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Wii Strassen des Glücks
 
 
Strassen des Glücks - Wii
Matthias Engert (26.01.2012)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Marvelous
GENRE: Brettspiel
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 5 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 4-10+
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK0
PLII/HDTV: Nein/Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
ONLINE/LAN: Ja/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Ja

   
Einleitung....

Das Schöne an der Videospielbranche sind die immer wieder erlebbaren Überraschungen. Es gibt sie im Negativen, aber es gibt sie glücklicherweise auch im Positiven. Strassen des Glücks gehört auf jeden Fall zur zweiten Kategorie. Ich kann mich gut an mein Schmunzeln erinnern, als der Titel eintrudelte. Gerade im Vorfeld zu einem neuen Mario Party, der ja bald erhältlich sein wird, was will da ein Spiel mit diesem Titel reißen? ;-)) Eine ganze Menge wie sich zeigen sollte. Lasst euch nicht vom etwas rosafarbenen Titel blenden. Drin steckt der Wolf im Schafspelz, um es mal vorsichtig auszudrücken. Oder hier besser gesagt ein Titel mit dem groben Thema Wirtschaft. So eine Mischung aus Monopoly und Börsensimulation könnte man es bezeichnen. Dazu gemischt mit dem Faktor Glück und fertig ist dieser wirklich ungewöhnliche Titel für die Wii. Und wie bei einem waschechten Party Game werden auch hier Freundschaften geschmiedet oder aufgekündigt! ;-) Das man hier Brettspiel Game Play mit den Charakteren aus dem Hause Nintendo und Square Enix verbunden hat, rundet das Ganze irgendwie passend ab. Aber schauen wir mal genauer hin, was die Strassen des Glücks wirklich zu bieten haben.

Menus und die Story....

Auch wenn mit Nintendo und Square Enix zwei Schwergewichte der Branche vereint sind, entwickelt wurde der Titel von Marvelous, den Machern der Harvest Moon Spiele. Etwas das man schon hier und da technisch auch bemerkt. Denn da hat es auch früher immer mal gehapert. Gilt z.B. für den Bildmodus, der hier genutzt wird. Nur 60Hz stehen zur Verfügung um das Game spielen zu können. Der Rest passt zunächst. Die Texte im Spiel kommen komplett deutsch daher, wobei man auf Sprachausgabe natürlich verzichtet hat. Speichertechnisch müsst ihr 5 Seiten auf der Wii bereithalten. Eines der Highlights im Spiel ist ganz klar der Mehrspieler, auch wenn sich hier der Einzelspieler Modus keineswegs verstecken muss. Zu viert ist das Spiel machbar und dabei sowohl Lokal auf der heimischen Couch, aber auch Online gegen 3 Freunde oder Spieler aus aller Welt. Vor allem in Sachen Spielzeit, allein oder eben auch gegen menschliche Gegner, muss sich der Titel vor keinem Konkurrenten verstecken. Wobei es für dieses Spielprinzip keine Konkurrenz gibt. ;-) Eine Story sucht man hier vergebens. Warum auch, ist das Game Play mit seinem Brettspiel Charakter auf immer wieder neue Action ausgelegt, für die es keine Hintergrundgeschichte gibt, oder eine nötig wäre. Hier geht man rein, hat seinen Spaß oder eben nicht. Je nachdem wie einem die Strassen des Glücks gewogen sind.

Die technischen Schwächen spürt man schnell nach dem Einschalten. Balken links und rechts trotz 60Hz zeugen nicht gerade von einer technischen Höchstleistung, bleiben aber in diesem Bereich das einzige Manko. Einen Vorspann gibt es nicht und man wird unter typischer Brettspiel Musik fröhlich auf das Hauptmenu entlassen. Dieses gibt euch zunächst die Auswahl, ob man das Spiel eben allein oder mit mehreren Spielern auf der heimischen Couch spielen möchte. So ist das Einzelspieler Menu das Herzstück des Spiels und gibt euch hier nun weitere Möglichkeiten an die Hand. Wichtig vor dem Beginn ist die Auswahl nach welchen Regeln man spielt. Es gibt eine Einfache Variante mit abgespeckten Möglichkeiten für Anfänger, den wahren Spielspaß bringen erst die Standard Regeln, nach denen seit 1991 in dieser Spielumsetzung gezockt wird. Sollte man auch gleich aktivieren, da hier wirklich jeder Aspekt des Spielprinzips auch angewendet wird. Selbst junge Spieler kommen hier sofort mit der Standard Variante klar. Wer dennoch nicht ohne Vorbereitung beginnen will, findet auf dem Hauptmenu auch ein Tutorial, dass euch die Regeln Stück für Stück näher bringt. Das Herzstück ist der Story Modus. Ähnlich wie in den Mario Party Spielen warten hier verschiedene Bretter, die man mit Bewertungen und Zielen spielen muss, und die auch zum Freischalten vieler Secrets gespielt werden sollten.

Der Rest des Hauptmenus ist aber nicht minder uninteressant. Freunde des gepflegten Endlos Spiels, die es hier meiner Meinung nach ohne Ende geben wird, bekommen mit dem Freien Modus eine schier endlos spielbare Variante an die Hand. Letzter spielerischer Punkt ist die WFC, bei der ihr euch sofort Online nach Freunden und anderen Gegnern weltweit umschauen könnt. Zu guter Letzt findet man um unteren Bildrand weitere Punkte. Neben dem manuellen Speichern, kann man hier die Shop Bereiche besuchen, die Statistiken samt Belohnungen und Pokalen einsehen und als Abschluss in den Optionen nach dem Rechten sehen. Auch diese sind sinnvoll, da man über sie das Spiel beschleunigen kann, wenn 3 CPU Recken gegen euch spielen. Soweit die einführenden Zeilen zum Spiel. Nun wollt ihr ja wissen was spielerisch auf euch wartet. Also nichts wie rein in den Story Modus.

Das Gameplay....

Ich übergehe mal ganz einfach das Tutorial und widme mich gleich dem Tour Modus. Da kann ich euch natürlich alle Aspekte des Spiels sehr gut erklären. Schließlich verbringt man ja auch einen Großteil des Spiels in diesem Modus. Übrigens schade dass man nur den 60Hz Modus anbietet. Von daher muss ich diesmal auf eigene Screens verzichten und mich bei Nintendos PR Varianten bedienen. Denn Screens entstehen bei uns leider nur im 50Hz Modus. Das wird sich erst zu Wii U Zeiten ändern. Aber das nur kurz mal am Rande. Wählt ihr den Tour Modus an, so startet das Ganze mit der Brett Auswahl. Natürlich schon vergleichbar mit dem Mario Party System, spielt sich das Ganze auch hier immer auf Spielbrettern ab, auf denen gewürfelt, agiert und zugeschaut wird. Bedingt durch die beiden Schwergewichte warten hier Bretter aus beiden Firmenwelten. Immerhin 18 Bretter warten auf euch, die auch in Sachen Umfang und Gestaltung einiges zu bieten haben. Zu Beginn sind je 6 Nintendo und 6 Dragon Quest Bretter nutzbar. Weitere 6 Bonusbretter könnt ihr über Erfolge auf den anderen Brettern freischalten. Bei weitem nicht die einzige Motivation. Denn für jedes Brett gibt es Siegbedingungen, reichlich Boni und Preise abzustauben und man wird am Ende mit einer Krone in verschiedenen Wertigkeiten belohnt. Zumindest wenn einem die Strassen des Glücks gewogen waren. ;-) Aus den verfügbaren könnt ihr auch frei wählen, so dass man hier nicht unbedingt eine Reihenfolge einhalten muss. Man kann also auch erst mal alle durchprobieren, um zu schauen welche einem besonders gefallen. Denn so ihre Spezialitäten bieten sie alle. Habt ihr euch für ein Brett entschieden, werden euch Detailinfos angezeigt. Hier sind das die Siegbedingungen und die 3 CPU Gegner, die auf euch jeweils warten.

Die Siegbedingungen teilen sich immer in eine Platzierung und einen Geldbetrag den man erreichen muss. Dem Brett angepasst warten auch entsprechende CPU Gegner aus dem Nintendo oder Dragon Quest Universum. Danach könnt ihr selber eure Spielfigur wählen. Neben anfänglichen 22 Charakteren dürft ihr einen Mii Bewohner eurer Konsole nutzen, oder 4 weitere versteckte Charaktere freischalten und nutzen. Man geht hier schnell zum Mii Charakter über, ging zumindest wir so. Erstens ist der Bezug durchaus noch ein wenig höher und vor allem sorgen die Shops für eine starke individuelle Gestaltung. Das reicht von Klamotten bis zu diversem Beiwerk. In meinem Falle renne ich jetzt als Weihnachtsmann durch die Gegend und ein Metall Schleim wuselt mir unentwegt um die Füße. Ja ich weiß, es gibt wichtigeres. ;-)) Unterschiede zwischen den Charakteren gibt es nur bei CPU Mitspielern, da alle Charaktere dann in Ränge und damit KI Stärken eingeteilt sind. Speziell im Freien Spiel ist das aber sehr gelungen, da man für die größte Herausforderung nur S-Rang Charaktere mitnehmen und sich dadurch das Spiel wirklich schwer machen kann. Im Tour Modus spielen immer 3 verschieden starke Gegner mit. Auf jeden Fall ein passendes System. Soweit so gut. Sind diese Einstellungen getätigt, beginnt das Spiel mit der Ermittlung der Reihenfolge. Denn wie bei Mario oder Wii Party ist das Spielsystem auf den Brettern Rundenbasiert. Jeder Spieler würfelt und macht seine Aktionen, während die anderen zuschauen bis sie an der Reihe sind. Gewürfelt wird nach dem alten Prinzip via Taste oder dem Bewegen der Remote. Übrigens hier der einzige Controller, der zum Spielen einfach quer gehalten wird. Über die Steuerung an sich müssen wir uns eigentlich kaum unterhalten. Denn diese ist klar geregelt und geht sofort leicht von der Hand.

Sobald das Spiel dann startet, landet man sehr schnell am eigentlichen Startpunkt und der erste Spieler ist auch schon dran. Und wir kommen so langsam zum schmalen Grad für den schreibenden Redakteur. Wo fange ich an …? ;-)) Gehen wir erst mal zum grundlegenden Prinzip des Spiels. Wie schon erwähnt spielt sich alles auf Mario Party ähnlichen Brettern ab, die aus aneinandergereihten Feldern bestehen. Verschieden gestaltet, warten hier "Rundkurse" auf euch, aber auch abgedrehte Bretter mit Teleportern, oder gar voneinander getrennte Einzelbereichen im und um das eigentliche Spielbrett. Das Ziel ist es zum einen, eine bestimmte Platzierung zu erreichen. Diese schafft man oder eben nicht, sobald ein Spieler den geforderten Zielbetrag erreicht hat. Nehmen wir für die Spielvorstellung einfach mal einen Zielbetrag von 20.000 Goldmünzen und der Tatsache Erster oder Zweiter am Ende sein zu müssen. Anders als in Mario Party spielen nun Mini Spiele so gut wie keine Rolle. Es gibt eigentlich nur eine Handvoll, die oft auch mehr mit purem Glücksspiel vergleichbar sind und nicht mit einem Minispiel im herkömmlichen Sinne. Mit diesem Vorurteil kann man hier also schnell aufräumen. Von daher ist das Spiel kein Konkurrent zu Mario Party 9. Der Fokus liegt hier auf eurem Geschick mit Geld, Aktien und einer gesunden Portion Risiko. Selbst Monopoly bietet nicht so viel wie dieses Spiel. Das muss man gleich mal vorweg stellen. Ich muss sagen das System ist einfach viel geiler gemacht. Auch aufräumen will ich gleich mit dem Vorurteil einer jungen Zielgruppe. Auch wenn einem dies über den Titel und die Verpackung suggeriert wird. Hinter der kindischen Fassade schlummert eine kleine Wirtschaftssimulation mit Suchtpotential für wirklich jede Zielgruppe. Das ich mit knapp 40 Stunden wieder mal viel zu lange an einem Spiel gesessen habe, soll euch das verdeutlichen. Dass ich mich dann auch mal wieder zwingen musste aufzuhören, um mit dem Test anzufangen, unterstreicht diesen Fakt sehr deutlich. ;-)

Dabei starten nun alle Spieler mit den gleichen Rahmenbedingungen. Jeder Spieler besitzt z.B. ein Startkapital von 2000 Münzen und man muss nun eben versuchen den Zielbetrag als Erster zu erreichen. Das geschieht durch viele geplante Aktionen des Spielers, aber bedingt durch das Würfeln und andere Kleinigkeiten spielt eben auch Gevatter Zufall und damit auch das Thema Glück eine wichtige Rolle. Was aber gut so ist, denn so unterhält das Spiel jeden Spieler, egal ob er 1 Stunde am Spiel gesessen hat oder 100. Um den Zielbetrag zu erreichen, gibt es nun reichliche Möglichkeiten. Das wichtigste sind die sogenannten Läden auf den Brettern, was noch am ehesten mit einem Monopoly vergleichbar ist. Von daher schauen wir uns erst mal ein einfaches Brett an, das wie ein kleiner Kreis gestaltet ist. Neben dem Großteil der Felder - den Läden, gibt es zudem einige Ereignisfelder und als wichtigstes Feld die sogenannte Bank, die hier einige Aufgaben übernimmt. Auch hier vergleichbar mit dem Startfeld bei einem Monopoly. Erstes wirkliches Killer Feature ist die Herangehensweise und Taktik die man als Spieler an den Tag legen kann. Nehmen wir zu Beginn die offensichtlichste Variante über die Läden. Die Spielbretter sind immer eingeteilt in sogenannte Bezirke, zu denen immer 4 oder 5 Läden gehören können. Was die Läden darstellen ist erst mal völlig uninteressant. Jeder Laden hat nun einen Wert. Zu Beginn des Spiels sind alle Läden frei und käuflich für die Spieler. Ist man selber also am Zug, würfelt man und landet mit etwas Glück auf einem solchen Laden Feld. Dieser kostet z.B. 200 Münzen. Kauft man ihn, so wird das Feld mit der Farbe des Spielers unterlegt und man sieht ein kleines Häuschen darauf entstehen. Damit ist es nun im eigenen Besitz. Danach offenbart sich der sogenannte Ladenpreis. Das ist der Betrag, den die anderen Spieler bezahlen müssen, sobald sie würfeln und auf diesem Feld stehenbleiben.

Hier als Beispiel beträgt der Ladenwert 40 Münzen. Klingt erst mal nach nicht viel und lockt noch keinen hinter dem Ofen hervor. Aber wir haben das System ja auch gerade erst angerissen. ;-) Ziel muss es sein die Läden zu entwickeln, was hier aber nicht nur simpel über Häuserkäufe darauf entsteht. Strassen des Glücks verfolgt da eine sehr stimmige und dynamische Variante. Erste Variante ist direkt in den Laden selber zu investieren. Nach einer bestimmten Zeitspanne, sprich Runden im Spiel, dürft ihr Kapital in den Laden stecken. Dieser Wert steigt stetig. Dürft ihr 100 Münzen investieren, steigt z.B. der Ladenpreis auf 80 Münzen. Im gesamten Spielverlauf kann man so die Läden auf immense Ladenpreise heben, die gerne 3000 Münzen und mehr erreichen können. Natürlich geht das nicht auf die Schnelle. Um z.B. in eigene Läden auf diese Weise zu investieren, muss man auf einem eigenen Laden stehen, sprich wenn man würfelt irgendwo auf dem Spielbrett auf einem eigenen Ladenfeld. Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten. Extremste Variante ist es alle Läden eines Bezirkes zu besitzen. Kauft man zunächst z.B. einen zweiten Laden innerhalb des Bezirks, steigt sofort der Wert beider eigenen Läden. Einmal der reine Wert und natürlich auch die Ladenpreise. Besitzt man gar alle Läden eines Bezirkes, hat man die Kontrolle über den Bezirk übernommen und die Läden verdoppeln ihre bis dahin entwickelten Werte. Einhergehend mit diesem tollen Feature kommt auch das Thema Aktien ins Spiel. Auch hier erst mal am Beispiel der eigenen Läden. Zu Beginn des Spiels hat jeder Bezirk auf dem Brett einen bestimmten Aktienwert. Als Beispiel kostet eine Aktie eines Bezirkes 7 Münzen. Schafft man es nun mehrere Läden eines Bezirkes zu kaufen, steigt nicht nur der Ladenpreis und Wert der eigenen Läden, sondern auch der Aktienkurs. Habt ihr bei 1 Laden 100 Aktien gekauft, habt ihr zunächst mal 700 Münzen ausgegeben. Kauft man nun einen zweiten Laden oder investiert Kapital für eine Ladenverbesserung, steigt proportional auch der Kurs des Bezirks und man hat schupps seine 700 Münzen wieder rein und fängt an zu verdienen.

Hier komme ich gleich mal zur zweiten Variante des taktischen Spielens. Denn man kann Aktien zu jedem Bezirk kaufen. Und merkt man das einer der CPU Gegner einen Bezirk beherrscht und dort ständig investiert, kauft man halt Aktien von diesem Bezirk und verdient ohne eigene Läden nur über die Aktien. Im späteren Spielverlauf gibt euch dass sogar die Möglichkeit den Gegner stark zu schwächen. Hat der nämlich ohne Ende investiert und der Aktienkurs hat vielleicht eine Höhe von 40 und höher erreicht, verkauft man auf dem höchsten Stand die Aktien dort. Denn dann sackt der Kurs ins Bodenlose. Ihr habt noch mal den Reibach gemacht und der Gegner wird über einen massiven Verlust informiert. Mit menschlichen Charakteren solltet ihr mal sehen, wie schnell die lächelnden Gesichter eine völlig andere Form annehmen. ;-)) Dagegen ist "Mensch ärgere Dich nicht" ein Kindergeburtstag. Aber selbst das ist wirklich nur ein Teil des tollen Spielprinzips. Denn das Spiel sorgt auch dafür dass diese Dinge nicht im Turbo Speed passieren. Zum einen kann man nur Aktien kaufen, wenn man über das Bankfeld läuft. Dann nur maximal 99 und nur einmal. Also kaufen ohne Ende geht nicht. Reicht aber um nicht zu künstlich zu wirken. Alternativen sind auf manchen Brettern Börsenfelder, oder die Ereignisfelder, die per Zufall ebenfalls einen Aktienkauf erlauben. Gerade zu Beginn muss man durchaus überlegen was man tut. Bei 2000 Münzen Startkapital kann man nicht alles kaufen, was man vielleicht erwürfelt an Feldern. Auch würde es ewig dauern, bis nur die Ladenpreise Geld in die eigene Kasse spülen. Sprich die Spieler bezahlen dort mal 30 an einen Gegner, da mal 50 oder vielleicht 100. Da würde man ewig sitzen. Man braucht aber immer wieder mal frisches Geld um in Aktien zu investieren, oder eben neue Läden. Dazu gibt es auf allen Brettern 4 Symbole mit dem Karo, Pieck, Herz und dem Kreuz. Dafür existieren in der Spieleranzeige auch entsprechende Symbole.

Der Sinn dahinter liegt in einem möglichen Stufenaufstieg der Spieler. Hat man nämlich alle 4 Symbole beisammen und läuft erneut über das Bankfeld, steigt man eine Stufe auf und bekommt dafür eine Belohnung in Form von Geld, das man wirklich braucht. Immer und zu fast jedem Zeitpunkt. ;-) Und ihr könnt euch ja sicher denken, dass die Symbole nicht gleich links und rechts neben dem Bankfeld zu finden sind. Also heißt es dafür unbedingt alle Ecken der Bretter abzuklappern. Sprich man muss überall mal lang. Es dauert so nur wenige Runden und man wird zum Kapitalisten und gönnt den Mitspielern nichts mehr. ;-)) Denn schließlich haben alle das gleiche Ziel. Denn das Spiel ermöglicht alles, unter anderem auch richtig böse zu werden. Denn mit dem entsprechenden Kleingeld und eben einer taktisch klugen Spielweise, kann man gegnerische Läden auch per Feindlicher Übernahme übernehmen. Das dauert und will wohl überlegt sein. Fehlt einem aber nur noch 1 Laden zur Kontrolle eines Bezirkes, die anderen sind schon gut entwickelt und ihr habt eine Menge Aktien, zahlt sich der überteuerte Preis schnell aus. Es gilt viele Dinge im Auge zu behalten. Es kann aber auch richtig schlecht laufen. Das Spiel ist nun so angelegt, dass ihr bei Minusbeträgen alles verlieren könnt. Spiel man auf Risiko und kauft in der ersten Runde Laden um Laden und hat vor dem Stufenaufstieg nur noch 50 Münzen auf dem Konto, kommt aber dann auf einen gegnerischen Laden der 60 von euch verlangt, so rutscht ihr natürlich ins Minus. Hier gibt euch das Spiel immer 2 Möglichkeiten. Habt Ihr Aktien, könnt ihr zunächst davon welche verkaufen, um wieder ins Plus zu kommen. Denn mit Minusbeträgen darf man nicht würfeln. Habt ihr keine oder nicht genügend, müsst ihr einen eurer Läden weit unter Wert an die Bank verkaufen. Danach bietet diese den anderen Spielern zur Versteigerung an, die sich wenn möglich die Hände reiben. Habt ihr euch verzockt und nichts mehr zu verkaufen, seid ihr Bankrott. Und das ist kein Spielziel. ;-))

Hier spielt dann auch das Glück allein beim Würfeln eine große Rolle. Je größer die Bretter sind, umso verheerender können sich Würfelwerte im 1er und 2er Bereich auswirken. Lustig das man hier auch 7er Werte würfeln kann. Dazu kommen die verschiedenen Ereignisfelder. Manche lassen euch noch mal würfeln, andere wiederum machen eure gesamten Läden für eine Runde zu und wieder andere decken die bösesten oder glücklichsten Dinge auf. Man kann gezwungen werden einen Laden zu verkaufen, eure Aktien oder Ladenwerte fallen um eine bestimmte Prozentzahl oder euer Vermögen geht teilweise flöten. Im guten Sinne kann man aber z.B. das gleiche bekommen, oder erhält eines der 4 Symbole, oder eine Allzweckkarte, die eine der 4 ersetzen kann. Es gibt zig Dinge, die man erst über Stunden auch mal zu sehen bekommt. Man kann fremde NPC's erscheinen lassen, die selbstständig über das Brett wuseln und eure Läden dicht machen, oder aber auch Geld in eure Kassen spülen. Man denkt das zu Beginn gar nicht, was hier drin alles schlummert. Ihr übriges tun mit der Zeit die Bretter. Die unmöglichsten Wege zu den Symbolen und Bezirken warten auf euch, oder man wird einen Bezirk gebeamt, der allein abseits des Hauptbretts liegt. Hat hier ein Gegner schon kräftig gekauft und investiert, kann man auch einiges an Geld liegenlassen. Dabei könnt ihr auch auf den Brettern nur an Kreuzungen die Richtungen teilweise die Laufrichtung wählen. Jederzeit vor und zurück geht im Normalfall nicht. Es gibt immer wieder die denkwürdigen Momente, wo man vielleicht 2 Felder vor einem Hammerladen des Gegners steht. Und man muss nun zwingend in diese Richtung, um dahinter vielleicht endlich die rettende Bank zu erreichen. Wie oft hört man dann die Stoßgebete "Bitte keine 2….", und was kommt…. ;-)) Diese Situationen gibt es so oft. Da ist es vollkommen egal, ob man gegen menschliche Spieler agiert, oder die CPU Dödel. Auch wenn man sagen muss, das diese berechenbarer sind. Leicht oder ein Kinderspiel wird es deswegen aber noch lange nicht.

Im späteren Spielverlauf kommen dann Ladenfelder dazu, auf die man spezielle Gebäude setzen kann. Auch diese haben Preise, die aber meist nur sekundär sind. So kann man z.B. ein Finanzamt in mehreren Stufen errichten. Kommt man selber drauf gibt es eine fette Steuernachzahlung. Beim Gegner wird sein Geld fett besteuert. Und das schöne ist, diese Summe fließt in eure Tasche. Oder ein Ballonstartplatz, der es euch erlaubt an jeden Ort des Bretts sofort zu fliegen. Auch das zeichnet das Spiel aus. Es gibt so viele Möglichkeiten auch mal richtig Vorteile einzusacken und es den Gegnern zu zeigen. Einfach nur geil gemacht. Dabei kann das Spiel gnadenlos schlecht zu einem sein, auf der anderen Seite aber auch die höchsten finanziellen Weihen bringen. Natürlich ebnet dabei die eigene Spielweise den Weg schon, sprich die Mischung aus gewolltem Spielen und dem Glücksfaktor ist hier ideal getroffen. Auch wenn zu bestimmten Situationen das jeder Spieler anders sieht. ;-) Hat man das System des Spiels einmal verstanden und wie hier alles ineinandergreift, man will nicht mehr aufhören. Die vielen Abhängigkeiten und Möglichkeiten, die sich einem erst so richtig mit der Zeit offenbaren, machen aus dem Spiel einen Nächtefüller. Egal ob allein oder mit Freunden und vor allem welcher Altersgruppe. Hier schlummert schon ein richtig guter Erwachsenentitel drin. Auch das ist ein immens tolles und nicht zu unterschätzendes Feature. Jede Runde ist anders und so kann man ein Brett auch noch zig Mal allein spielen, ohne das die Motivation nachlässt. Man will es halt immer besser machen. Da ist die Tour mit ihren Spielzielen fast schon noch zu kurz, was aber relativ gesehen werden sollte. Aber läuft es mal richtig gut reichen auch mal 2 Stunden um ein Brett gegen die CPU Gegner zu gewinnen. Oder eben auch richtig baden zu gehen. ;-) Für all die Spieler ist das Freie Spiel ein Segen. Denn hier kann man unter anderem als Spielziel auch 999.999 Münzen einstellen. Glaubt mir, nehmt euch diese Nacht dann nichts vor. Jedes Brett ist wählbar und ihr könnt nur die schwersten CPU Dödel mitnehmen.

Wobei es mit dem Online Modus aber auch noch ein weiteres Kaliber gibt, wie ihr weiter unten nachlesen könnt. Man sollte sich hier wirklich nicht vom knuffigen Mario Party Look beirren lassen. Die Strassen des Glücks haben es wahrlich in sich. Hätte ich persönlich niemals gedacht. Wer auf so ein Game Play steht und sich immer mal in diesem Bereich versuchen wollen, muss einfach zugreifen. Ein Spiel dieser Art, dass schnell erlernbar, eigentlich einfach umgesetzt und dennoch so komplex ist in seinem Gesamtgefüge, wird es nicht allzu oft geben.

Grafik & Sound....

Will man hier einen echten Schwachpunkt ausmachen, man könnte vielleicht die Technik und Grafik anführen. Wie schon zu Beginn erwähnt, sind Balken heutzutage nicht mehr unbedingt nötig. Speziell hier wo vieles zu sehen ist, nur kein Speedlastiges Game Play. Dieses etwas grobe Bild zeigt sich durchaus auch auf manchen Spielbrettern. Keines fällt wirklich durch, aber viele halten sich mit Farbpower und Detailfülle etwas zurück. Auch wenn das Feeling durch die Hintergründe und den schwebenden Brettern schon gut rüber kommt. Aber hier fehlt meiner Meinung nach der mögliche edle Touch. Aber und das muss man auch klarstellen, zieht dies keineswegs das Spiel nach unten. Denn abgesehen von den Balken, geht der Rest technisch ordentlich über die Bühne. Hier sucht man dann Macken vergebens. Spielerisch gibt man sich da also keine Blöße. Gelungen sind die reinen Themen der Bretter. Was natürlich an den beiden Firmen Nintendo und Square Enix liegt, aus deren Welten man hier die Hintergründe und auch Charaktere vorfindet. Der Bezug ist dadurch recht hoch und erzeugt so dennoch eine gewisses "Heimatgefühl" beim Nintendo Spieler.

Der Sound ist vielleicht qualitativ nicht der Weisheit letzter Schluss, dafür punkten die reinen Musikstücke. Auch hier natürlich klar durch die Nintendo und SE Inhalte. Erkennt man die Musiken auf den Nintendo Brettern sowieso wieder, so erwarten euch bei den SE Brettern reichlich Dragon Quest Musiken. Ebenfalls gelungen sind die Effekte, die man aus den entsprechenden Spielen her kennt. Sehr passend fügen sich diese in das teils geniale Game Play mit ein. Mal verrückt fröhliche Stücke, um bei vielen Dragon Quest Brettern auch ruhige Musiken zu bieten.

Multiplayer....

Der Mehrspieler ist ein weiteres echtes Highlight im Spiel. Das liegt zum einen am flüssig spielbaren lokalen Modus, bei dem sich 4 Spieler auf der heimischen Couch bearbeiten. Positiv das hier auch eine Remote ausreicht, so dass man nicht zwingend seinen Bestand aufrüsten muss. Kleiner Nachteil dass man im lokalen Modus nichts freispielt, oder Statistiken eine Rolle spielen. Das gibt es dann erst im Online Vergnügen, der das Spiel noch mal ein wenig nach oben hebt. Denn hier spielen zum einen Statistiken eine Rolle, und auch eigene Erfolge in Sachen Klamotten und weiteren Ausrüstungen können hier eingesetzt werden. Das Schöne ist Online aber vor allem die Tatsache, wirklich gegen Gegner aus aller Welt spielen zu können. Meine extremste Erfahrung war eine Party gegen 3 japanische Spieler. 5 Stunden auf dem letzten Dragon Quest Brett, wo man sich fragt "Wohin ist eigentlich die Zeit gegangen"! ;-) Positiv kommt hier zutage, dass zum einen der Ablauf relativ flüssig von statten geht und auf Animationen und sonstige Kinkerlitzchen verzichtet wird. Jeder Spieler hat eine gewisse Zeitspanne für seine Aktionen. Es ruckelt nicht und nur ab und an kommt es zu 1-2 Sekunden Pausen, wenn die Spielerkontrolle wechselt. Motiviert ohne Ende und man möchte nach einer Party sofort wieder loslegen, um sich für erlebte negative Glücksmomente zu revanchieren. ;-)) Wobei das aber jeder Spieler für sich in Anspruch nimmt. Aber das ist auch das Schöne. Neben allen Planungen und gewollten Aktionen. Der Glücksfaktor macht jede Partie abwechslungsreich auf seine Weise und gehört eben auch dazu.

Fazit....

Na da schau her. Strassen des Glücks ist mal wieder eine der sehr positiven Überraschungen auf der Wii. Ein Spiel, dem man das auf den ersten Blick überhaupt nicht zutraut, um dann ein extrem motivierendes und teils süchtig machendes Spielprinzip zu offenbaren. Die guten Bretter und das Spielprinzip an sich lassen auch den Einzelspieler in einem sehr guten Licht erscheinen. Den typischen Effekt, dass allein doch mal die Luft raus ist, erlebt man hier eigentlich nicht. Jedes Spiel ist dann doch irgendwie anders und der Freie Modus und vor allem das Online Spiel lassen einen auch allein nicht vom Spiel loskommen. Die Mischung aus Monopoly, Börse und Party Prinzip punktet ungemein und macht einfach nur Spaß. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Zumindest für Spieler die sich dem Game Play zugeneigt fühlen. Auch wenn man im negativen Fall ein gewisses Frustfell mitbringen sollte. ;-) Ein durchaus zeitloses Spiel, das man sich durchaus genauer anschauen sollte.

 

+ Fesselndes Game Play
+ Motivert auch allein immens
+ Mehrspieler auch Online
+ Sehr hohe Spielzeit
+ Gute Auswahl der Spielbretter
+ Nintendo und SE Charaktere
+ Bietet auch Suchtgefahr ;-)
+ Komplett Deutsch
- Technisch etwas altbacken

GRAFIK: 73%

SOUND/EFFEKTE: 78%

MULTIPLAYER/WiFi: 86%

GESAMTWERTUNG: 86%

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