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Wii Samurai Shodown Anthology
 
 
Samurai Shodown Anthology - Wii
Kilian Pfeiffer (08.04.2009)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: SNK
GENRE: Prügler
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 3-10
NUNCHUK: Ja(CC)
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 12+
PLII/HDTV: Nein/Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.20 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

„Ignition Entertainment" veröffentlicht seit längerem all jene Prügelklassiker, die es anno dazumal für Arcade-Automaten, aber auch für das „Neo Geo" gab. Damals musste man noch Münzen in den Slot werfen, um eine Runde zocken zu dürfen, heutzutage reicht es aus, wenn man mit knapp 18 Euro (Ihr habt richtig gelesen!) zum Spielehändler Eures Vertrauens geht und ihm „Samurai Shodown – Anthology" für die Wii abkauft. Sechs Arcade-Klassiker finden sich anlässlich des 15. Geburtstags der „Samurai Shodown"-Serie auf der Disc. Im Einzelnen wollen wir diese beim Namen benennen: „Samurai Shodown", „Samurai Shodown II", „Samurai Shodown III", „Samurai Shodown IV – Amakusa’s Revenge", „Samurai Shodown V" sowie „Samurai Shodown VI". Bis auf einen Teil kommen alle Serienvertreter ohne Untertitel daher. Die Krieger der Klinge sind also zurück, 2D-Action ist angesagt. Nach dem „The King of Fighters"-Sammelsurium und der klassischen SNK-Kollektion, liegt also zwischenzeitlich der dritte Vertreter bei uns auf dem Rezensionstisch.

Menus und die Story....

Besonders überrascht hat uns der verhältnismäßig günstige Preis. Im Grunde kann man sagen, dass man es bei „Samurai Shodown – Anthology" mit der günstigsten Wii-Versoftung überhaupt zu tun hat. Oder habt Ihr schon mal günstiger zu einem Neupreistitel gegriffen? Leute, die gerne „in die Vergangenheit" reisen, investieren die wenigen Euros ohne weiteres. Selbst ein Download jedes einzelnen Titels käme teurer. Und mal ehrlich: Wer besitzt nicht gerne alle Teile einer Serie? Gleichgültig, ob der eine weniger gut war, als der andere, ist es dennoch eine immer wiederkehrende Freude für das eigene Seelenleben.

Mit Shiro Tokisada Amakusa nimmt alles seinen Lauf. Mit finsteren Kräften ausgestattet, bringt er unendliches Leid über die Menschheit. Sein Wille: die Erdenbürger ins Verderben zu stürzen und seine falsche Religion zu verbreiten. Dass sich nicht jeder Bürger diesem Treiben hingibt und durchaus zu Widerstand bereit ist, zeigt sich in Form der Charaktere, die in „Samurai Shodown – Anthology" bereit stehen. Sechs Spielteile sind eine stattliche Anzahl – all diese zu testen, ist ein zeitaufwändiger Akt. Selbst nie mit vorliegender Serie konfrontiert gewesen, sind es vor allen Dingen die an die „Street Fighter"-Teile erinnernden Charakterverschnitte.

Das Gameplay....

Ist die Disc ins Laufwerk geschoben und die üblichen Entwickler-/Produzenten-Screens vorüber, befindet Ihr Euch auch schon direkt im Hauptmenü, von welchem aus Ihr die möglichen Spielmodi anwählen dürft. Etwa den „Arcade"-Modus (dieser ist bei den ersten fünf Teilen von hier aus anwählbar!), also denjenigen, der in den Urzeiten der Videospielindustrie als „der" spielenswerteste Menüpunkt überhaupt galt. Heutzutage kann man einen „Arcade"-Modus eigentlich nur noch als Goodie beilegen, alles andere wäre ein Affront im Hinblick auf das vom Käufer bezahlte Geld. Bekanntermaßen bedarf es eines ausgiebigen Trainings, um innerhalb der Zwei-Mann-Auseinandersetzungen eine gute Figur zu machen. Was läge da näher, als sich in den „ Practice Mode" zu begeben, den Trainingsbereich für Anfänger und diejenigen, die ihre Fertigkeiten gerne auf die Probe stellen? Einen Mehrspieler-Modus gibt es ebenso, jedoch besprechen wir diesen im späteren Verlauf des Reviews.

Wie würdet Ihr „Samurai Shodown – Anthology" am liebsten steuern? Ganz einfach – mit dem Nunchuk und der Wii-Remote in Kombination. Dies ist zwar ungewohnt, aber machbar. Nostalgiker vertrauen auf den „Virtual Console"-Controller, der insgesamt das beste Ergebnis liefert und sehr intuitiv – selbst auf unbedarfte Spielernaturen – einwirkt. Auf jeden einzelnen der sechs zur Verfügung stehenden Teile einzugehen, wäre Quatsch – dazu sind die Unterschiede zu marginal, die spielerische Entwicklung zu gering, als dass dies gerechtfertigt werden könnte. Klar, eine technische – aber auch eine spielerische - Entwicklung hat von Teil eins bis Teil sechs durchaus stattgefunden. Wie es sich für damalige Verhältnisse aber gehört, waren die zukunftsgerichteten Schritte längenmäßig knapp bemessen. Außerdem muss man die Sammlung sowieso als eine solche verstehen.

Die „Samurai Shodown"-Reihe ist hierzulande bei weitem nicht so bekannt, wie es etwa „Capcoms" „Street Fighter"-Serie ist, demnach wird auch nicht jeder Hahn nach jener krähen. Speziell ältere Semester, die die Zeit Anfang der 90er Jahre am eigenen Leib miterlebt hatten und damals auf dem „Neo Geo" erste Erfahrungen sammeln konnten, werden erfreut sein. Mit Energie- und Meditationsleiste ausgestattet, geht es auf in platte 2D-Welten. Zunächst ist das Ziel, das Gegenüber seiner Energie zu berauben, um die aktuelle Runde für sich zu entscheiden. Im Prügel-Genre ist das Standard. Wie soll man auch seinem Gegenüber anders beweisen, dass man nun mal der Bessere ist? Eine Wutleiste am unteren Bildschirmrand ist ein weiteres Feature, das man nicht in jedem 2D-Prügler findet. Krachende Schläge, ein versohlter Hintern, heftige Prügel – je mehr Ihr einstecken müsst, desto schneller wächst die Wutleiste an. Einmal entladen, ist Eure Kraft unbändig – das jeweilige Gegenüber hat dann kaum eine Chance und wimmert unter Euren Prügelattacken. Je nach Befehl schlagt Ihr mit Euren Schwertern zu, setzt zum Körperwurf an oder provoziert den Kontrahenten mit einigen fiesen Sprüchen. Natürlich hängen einzelne Möglichkeiten vom jeweiligen Spiel ab. So gibt es im fünften Teil beispielsweise den „NEVERLAND", dessen Auswirkungen eine Verlangsamung des Gegners sowie zusätzliche Moves Marke „Todesblitz" sind. Waffenbrecher-Moves warten ebenso auf ihren Einsatz und auch Tierkostüme sind im zweiten Teil ein Einsatzgebiet, das Euch zusätzliche Spezialmoves erlaubt. Am Ausgereiftesten wirkt im Übrigen der sechste Serienteil, nicht zuletzt wegen neuzeitlicher Möglichkeiten (Illustrationen, Soundtrack, etc.). So dürft Ihr beispielsweise Eure Spielfigur farblich innerhalb eines Farbkastens nach Lust und Laune verändern oder aber Objekte aufnehmen, die Eurem Gegner Schaden zufügen. Eine Bombe, ein Messer, ein wenig Gift – was auch immer.

Grafik & Sound....

Nur die Grafik betrachtend, können wir bei „Samurai Shodown – Anthology" keine Jubelschreie loslassen. Das konnten wir aber auch schon bei den anderen Prügler-Sammlungen von „Ignition Entertainment" nicht. Kein Wunder: Anfang der 90er Jahre war das Grafikgerüst noch nicht so ausgereift, die Optik nicht das, was heutzutage ein „Street Fighter 3" ist. Daraus den Titeln allerdings einen Strick zu drehen, wäre infam. Man muss einfach ein gewisses Quäntchen Nostalgie mit sich bringen, will man bei „Samurai Shodown – Anthology" in Jubelstürme ausbrechen. Natürlich sollte man die Serie als solche lieben, denn dann kann man sich voll und ganz in die dargestellten Grafiken hineindenken.

Ein Samurai bringt nicht nur seine auf ihn zugeschnittene Waffe mit sich, sondern auch seine eigene Musikuntermalung, die, fernöstlich angehaucht, ein wunderbares Gefühl des Fernwehs beschreibt. Wollen wir mal nicht übertreiben… So toll ist der Soundtrack nun beileibe nicht, vielmehr ist dieser dem Setting entsprechend, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Multiplayer....

Zwei Spieler dürfen in „Samurai Shodown – Anthology" gegeneinander antreten und um den Titel des Besten streiten. Jederzeit darf ein Gegenspieler übrigens in das Spiel einsteigen, kompliziertes Herumgetue ist nicht vonnöten. Besonders Spektakuläres könnt Ihr allerdings nicht erwarten. Einen „Tournament"-Modus oder Ähnliches gibt es nämlich nicht zu vermelden.

Fazit....

Nostalgiker aufgepasst! „Samurai Shodown – Anthology" ist nicht nur sehr günstig, sondern auch gar nicht so schlecht. Der Titel ist nicht einfach, was den Anspruch betrifft, aber auch kein Meilenstein, wie es damals etwa die „Street Fighter"-Serie war. Für 18 Euro seid Ihr mit dabei und könnt ins östliche Reich, Ende des 18. Jahrhunderts, aufbrechen. Sechs Titel für beinahe lau: Wo gibt es so etwas heutzutage denn noch? Wenn Ihr auf das alte Eisen steht und gerne Klassiker spielt, seid Ihr mit vorliegendem Titel genau an der richtigen Stelle.

 

+ 6 „Samurai Shodown"-Titel
+ Klassiker-Atmosphäre
+ eingängige Steuerungsweise
+ günstiger Verkaufspreis
- nur für Nostalgiker interessant
- altbackene Darstellung
- anspruchsvoll

GRAFIK: 50%

SOUND/EFFEKTE: 61%

MULTIPLAYER: 65%

GESAMTWERTUNG: 68%

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