sind zumindest keine aufgefallen.

Der Sound ist dann eher schon ein Teil, wo man Kritik anbringen kann. Weniger was die Musiken angeht, die man oft aus den Sega Klassikern entnommen hat und natürlich sehr zum Spielgeschehen und den Umgebungen passen. Wo man maulen könnte, das sind die Effekte. Die Motorengeräusche klingen insgesamt etwas zu monoton, auch wenn man selten wirklich genau hinhört. Aber wenn fällt es schon auf. Das gilt auch für die Effekte, die speziell bei vielen Items satter klingen könnten. Hier wäre vielleicht ein bisschen mehr Feintuning nötig gewesen.

Multiplayer/Online....

Der Mehrspielerteil in All-Star Racing verdient hier eine ganz besondere Erwähnung. Im Positiven, wie aber leider auch im Negativen. Denn er bietet einiges, was wir Nintendo Spieler so noch nie erlebt haben. Zum einen profitiert auch dieses Spiel vom Pad an sich, dass es auch Offline möglich macht, mit bis zu 5 Spielern loszulegen. Dabei agieren 4 Spieler via Splitscreen auf dem TV, während der 5. Spieler auf dem Pad spielt. Das geniale ist nun zum einen, dass man selbst die World Tour auch zu fünft spielen kann. Ist man so nicht gewohnt. Oder wie wäre es mit der halben Rennbelegschaft Online, die bei einem Zuhause herumsitzt, Auch hier können sich 5 Spieler an einer Online Session beteiligen. Maximal sind dann 10 Spieler über das Internet möglich, wobei man Online mit einem Startwert von 1000 Punkten startet. Je nach Platzierung in den Rennen, bekommt man dann Punkte gutgeschrieben, oder eben auch abgezogen. Positiv das man selbst bei 5 Spielern keine signifikanten Einbußen hinnehmen muss. Weder im Speed noch bei der Grafik. Weiterer Pluspunkt ist die Verfügbarkeit von CPU Gegnern, was die Rennen mit menschlichen Mitspielern immer auflockert. Dennoch ist nicht alles Gold das glänzt. Denn zumindest der Online Modus hat noch ein paar deftige Macken, was im Moment auch noch für Punkteabzug sorgt. Denn oft erlebt man Online Abstürze oder die Rennen frieren in einer Endlosschleife nach der Zieldurchfahrt ein. Aber speziell wenn 1 oder 2 Mitspieler in einer Online Rennen bei sich daheim einbindet, hängt sich Wii U gerne mal auf. Leider zu oft, als dass man dies übergehen könnte. Hier hoffe ich werden die Betreiber noch ein wenig Feintuning betreiben. Wäre wirklich schade, wenn die tollen Möglichkeiten aufgrund der Technik nicht genutzt werden. Denn so wie hier sollte ein Mehrspieler eigentlich mindestens aussehen.

Fazit....

Hui Sega und Sumo Digital. Da habt ihr den Funracer und auch Sega Liebhabern ja einiges zu bieten. Denn das Debut auf der Wii U darf man durchaus als sehr gelungen ansehen. Gerade in den wichtigen Bereichen Umfang, Abwechslung, Strecken und Steuerung gibt sich der Titel keine Blöße. Es gibt zwar auch Inhalte und Strecken, die nicht so gelungen sind. Der Großteil im Spiel lässt viele Spielerherzen höher schlagen. Dazu eine recht gute Gegner KI, die hier keinen Sieg zur Selbstverständlichkeit werden lassen. Zwar hätte man hier und da noch ein wenig an Details feilen können, Stichwort Fahrzeug Upgrades, aber es ist schon viel jammern auf hohem Niveau, wie es immer so schön heißt. Dafür dass sich selbst Sega vor dem Release sehr bedeckt gehalten hat, sollte man den Titel schon sehr beachten. Im Moment noch sehr ärgerlich sind die Macken im Online Spiel, was noch ärgerlicher ist, wenn man weiß was eigentlich möglich wäre. Aber allein und mit Freunden daheim bietet der Titel zum Start der Wii U genau das Richtige für ausgehungerte Mario Kart Fans. Wer dazu noch mit Sega und deren Klassikern groß geworden ist, der sollte hier unbedingt einen Blick riskieren.

 

+ Sehr Abwechslungsreich
+ 20 Strecken in vielen Modi
+ 3 verschieden Vehicle
+ Gelungene Spielzeit/Anspruch
+ Online Möglichkeiten
+ Steuerung gut mit Pad & Pro C.
+ Teils hoher Gamespeed
+ Charaktervielfalt/Upgrades
+ Komplett Deutsch
- Nicht alle Strecken überzeugen
- Online noch mit Fehlern
- Je nach Strecke Unübersichtlich
- Motoren/Item Geräusche

GRAFIK: 79%

SOUND/EFFEKTE: 76%

MULTIPLAYER: 78%

GESAMTWERTUNG: 79%

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