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Wii We Love Golf!
 
 
We Love Golf! - Wii
Jens Morgenschweiss (02.06.2010)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Camelot
GENRE: Golf
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 7 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-4
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.15 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Ja/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Ja

   
Einleitung....

Wer Spiele wie Golden Sun, Mario Golf & Tennis kennt, der weiß mit dem Namen Camelot Software was anzufangen. Nun haben diese Jungs und Mädels wieder ein Spiel ausgepackt, das für Kurzweil und Abwechslung auf der Nintendo Wii sorgen soll. Der geneigte Golffan auf Nintendo´s Wii ist ja ein wenig verwöhnt, was Steuerung und Spielbarkeit angeht. Ob man sich als Tiger Woods Fan auf ein ordentliches Konkurrenzprodukt freuen kann, versuchen wir in den folgenden paar Zeilen zu beleuchten.

Menus und die Story....

Das Hauptmenu lässt es schon erahnen, das, anhand der dargestellten Charaktere, eine reale Simulation nicht zu erwarten ist. Dafür stellt sich die Optik des Hauptmenus sehr klar strukturiert dar. Die obere Reihe benötigt eigentlich keine Erläuterung, denn wer zählen kann, erkennt sofort, dass hier die Anzahl der Mitspieler eingestellt wird. Das schöne hier ist, das man zu viert auch mit einer WiiMote agieren kann. Natürlich darf auch jeder seine eigene WiiMote einsetzen, was nebenbei auch noch den Effekt hat, das man seine Kontrahenten anfeuern oder verspotten kann. Darunter sehen wir die Option des WiFi Connect´s für das matchen in der weiten Welt des Netzes. Die Rubrik Status verrät dir deine erzielten Rekorde und Statistiken, die du schon erreicht hat. Dabei kannst du dir auch gleich die automatisch aufgezeichneten Wiederholungen ansehen, wenn du schon mal ein „Chip in" oder „Eagle" beziehungsweise einen „Albatross" hingelegt hast.

Den Storymodus vermisst man schon zu Beginn. Leider hat man sich im wesentlichen darauf konzentriert, dem Turniermodus und diversen Minispielen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Wie haben wir es doch genossen, gerade beim überragenden „Tiger", Geld zu erspielen, neue Ausrüstung zu kaufen und seinen persönlichen Golfer weiter zu entwickeln. Denn es gibt doch nichts prickelnderes, als mit seinem „laschen" Golfer das Kontrahentenfeld von hinten auf zu rollen. Bei „We Love Golf" beschränkt man sich darauf, ein paar neue Kurse freizuspielen oder im „Spielfiguren Match" ein paar zusätzliche Charaktere. Ihr merkt schon, von einer Simulation sind wir so weit entfernt, wie ich von meiner ersten Million :)

Das Gameplay....

Bevor wir uns aufs Grün wagen können, sollte man sich ein wenig mit der Steuerung vertraut machen. Dazu bietet sich das Training geradezu an...! Im Flugmodus überqueren wir das Grün und können dabei einige Informationen dazu rauslesen. Zum Bsp. Die Länge des Grüns, was für ein Par es entspricht u.s.w. Sogar das Wetter können wir mit der Minus Taste ändern. Aber Achtung – es gibt nur Sonne und Regen. Man erkennt sogar Windbewegungen, die allerdings keinen Einfluß auf das Spiel haben. Die Erklärungen zum Schlag kann man beruhigt beim dritten Versuch ausblenden, weil sie zu viel von der Sicht verdecken. Nun darf man seinen Schläger entweder selbst heraussuchen, oder man nimmt den, den der Computer für einen berechnet hat. Die Variationen beim Schlagen, ob nun mit Fade- oder Draw Schlägen bzw mit Top- oder Backspin agiert werden soll, kann jeder für sich entscheiden. Den Spin regelt man über die Tasten 1 und 2, Fade bzw Draw über die Handgelenkneigung beim Schlag.Wer sich nicht sicher ist, ob er nun einen Drawball spielt oder ob die Flugrichtung geradeaus ist, für den befindet sich über der Schwunganzeige ein kleines Kästchen mit einem Pfeil drin, der anzeigt, wie der Ball momentan geschlagen wird. Wo wir auch gleich beim Thema Schlagen angelangt sind. Der Computer berechnet den Aufschlag auf dem Grün und stellt diese grafisch als Zielmarkierung dar. Nun müssen wir versuchen, mit der WiiMote eine Schlagbewegung auszuführen, die den transparenten Wii Cursor mit der Zielmarkierung deckungsgleich bringt. Großes rumdödeln oder rumeiern sollte man sich schenken, weil dem Wii Cursor der Schläger Cursor folgt. Hat der ihn eingeholt, beginnt der Abschwung bis in die Trefferzone. Wenn man beide Trefferpunkte nahezu exakt trifft, bekommt man einen perfekten Schlag. Man hat allerdings noch eine weitere Option und das ist der Kraftschlag. Damit feuert man die harte Kugel noch ein paar Meter weiter. Allerdings ist die Treffgenauigkeit etwas eingeschränkt, was den exakten Trefferpunkt anbelangt. Das Putten ist für mein Geschmack ein wenig zu leicht gemacht. Man hat den Boden zwar unterschiedliches Gefälle verpasst, was aber einem Putt aus 10 Meter trotzdem möglich macht. Vorausgesetzt man hat ein wenig Augenmaß.

Hat man sich im Training ein wenig mit der Sache vertraut gemacht, kann man eigentlich schon am ersten Turnier teilnehmen. Zu Beginn muss man sich aber erst einmal die verschiedenen Turniere freispielen. Man beginnt also mit dem „Hochlandpokal" bevor man sich zu den „Strand Open" und weitern illusorischen Grüns vorarbeitet. Dort warten dann so utopische Namen wie „ Blumensee Gedenkpokal" oder „Dschungelmeisterschaft". Nach jedem Grün gibt es natürlich den Blick auf die Scorecard, wo vermerkt ist, wie der Stand am wievielten Loch ist. Über die Stärke der Gegner darf eigentlich nur geschmunzelt werden. Gerade mal bei der „Dschungelmeisterschaft" hatte ich einen Gegner, der bis zum 8 Loch mit einem Schlag vor mir lag. Plötzlich spielte der eine sagenhafte +5 an einem einzigen Loch, was schon mehr als ungewöhnlich ist. Jedes Turnier kann man mit 12 Schlägen Vorsprung locker Heim bringen. Da geht dann doch schon vom Anspruch einiges flöten. Da der Wind keine Rolle spielt, kaum Bäume auf dem Grün stehen und die Bunker dort sind, wo sie keinen interessieren ist die Schwierigkeit eigentlich nur, nicht einzunicken. Die Turniere sind eigentlich Langeweile pur. Da sind die Minispiele für ein paar Augenblicke anspruchsvoller. Gerade beim Zielgolf kann man sich ein wenig anstrengen. Ob nun beim Abschlag, der Annäherung oder beim Putten, hat man bei der „Profirunde" oft einen zweiten oder dritten Versuch nötig. Beim Spielfiguren Match kann man die Auswahl der Charaktere erweitern, wenn man die entsprechende Figur hier geschlagen hat. Aber zum schwitzen bringen die einen auch nicht.

Die anderen Minispiele lohnen sich nur in einem lockeren Mehrspieler Match, weil allein gehen ihnen schnell die Puste aus. Dann doch lieber mal online gucken, was so abgeht. Wenn ihr euch einen Namen verpasst habt, kann es eigentlich los gehen. Man hat die Wahl zwischen seiner Freundesliste oder einem Match mit einem unbekannten, aus irgend einer Gegend dieser Welt. Dazu kann man wählen, ob man mit Anfängerregeln oder mit Profi Einstellungen spielt. Das bedeutet, das beim Noobie Modus nur 9 Löcher gespielt werden und alle Hilfsmittel aktiviert sind. Der Nachteil des Onlinemodus ist, man findet weder für die einfache noch für die fortgeschrittene Variante jemand zum spielen. Hat man dann doch jemand gefunden, dann hat man jeweils eine Minute Zeit, seinen Schlag zu koordinieren und auszuführen. Wie auch im Mehrspielermodus liegt hier die Würze. Auch bei einer lahmen Verbindung kann man noch ordentlich spielen. Da man auch hier den Gegner anfeuern und verspotten kann, sollte man wissen, welche der Aktionen man mit dem A und B Knopf auslöst. Ein wenig Fairplay gehört zur Etikette.

Grafik & Sound....

Die Erscheinung kann man am treffendsten mit niedlich oder knuffig umschreiben. Das gesamte Spiel strotzt nur so vor Farbenvielfalt. Die Bewegungen sehen auch recht überzeugend aus, nur manchmal steht der Golfer am Hang wie eine Bahnschranke beim Schließen. Das ist nichts, was man überdurchschnittlich kritisieren muss, dafür sieht es zu drollig aus :) Das gesamte Spiel läuft überaus flüssig. Was auch kein Wunder ist, hat man doch an der Zuschauerkulisse gespart. Nicht ein Wichtel steht auf dem Platz und auch der obligatorische Caddy fehlt komplett. Das sind zwar nur kleine Randerscheinungen, aber es fehlt eben auf.

Musikalisch hält man sich sehr bedeckt. Die kleinen Musikstücke sind sehr beschaulich und runden das Gesamtbild, was man von dem Spiel hat, sehr gut ab. Was richtig nervt, ist der kleine Quäker aus der WiiMote, der ununterbrochen seinen Senf abgibt. Die Kommentare und Bemerkungen sind alle in englisch und werden nur übersetzt. Von Vielfalt dahingehend kann man nicht sprechen. Wenigstens jubeln die nicht vorhandenen Zuschauer ...!!!

Fazit....

Für den Einzelspieler bietet „We Love Golf" nicht wirklich viel Abwechslung. Schnell ist man den Turnieren überdrüssig und die Minispiele sind ja nicht das, was einen an einem Golfspiel fesselt. Also benötigt man zumindest noch einen zweiten Mitspieler, der uns richtig fordert. Das kann der Kumpel neben uns auf der Couch sein oder ein Onlinepartner, wenn man einen findet. Das Spiel ist auf jeden Fall hübsch anzusehen und auch die Kurse sind nett gestaltet. Was richtig bitter aufstößt ist die fehlende Karriere oder sonstige Simulationsgehabe, wie Fähigkeiten Aufwertung oder Ausrüstung zu kaufen. Was positiv ist, das auch an Linkshänder gedacht wurde, die demzufolge auch ohne große Einbußen flott mitspielen können. Zielgruppe für „We Love Golf" sind auf keinen Fall die Simulationscracks oder alte „Tiger" Haudegen. Eher die Leute, die mal ganz entspannt ein paar Runden spielen wollen und dabei mit einfachen Kursen in einer netten Umgebung zufrieden sind.

 

+ kurze Ladezeiten
+ gelungene Steuerung
+ freischaltb. Kurse/Charaktere
+ sehr farbenfroh
- keine Simulationsansätze
- Putten zu leicht
- WiiMote Quäker :)
- kein Multiplayer Turniermodus
- kaum Online Gegner

GRAFIK: 70%

SOUND/EFFEKTE: 65%

MULTIPLAYER: 60%

GESAMTWERTUNG: 68%

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