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Wii WWE Smackdown vs. Raw 2009
 
 
WWE Smackdown vs. Raw 2009 - Wii
Jens Morgenschweiss (15.05.2009)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Yukes
GENRE: Wrestling
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 7 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-7
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.55 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Ja/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Ja

   
Einleitung....

Nachdem die DS Version von Smackdown vs. RAW 2009 durch ihre unzureichende Steuerung herbe Kritik einstecken musste, darf man gespannt sein, wie sich die Wii Version aus der Affäre zieht. Doch schon auf Grund der technischen Grundlagen kann sich der Spieler schon sicher sein, das sein Spielvergnügen hier nicht leiden wird. Ganz im Gegenteil, Smackdown vs. RAW 2009, wird dem erfahrenen Wrestlingfreund wieder richtig Grund zur Freude vermitteln. Warum, versuche ich in den folgenden Zeilen auf den Punkt zu bringen.

Menus und die Story....

Das Hauptmenu hält für uns 4 aktive Spielmodi bereit, die ergänzt werden durch die Kreativabteilung, wo wir wie immer unseren eigenen Hauptdarsteller erschaffen können. Mein WWE versteckt die Optionen, mit denen wir nicht nur den Schwierigkeitsgrad und die Soundoptionen einstellen können. Hier können wir unzählige Einstellungen vornehmen. Die Gameplay Optionen regeln kleine Feinheiten, wie den Einzug in die Arena, ob man die Disqualifikation, Rope Break und Aufgabe spielen möchte. Natürlich gehört es sich, alles zu aktivieren. Hier wählt man sich auch seinen Mii aus, kann seinen Spielstand laden oder das automatische Speichern deaktivieren. Wer die Liste der Wrestler vervollständigen will, ohne die vorerst gesperrten Recken frei zuspielen, kann hier auch diverse Cheats eingeben. Im Netz gibt es ja nun mittlerweile vollständige Listen. Für Cracks ist dieser Hinweis natürlich völlig nebensächlich, aber es gibt unter den Spielern ja auch eine Menge "Turnbeutelvergesser" und "Saunauntensitzer", für die das ein grundlegendes Bedürfnis darstellt.

Jede Menge Zeit kann man mal wieder in der "Erstellen Rubrik" zubringen. Hier werden einmal wieder fast alle Bedürfnisse derer gestillt, die sich einen eigenen Kämpfer basteln wollen. Die gesamte Palette aufzuzeigen würde ins Unendliche steigen. Aber es gibt so gut wie nichts, was es nicht gibt. Öffnet man zum Bsp. die Rubrik Gesicht, öffnet sich ein weiteres Unterverzeichnis mit weiteren vier Ebenen, von denen man auf weitere Unterverzeichnisse zugreifen kann. Auch wenn sich nach der körperlichen Gestaltung das Aussehen nicht mehr ändern wird, kann man sich später, nach diversen Belohnungen, einen neuen Einmarsch gestalten. Die Möglichkeiten hierzu werden im Laufe des Spiels noch reichhaltiger. Bei den Move Sets kann sich jeder das beste, härteste und effektivste für seinen Recken heraussuchen. Wer mit den verschiedensten Bezeichnungen nichts anfangen kann, dem offenbart sich mit dem "Z Button" die Demonstration an einem Dummy. Wer sich hier in dieser Rubrik ausführlich mit seinem Wrestler beschäftigt, der hat gut eine Stunde zu tun. Die Arbeit zahlt sich aber auch aus.

Kommen wir zu den reinen Spielmodi. Natürlich ist die Exhibition die erste Anlaufstelle, um sich mit der Steuerung in Ruhe auseinander zusetzen. Neben dem einfachen Singlematch oder der Tag Team Variante finden wir hier das 6 Mann Match, kann in die Royal Rumble reingeschnuppert werden. Dazu gibt es für jede Variante noch einige spezielle Klassifizierungen. Für ein Handicap Match darf man nun weiter selektieren, ob man 1 gg. 2, 1 gg. Tag, 1 gg. 3, 1 gg. Trio oder Tag gg. Trio spielen will. Und diese reichhaltige Auswahl zieht sich durch das gesamte Exhibition Angebot.

Die Road to Wrestlemania XXIV beschreibt für 5 einzelne und einem Tag Team die letzten 83 Tage vor dem Event. Dem Spieler steht es frei, mit John Cena, Chris Jericho, dem Undertaker, CM Punk und Triple H im Einzel oder mit dem Tag Team Mysterio & Batista diesen Weg zu beschreiten. Die letzten Tage sind dabei gespickt mit Intrigen und Fehden. Für manche Fights werden Boni avanciert, wenn man einen Gegner zum Bsp mit einem Submission besiegt oder vor dem Pinfall noch ein wenig Blut auf die Ringmatte verteilt wird. Die Boni können neue Arenen sein oder aber auch neue Einzugsequenzen. Auch wenn die Spielzeit mit nur "83 Tagen" oder 8 - 10 Matches reicht knapp ausfällt, bietet diese Modi viel Kurzweil, wenn man mit seinem Wrestler die kleinen fiesen Intrigen überstehen muss und am Ende der persönliche Rachedurst gestillt wird. Gerade bei John Cena fällt der typisch amerikanische Pathos extrem auf. Die Verehrung der amerikanischen Soldaten wird hier so richtig hoch stilisiert. Die beiden letzten Spielmodi sind natürlich der Karrieremodus und das Onlinespiel, welche wir nun separat behandeln wollen.

Das Gameplay....

Das Hauptaugenmerk liegt auch bei diesem Teil von Smackdown vs. RAW natürlich bei dem Karrieremodus, welcher an den Spieler die Herausforderung stellt, alle möglichen Titel zu gewinnen. Die Spielumgebung mit den verschiedensten Menupunkten befindet sich in einer Kabine. Doch diesmal keine Umkleidekabine in einem schmierigen Backstage Bereich, sondern die Kabine in unserem Privatjet. Hier können wir uns unsere Rekorde ansehen, unseren Status überprüfen, den aktuellen Titelpfad betrachten, speichern und natürlich in den Ring "düsen". Die aufgelisteten Rekorde und Statistiken sind sehr reichhaltig in ihrem Umfang. So ist man ständig auf dem laufenden, wie viele Reversals oder Finisher zum Einsatz kamen, wie viele Tische zerlegt wurden, oder wie lange man ohne Verletzung geblieben ist. Schon an diesen sehr geringen Auszug könnt ihr erkennen, es gibt eigentlich nichts, was nicht statistisch gelistet wird. Das ist eine richtige entspannte Ecke, wo man zwischen den Kämpfen mal abschalten kann und evt. Über sich selbst staunen kann, was man alles so fertig gebracht hat. Der Status verdeutlicht uns, wie fit oder erholt unser Kämpfer ist und wie sich die Attribute bei uns entwickeln. Nach jedem Kampf, egal ob Sieg oder Niederlage, werden unsere Attribute, wie Zähigkeit, Stärke, Technik oder Charisma gepusht. Natürlich nur geringfügig, damit der Spaß nicht schon nach einem Titelgewinn vorbei ist. Aus diesen Attributen wird unsere Gesamtstärke errechnet, die somit langsam aber sicher steigt.

Wenn man sich seinen aktuellen Pfad ansieht, stellt man fest, wer seine Gegner sind auf dem Weg zum Titelgewinn. Lediglich der Titelverteidiger ist nicht zu erkennen. Neben den Namen steht eine Null unter einem Stern. Man bekommt für jeden Kampf eine bestimmte Anzahl an Sternen, je nachdem wie abwechslungsreich und spannend der Fight war. Das Maximum beträgt 5 Sterne pro Kampf. Ganz oben könnt ihr nun nachlesen, wie viele Sterne man benötigt um ein Herausforderer Match bestreiten zu können. Für das Herausforderer Match müsst ihr noch einmal die Zähne zusammenbeißen, damit dem Titelkampf nichts mehr im Wege steht. Insgesamt stehen neun Gürtel bereit, die zwar nicht alle um euern Bauch passen, aber trotzdem alle in euern Besitz wandern sollten. Benutzt ihr nun den mit EXIT bezeichneten Ausgang, bringt euch das zu euerm nächsten Match. Aus der Liste sucht ihr euch den ersten Gegner aus und legt fest, mit welchen Umgebungsvariablen ihr loslegen wollt. Auch hierbei sind am Anfang noch nicht alle nutzbar und müssen erst frei gespielt werden. Dabei könnt ihr euch zum Bsp zwischen einem normalen Einzel, einem Einzel mit Manager (selbst wählbar) oder dem TLC oder Steel Cage u.s.w. entscheiden. Auch die Matchregeln können vorab noch einmal eingestellt werden. Ihr legt fest, ob ihr euch den Einzug der Gladiatoren ansehen wollt, was sich nicht nur auf die Einstimmung zum Kampf auswirkt. Während des Einmarsches solltet ihr die vorgegebenen Bewegungen mit dem Controllern vollziehen um so gleich eure Schwungleiste aufzufüllen und damit im Match gleich einen Vorteil zu haben, was Signature Moves angeht. Das ist natürlich kein "Muss", kann aber hilfreich werden. Ferner könnt ihr festlegen, ob ihr mit Disqualifikation, Aufgabe und Rope Break spielen wollt. Das gefällt mir hier an dieser Stelle nicht wirklich, denn Rope Break und die Aufgabe gehören eigentlich zu jedem Match (außer natürlich dem Hardcore). So macht man es den Spieler schon wieder ein wenig leicht.

Das Geschehen im Ring läuft äußerst flüssig und geschmeidig ab. Die Moves lassen sich durch die einfache Steuerung gut timen und sauber ausführen. Und da die Kollisionsabfrage auch weitgehend stimmt, ist die Freude im Ring eigentlich ungetrübt. Es kommt auch im Kampf eigentlich keinerlei Hektik auf. Lediglich bei der Royal Rumble kann die Übersicht schon mal flöten gehen, wenn sich 6 Typen im Ring tummeln. Da kann es vorkommen, das man nicht mehr weiß, auf welchen Wrestler man sein Augenmerk gerichtet hat. Die Effektivität im Kampf stellt sich im Bildschirm über zwei einfache Leisten dar. Die obere ist die Gesundheitsanzeige, die mit jedem erfolgreichen Angriff abnimmt und darunter die Schwunganzeige. Die wiederum füllt sich bei jeder erfolgreichen Aktion oder Reversal. Ist die voll, kann jeder Wrestler seine Signature Moves oder Finisher zum tragen bringen. Die sind erst recht Gift für die Gesundheitsleiste. Greift der Gegner an, erscheint kurz die Einblendung, das man den B Knopf für ein Reversal drücken soll. Verpasst man das und der Gegner führt seine Aktion aus, muss man mit dem Stick am Nunchuk rödeln um wieder auf die Beine zu kommen oder von der Matte aufzustehen. Das geht am Anfang noch recht fix, doch im Laufe des Kampfes werden die Bewegungen langsamer und es dauert viel länger und euer Daumen wird euch hassen ;-) Richtig haarig wird es erst, wenn ihr richtig fertig seid, und euer Gegner versucht einen Pin. Dann wird für den Stick eine extreme Belastungsprobe durchgeführt. Ich habe manchmal die Befürchtung gehabt, der Stick erlebt sein, für ihn vorbestimmtes Ende, schon wesentlich eher. Aber wie man sieht, Qualität setzt sich durch - sowohl im Ring als auch bei der Peripherie.

Grafik & Sound....

Im großen und ganzen kann man sagen, das sich das Spiel im wesentlichen sehr gut ausnimmt. Die Wrestler haben einen großen Wiedererkennungswert und auch die Mimik lässt einem manchmal mit den Kämpfern leiden. Die Einzüge in die Arenen sind ebenso toll anzusehen. Das die Bewegungen sehr geschmeidig sind, hatte ich ja schon angemerkt. Doch man sollte sich in den Entwicklerstuben auch einmal fragen, warum man seit "Lebzeiten" das Publikum bei der grafischen Feinabstimmung, außen vor lässt. Meine Herren sehen die Zuschauer furchtbar aus und die von ihnen gehaltenen Plakate, kann man teilweise nur mit viel Fantasie lesen. Da kann man eigentlich nur hoffen, das nächstes Jahr diesbezüglich nachgebessert wird. Aber hoffen wir das nicht jedes Jahr ...???

Der Sound hingegen ist wie schon seit Jahren lobenswert. Ich spreche hierbei nicht nur von den Einmarschsequenzen, sondern auch von den Kommentatoren und auch die Geräusche in- und außerhalb des Rings. Das die Sprachausgabe nicht synchronisiert wurde, empfinde ich eher als positiv. Da sind mit die Untertitel viel lieber, weil eine deutsche Synchronisation nur die Atmosphäre zerstören würde. Und wer sich der Hoffnung hingibt, die eingehenden Anrufe von Kontrahenten - die direkt über den Wii-Mote "Quäker" kommen, zu verstehen, hat es sehr schwer.

Multiplayer/Online....

Der Multiplayer ist bei dieser Art Spiel unerlässlich. Ob man sich nun mit vier Leuten auf der Couch auseinandersetzt oder sich den Weg ins Netz bahnt uns sich dort sein "Kanonenfutter" sucht. Da man sicherlich nicht immer jemanden zu Hand hat, der seine Vorlieben mit einem teilt ( Frau oder Freundin) ist die WiFi Connection eine dankbare Alternative. Nachdem man seinen Namen und eine Flagge festgelegt hat, kann man online auf Partnersuche gehen. Die Rangliste verrät, wer keine Arbeit hat und ewige Zeiten vor der Kiste zubringt. Da die maximal Punktzahl 999 999 beträgt teilen sich viele Leute den ersten Platz. Doch nicht nur die Punkte kann man einsehen, sondern auch die Kampfstatistiken. Wer sich eher auf sich konzentriert, kann sich einen guten Überblick verschaffen, wie er sich bisher aus der Affäre gezogen hat. Wer kein Freundesmatch gestalten will, der kann über das schnelle Spiel seine Matchart selbst gestalten. Dabei stehen alle möglichen Varianten und Arenen zur Verfügung. Das einzige Manko bei der Onlinespielerei, das man erst ab einer Bandbreite von DSL 2000 ordentliches Spielvergnügen hat. Mit der 1000´er Leitung ist es auch spielbar, aber die Zeitverzögerung wirkt sich bei allen Moves und Reversals unangenehm aus. Auch stocken hier und da mal die Bewegungen. So stellt man sich ein Kampf nicht vor und die Freude bleibt weitgehend auf der Strecke.

Fazit....

Mit Smackdown vs. RAW 2009 hat man einen großen Schritt in die richtige Richtung getan. Eine optimierte Steuerung und eine ordentliche Grafik bietet den Fans reichlich Anlass sich ausgiebig mit dem Spiel zu befassen. Das dabei reichlich Matcharten und ein recht umfangreicher Karrieremode zuträglich sind, werden wir nicht leugnen. Da ein Wrestling Game nicht nur vom Singleplayer lebt, hat man sowohl offline als auch online die Möglichkeit, sich mit gleichgearteten zu messen. Wobei online, wie schon angesprochen, einige technische Voraussetzungen gegeben sein müssen, um einwandfreie Spielaction genießen zu können. Aber alles in allem haben wir nun wieder mal richtig Freude daran, es krachen zu lassen. Und das werden wir auch tun ...!

 

+ sehr gute Steuerung
+ grafisch sehr ansprechend
+ viele Matcharten
+ Online Modus
+ ordentlicher Karrieremode
- lieblose Zuschauerkulisse
- hin und wieder zu leicht

GRAFIK: 77%

SOUND/EFFEKTE: 84%

MULTIPLAYER: 80%

GESAMTWERTUNG: 83%

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