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Wii Teenage Mutant Ninja Turtles: Smash Up
 
 
Teenage Mutant Ninja Turtles: Smash Up - Wii
Kilian Pfeiffer (17.10.2009)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Ubisoft
GENRE: Action
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-9
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Ja/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Dass die vier panzertragenden Schildkröten schon seit jeher auf den Konsolen dieser Welt herumfuchteln, dürfte selbst demjenigen klar sein, der erst kürzlich an der Konsolenwelt Blut geleckt hat. Die Ninja Turtles (früher: Hero Turtles) eroberten schon zuhauf die Kinderzimmer dieser Welt, hervorgegangen sind einige wirkliche Spielspaß-Perlen, wie etwa der Super Nintendo Entertainment-Ableger „Turtles in Time". Trotz seiner Kürze gilt dieser Titel als wahrer Quell der Unterhaltung. „Teenage Mutant Ninja Turtles - Smash-Up" hingegen ist das, was man sich eigentlich nicht erwartet hatte – zumindest als großer Turtles-Fan: der Versuch eines „Super Smash Bros."-Abklatsches, der allerdings gründlich in die Hose geht.

Menus und die Story....

Was hatten wir uns in der Redaktion auf diesen Titel gefreut! Endlich wieder ein Turtles-Game mit Potenzial. Was dabei herauskommt, ist allerdings nichts dergleichen. Warum muss man sich auch gleich an den größten aller Spielspaß-Bringer heranwagen und die Nintendo-Prügelei als Vorbild nehmen? Dass man da nicht heranreichen dürfte, sollte allein schon aus der verfügbaren Anzahl an zur Verfügung stehenden Spielcharakteren deutlich werden.

Das Hauptmenü von „Teenage Mutant Ninja Turtles - Smash-Up" wirkt voll bis obenhin – scheinbar viel Content, den es zu spielen gilt. Pustekuchen! Allein der „Arcade-Modus" ist diesbezüglich ein schlechter Witz. In etwa 15 bis 20 Minuten habt Ihr diesen beendet – da helfen selbst die fünf Schwierigkeitsgrade nicht über diesen Missstand hinweg. Der „Missionsmodus" ist ein Schatten seiner selbst, da Ihr hier nur blödsinnigen Aufgabenstellungen folgt, etwa einen Bullen zu treffen, ein paar Foot Clan-Mitglieder vom Zug zu stoßen respektive mit Meister Splinter im Dunkeln ein paar Angreifer in die Flucht zu schlagen. Meist sind jene Missionen nach wenigen Sekunden beendet, der unterhaltende Faktor hält sich bedauerlicherweise stark in Grenzen. Im „Überlebensmodus" gilt es, so viele Gegner wie möglich in Folge auszuschalten und eine höchstmögliche Punktezahl zu erreichen. Nicht weiter spektakulär! Nur gut, dass noch ein paar Mehrspieler-Modi sowie ein beschnittener Online-Modus hinzukommen. Dazu später mehr!

Das Gameplay....

Eine Story? Die gibt es im „Arcade-Modus" in der Tat. Aber sollen wir Euch wirklich mit diesem platten Plot die Zeit rauben? Nach 15 Minuten ist der Handlungsstrang ja schon wieder beendet – nicht weiter tragisch angesichts der hässlichen Darstellungsweise der Zwischenszenen, die im Bleistift-Stil daherkommen. Was man sich dabei wohl gedacht hat? Das ganze Produkt wirkt wie aus der Pistole geschossen, Liebe zum Detail? Fehlanzeige! Klar, es gibt die typischen Charaktere, eben die, die man sich erwartet hat: Leonardo, Raphael, Michelangelo, Donatello und Meister Splinter. Ein paar weitere kommen hinzu, die Riege bleibt dennoch sehr überschaubar. Zwar lassen sich einige Bonusdinge mit Hilfe von freigeschalteten Panzern erspielen (unter anderen auch neue Kampfkostüme), was will man aber mit 3D-Modellen der Charaktere, wenn diese nur umständlich vervollständigt werden können (innerhalb eines Kirmes-Panzerschießspieles). Motivationsfördernd ist das leider kaum.

Aber um mal zum eigentlichen Gameplay zu kommen: Bei „Teenage Mutant Ninja Turtles - Smash-Up" handelt es sich um ein waschechtes Prügelspiel, das kaum Moves bietet. Jedem Kämpfer werden zwei eigens für ihn angedachte Fertigkeiten zuteil. Sei es ein Kick, ein Wurf oder ein Durch-die-Luft-Wirbler. Dass bereits nach kürzester Zeit die Lust am Spiel stark schwindet, ist nicht zuletzt dadurch begründet, dass es weder tolle Challenges, noch besonders viele Kampfkünste zu entdecken gibt. Ihr beharkt also Euer Gegenüber mit ein paar Hieben in verschiedenen Settings (Urwald, futuristische Basis, Kanalisation etc.) und wartet darauf, dass sich dessen Lebensenergieleiste langsam aber sicher dem Nullpunkt nähert. Regelmäßig erscheinen sogenannte Ninja-Kräfte wahllos im Level, die Ihr aufnehmen könnt und per Knopfdruck zum Einsatz bringt. Ob Blitz, Tornado oder Schock – dem Opponenten tut dies unter Garantie nicht gut.

Was Abwechslung bringen sollte, sorgt leider nur für unverständliches Kopfschütteln: Was – um Himmels willen – sollen denn die merkwürdigen Bonusspiele, in welchen Ihr vorher genannte Panzer erspielen könnt? So schnell als möglich einige Plattformen nach oben zu hüpfen, ist ähnlich anspruchslos, als etwa Pizzen zu schnabolieren. Hier war es mit dem Einfallsreichtum seitens der Entwickler leider nicht weit her. Schade drum!

Grafik & Sound....

Besonders schön waren die Turtles bekanntermaßen ja noch nie. Aber dass man deshalb gleich das ganze Spiel auf Gamecube-Niveau herunterschrauben muss? Unverständlich! Die Level-Umgebungen sind zwar abwechslungsreich, reichen aber dennoch nicht an das große Nintendo-Vorbild heran. Ein schlechter Witz sind die Zwischensequenzen, die etwas Farbe verdient hätten. In ihrem Bleistift-Stil sind sie nicht mehr als eine bloße Zumutung für das Auge des Spielers und ein Seitenhieb gegenüber einer Lizenz, die das nicht verdient hat!

Englische Sprachausgabe innerhalb der Zwischensequenzen ist nicht zu bekritteln, auch die an alte Zeiten erinnernde Musik ist durchaus hörenswert, wenngleich man als Spieler nicht ansatzweise an jene Tage zurückerinnert wird, die man als Turtles-Fan zu Beginn ihrer Karriere durchleben konnte. Irgendwie war damals auch die Akustik besser – oder liegt es doch am Gesamteindruck des Spieles?

Multiplayer....

Maximal vier Kämpfernaturen dürfen sich daranmachen, der beste Panzerträger überhaupt zu werden. In „Teenage Mutant Ninja Turtles - Smash-Up" kämpft Ihr entweder in gewöhnlichen Versus-Matches oder aber stellt ganze Turniere zusammen, die wenig spektakulär sind, da die spielerischen Möglichkeiten viel zu begrenzt ausfallen. Der Online-Modus ist auch nichts weiter als ein Schatten seiner selbst – oder wie soll man einen Online-Modus bezeichnen, in dem lediglich das Spiel gegen Freunde möglich ist? Warum nicht ein wenig in der Turtles-Weltgeschichte stöbern und kampfeswillige Frohnaturen aus Übersee herausfordern?

Fazit....

Wir haben sie innig erwartet und wurden von ihrem Auftritt doch enttäuscht. Zu wenig hatten sie in petto, die mutierten Schildkröten, die damals zum Jugend-Kult gehörten. Leider gelang es Publisher Ubisoft nicht, dem Entwickler den Hintern heiß zu machen und Entwicklungsarbeit zu betreiben, als stattdessen eine wertvolle Lizenz den Bach hinunter schwimmen zu lassen. Bis auf die Lizenz gibt es keinen Grund, warum man sich das neueste Abenteuer der Turtles ins Haus holen sollte. Hoffentlich verspricht die angekündigte DS-Version bessere Ergebnisse.

 

+ Turtles-Lizenz
+ viel Freischaltbares
+ MP (plus Online-Modus)
- kaum Moves
- Technik von gestern
- viel zu kurze Spielzeit
- Online-Modus nur mit Freunden
- ödes Gameplay

GRAFIK: 60%

SOUND/EFFEKTE: 64%

MULTIPLAYER: 52%

GESAMTWERTUNG: 50%

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