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Wii Spectrobes - Der Ursprung
 
 
Spectrobes - Der Ursprung - Wii
Jens Morgenschweiss (20.11.2009)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Disney Interactive
GENRE: Action RPG
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 12 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 3-7
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 7+
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Nun haben es endlich die kleinen Monster auch auf die Wii Plattform geschafft. Nachdem ja nun schon zwei DS Titel auf dem Markt sind, dürfen sich nun die Hauptakteure in einer viel größeren Umgebung auf die Jagd machen. Eine große Umgewöhnung bedarf es hierbei nicht, hat man doch die Protagonisten gleich mit in die "große" Version gepackt.

Menus und die Story....

Eben diese Protagonisten sind zum einen Rallen und Jeena, ihres Zeichens Mitglieder der Nanairo Raumpatrouille. Die beiden sind Spectrobes Meister und kämpfen mit diesen kleinen Gesellen gegen die gefürchteten Krawl. Bei einem Patrouillenflug geraten die beiden mit ihrem Raumkreuzer in einen Dimensionsstrudel und werden ins Kaio System befördert. Eben dieses Kaio System wird von den Horden der Krawl bedroht und angegriffen. Die Story zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel. Auf jedem Planeten erfahren die beiden was neues und müssen sich ein Bild der Vergangenheit und der Ursache machen. Viel Vorbereitungszeit vor dem Spielstart braucht man nicht. Man legt ein schnelles Profil an, wo man bei entsprechender Gelegenheit speichern kann.

Das Gameplay....

Gespielt wird mit Nunchuk und WiiMote, wobei die Steuerung der menschlichen Akteure mit dem Stick erfolgt. Wahlweise können wir zwischen Rallen und Jeena umschalten, wenn wir einen Speicherpunkt gefunden haben. Ändern wird sich aber weder an der Kampfführung etwas, noch an der Levelsteigerung. Beide gehen synchron vom einen Level zum nächsten. Die Charaktere der beiden sind dagegen schon verschieden. Jeena ist die rationale und Technik begeisterte, während Rallen den manchmal einfältigen Draufgänger symbolisiert. Aber wie erwähnt, haben die unterschiedlichen Charaktere keinen Einfluß auf das Spielgeschehen. Die Spectrobes, die urzeitlichen Kampfmaschinen, haben drei Entwicklungsstufen. Alle beginnen sie als Primärform, wo man sie getrost noch als niedlich bezeichnen kann. Die Sekundärform möchte man nicht in seiner Nähe zum kuscheln haben. Sie sind nun ein wenig größer und als Kampfgefährten sehr geschätzt. Die letzte Form ist das Tertiärspectrobe. In dieser Form stellen sie mal richtig was dar. Mit den kleinen Primärspectrobes kann man keinen Kampf bestreiten, sie haben die Aufgabe, versteckte Mineralien und Fossilien zu suchen. Natürlich muss man sie dazu anhalten, und das geschieht mit der WiiMote. In dem man sie nach vorn schwingt, zeigt man dem kleinen Racker, das er sich auf die Suche machen soll. Verborgene Dinge werden in der Umgebung als Blinkzeichen am Boden dargestellt. Hat er was ausgegraben, gibt er einen Laut von sich und zeigt mit den Ausrufezeichen über seinem Kopf den Treffer an. Man wird in vielen Locations versperrte Eingänge finden, die mit symbolischen Sperren versehen sind.

Diese Symbole sind die Darstellung der Eigenschaften. Hiervon gibt es fünf: Wasser, Feuer, Luft, Erde und Pflanzen. Nur mit einem Primärspectrobe der gleichen Eigenschaft lassen sich die Sperren entriegeln und man kann diesen Bereich betreten, wo man meistens eine neue Waffe findet. Diese Waffen sind für unsere beiden Spectrobesmeister, mit denen sie im Kampf gegen die Krawl agieren können. Sowohl bei den Krawl als auch bei den Spectrobes spielt die Eigenschaft eine gewichtige Rolle. So ist jede Eigenschaft einer bestimmten anderen überlegen. Das Wasser gut gegen Feuer ist, weiß jedes Kind. Das man mit Feuer jede Pflanze vernichten kann auch. Und nach diesem Schema muss man seine Kampfaufstellung ausrichten. Jeder Krawl hat unter seiner Levelangabe ein kleines Symbol, an dem man seine Eigenschaft erkennen kann. Nun kann man im Pausenmenu sein Spectrobe auswählen, der dieser Charakteristika überlegen ist. Und da wir in Person von Rallen und Jeena feste mitmischen im Gefecht, sollte auch unsere Waffenwahl dementsprechend ausfallen. Im Normalfall reicht eigentlich das Schwert im Kampf, da es schnell ist und Mehrfachtreffer zulässt. Die Lanze ist Geschmackssache, weil man mit ihr zu langsam ist. Das ist man auch mit der Axt, aber die Wirkung derer ist vernichtend. Handschuhe zum Schlagen sind Quatsch und die Blaster haben zu wenig Power um etwas auszurichten. Hier und da gibt es einen Riesenkrawl, der nur mit einem Blaster erledigt werden kann, da er uns in seiner Nähe irgendwie nicht duldet. ;-)

Die Minerale, die wir ausgraben haben verschiedene Funktionen. So pushen sie die Erfahrungspunkte unserer Spectrobes und je nach Farbe in unterschiedlicher Intensität. Die profanen blauen sind die einfachste Version, während man mit rot und purpurnen Mineralien schon richtig was in Bewegung bringt. Da es mühselig ist, alle Spectrobes mit Mineralien zu füttern, damit sie sich in die nächste Form entwickeln, findet man auch Entwicklungsmineralien. Damit kann man die Fütterungsphase auslassen und gleich die nächste Form angehen. Richtig Erfahrungspunkte erhalten unseren kleinen Recken aber hauptsächlich im Gefecht. So lassen sich die Spectrobes im Gefecht mit der WiiMote Befehle geben. In dem wir sie nach vorn schwingen greifen sie an und beim Zurückschwingen befehlen wir sie wieder an unsere Seite. Nicht immer ist die "Übersetzung" der Befehle anhand der Bewegung korrekt. Gerade im letzten Teil des Spiels, wenn die Krawl auch noch die entsprechenden Level haben, um uns immensen Schaden zuzufügen, ist diese Ungenauigkeit ziemlich ärgerlich. Hat ein Spectrobe das zeitliche gesegnet, kommt sofort der nächste zum Einsatz. Insgesamt haben wir 6 Kampfspectrobes an unsere Seite und erst wenn sie alle hinüber sind, steht man allein im Gefecht. Ab einem bestimmten Level kann man auch mit seinem Spectrobe einen Spezialangriff initiieren. Dazu muss man beide Controller über seiner Brust kreuzen und nach gefüllter Ladeanzeige schnell nach außen von sich stoßen. Dann macht unser Gefährte einen Specialmove, der die Gegner ordentlich rupft.

Die Fossilien, die wir unterwegs finden, sind in Steinblöcke gepresst und müssen von uns erst einmal ordentlich herausgeholt werden. Dazu wechseln wir im Labormenu auf "ausgraben und erwecken". Haben wir uns für einen Block entschieden, geht es in die Heimwerkerkammer. Mit Bomben und Laser für die groben Arbeiten und den Bohrer und das Gebläse für den Feinschliff, geht es nun ans herauspicken. Wer zu draufgängerisch hantiert und das Fossil beschädigt, muss mit Punktabzug rechnen, was sich auf die Levelstärke des Spectrobes auswirkt. Was am Anfang noch etwas ungeschickt aussieht, wenn man mit der WiiMote versucht sauber aus dem Handgelenk zu arbeiten, entpuppt sich später als recht leichte Übung. Hat man nun das Objekt aus dem Gestein gelöst, kann man es nun aufwecken oder tauschen. Getauscht wird gegen diverse Goodies, wie Reisbälle oder Mineralien. Auch wenn das Slotmaschinensystem mit einem Stopsystem ausgestattet ist, bekommt man im seltensten Fall, das was man will. Weckt man das Fossil hingegen auf, muss man durch das Schwingen beider Controller die Musik wiedergeben. Das ist nun wirklich keine Herausforderung...! Platziert werden die Neuankömmlinge erst einmal im Inkubator, wo man sie mit Mineralien aufpäppelt oder ihnen ein Training zukommen läßt. In beiden Fällen beschleunigt es die Levelsteigerung. In jeden Raum passen 6 Spectrobes, die man nun entweder in sein Suchteam oder, wenn sie Sekundärform haben, in sein Kampfteam integrieren kann. Das einzige auf was man achten sollte, das die Auswahl recht ausgeglichen ist. Es ist nicht ratsam, 6 Spectrobes von nur zwei Eigenschaften mit sich zu führen. Wer den DS Link findet auf Doldogo, kann mit der DS Version "Spectrobes - Jenseits der Portale" drahtlos interagieren und sich zwei seltene Spectrobes in seiner Wii Version angeln. Wer kurzfristig mal ein wenig Abwechslung ins Spiel bringen will, der kann sich einen zweiten Mann ins Boot holen, so das man jederzeit zu zweit ein Abenteuer erleben kann. Dabei steuert einer den menschlichen Part, während der andere in ein Spectrobe schlüpft.

Grafik & Sound....

Optisch ansprechend sind die unterschiedlichen Planeteneigenschaften. Ob nun die Wüste oder eine weite Schneelandschaft oder auch nur sattes Grün. Die Bewegungen der Akteure und auch die Kämpfe sind sehr dynamisch und flott. Dagegen sind die Figuren und auch die Krawl recht simpel animiert. Nur die Riesenkrawl fallen da ein wenig aus dem Schema, die sind erstaunlich detailliert. Die Landschaften sind zwar recht farbenfroh, aber nicht gerade abwechslungsreich gestaltet.

Die Musik hat ein leichten klassischen Touch bekommen, was gerade zu Beginn mal eine nette Abwechslung darstellt, aber im Laufe des Spiel die Abwechslung vermissen lässt. Die Sprachausgabe in den Sequenzen ist deutlich zu verstehen, wird aber nur von kurzer Zeit wiedergegeben, danach verfällt man in das Sprechblasensystem. Das Getöse beim Gefecht ist auch nicht von Abwechslung geprägt. Die Kampfschreie und Laute sind eigentlich immer die gleichen, auch wenn die Kreaturen andere sind. Hier hätte man auch noch Luft nach oben gehabt.

Fazit....

Mit Spectrobes - Der Ursprung hat man ein Spiel, das zum einen sehr fesselt, aber auch einige Schwächen offenbart. Die größte Schwäche ist die etwas zu hektische Kamera, die im Kampf schon mal für Unübersichtlichkeit sorgen kann. Da der Charakter sehr gut mit dem Stick zu kontrollieren ist und auch sofort reagiert, merkt man leider zu oft, das die Kamera ein wenig hängt bzw. zu langsam reagiert. Gerade bei 5 oder 6 Gegnern ist das sehr hinderlich. Auch das die Befehlsübermittlung per WiiMote eher ungenau übersetzt ist, kann einem im Kampf durchaus ein Nachteil entstehen. Doch das Hauptziel, viele Spectrobes zu finden und zu entwickeln, bleibt einfach faszinierend. Und da man nun auch noch die Gesteinsblöcke selber zerlegen muss und dabei ein gutes Augenmaß und eine ruhige Hand von Nöten ist, macht das ganze noch interessanter. Die Vielzahl an Waffen, das Abstimmen der Eigenschaften und die dynamische Kampfführung bieten jede Menge Abwechslung. Der Spieler ist nun nicht mehr nur gefordert, schnell und genau zuzuhauen, sondern er muss die richtige Eigenschaft sofort erkennen und notfalls reagieren. Besonders von den Riesenkrawl bin ich begeistert, sind sie doch sehr schön in Szene gesetzt und versprechen einen harten Fight. Ein wenig nervig ist das lange Hinziehen der Story. Man kommt sich auf dem vierten Planeten immer noch vor, wie im Tutorial. Doch für lange Spielzeit sorgt das Game auf jeden fall, auch wenn man irgendwann nicht mehr jedes Mineral aufsammelt. ;-)

 

+ über 100 Spectrobes
+ über lange Zeit fesselnd
+ Fossilausgrabung
+ Charakter/Kreaturentwicklung
+ viele Waffen und Goodies
+ ansprechende Riesenkrawl
- mäßige Hintergrundmusik
- Kameraführung im Kampf
- Story zieht sich zu lang hin
- einfache Charakteranimationen
- Befehlsübermittlung (WiiMote)
- etwas maue Backgrounds

GRAFIK: 70%

SOUND/EFFEKTE: 50%

MULTIPLAYER: 65%

GESAMTWERTUNG: 70%

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