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Wii Zoo Hospital
 
 
Zoo Hospital - Wii
Kilian Pfeiffer (27.10.2009)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Majesco
GENRE: Minispiele
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-2
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Nein/Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

"Zoo Hospital" haben wir vor geraumer Zeit in der Nintendo DS-Fassung vorgestellt. Jener Titel war auch für die Wii erschienen, weswegen wir uns in vorliegendem Review um diese Version kümmern wollen. Viel geändert hat sich im Vergleich zur DS-Umsetzung nicht, detaillierter und liebevoller wirkt die Software aber in jedem Fall. Ein Koop-Modus für zwei Spieler gleichzeitig ist ebenso mit von der Partie.

Menus und die Story....

„Zoo Hospital" wurde von „Majesco Entertainment" entwickelt und ist im Endeffekt nichts anderes als eine reine Sammlung kleinerer Minispielen, die ohne viel Einarbeitungszeit beendet werden können. Ein fieser Zeitgenosse hat vor, aus dem Zoo eine Minigolfanlage zu machen, an Euch ist es nun gelegen, zu zeigen, dass die Tiere an Ort und Stelle gehören und nicht mir nichts, dir nichts durch einen Vergnügungsplatz verdrängt werden können. Nachdem die (erkrankte) Bewohnerschaft des Zoos im Laufe der Zeit über kräftig „anwächst", werdet Ihr zunächst eine Menge Gelegenheit haben, zu handeln, wenngleich sich die Betätigungsfelder immer wieder wiederholen. Und genau das ist die Krux, da man als Spieler auch auf lange Sicht hin motiviert werden will, was dem Spiel aber leider nicht oft gelingt – zu wenig Inhalt zeichnet dafür verantwortlich!

Des Weiteren wird der Handlungsfaden nicht erzählt, vielmehr läuft das Geschehen wie auf einer vorgefertigten Bahn – ein Patient „jagt" den nächsten, mitten zu Euch in den Behandlungsraum, wo Ihr dessen Infoblatt einsehen könnt.

Das Gameplay....

Neben dem eigentlichen Spielinhalt wartet der Titel nicht einmal mit einem Bonus-Menü auf – somit wird der Eindruck erweckt, man habe es hier mit einer äußerst lieblos umgesetzten Software zu tun, was aber beispielsweise in grafischer Hinsicht wiederum nicht zuspricht. Aus der Vogelperspektive bekommt Ihr einen Überblick über den Zoo, erkennt die Konterfeis der einzelnen Tierarten, vom Schabrackentapir über den Afrikanischen Elefanten, ein Löwenjunges, bis hin zum australischen Koala. Sobald ein Tier einer Behandlung bedarf, zeigen dies dessen Statuswerte. Eure nächste Aufgabe ist es, den angeschlagenen Patienten in das Wartezimmer zu bitten. Auf jeden Fall von Interesse dürften die allgemeinen Informationen über das jeweilige Tier sein, zum einen, um das eigene Wissen zu erweitern, zum anderen, um Informationen über die Körpertemperatur, die Atmung, das entsprechende Gewicht sowie den Puls einzuholen. Jene Dinge müssen bei der Behandlung abgeglichen werden, denn sollten sich hier nur minimalste Unterschiede ergeben, gilt es, Maßnahmen zu ergreifen, beispielsweise wenn eine Wunde genäht werden muss. Zunächst sollten unter Einsatz des Touchpens etwaige Verunreinigungen entfernt, dann die Wunde zugenäht und letztlich noch mit einer Desinfektion gesäubert werden. Ist das Auge des Patienten angegriffen, agiert Ihr mithilfe einer Salbe, die Ihr per Wattestäbchen auftragt und dadurch die bakteriellen Angreifer beseitigt. Dies funktioniert alles sehr intuitiv via Wii-Controller. Beanstandungen können wir keine aussprechen.

Über ein Interface erkennt Ihr Eure Einsatzwerkzeuge, ein Pulsmessgerät, eine Waage, ein Fieberthermometer, ein Atemfrequenzmessgerät, ein Vergrößerungsglas, ein Mikroskop oder ein Röntgengerät. Jedes von diesen könnt Ihr wahlweise zur Verwendung bringen, unter Abgleich der Normwerte, versteht sich, und je nachdem dann zur Behandlung schreiten. Eventuell liegt ein Bruch der Gliedmaßen vor oder es ergeben sich Ungereimtheiten mit dem Blut oder der animalischen Haut. Dann muss zum Werkzeug gegriffen werden und in kleinen Minispiel-Szenarios eingeschritten werden. Allerdings entsprechen diese „Einsätze" eher einer Farce, denn eines motivierenden Inhaltes, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass jede Behandlung gleich abläuft, wobei dann eventuell die Maßnahmen anderer Natur sind. Jede Pflege hat zur Folge, dass sie in die Bewertung des Zoos Einzug hält. Ihr solltet also Vorsicht walten lassen.

Die Problematik ist das immergleiche Vorgehen, denn im Endeffekt haben wir Euch bereits alles Wissenswerte aufgeschrieben, was es zu wissen gilt. Die einzelnen Minispiele sind nur notdürftig in das Gameplay implementiert worden, die Kreativität auf Seiten der Entwickler lässt hierbei zu wünschen übrig, da man altbekannten Umsetzungen, die man bereits in dutzenden anderen Software-Entwicklungen zu Gesicht bekommen hat, begegnet. Der Tiefgang ist also nicht der Rede wert. Alternativ hätten die Entwickler mit Quantität überzeugen müssen, denn auch die Vorgehensweise wiederholt sich nach kürzester Zeit.

Grafik & Sound....

48 Tierarten (acht mehr als in der DS-Version!) sind eine ganze Menge – aber dass man einen jeden Vertreter auch derartig hübsch animiert und in das Spiel integriert hat, ist schon eine Bereicherung und sollte honoriert werden. Ein Aye-Aye auf einem Baumstamm sitzend schaut in 3D-Darstellung einfach tausend Mal besser aus, als wäre dieser nur in üblicher 2D-Perspektive sichtbar. Jedes Tier ist wunderhübsch, leider kann da die teils abwechslungsarme Hintergrunddarstellung nicht immer mithalten. Grafisch ist „Zoo Hospital" aber bislang die Referenz innerhalb der DS-Tierarzt-„Simulationen".

Einige wenige Melodien zeigen, dass man sich in Sachen Akustik nicht gerade ein Bein ausgerissen hat. Jedes Tier hat im Gegensatz dazu aber passende Sounds auf Lager, ein unzufriedenes Brummen, ein lautes Piepsen oder einen schmerzvollen Schrei werdet Ihr definitiv im Laufe der Zeit zu Gehör bekommen.

Multiplayer....

Man hat sich bei den Entwicklern für einen Multiplayer entschieden, für zwei Spieler gedacht und letztlich ähnlich umgesetzt wie der Einzelspieler-Modus. Zusammen macht Ihr Euch auf, die Tiere zu behandeln. Das funktioniert soweit ganz gut und macht auch etwas mehr Spaß, als wenn man alleine im Behandlungszimmer unterwegs ist.

Fazit....

Die Wii-Version ist besser – so viel mal vorne weg! „Zoo Hospital" hat – wenigstens von technischer Hinsicht her – großes Potenzial, nicht zuletzt wegen der einmaligen Darstellung der tierischen Patienten. Tolle 3D-Animationen vollenden eine gewissermaßen für Tierarzt-Titel wegweisende Optik, obwohl die Hintergründe etwas leblos und uninspiriert wirken. Das große Manko des Titels sind hingegen die wenigen Minispiele, die auch noch sehr lieblos umgesetzt wurden und auf Dauer einfach zu wenig Inhaltliches bieten. Das hat uns dann schon etwas enttäuscht. Mehr Input wäre hier definitiv von Vorteil gewesen, weil man für sein hart verdientes Geld schließlich auch anständig belohnt werden will und nicht immer dieselbe Kost vorgesetzt bekommen möchte. Wenn etwas im Spiel motivierend ist, dann vielleicht die Auszeichnungen, die aber sowieso regelmäßig auf Euch einprasseln werden. Zu meistern ist das Spiel schließlich ziemlich einfach!

 

+ 48 Tierarten
+ Auszeichnungen
+ tolle Tieroptik
- zu uninspiriert
- abwechslungsarm
- keine Schwierigkeitsgrade
- nach kurzer Zeit alles gesehen

GRAFIK: 83%

SOUND/EFFEKTE: 69%

MULTIPLAYER: 60%

GESAMTWERTUNG: 55%

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