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Wii World Snooker Championchip
 
 
World Snooker Championchip - Wii
Jens Morgenschweiss (22.07.2009)

SYSTEM: Wii-PAL
PUBLISHER: Koch Media
GENRE: Sport
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-9
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Gering
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII/HDTV: Nein/Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Pool Billard hat, glaube ich, schon einmal jeder gespielt. Natürlich nach nicht ganz so strengen Regeln, das die Kugeln der Reihenfolge nach, in vorher bestimmte Taschen gespielt werden müssen. Da lässt man es in der Kneipe doch etwas gemächlicher angehen. Doch Snooker kann man nur in speziellen Spielhallen spielen, das die Tische doch ein wenig größer sind, als das herkömmlich Pooltischchen. Ich gebe zu, das ich es einmal versucht habe und kläglich gescheitert bin. Das Regelwerk sollte man dazu auch schon ein wenig beherrschen. Mit World Snooker Championship 08 kann man ganz entspannt am heimischen Bildschirm üben.

Menus und die Story....

Das Hauptmenu bietet von seinen 8 Menupunkten schon mal 6 reine Spielmodi an. Für eine reine Simulation sind das eine Menge Eckpfeiler, um nicht nur den Saisonmodus zu praktizieren. Natürlich gibt es den Saisonmodus, der den Schwerpunkt stellt. Und zwar gleich zwei davon. Einmal die Snooker Variante und die 8 Ball Version. Die Optionen lassen diverse Einstellmöglichkeiten zu, was die Soundkulisse betrifft. Zum Beispiel kann man einstellen, wie viel die Kommentatoren erzählen. Das ist eine gute Idee, um sich nicht zutexten zu lassen. Die restlichen Optionen beinhalten hauptsächlich Hilfestellungen für den Spieler. So kann man einstellen, ob und in welchen Umfang man die Stoßhilfe in Anspruch nehmen möchte und ob eine Zielhilfe in Anspruch genommen werden soll. Hier sind auch die Regelwerke hinterlegt. Leider sind diese, wie das gesamte Spiel in Englisch verfasst. Der Practice Mode bietet für Einsteiger erst einmal die Möglichkeit sich mit dem Spiel vertraut zu machen. Hier kann man sich ein wenig coachen lassen, sich an Trickshots versuchen oder ein paar Challenges zu spielen. Gerade die Trickshots lassen den Spieler die Physik des Balles erlernen und er lernt spielerisch, das Einbeziehen der Banden kennen. Wenn man sich ein wenig warm gespielt hat, bringen die Challenges ein klein wenig Nervenkitzel in die Runde. Man wird vor eine Spielsituation gestellt, die man sofort lösen muss. Ein Fehlschuss und das Spiel bzw die Challenge ist verloren.

Der "goldene Cue" ist ein Event, welches erst frei gespielt werden muß. Dann kann man sich in einem Wettkampf mit 16 anderen Teilnehmern messen. Im Gegensatz zu den Turnieren, braucht man sich hier nicht zu qualifizieren. Bevor man sich in ein Turnier wagt, sollte man sich ein eigenes Profil zulegen. Dabei geht es nicht nur um den Namen oder darum ob man Rechts- oder Linkshänder ist. Man kann sogar sein Aussehen anpassen. Es ist nicht ganz so ausführlich wie beim Wrestling, aber über Kopfform, Hauttyp und Nasen- und Mundform kann man es schon reichhaltig bezeichnen. Seine erspielten Skill Punkte dürfen dann verschiedenen Bereichen zugeordnet werden. So kann man neben der Queue Power auch die Position am Tisch beeinflussen, oder sein Spin Vermögen pushen. Wenn wir fertig ausgerüstet sind und schon einige Turniere hinter uns haben, gibt es auch einen ausschweifenden Statistik Service. Neben seiner Belegung in der Weltrangliste wird auch aufgeführt, wie viel Turniere wir bestritten haben, die zugänglichen Locations, verfügbare Queue´s und Medienberichte. Das spielt sofern eine Rolle, weil man im Laufe des Spiels immer mehr und bessere Gegenstände erspielen kann. Mit 15 verschiedenen Queue und z.b. 30 Locations haben wir noch einiges vor uns. Zudem gibt es auch noch Gagen von verschiedenen Herstellern, die unseren Namen oder Gesicht in der Werbung verbraten wollen. Also Reizpunkte sind eine Menge vorhanden um sich am Tisch richtig Mühe zu geben. Doch nun schauen wir uns einmal im Turnier selbst um.

Das Gameplay....

Das Reglement vom Snooker ist etwas vielfältiger als vom normalen Pool. Das betrifft die Anzahl der roten und farbigen Bälle und auch die festgelegte Reihenfolge beim versenken. Nachdem wir uns für ein Snooker oder Pool Turnier entschieden haben, schlendern wir aus der Lounge in den Turniersaal. Vorher schon ein wenig Kreide auf den Queue verrieben und schon treten wir ein. Die Atmosphäre ist dem einer gesetzten Veranstaltung würdig. Ruhiges und dezentes Publikum begrüßt uns leise applaudierend und schon stehen wir am Tisch. Beide Spielvarianten beginnen mit dem Anstoßen. Beim Snooker muss zuerst eine rote Kugel in einer Tasche verschwinden, gefolgt von einer (uns angezeigten) farbigen Kugel. Diese wird nach dem versenken wieder auf dem Tisch platziert und es wird wieder eine rote angespielt. Und so geht es weiter, bis keine roten mehr auf dem Tisch liegen und nur noch die farbigen in die Taschen gebracht werden müssen. Beim Poolbillard sind die Taschen mit einem roten Schein markiert, in die der Ball soll. Diese Markierung ändert sich je nach unserem Standpunkt und Trefferpunkt der Kugel. Die Markierung deutet unsere Ansage an. Wenn wir den Ball so anpeilen, das er Cross in eine Ecktasche passen würde, die der rote Schleier auf dieser Tasche. Lassen wir den Anspielpunkt am Ball so wandern, das er auch in eine Mitteltasche gehen würde, verlagert sich die Markierung dahin.

Bevor wir eine Kugel anspielen, können wir uns frei um den Tisch bewegen. Dabei sehen wir ständig auf die Wiese und jeder spielbare Ball erhält eine rote Markierung. Um ihn herum erscheinen zwei Pfeillinien, die die jeweilige Richtung widerspiegeln, die zum einen der weiße Spielball (helle Pfeile) und der anzuspielende Ball (bräunliche Pfeile) anzeigen. Die hellen Pfeile sind dahin gehend wichtig, da ja der weiße Ball nicht mit versenkt werden darf. Also auch ein Auge immer darauf haben. Die Rollrichtung des farbigen Balles ist aber wichtiger. Da die Pfeile nur begrenzt lang sind, zeigen sie nicht immer bis zu der Tasche, wo der Ball hin soll. Da ist dann Augenmaß gefragt. Auch wenn das den Anspruch ein wenig anhebt, finde ich dies Lösung nicht zufrieden stellend. Ich habe schon mit Lineal und anderen Hilfsmittel am Bildschirm gesessen und versucht die Pfeile damit zu verlängern. Gebracht hat das alles nichts. Man ist also gezwungen Hopp oder Top zu spielen. Was bei einer Qualifikation nicht wirklich angesagt ist. Eure Gegenspieler, auch wenn sie weit hinter euch in der Weltrangliste liegen, scheinen ein besseres Augenmaß zu haben. Für uns ist es besser die Kugeln zu spielen, die relativ nah an einer Tasche liegen. Um zu sehen, ob die Pfeile genau in die Mitte der Tischöffnungen zeigen, kann man mit der Taste 1 aus der Vogelperspektive auf den Tisch sehen. Nun lässt sich etwas mehr erahnen, ob der Ball passt oder nicht. Für die Feinabstimmung gehen wir schon in den Shot Modus und können nun ein wenig feiner die Anvisierung vornehmen. Immer wieder unterbrochen von der Taste 1 machen wir weiter, bis wir halbwegs sicher sind, einen Ball zu versenken. Wurde ein Ball an der Tasche vorbei gespielt oder eine falsche Kugel versenkt, ist der andere wieder dran.

Das geht so lange, bis man Punktetechnisch nicht mehr aufschließen kann. Das Publikum beschränkt sich in seinen Reaktionen auf klatschen oder leises stöhnen bei einem Fehlschuss. Wenn man den Zauberer rausgeholt hat und einen Zwei- oder Dreibandenstoß versenkt hat, wird die Euphorie schon ein wenig ungezügelter und man bekommt sogar eine SloMo von der Aktion. Nach jeder Partie bekommen wir einen statistischen Überblick, der nicht auslässt und sogar die Risikobereitschaft in Zahlen fasst. Die Freunde der Zahlen bekommen praktisch noch ein Nachspiel. ;-)

Grafik & Sound....

Grafisch hat man versucht, das eingeschränkte Umfeld so gut wie möglich umzusetzen. Die Locations bestehen ja eigentlich nur aus der Lounge und den Turniersälen. Wenn man in dem Clubraum noch ein paar Personen in die Sitzgruppen platziert hätte, wäre eine Überfüllung immer noch unwahrscheinlich gewesen. So sind wir ganz allein und bewegen uns nur in die Umkleide und zum Spielen. Das dafür ausgiebig und ohne Chance die Sequenz zu unterbrechen. Die Turniersäle sind sehr dezent und den Originalen nachempfunden. Die Zuschauer sitzen abgedunkelt auf ihren Rängen, so das man sie kaum sehen kann. Der Tisch dafür ist hell erleuchtet und das Licht spiegelt sich in den Kugel effektvoll wider. Die Körperhaltung der Spieler lässt sich am besten aus der Vogelperspektive verfolgen und auch die ist überraschend real dargestellt.

Akustisch spiegelt das Game die gesamte Szenerie dieses Sports wider. Leise Töne sind hier an der Tagesordnung. Am Tisch bleibt die Musik ganz aus und man kann sich voll und ganz auf das Spiel konzentrieren. Nur die Kommentatoren füllen sehr sparsam die Stille und das Publikum ist ja auch eher zurückhaltend. Nur im Clubraum dudelt die Musik vor sich hin, was man schon fast als Abwechslung empfindet. Das klacken der Ballberührung ist eigentlich beim spielen das einzige was man hören möchte und so ist es auch. WSC Real 08 ist ein ganz ruhiger Vertreter - und das finde ich gut so.

Fazit....

Wer von lauten und stinkenden Billardhallen die Nase voll hat, kann nun endlich auch zu Hause seine Erfüllung finden. Natürlich kann man hier keine Halbstarken abziehen, da muss dann schon der beste Freund ran, dem man die Kohle aus der Tasche holt. ;-) Auf seine ruhige und anschauliche Art vermittelt diese Simulation die ganze Freude am Billardspielen. Mit den bekannten Varianten Pool und Snooker hat man alles was man braucht. Die Steuerung ist ganz ok, wenn man nur die Hilfen besser umgesetzt hätte. So sind die Zielpfeile ein wenig kurz geraten für den großen Tisch. Und trotzdem macht es eine Menge Laune, weil man etliche Dinge freischalten kann und hier und da auch noch den ein oder anderen Werbedollar abziehen kann. Ob man nun die Top 96 der Welt in das Spiel hätte einbinden müssen, weiß ich nicht. Ich kenne nicht einen von denen. Grafisch musste man ja nicht tief in die Trickkiste greifen, aber das was man machen musste, hat man ganz gut hinbekommen. Vor allem die Licht Reflektionen auf den Kugeln sehen sehr ansprechend aus. Auch physikalisch hat man ganz sauber gearbeitet. Da trifft die Bezeichnung "real" mal wirklich zu. Hier und da finde ich es manchmal zu real, gerade wenn die Kugel am Taschenrand liegen bleibt, weil man zu wenig Kraft in den Stoss gelegt hat. Auch auf längere Zeit gesehen bleibt der Anspruch recht hoch, denn die Nummer 1 zu werden, na ja, das dauert eine ganze Weile.

 

+ sehr genaue Simulation
+ mit Pool und Snooker
+ viele freispielbare Dinge
+ sehr ruhige Spielumgebung
+ Langzeitmotivation
- komplett englisch
- Spielhilfen zu kurz
- am Anfang sehr schwer
- manchmal zu genau

GRAFIK: 74%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER: 68%

GESAMTWERTUNG: 72%

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