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Wii Tiger Woods PGA Tour 07
 
 
Tiger Woods PGA Tour 07 - Wii
Matthias Engert (10.04.2007)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: EA
GENRE: Golf
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 5 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-10+
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Gering
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Nein/Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Tiger Woods Spiele und das Mag'64. Eine Paarung die seit Jahren für Spielspaß pur sorgt und uns wohl zig Stunden unseres Gamer Lebens gekostet hat. Was wir seit Beginn der Serie auf dem GCN mit der Serie an Zeit verbracht haben, haben nur ganz wenige Spiele in unserer "Spielekarriere" überhaupt erreicht. Golffans durch und durch waren die Testzeiten mit den Tiger Spieler jedesmal mit Tür abschließen und einer Standleitung zum Pizza Dienst verbunden. Um so mehr war natürlich die Vorfreude auf den Auftritt der Nr.1 auf der Wii Konsole. Was haben wir uns nicht alles ausgemalt. Wie wird er sich mit Remote spielen? Was wird inhaltlich drin sein? Und wieviel Zeit wird wohl diesmal draufgehen? Alles Fragen die man nun schlußendlich beantworten kann. Und nicht nur für uns überraschend werden einige Fragen anders beantwortet als erwartet. Ich hoffe Ihr habt wie immer ein wenig Zeit zum Lesen mitgebracht. ;-)

Menus und die Story....

Wie immer waren die gleichen Entwickler auch diesmal verantwortlich, so das man in allen Bereichen Kontinuität und gewohntes erwarten durfte. Leider gilt dies nur in Ansätzen für die technischen Rahmenbedingungen. Mal abgesehen von dem mehr als dürftigen Handbuch läßt das Spiel auch in anderen Bereichen einige Punkte. Das beginnt bei der Umsetzung rein im 50Hz Modus, was das Spiel technisch kaum anders aussehen läßt als die GCN Variante des 06er. Kein 60Hz oder HDTV ist hier enthalten. Schade finde ich auch das man den 07er nicht eingedeutscht hat. Selbst die UK Variante des 06er bot dies. Hier ist alles in reinem Englisch gehalten. Es gibt zwar schlimmeres in einem Sportspiel bei dem vieles in reine Fachbegriffe gepackt ist, aber ideal ist es nicht. Ebenfalls schade in einem Spiel mit Naturumgebungen ist der fehlende Surround Modus. Eine entsprechende Anlage bringt euch hier also herzlich wenig. Sparsam ist der Umgang mit dem Wii Speicher und das Spiel nutzt 5 Seiten für ein entsprechendes Savegame. Zu guter letzt bietet auch die Wii Version natürlich einen Multiplayer. Allerdings und darauf gehe ich später noch ein mit einem echten Kardinalfehler. In Sachen Story muß man in einem Tiger Woods Spiel keine großen Worte verlieren. Auch hier geht es mal wieder darum als Rookie die PGA Tour unsicher zu machen, oder sich in Einzelevents zu versuchen.

Der reine Start in das Spiel ist bodenständiger denn je. Begrüßte einen früher Tiger noch in kleinen Filmchen zum Schmunzeln, so landet man hier als erstes in einem kleinen Tutorial, das sofort auf die Wii Steuerung eingeht. Ich spare mir dies erstmal und gehe im Gameplay Teil ausgiebig auf die Steuerung ein. Ansonsten landet Ihr sofort auf dem Hauptmenu, das mehrere Punkte zur Auswahl gibt. Wie immer starten die Punkte mit dem Play Now Modus für ein Zufallsspielchen von 1-4 Spielern. Danach folgt der eigentliche spielerische Inhalt mit den Game Modes. Desweiteren bietet das Hauptmenu in einer Extra Abteilung ein kurzes Gedenken an den Vater von Tiger Woods, der im letzten Jahr gestorben ist. Dazu kommen nun die allseits bekannten Optionen sowie der Punkt My Tour. Hier werden euch erneut die eigenen Erfolge angezeigt, welche Trophys Ihr erspielt habt und welche Recorde samt Sponsoren vorhanden sind. Die ausladende Hall of Fame wie im Vorgänger findet man nicht mehr vor. Alles ist in trockenen Menus zu finden. Nicht der einzige Punkt wo man abgespeckt hat. Wichtigster Punkt neben den Game Modes sind die Optionen, welche einen großen Einfluß auf das Spielvergnügen haben. Hier stehen über allem 4 Steuersetups, die man einstellen und wählen kann. Für Freunde der Couch Generation bietet die Wii Version neben 3 Remote Varianten auch eine Nunchuk Ausgabe, so das sich das Spiel grob wie die alten Teile über den 3D Stick steuern lassen. Wiegesagt dazu viel mehr im Gameplay Teil. Dazu kommen die üblichen Einstellungen für das Gameplay. Ob Ihr mit Yards oder Metern spielen wollt, ob Tipps und die Mulligans vorhanden sein sollen oder ob z.b. die Zeit eine Rolle spielen soll. Wichtig ist hier eigentlich nur der Punkt Steuerung. Selbst Dinge wie die Sounds sind eigentlich kein Thema. Zumindest für mich persönlich. Im normalen Modus hat Musik nichts zu suchen, während sie in den Spaßmodi dabei sein darf. Aber das ist ja jedem selber überlassen. Dem letzten Punkt Game Face widmen wir uns ebenfalls im Gameplay Teil, so das wir uns diesem nun etwas genauer widmen wollen.

Das Gameplay....

Eintritt in die spielerische Welt des Tiger Woods erhaltet Ihr wie immer über den Punkt Game Modes. Hier habt Ihr die spielerischen Inhalte auf einen Blick. An sich ist zunächst alles dabei was sich der Spieler wünscht und was man aus den letzten Jahren her kennt. Neben der kompletten PGA Tour warten mit den Traditional und Arcade Games 2 Spaß Punkte mit jeweils mehreren Spielmodi. Eine Wiederauferstehung erlebt die Tiger Challenge, die im letzten Jahr durch den Rivalen Modus ersetzt wurde. Etwas das man hier vermissen sollte. Bevor man sich nun einem Modus widmet steht natürlich das Erstellen eines eigenen Spielers auf dem Programm und der Punkt Game Face spielt erneut eine große Rolle. Der Editor an sich ist auf den ersten Blick dabei genauso gestaltet wie in den letzten Tiger Spielen. Neben reinen Spielerfakten dürft Ihr euch in Sachen Aussehen wieder einiges zu Gemüte führen. Schwachpunkt dabei ist aber das Menuhandling via Remote, die man man einfach gesagt als Pointer einsetzt. Nicht nur hier ein Problem, das man die kleinen Menupunkte gerne mal verfehlt und oft ein verkrampftes anvisieren und klicken durch die Menus die Folge ist. Seid Ihr mit der Gestaltung fertig wartet am Ende wie immer der Fähigkeiten Screen. Hier greift das geniale System aus dem 06er, auf das ich ebenfalls später genauer eingehe. Zu Beginn sind wir hier also wie immer ein absoluter Neuling, was sich eben auch in den Stats eures Charakters wiederspiegelt. Eine Lusche beim Abschlag, ein Noob beim Eisenspiel und ein Möchtegern beim Putten. Deshalb gilt auch hier erneut das alte Motto, das die Wertung über das Spiel in dieser Hinsicht nach 4 Stunden eine andere ist als nach 40 Stunden Spielzeit. Habt Ihr euren Golfer zunächst abgespeichert wartet natürlich der Hauptmodus im Spiel auf einen Besuch - die PGA Tour. Wieder warten 29 PGA Turniere darauf von euch gespielt zu werden. Das man dabei das ganze auf maximal 10 Jahre heruntergeschraubt hat empfinde ich nicht als schlimm. Die 30 Jahre im 06er auf dem GCN erleben nicht mal wir. ;-) Aber und hier verdrücke ich ja fast schon beim Schreiben ein Tränchen nach dem anderen ist die PGA Tour auf der Wii Konsole nur noch allein spielbar.

Welcher Entwickler auch für diese Entscheidung verantwortlich war, unter 100 Stunden Dauerspielen eines Carmageddon auf dem N64 käme er bei mir nicht davon. Das ist für Mehrspieler Fans der Tiger Spieler vielleicht die schlimmste Nachricht seit Jahren und ich muß sagen ich war fast schon regelrecht geschockt ob dieses fehlenden Feature. An ein Online Gameplay hat man ja schon lange nicht mehr geglaubt. Aber den Tour Modus auf 1 Spieler zusammen zu stutzen ist für mich eine klare Fehlentscheidung. Auch will sich mir der Grund nicht eröffnen warum man dies getan hat. Ich hoffe ich treffe die Entwickler auf der GC 07 wieder................. Ok nach diesem Schock besinnen wir uns erstmal wieder auf das wesentliche. Es gibt ja viele die nur allein spielen. Und die wollen hier keinen mies gelaunten Redakteur erleben, sondern Fakten zum Spiel. Positiver Punkt für Freunde der Abwechslung ist das Hochschrauben der Kursanzahl. Statt 11 warten nun 18 verschiedene Golfkurse. Wie immer dabei neben Fantasy Kursen wie Emerald Dragon auch neue reale Kurse wie z.b. Pasatiempo oder Kiawah Island, die man auch von der Tour kennt. Dazu die alten Klassiker wie Pebble Beach oder Sawgrass. In Sachen Major Kursen findet man als erneute einzige Größe St.Andrews vor. Augusta, wo Tiger aktuell wieder um Ehren golft oder Austragungsorte der letztjährigen US Open Turniere findet man nicht vor. Das wäre noch so ein Traum Augusta mal virtuell zu erleben. Denn das wohl auch in der Realität in diesem Jahr ein Score von Even oder Über Par zum Sieg reicht verdeutlicht einmal mehr die Schwierigkeit dieses Platzes. 35 Golfer plus den Phantasie Charakteren sorgen auch diesmal wieder für eine großes Teilnahmefeld, wobei wie immer viele erst wieder über die Tiger Challenge freigespielt werden müssen. Positiv das man zumindest an einem Punkt nicht herumgekürzt hat. Das Game Face samt der Stats Entwicklung des eigenen Golfers ist auch in diesem Jahr wieder 1:1 enthalten. Wie im 06er wo nicht mehr Geld eine spielt Rolle um den eigenen Golfer zu entwickeln, sondern Erfahrungspunkte für wirklich alles was man virtuell auf den Plätzen so hinbekommt oder eben nicht. Wobei es auch hier wieder ein Mißverhältniss geben sollte, das später noch ein Thema ist.

Im Punkt Golfer Entwicklung des eigenen Charakters kann man sich das ganze erneut wie ein RPG vorstellen. Zig Einstufungen für alle möglichen Fähigkeiten gibt es, bei denen Ihr immer mit einem Level 1 startet. Bis maximal Level 10 könnt Ihr jeden Punkt pushen wenn Ihr auf den Kursen die entsprechenden Erfolge erspielt. Für alle Werte die euer Golfer besitzt, sei es die Power der Schläge, Präzision, Putten oder dem Glück und Annäherungsvermögen, gibt es zunächst die gewohnten Rubriken. Allerdings entscheidet eure Spielweise nun direkt auf den Plätzen wie Ihr den Golfer entwickelt. Wie immer ein Beispiel dazu. Schlagt Ihr vom Abschlag aus einen verhältnismäßig weiten Ball mitten in das Fairway, so tauchen plötzlich links am Rand des Screens kleine runde Medaillen mit Symbolen darin auf. Ist dort ein Blitz als Symbol dabei heißt das nichts anderes das Ihr gerade ein paar Erfahrungspunkte in Sachen Power verdient habt. Dazu vielleicht das Symbol für die Präzision und dem Spin. Am Ende eines Tages innerhalb eines Turniers oder am Ende eines Tiger Challenge Events werden diese Punkte zusammengezählt und eurem "Golferkonto" spendiert. Man muß sich also nur vor Augen führen was dies bedeutet. Schlagt Ihr andauernd daneben, seid nicht weit genug oder puttet schlecht "verdient" man auch kaum Erfahrungspunkte. Das man dennoch Geld verdienen kann und dies auch eine Rolle spielt liegt erneut am Shop Feature. Sobald Sponsoren auf eure Spielweise aufmerksam werden und deren Produkte freigeschaltet werden, könnt Ihr abseits der NoName Ausstattungen auch besseres Zeug kaufen. Auch hier sind alle Produkte mit einem Level von 1-4 ausgestattet, so das ein Driver mit Level 4 ebenfalls den Punkt Power mit entwickelt. Nur kosten diese Dinge zumindest anfangs viel zu viel. Um aber Gedanken über diese Dinge zu verschwenden steht eines einmal mehr im Vordergrund - die Steuerung. Wohl wie selten zuvor haben Golffans diesem Punkt entgegengefiebert. Denn auf der Wii Konsole erwartet den Spieler das was er bisher nur von der Driving Range oder dem Spielen im heimischen Golfclub her kannte. Tiger Woods PGA Tour 2007 auf der Wii Konsole erlaubt das freie Schwingen und damit reale Bewegungen um in einem Golfspiel Erfolge zu feiern. Und bitte vergleicht das ganze nicht mit der Wii Sports Variante.

Dennoch gilt es vorher eine Variante ebenfalls noch zu begutachten. Wie schon erwähnt bietet man euch 4 Steuersetups an. 3 davon decken die reale TrueSwing Variante in den Graden Easy, Standard und Advanced ab. Als 4. und letzte Variante kommt eine Nunchuk Ausführung dazu, die natürlich den Freunden der Couch Action entgegenkommt und sich in groben Zügen funktional so spielt wie man es die letzten Jahre gewohnt ist. Bei allen 4 Setups gleich ist dabei die Nutzung der Remote und der darauf befindlichen Tasten und dem Kreuz. Mittels Kreuz oben und unten könnt Ihr wie immer den Schläger wählen, während Ihr mit der Taste 1 die Varianten wie Punch, Chip oder Pitch auswählen könnt. Die 2 Taste läßt euch immer in den Null Punkt gehen und das Kreuz links und rechts dient der Richtung des geplanten Schlages. Was früher auf dem GCN Pad die Y-Taste übernahm, nämlich das heranzoomen des Trefferpunktes macht man jetzt mit der A-Taste. Dabei könnt Ihr auch per Handsymbol diesen Trefferbereich ziehen, was aber mittels Kreuz irgendwie besser geht. Unterstützt bei allem was Ihr tut werdet Ihr wie immer von Anzeigen über die Ball Lage, den Wind und natürlich den wichtigsten Infos. Auch hier gibt es Kritik, da EA viele dieser Anzeigen entweder komplett rausgenommen hat, oder fast schon belanglos versteckt hat, sprich diese eher kurz mal im Screen auftauchen. Allein wenn der Ball im Rough oder Bunker liegt darf man jetzt selber einschätzen wie tief der Ball liegt. Man mag sagen das dies vielleicht schwerer und realer ist, ich für meine Teil fand die Prozentwerte wie in den alten Teilen nicht schlecht. Die Steuerung mit der Nunchuk Variante was die Schwünge angeht ist nun so gehalten wie früher mit dem Stick Gegenstück auf dem GCN Pad. Dabei bewirkt ein nach unten drücken das Ausholen. Bei vollem Anschlag auch ein volles Ausholen. Gibt man am Stick ein Stück nach verändert sich auch die Schlagpower und man kann dosieren. Hat man den Stick nach unten gedrückt und ausgeholt kann man loslassen ohne das was passiert und man setzt einfach ab. Erst wenn man in einer Bewegung den Stick nun nach vorne drückt macht der Golfer den Schlag. Idealfall ist in einer Bewegung den Stick von hinten nach vorne gerade durchzuziehen. Verkantet Ihr oder drückt leicht in eine Richtung gebt Ihr dem Ball einen seitlichen Spin mit, der bei Wind auch durchaus gewollt sein kann. Stichwort Fade und Draw die ja viele Golfer auch gerne einsetzen in der Realität.

Allerdings und hier zeigt Tiger Woods PGA Tour eine klare Schwäche des Nunchuk Sticks auf, ist dieser nicht so empfindlich wie das GCN Gegenstück, oder das Spiel ist nicht perfekt angepaßt. Denn sobald Ihr millimetergenau dosieren wollt, z.b. bei einem halben Schwung oder einem Pitch geht der Schläger des Golfers auf dem Screen nicht sofort live mit. Ehe dieser auf das leichte Berühren des Nunchuk Sticks reagiert dauert es seine Zeit. Das ist also einfach ungenau und macht auf lange Sicht keinen Spaß. Auch ist die Führung des Sticks schlechter, so das Ihr hier viel leichter verkantet und links oder rechts über den Platz schlagt. Nach einem Tag Pebble Beach war diese Steuerung für mich passe. Nicht nur weil mich eh die TrueSwing Variante viel mehr interessiert hat, sondern einfach weil das Nunchuk System zu ungenau ist. Tiger Woods PGA Tour ist kein Arcade Golfer. Aber genau das wird er in meinen Augen mit der Nunchuk Variante. Das wirkliche Herz des Spiels ist der TrueSwing, also das hinstellen vor seinen heimischen Fernseher und dem Ausführen realer Schwungbewegungen. Darauf haben wir gewartet und können nun endlich loslegen. Damit ich mir wie immer kein Bild allein mache war Marko als Tiger Mitspieler erster Stunde wieder mit dabei und wir konnten uns köstlich über unsere Erfahrungen austauschen. Dennoch sind 2 Meinungen bei so einem Thema viel besser und ich denke wir haben zu allen 3 TrueSwing Varianten so unsere Meinung, die ich hier mal zum besten gebe. Und da wir virtuell wie real dem Golfsport verbunden sind denke ich das ein objektives Urteil herausgekommen ist. Eines kann man nach Tests aller 3 TrueSwing Setups allerdings sagen. Ein derartiges Feeling ein Golf Spiel anzugehen hatte man bisher noch nicht. Da wird das Game seine erwartete Ausnahmestellung klar inne haben. Was mir persönlich allerdings überall gefehlt hat ist eine Hilfe des Spiels, den Schwung zu üben und anzupassen. Nichts ist schlimmer im Golf als sich einen Fehler im Schwung anzugewöhnen. Und so schnell bekommt man den nicht mehr weg. Möglichkeiten das zu tun bietet das Spiel genug. Über allem steht in allen Setups wie schon erwähnt das Ihr die Bewegungen, egal ob Abschlag, Eisenspiel, Annäherungen und Putten via realer Bewegungen ausführt.

Grob gesagt bieten die 3 Setups verschiedene Ansätze wie eure Schläge umgesetzt werden. Easy kann man dabei recht schnell abhaken. Wählt Ihr diese Möglichkeit so ist es unmöglich einen Fade oder Draw zu spielen, das heißt Ihr schlagt immer geradeaus und nur der Wind beeinflußt eure Flugbahn. Unten rechts habt Ihr nach dem Schlag immer eine Pfeilanzeige, welche euch anzzeigt ob Ihr geradeaus oder eben nach links oder rechts schlagt. Die wirklichen Herausforderungen sind Standard und Advanced. Bei beiden steht über allem das eure Bewegungen bis auf das äußerste umgesetzt werden. Wer einfach mal ein paar grobe Schwünge macht wird sein Waterloo erleben und die Balle gandenlos nach links oder rechts schlagen. Selbst wir haben mit der Zeit sogar daran gedacht Stativ und Kamera aufzubauen um eine Schwunganalyse zur Verfügung zu haben. ;-)) Ja ja wie lieben Golf. Gehen wir mal die einzelnen Möglichkeiten anhand eines Par 4 Grüns durch. Ihr steht am Abschlag und grafisch wirkt alles wie früher. Ihr selber könnt euch nun samt Remote in die Abschlagshaltung bringen. Dabei ist es völlig egal ob wie Ihr zur Sensorbar steht. Das wirkt sich nicht aus. Hält man jetzt die B-Taste gedrückt geht man in den Schlagmodus. Alle grafischen Einblendungen verschwinden und Ihr könnt nun normal ausholen, was der Golfer auf dem Bildschirm 1:1 mitmacht. Wie im wahren Leben steht und fällt der Schlag mit der Qualität eures Schwunges inklusive Abschwung. Beim Abschlag oder dem langen Eisenspiel logischerweise ein voller Schwung. Dabei spielt die Nullstellung der Remote eine große Rolle. Greift man diese wie einen Golfschläger, so sollte natürlich die Front von euch weg zeigen. Das positive ist dabei das Ihr egal welchen Schläger Ihr benutzt diesen auch so halten könnt wie in der Realität. Klar das man den Driver anders hält als ein Wedge aus dem Vorgrün. Es gibt also nicht eine einzige Nullstellung, sondern die eben gerade gewählte von euch. Holt man jetzt aus darf man die Remote kaum verkanten und wer jetzt seine Arme einknickt ohne Ende und einfach aus den Armen heraus schwingt hat schon verloren. Man muß im Spiel genau den gleichen Schwung tätigen wie in der Realität und aus der Hüfte schwingen.

Dies setzt das Spiel um. Dabei sind die Unterschiede zwischen Standard und Advanced rein in der Feinfühligkeit zu finden. Beide richten sich klar an Spieler die Golf auch schonmal in der Realität gespielt haben. Verkantet Ihr bei diesen beiden Varianten, so schlägt man mit der Advanced Variante z.b. 30 Meter neben das Fairway und mit der Standard Variante vielleicht nur 15. So in etwas sollte man die Unterschiede einordnen. Dennoch muß man sich mit dem ganzen mehr als arrangieren und Üben ohne Ende, da einem ja auch der Schwerpunkt des realen Schlägers fehlt, wenn man nur die Remote in der Hand hat. Solange Ihr nun die B-Taste gedrückt haltet wirkt sich das aus. Jetzt kommt aber auch der Rückschwung zu seinem Recht. Sobald Ihr ausholt entscheidet nun die Flüssigkeit und Wucht des Abschwunges wie stark der Ball getroffen wird. Ihr könnt so mit einem flüssigen, aber langsamen Abschwung z.b. nur 80% Schlagstärke hinbekommen und den Ball kürzer halten. Stichwort Eisen und Wedges. Holt Ihr allerdings alles aus der Hüfte a la Tiger sind auch 110% locker drin und die Schläge gehen entsprechend weiter. Etwas ungewöhnlich und eher Arcade like ist die Spin Umsetzung. Ist der Ball geschlagen drückt man die Spin Richtung und schüttelt dabei wie ein Blöder die Remote um den Spin zu erhöhen. Funktioniert aber zumindest tadellos. Problematisch und zur Wissenschaft wird das ganze beim kurzen Eisenspiel oder dem Annähern an die Grüns. Solange man voll Schlagen kann und seinen Schwung halbwegs im Griff hat gelingen auch auf Advanced grüne Pfeile und damit gewollt gute Schläge. Das Problem bei kürzeren Distanzen als der Schläger zulassen würde ist die Dosierung des Abschwunges. Denn leider setzt die Steuerung halbe Schwünge kaum um. Wer also real nur halb ausholt wird auf dem Bildschirm dennoch oftmals den Charakter mit einem vollen Schwung sehen. Also geht das ganze nur über die Geschwindigkeit des Abschwunges. Langsamer um eben z.b. 65% die man vielleicht benötigt zu erreichen. Das ist Übungssache ohne Ende und dann eben doch noch nicht ganz Perfekt. Auf Easy mag das ganze gehen, da man hier die Gefahr des seitlich schießens nicht hat. Auf Advanced und Standard muß man zusätzlich auch noch auf den Schwung selber achten. Was nützt mir da z.b. ein perfekt hinbekommener 65% Abschwung, wenn die Richtung links nach vorne ins Wasser geht.

Was wir selber auch geflucht haben muß ich da nicht erzählen und erklärt das wir fast 3 Stunden gebraucht haben um 18 Löcher auf Pebble Beach zu absolvieren. Ihr steht länger beim Schwung und legt nicht einfach sofort los. Dazu die einen oder anderen schlechten Schläge und man hat ein Problem. Das man aber wiegesagt dennoch Blut leckt liegt eben dann genau an den Momenten wo man die gewollten Schläge hinbekommt und weiß warum sie klappen. Nicht weil die Engine einen Zufallstreffer hinbekommen hat, sondern weil man eben richtig schwingt und dosiert. Dann will man hier nicht mehr aufhören. Das Putten selber ist dann fast noch die leichteste Übung wenn man seine Schwünge im Griff hat. Denn auch hier macht man eine reale Bewegung samt dosierter Bewegung um den Ball zu treffen und nach vorne in Richtung Loch zu schießen. Die Grüns geben dann anhand von farbigen Linien wieder an ob man bergauf oder bergab puttet und wie weit dieser geht. Hier geht das System eigentlich so gut wie ohne Probleme durch. Alles steht und fällt auf den höheren Graden mit dem eigenen Schwung. Deswegen auch meine Kritik an den Graden selber. Wer als unbedarfter auf Standard oder Advanced spielt wird das Spiel schnell verfluchen und schimpfen das nichts hinhaut. Wer auf Easy spielt bekommt dagegen einfach zu schnelle Erfolge geschenkt und das Spiel wird eher zum Arcade Golfer mit echten Schwung. Etwas dazwischen hätte ich mir noch gewünscht und vor allem irgendwas für die Schwunganalyse, wo einem das Spiel sagt was im Schwung nicht hinhaut. Das fehlt einfach. Die Nunchuk Variante nehme ich da heraus, da sie in meinen Augen zu ungenau durch den Stick ist. Dazu kommt natürlich auch in dieser Variante das die Entwicklung des eigenen Golfers von größter Wichtigkeit ist. Wer mit seinem Level 1 Charakter auf Advanced spielt macht schnell wieder aus. Da bin ich mir sicher. Also gilt es zumindest relativ zügig die Level zu heben. Gut dafür und dennoch nicht ideal gelöst ist dafür die Tiger Challenge. Entgegen der letzten Version hat man diesen Modus auf 20 Events zusammengestutzt, die sich in Matchplay, Ring Play und Score Varianten aufteilen. Die Legenden Variante wie im letzten Jahr ist hier auch nicht mehr enthalten.

Der Knackpunkt ist aber das man hier sehr schnell sehr viele Erfahrungspunkte verdienen kann. Wer z.b. ein PGA Tour Turnier spielt und selbst gewinnt erhält vielleicht 2000 Dollar Preisgeld. Dazu vielleicht 1000-3000 Punkte pro Tag an Erfahrungspunkten für einige Stats. Spielt man dagegen die Tiger Challenge kann man bei bestimmten Events fix mal 15.000 Dollar verdienen und dazu auch mal mehr als 10.000 Erfahrungspunkte. Und das bei einem Bruchteil von Zeiteinsatz. Zwar schön für die Golfer Entwicklung, aber hier fehlen einfach die Relationen zum PGA Tour Modus, die in meinen Augen mehr Belohnungen verdient und nicht nur in Sachen Turniersiegen oder Trophy Balls eine Rolle spielen sollte. So kann man nach vielen verzogenen Abschlägen und traumhaften Annäherungen eines sagen. Tiger Woods PGA Tour 07 ist ein Spiel das einmal nicht sonderlich gut spielbar ist was die Nunchuk Variante angeht. Dazu kommt die zu leichte Easy Variante in Sachen TrueSwing und dann die beiden Grade die sich eher an reale Golfspieler richten, aber eben mit viele Üben gut spielbar sind. So ein Mittelmaß fehlt dem Spiel, das der breiten Masse auf lange Sicht Spaß machen würde, ohne anspruchslos zu sein. Der größte Klops ist und bleibt aber der nur noch allein zu spielende PGA Tour Modus, der dem Spiel allein schon viele Punkte kostet.

Grafik & Sound....

Grafisch hat man sich vom neuen Tiger Game auf der Wii Konsole mehr versprochen. Schaut man sich die Gestaltungen der Kurse, Golfer und die Animationen an, so sucht man Unterschiede zur letzten GCN Variante mit der Lupe. Nichts schlechtes, aber man hatte eben doch ein wenig mehr erwartet. Auf LCD Bildschirmen ist zwar die Farbpower etwas höher als früher, dafür sind aber auch die Charaktere mit den häßlichen Treppeneffekten behaftet, die hier unschön aussehen. Die Proportionen der Kurse sind gewohnt sehr gut und auch die animierten Kursbewachsungen was Bäume oder hohe Gräser angeht ist dabei. Aber eben nur auf GCN Niveau. Hier spürt man keine Verbesserungen. Technisch ohne Probleme ist die Kollisionsabfrage wieder sehr genau. Schwach sind die eingestreuten Videos in der Tiger Challenge, die einfach nur häßlich aussehen. Das dazu oben und unten leichte Balken zu sehen sind gehört leider auch mit dazu.

Beim Sound gibt es wenig zu sagen. Leider fehlt der Surround Sound auf den Grüns, der schon noch den einen oder anderen Kick mit sich bringen würde. Musik ist hier fehl am Platz und zeigt sich in den Menus von der unauffälligen ruhigen Sorte. Effekte was Schläge angeht, die gewohnten Kommentatoren und sonstigen Umgebungsgeräusche sind wenn man so will identisch mit der letzten GCN Version.

Multiplayer....

Der Multiplayer, in den letzten Jahren der Garant für monatelanges Gameplay mit Freunden ist der größte Schwachpunkt. Zwar bietet man euch 8 verschiedene Modi an, die Just für Fun durchaus mal Spaß machen können. Aber wer um alles in der Welt hier den PGA Tour Modus auf 1 Spieler gekürzt hat......... Nein das verstehe ich nicht und unsere Enttäuschung darüber ist immer noch riesengroß. Wäre der drin gewesen hätten wir notorischen Advanced Spieler vielleicht sogar noch mehr Anspruch und damit auch Spaß im Mehrspieler Modus gehabt. So sind die Ring, Stroke oder Ball Varianten ganz nett, aber abgesehen von realen Kursen und Golfern nichts was für zwischendurch nicht auch ein Mario Golf bieten würde. Schade und enttäuschend zugleich.

Fazit....

Wir haben wirklich lange überlegt wie man den neuen Tiger halbwegs objektiv einschätzt. Auf der einen Seite sind wie maßloß enttäuscht über den fehlenden Mehrspieler Modus in der PGA Tour, kommen aber auf der anderen Seite von der wirklichen schweren und anspruchsvollen Advanced Steuervariante nicht los. Eine Haß-Liebe ist das ganze durchaus geworden. Dennoch bietet das Spiel zuviele Extreme. Nunchuk und Easy Variante empfinde ich als mäßig und zu leicht spielbar, während Standard und Advanced fast schon nur was für reale Golfspieler ist. In der viel zu einfachen Tiger Challenge sind Erfolge zu leicht erspielbar, während PGA Tour Erfolge über 4 Tage kaum honoriert werden. Es gibt die angesprochenen Kleinigkeiten die sich in der Summe einfach summieren und aus dem Game nur noch ein ordentliches Spiel machen. Wer den Reiz der alten Tiger Spiele hier sucht wird nur bedingt fündig. Wer dagegen mal sehen will wie falsch der eigene Golfschwung eigentlich ist wird hier schnell fündig. ;-)

 

+ Geeignet für reale Golfer
+ Neues Spielgefühl TrueSwing
+ 18 Kurse enthalten
+ Technisch ohne Probleme
+ 1-Ball Variante
- Schwachpunkt Nunchuk Setup
- Zu Extrem (Leicht/Schwer)
- PGA Tour nur noch allein spielbar
- Keine Schwunghilfe für Anfänger
- Kurze Tiger Challenge
- Nichts für Gelegenheitsspieler
- Grafik/Sound GCN Niveau
- Komplett Englisch

GRAFIK: 69%

SOUND/EFFEKTE: 68%

MULTIPLAYER: 66%

GESAMTWERTUNG: 73%

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