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Wii WWE Smackdown vs Raw 2010
 
 
WWE Smackdown vs Raw 2010 - Wii
Jens Morgenschweiss (01.12.2009)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Yukes
GENRE: Wrestling
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 8 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-7
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Ja/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Ja

   
Einleitung....

In jedem Herbst gibt es eine spezielle Fangemeinde, die sich auf die kürzeren Tage freut: die Wrestlingfans. So haben sie mehr Zeit, sich jedes Jahr aus neue, mit der neuesten Umsetzung aus dem Hause THQ auseinander zu setzen. So ist es auch dieses Jahr wieder. Mit Smackdown vs. RAW 2010 können wieder die animalischen Triebe eines jeden mit stumpfer roher Gewalt befriedigt werden. Auch wenn Wrestling eigentlich eine akribisch ausgearbeitete Show ist, bezieht sich das nur auf reale Events. In der Spielfassung geht es nur ums gewinnen - und das kann man nur, wenn man seinem Gegner unter Zufügen von Schmerzen, besiegt.

Menus und die Story....

An Spielmodi hat man natürlich auch dieses Jahr wieder einmal nicht gespart. Neben der schon bekannten "Road to Wrestlemania" und dem "Story Modus", die für den langwierigsten Spielspaß stehen, kann man sich im neuen "Szenario Editor" seine eigene Story erschaffen. Was man dazu benötigt ist neben Ausdauer, eine Menge Zeit. Neben dem richtigen Zeitpunkt, dem passenden Event, Hauptakteuren kann man sogar die Sprechblasen mit eigenen Worten füllen, Hintergrundmusik aussuchen und sich regelrechte Fehden basteln. Aber wie erwähnt, es ist sehr zeitaufwendig, wenn man diesen Editor konsequent und in vollem Umfang nutzen will. An diesem Segment spürt man den fehlenden Onlinemodus gewaltig, so hätte man seine eigenen Kreationen mit anderen tauschen und sogar bewerten lassen können. Wer sich schon immer mal gewünscht hat, Teams und Rivalen wild durcheinander zu würfeln, der kann sie hier nach Herzenslust austoben. Im Superstar- und Team Management kann man sich Gedanken machen, wer mit wem wohl am besten harmoniert und die Ringschlachten übersteht. Die neueste Variante, das Rivalenverhältnis zu überarbeiten, geht sogar soweit, das man Mitglieder der Brands tauschen kann. Man kann zwar nicht Triple H von RAW zur ECW transferieren, aber man kann ihm sehr wohl Verbündete von diesem Brand "anhängen". Wie weit diese Loyalität am Ende geht? Findet es selbst heraus ;-)!!

Sehr ausgiebig ist auch wieder einmal der "Erstellen Modus" ausgefallen. Man hat das Gefühl, der wird von Jahr zu Jahr ausschweifender. Ob man sich nun einen Superstar oder eine Diva erschafft, man kann aus einer Vielzahl von Vorlagen eine Vorauswahl treffen, oder komplett neu beginnen. Das beginnt bei der Frisur, wo uns 71 verschiedene Modelle zur Auswahl stehen. Da kann man seiner Diva eine geschmeidige Halbglatze zuschanzen oder ihr eine normale Kurzhaarfrisur verpassen. Und wer möchte, das sein Mädel wie Grace Jones aussieht - bitte, kein Problem. Es ist alles vorhanden. Und dann geht es aber auch schon weiter. Allein die Kopf- und Stirnparameter, Make-up und Piercings nehmen viel Zeit in Anspruch. Und erst dann kommen wir zum Körper, mit seinem vielen Untergruppen (Figur, Muskulatur und Narben u.s.w.). Und wenn wir dann endlich bei der Bekleidung angekommen sind, hat man fast schon die Nase voll, weil man eigentlich loslegen will. Doch nach der ganzen Einkleidung und Gestaltung brauchen wir ja auch noch ein brauchbares Move Set. Die Selbstkreation des Finisher´ s ist dabei eine kleine Herausforderung. Zunächst legt man fest, ob der Finisher nach einem Griff von vorn oder aus einem Sprung heraus erfolgen soll. Dann kann man sich in maximal 10 Segmenten einzelne Etappen des Move´ s zusammenstellen. Natürlich kann man nicht jede Move Ausführung auf 10 Segmente aufpumpen. Da kann dann schon nach drei Segmenten ein rotes "B" erscheinen, was bedeutet, das die Ausführung des Move´ s komplett ist. Aber nachdem wir nun schon so viel Zeit hier in diesem Abschnitt verbracht haben, kann man ja einige Segmente austauschen, denn alles ist kombinierbar. Anhand der Dummydarstellung kann man auch visuell die Veränderung nachvollziehen. Bevor wir uns nun der eigentlichen Moveliste annähern, gestalten wir noch den Einzug in die Arena. Das geht wesentlich schneller vonstatten. Die Bewegungsabläufe der Athleten beschränken sich auf vier Varianten. Die Filmsequenz im Hintergrund bestimmen die von allen anderen Wrestlern. Sprich, jede einzelne Sequenz aller vorhandenen Wrestler ist wählbar oder man entscheidet sich für die neutrale WWE Version. Genauso verhält es sich mit der Einmarschmusik. Alle Titel der Wrestler kann man für sich in Anspruch nehmen. Hier entscheidet ja nur der persönliche Geschmack.

Die Auswahl der Moveliste wird wieder einmal viel Zeit in Anspruch nehmen. Insgesamt zehn unterschiedliche Situationen werden aufgeführt, die sich dann noch in verschiedene Stellungen aufspalten. Die Vielzahl an Moves ist unglaublich. Man kann dankbar sein, das der Dummy alles verdeutlicht, was mit dem Gegner dann passiert. Neben den einzelnen Moves kann man nun noch ablesen (wenn es nicht schon der Name verrät), ob es sich dabei um ein Submission oder Pin Move handelt. Welcher einzelne Bereich durch den Move geschädigt wird, verdeutlicht der Dummy und seine rote Bereichsmarkierung. Nachdem wir nun hier die Grundlagen für das Match geschaffen haben, wenden wir uns den Optionen zu, die letztendlich die Feinheiten abrunden. Bei den Matchregeln unterscheiden wir unter "alle" und einzelne "Matcharten". Alle umschreibt das Standardprogramm, wie Einmarsch, Störungen, Ring Out, DQ, Rope Break. Bei den Matcharten kann man für jede vorhandene Kampfform die Regeln festlegen. Wobei der Standartwert eigentlich völlig ok ist. Die Gameplay Optionen umschließen neben den Steuerungsvarianten, die visualisierte Darstellung (Count, SlowMo, Namen u.s.w.) auch das Rumble Feature und den Schwierigkeitsgrad fürs Spiel allgemein aber auch für die Road to Wrestlemania.

Wer sich, bevor es ans Eingemachte geht, noch einmal mit allen Matcharten vertraut machen möchte, der darf sich bei der "Spielen" Option nach Herzenslust austoben. Hier findet man wirklich alles, was einem im Spiel auch begegnet. Ob nun im 1 gg 1 oder Tag Team, 6 Man Match bis zur Royal Rumble, hier ist alles spielbar. Es wird nicht notwendig sein zu erwähnen, das dabei Steel Cage oder Ladder und TLC Kämpfe selbstredend dabei sind. Doch die Hauptspielziele im Singleplayer sind natürlich die Road to Wrestlemania und der Karriere Modus. Bei Road to Wrestlemania könnt ihr entweder mit euerm erstellten Superstar teilnehmen oder ihr vertieft euch in die vorgefertigten Storys rund um Shawn Micheals, Edge, Randy Orton oder Mickie James im Einzelspieler Modus bzw. beim Krieg der Brands im Koop Multiplayer. Lebt bei diesem Spielmodi mit Intrigen und hinterhältigen Machenschaften. Ziel ist es in den Wochen bis zur Wrestlemania und dann pünktlich zum Event für klare Verhältnisse zu sorgen.

Das Gameplay....

Im Karriere Modus fangt ihr Defacto bei Null an und das Ziel ist es an alle Titel zu gelangen. Auch hier kann man entweder die vorgefertigten Roster verwenden oder selbst ein wenig umbauen. Nun muss man sich für jeden Titel qualifizieren. Das heißt, wir müssen alle anderen Kandidaten in unseren Matches schlagen um Hauptherausforderer zu werden. Dazu müssen wir in den 5 Kämpfen eine bestimmte Zahl Sterne erkämpfen, damit wir zum Titelkampf zugelassen werden. Als Umgebung taugt mal wieder unser Privatjet, wo wir nach jedem Kampf automatisch landen. Dort können wir speichern, den aktuellen Pfad mit unseren Gegnern ansehen, unseren Status betrachten, der über alle Fähigkeitslevel informiert, die Gesundheit widerspiegelt oder unsere Statistik abrufbereit hält. Bei den einfachen Pfadmatches können wir selbst entscheiden welche Art Match wir absolvieren wollen. Dabei stehen neben den stinknormalen Einzelkämpfen, auch gleiche aber mit Manager bereit, TLC, Ladder, Table, Steel Cage und natürlich die "Extreme Rules". Je nachdem was wir uns ausgesucht haben, können nun noch die Matchregeln angepaßt werden. Wer auf Störungen oder KO verzichten will, muß das jetzt hier einstellen, sonst ist es zu spät. Nun kann man sich ganz auf den Einmarsch freuen und vielleicht letztmalig seine Strategie überdenken. Beim Einlaufen sind die Bewegungen noch recht manierlich und auch die Show ringsherum ist eigentlich sauber inszeniert.

Im Ring werden dann die Vielzahl an Moves für gehörige Abwechslung sorgen und wenn man an das Bewertungssystem denkt, dann sollte man seine Kämpfe nicht schnell beenden, sondern durch Variationen glänzen. Unter den Wrestlern verläuft eine Linie, die sogenannte Schwunganzeige. Diese füllt sich zum einen durch gute Aktionen und zum anderen durch diverse Taunts - also Gesten zum Publikum und zum Gegner. Ist sie voll und es erscheint ein blaues "S" kann man einen Signature Move ausführen. Das zeigt dem Gegner schon mal, in welche Richtung es hier läuft. Beim nächsten mal erscheint dann ein rotes "F" und der Finisher wird fällig. Bekommt man selbst was aufs Horn, leert sich die Schwunganzeige. Wer es nicht deaktiviert hat, der bekommt zum Zeitpunkt, wo ein Reversal angesagt ist, ein kleines "B" über seinem Kopf. Wer den richtigen Moment erwischt, der kann seinem Gegner den Move versauen und selbst zum Zug kommen. Am siegreichen Ende des Kampfes, wird aus dem Matchergebnis, der erzeugten Spannung und der angewanden Technik eine Punktzahl errechnet, die dann in Sterne umgewandelt wird. Mit diesen Sternen kommt man seinem Titelmatch immer näher. Die Krone des Karrieremodus ist neben den einzelnen Titelverteidigungen der "Champion of Champions". Dort wühlt man sich mit der Creme de la Creme durch den Ringstaub. Es gibt eine Menge zu tun, lassen wir sie nicht warten...!

Grafik & Sound....

Wie oben schon erwähnt, sehen die Einmärsche noch ganz gut aus. Ein bisschen Pyro hier und da, ein paar Spotlights und die Videosequenz im Rücken, täuschen da das Auge des Betrachters ein wenig. Denn im Ring werden die Versäumnisse gnadenlos offenbar. Wenn man bösartig ist, kann man fast sagen, es reiht sich ein Clippingfehler an den nächsten. Ganz so schlimm will ich es nicht bezeichnen, aber es ist schon arg, was man da sieht. Was hier die Wrestler ineinander greifen, oder mit einem Bein in dem des Gegners stehen fällt schon auf. Auch sind Griffe nicht immer sauber umgesetzt, so das es manchmal scheint, als legen sie Hände auf um eine Krankheit zu heilen. Wenn man einen Gegner per Move so nah an die Seile befördert, das er hineinfallen würde, rutscht er an den Seilen herab, wie an einer Mauer. Beim "Irish Whip" ist alles so weit ok, aber bei ungewollten Aktionen, sieht es sehr abenteuerlich aus. Die Gesichter dagegen haben eine hohe Wiedererkennung mit den lebenden Protagonisten. Auch an der Darstellung angeschlagener Wrestler hat man gut gearbeitet. Man kann deutlich erkennen, wo es am meisten "zwickt" ;-).

Musikalisch brauchte man gar nicht viel zu machen, da die Einmarschmusiken aller Wrestler einfach nur geil sind. Das gesamte Game werden die Songlisten herunter georgelt, so das einen die Zwangstrennung WiiMote und Wii, manchmal richtig nervt, weil man einfach nur die Musik hören will. Die englischgesprochenen Kommentare passen einfach zu diesem Spiel und per Untertitel kann man ja auch nachlesen, was gesagt wurde. Die Schmerzensschreie und Verzweiflungsrufe sind meines Erachtens ein wenig leise ausgefallen. Dafür klingen sie bei den Divas fast schon anstößig. ;-)

Fazit....

Trotz seiner Mängel im grafischen Bereich, bietet Smackdown vs. RAW 2010 richtig viel gutes und vor allem abwechslungsreiches. Die beiden Modis der Karriere und Road to Wrestlemania fesseln eine ganze Zeit lang vor dem Bildschirm. Und wer seinen eigenen Wrestler mit viel Liebe zum Detail gestaltet, der verbringt schon im "Erstellen Modus" einen halben Vormittag. Und da waren wir noch nicht einmal beim Szenario Editor. Hier schafft man für den Spieler eine richtige Spielwiese, wo man sich nach Herzenslust austoben kann. Leider kann man die anderen der Fangemeinde an seinem Werk nicht teilhaben lassen. Das wäre für jeden einzelnen noch einmal eine Herausforderung gewesen, zu sehen, was die anderen von seinem Werk halten. Aber das können wir nun mal nicht ändern. Alles in allem haben wir ein gutes, reichhaltiges Spiel vor uns, was seine Schwächen nicht verbergen kann, aber trotzdem zu überzeugen weiß.

 

+ unzählige Spielmodi
+ ausführlicher "Erstellen Mode"
+ Szenario Editor
+ Top Musik
+ Classic und GCN Controller
+ freispielbare Charaktere
- zu viele Clipping Fehler
- fesselt zu lange vorm TV ;-)

GRAFIK: 65%

SOUND/EFFEKTE: 79%

MULTIPLAYER: 70%

GESAMTWERTUNG: 76%

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