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Wii WWE 13
 
 
WWE 13 - Wii
Jens Morgenschweiss (28.11.2012)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Yukes
GENRE: Wrestling
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 9 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 3-7
NUNCHUK: Ja (CC,GCN)
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK16
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

So regelmäßig wie das Christkind, kommt zum Jahresende ein neuer Teil der Wrestlingreihe. Für die Wii wird es nun sicherlich der letzte sein, denn der Systemwechsel steht kurz bevor. Hat man sich für die Wii noch einmal was "neues" einfallen lassen? Ja, in der Tat, das hat man. Gerade wir "Alten" fühlen uns bei WWE 13 in die Zeit zurück versetzt, als Wrestling noch wichtiger Bestandteil der Samstagabendunterhaltung war.

Menus und die Story....

In dem (wieder einmal) übersichtlichen Hauptmenu, kann man sich allerdings fantasievoll und gänzlich austoben. Neben drei Spielmodi können wir nämlich bei "Mein WWE" und "Inhalte erstellen" so ziemlich alles ändern, was uns beliebt. Unter "Mein WWE" können alle Titelinhaber munter gewechselt, Allianzen und Zugehörigkeiten getauscht werden. Freunde und Feinde oder die Reaktion des Publikums kann von uns beeinflusst werden. Bei einem Roster von gut 100 Athleten, Legenden und Diven hat man einiges zu tun, wenn man die Wrestlingwelt aufmischen will. Selbst die Statistiken erlauben interessante Einblicke. Neben einer Top 10, mit den meisten Superstar Siegen, oder den am häufigsten eingesetzten Wrestlern, lassen keine Wünsche offen. Selbst die Anzahl welcher Matchtypen und absolvierten Karriere Highlights oder bevorzugter Siegvarianten kann man anschaulich betrachten. Bei dem Erstellen von Inhalten sind wie gewohnt kaum Grenzen gesetzt. Hier kann man vom eigenen Superstar, über den Einzug in die Arena, bis zum Szenario alles und in aller Ausführlichkeit gestalten. Wer hier in nur 30 Minuten "durchgeflogen" ist, hat keinen Hang zum Detail. ;-)

Die Spielmodi kommen zum einen mit alten und bewährten Inhalten daher, wie der "Exhibition" oder der "WWE Welt", bringen aber auch einen neuen Aspekt mit. Die "Attitude Ära"!! Während bei der "Exhibition" die Steuerungsgrundlagen und Matchtypen ausgelotet werden können, weil es hier einfach nur ums spielen geht, kann man bei der "WWE Welt" seine eigene Kreation ins Titelgeschehen eingreifen lassen. Mit 44 Matchvarianten bietet die "Exhibition" ein breites Spektrum der Vielfältigkeit und Abwechslung. Die "WWE Welt" gibt dem Spieler die Möglichkeit, seinen eigenen Superstar oder einem Rosterkandidaten an den Titelschlachten teilhaben zu lassen. Natürlich fängt man ganz unten an und muss sich wöchentlich in der Herausforderungsliste nach oben arbeiten. Hier ist zwar personelle Abwechslung geboten, aber wie schon erwähnt, ist der Modus nicht gerade neu. Wirklich neu ist allerdings die "Attitude Ära". Hier heißt es, Platz nehmen in der Zeitmaschine, anschnallen und ab zurück in die 90´er. Das war die Zeit des Wrestlings, als noch Date´s verschoben oder abgesagt wurden, um die wöchentlichen Shows im Free TV zu "zelebrieren".

Das Gameplay....

Bleiben wir bei der "Attitude Ära", weil sie den größten Showeffekt darstellt. Hintergrund dieser Ära ist der Beginn des TV Quotenkampfes zwischen der WCW und WWE Mitte der 90´er Jahre. Dem Spieler wird sehr eindrucksvoll der Kampf um die TV Krone rübergebracht. Mittels Videomitschnitten von Kampfszenen und Trash Talk vom feinsten, wird man auf die Situationen vor den Kämpfen eingestimmt. In etwa 60 Matches in 7 Abschnitten wird der Spieler die Geschichte nachspielen. Dabei gilt es nach Möglichkeit, die Geschehnisse von damals inhaltsgetreu zu gestalten. Wenn die Vorgabe heißt, einem Kontrahenten im Ring einen Stuhl über den Scheitel zu ziehen, kann man diese Aktion nicht außerhalb vom Ring durchführen. Das heißt, man kann es schon machen, aber das Spielziel wäre dann verfehlt. ;-) Vor jedem Kampf bekommt der Spieler seine Aufgaben. Primär heißt es meistens das Match zu gewinnen, während die Bonusaufgaben variieren. Mal muss dem Gegner ein kritischer Schadensstatus zugefügt werden, oder man muss einen bestimmten Move 3 mal ausführen. Wer die Bonusziele gewissenhaft meistert, wird mit Freischaltungen belohnt. Das können neben Legenden auch Arenen oder bestimmte Matches sein. Die größte Freude sind allerdings die alten "Haudegen" in Saft und Kraft zu erleben. Ein nahezu "unkaputtbarer" Shawn Micheals, British Bulldog oder Stone Cold Steve Austin, "the Texas Rattlesnake". Was haben wir damals mitgefiebert, gejubelt oder geflucht. Ach ja, damals …! ;-)

Die Steuerung ist gewohnt einfach zu handhaben. Schlagen, greifen und einen Move anbringen sind wirklich keine Herausforderung. Dagegen ist das kontern eine etwas vertrackte Angelegenheit. Man muss zu einem bestimmten Zeitpunkt den B-Knopf betätigen, um einen Angriff zu kontern. Hier sprechen wir von Zehntelsekunden. Ein fast unmögliches Unterfangen. Zumindest was das kontern von Moves betrifft. Die meist gelesene Einblendung hierfür ist "zu spät" oder "zu früh". Hahaha, Danke schön dafür. ;-) Einen Griff zu kontern ist nicht wirklich schwer. Dafür hat man (gefühlt) sekundenlang Zeit. Eine schöne Sache ist das zielgerichtete Attackieren von bestimmten Körperregionen. Wenn wir uns im Griffmodus befinden, kann man durch Drücken der Z-Taste eine Einblendung öffnen, die uns auswählen lässt, ob unsere Aktion auf Beine, Arme, Oberkörper oder Kopf gerichtet sein soll. Genauso funktioniert es auch, wenn der Gegner am Boden liegt. Je nach Move Sortiment muss der Gegner noch gewendet werden und dann kann man seine Aktion ausführen. Leider bleiben keine spürbaren Schäden davon zurück. Habe ich die Beine meines Gegners auf einen kritischen Zustand gebracht, gehe ich davon aus, dass er Bewegungstechnisch beeinträchtigt ist. Nein, ist er nicht. Er bewegt sich weiterhin in der gleichen Geschwindigkeit und ohne Schmerzbekunden, wie zum Beispiel humpeln. Damit ist z.B. ein Vorteil bei der Flucht aus dem Käfig dahin.

Grafik & Sound....

Dass wir uns grafisch seit Jahren auf der Stelle bewegen, wird keinen verwundern. So bleiben die gleichen optischen Unzulänglichkeiten natürlich bestehen. Die Kontrahenten "verschmelzen" in manchen Situationen miteinander und die Zuschauer sind seit Jahren ein Ärgernis. Die Kollisionsabfrage in manchen Angriffen ist auch als "zweifelhaft" zu klassifizieren. Über den Wiedererkennungswert einzelner Wrestler darf man auch spekulieren. Bleibt zu hoffen, dass solche Unzulänglichkeiten nun der Vergangenheit angehören, wenn WWE 13 wirklich die letzte Umsetzung für die Wii ist. Dafür lohnen die Videoclips aus der Attitude Ära. Man ist wieder mittendrin statt nur dabei. Das diese Clips im Original sind und streckenweise die Publikumsreaktion mit eingefangen wurden, macht das Ganze zu einem lange vergessenen Erlebnis.

Soundmäßig gibt es eigentlich nur wenig zu meckern. Musikalisch waren diese Spiele noch nie schlecht. Passend für das Genre, gehören nun mal laute und krachende Stücke dazu. Die Moderatoren geben ihr Bestes um dem Geschehen Ausdruck zu verleihen. Dass das Ganze nicht ohne Wiederholungen abgeht, ist auch klar. Nervig wird es nur, wenn man die gleiche Aktion 4 Mal in eine Minute ausführt und die Kollegen am Mikrofon das auch 4 Mal in eine Minute mit dem gleichen Textmuster honorieren. Ihr habt es also selber in der Hand. ;-)

Fazit....

Das man WWE 13 noch einmal einen neuen Spielmodus spendiert hat, darf besonders honoriert werden. Das dieser Modus die "Alten" im speziellen anspricht - sehr schön. Inhaltlich bekommt man dieses Jahr wieder, was man gewohnt ist. Fette Roster, einen gigantischen Editor und handfeste Action. Doch das Highlight ist die Attitude Ära. Mit ihrer videounterstützten Chronologie aus längst vergangenen Zeiten, bildet sie nicht nur für die alten Hasen ein Erlebnis der besonderen Klasse. Dieses Zeitalter nachspielen zu dürfen ist alleine schon ein Kaufkriterium. Die technischen Unzulänglichkeiten sind weiß Gott nichts Neues für uns und wir lassen am Ende der Wii Ära Nachsicht walten.

 

+ Attitude Ära
+ unendlich großer Editor
+ gewaltiger Roster
+ zig Freischaltbare Inhalte
+ viele Matchtypen
- grafische Schwächen
- Schriftgröße in Textpassagen
- fehlender Onlinemodus

GRAFIK: 73%

SOUND/EFFEKTE: 78%

MULTIPLAYER: 73%

GESAMTWERTUNG: 79%

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