konsolenkost.de

 
Wii Rango - The Videogame
 
 
Rango - The Videogame - Wii
Matthias Engert (23.05.2011)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Behavior
GENRE: Action Jumper
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-5
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK12
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Einmal mehr dürfen wir uns aktuell mit einer Kinofilm Umsetzung beschäftigen. Rango, um den wir uns hier kümmern, ist allerdings kein Unbekannter mehr und wir haben euch den etwas speziellen Charakter schon in seinem DS Abenteuer genauer vorgestellt. Nun steht der große Bruder auf der Wii Konsole an, wo man sich sagt, da müsste doch eigentlich mehr drin sein. Denn gute Ansätze, vor allem durch die Charakter Entwicklung, bot ja die Handheld Version durchaus. Auch Negativ Punkte dort, wie z.B. die fehlende Sprachausgabe, sind auf der Wii doch locker möglich? Na ja ein paar Fragen gab es also schon, in welche Rubrik Spiele sich Rango auf der Wii einreiht. Gelungener Familienspaß oder doch mal wieder einer der Titel, der das alte Vorurteil vom schnellen Geld mit einer Kino Lizenz untermauert. Schauen wir es uns also etwas genauer an.

Menus und die Story....

Die Hoffnung zumindest einen inhaltlich ähnlichen Titel wie auf dem DS vorzufinden, begründet sich auch auf den Entwicklern. Denn auch hier war die Software Schmiede Behavior verantwortlich. Der Ersteindruck in Sachen Drumherum stimmt zunächst mal und gibt Anlass zur Hoffnung. Zunächst erwartet den Rango Fan ein komplett deutsches Spiel, was sowohl die Texte betrifft, aber auch die Sprachausgabe mit einschließt. Hier erlebt ihr also die sprachliche Unterstützung der spielerischen Action. Sowohl in den Sequenzen, aber ab und an auch innerhalb der Level. Auch Bildtechnisch stehen euch alle Modi zur Verfügung. Zumindest theoretisch. Über das Ergebnis könnt ihr euch im Grafikteil dann informieren. Speichertechnisch müsst ihr gerade mal 1 Seite entbehren. Über einen Multiplayer müssen wir uns hier nicht unterhalten. Wie im Film ist Rango auch auf der Wii ein Einzelkämpfer und nur der einzelne Rango Fan darf sich hier angesprochen fühlen. Story Technisch ist es wie im Film und auf dem DS, auch wenn man auf der Wii schon noch ein wenig mehr aus der Geschichte macht. Man holt weiter aus und bekommt auch komplett animierte Sequenzen zu sehen. Held des Spiels ist das Chamäleon Rango. Seines Zeichens Sherriff der Wüstenstadt Dirt. In den Umgebungen dieser Stadt spielt sich alles ab und Rango darf einigen ungeklärten Ereignissen nachgehen und sich gleich mal um ein paar Bösewichter kümmern. Bad Bill, der Gegenspieler von Rango, führt nichts Gutes im Schilde und ist doch nur ein Puzzle Teil in einer Verschwörung. Dazu kommen ein paar merkwürdige Metallsplitter, die vor Jahren in der Umgebung niedergeprasselt sind, und auch das Thema Außerirdische und selbst Zombies spielen eine Rolle.

Alles ein wenig abgedreht, wie eigentlich das gesamte Spiel, samt der Geschichte drum herum. Denn Humor wird hier durchaus groß geschrieben und allzu ernst nimmt sich selbst Rango nicht. Der Start in das Spiel ist recht einfach gehalten und hält sich weder mit einem Vorspann, noch sonstigen zeitintensiven Dingen auf. Untermalt von Western Klängen und dem ständigen Geballer in den einzelnen Screens, landet man als erstes im Profil Bildschirm. 3 verschieden könnt ihr anlegen, die euch später das Datum des letzten Spielens und die aktuell erspielten Sherriff Sterne anzeigen, über die wir aber später noch ein paar Worte verlieren müssen. Das eigentliche Hauptmenu bietet euch neben dem Spielstart die Optionen, sowie später eine Level Anwahl, um einzeln jedes enthalten Level noch mal spielen zu können und die simple Fortsetzen Option. Da die Optionen hier nur Soundeinstellungen bieten und die Steuerung nur kurz erklärt, brauchen wir uns hier nicht weiter aufhalten und können uns direkt in das eigentliche Spiel wagen.

Das Gameplay....

Sobald ihr hier ein neues Spiel beginnt, geht es ohne großes Federlesen in die eigentliche spielerische Action. Es gibt hier also keine Schwierigkeitsgrad Wahl, so dass ihr einmal mehr auf die Vorstellungen der Entwickler angewiesen seid. Dabei wird der Spieler eingestimmt mit einem ersten Vorspann, der euch die Geschichte ein wenig näher bringen soll. Dies geschieht im Verlauf des Spiels reichlich und meist vor und nach einem Level erwarten euch diese Sequenzen. Anders als auf dem DS sind die Spielinhalte hier direkt in abgeschlossene Levels gepackt. Das sollte dem Spiel insgesamt nicht unbedingt gut bekommen, wie ich später noch ausführen werden. Es geht hier in die einzelnen Umgebungen von Dirt direkt per Level, ohne dass man hier eine Art von freier Bewegung oder gar einer Wahl des Ortes erlebt. Sobald man ein Level abgeschlossen hat, kann man dieses zum einen über den Level Select jederzeit wiederholen, oder eben zum nächsten vorrücken. Ihr werdet in den Levels bewertet, ohne dass sich dies aber später irgendwie auf eure Spielfigur oder andere Dinge auswirkt. Die durchaus stimmigen und von viel Humor geprägten Sequenzen stimmen euch in die jeweilige Location ein und entlassen den Spieler danach in die eigentliche Action. Rango ist spielerisch auf der Wii ein gänzlich anderes Game, als noch auf dem DS. Die einzige Gemeinsamkeit ist vielleicht noch die Sichtweise. Wobei es auch hier Unterschiede gibt. In der Third Person Sicht gehalten, ist die Kamera hier um einiges tiefer positioniert und Rango ist auf der Wii einer der typischen Adventure Jumper wie ein Mario, die Banjo Teile oder 3D Donkey Kong Varianten.

Nachteil dabei das ihr z.B. auch bei der Kamera nur eine automatische Variante zur Verfügung habt. Zwar ist eigentlich immer genug Platz für die Kamera, die Punkte von wo aus sie das Geschehen zeigt, hat man aber nicht immer ideal umgesetzt. Spielerisch warten in den Levels des Spiels 3 verschiedene Game Play Elemente, die sich in regelmäßigen Abständen abwechseln. Neben der reinen 3D Jumper Action, warten Ballern Abschnitte auf euch und zu guter Letzt geht es auch in Sachen Rennen und Geschwindigkeit zur Sache. Wobei auch dies alles andere als vergleichbare Rennkriterien erfüllt. Gleich bei allen Inhalten ist leider Gottes die Linearität im Spiel, mit dem man dem 3D Jumper Game Play komplett den Entdecker Drang nimmt. Man kann weder irgendwo hin verzweigen, noch Bonusgebiete suchen und finden. Es geht immer einen Weg entlang, auf dem man dann die Herausforderungen erlebt. Der Jumper Teil ist dabei durchzogen von bekannten Elementen, die auch schon Mario 64 bot. Hier gibt es wirklich nichts Besonderes zu vermelden. Gesteuert wird Rango dabei mit dem Remote Nunchuk Doppel, mit dem alle Aktionen recht einfach von der Hand gehen. So gebt ihr die Richtung mit dem 3D Stick des Nunchuk vor, könnt mit der A-Taste springen, wobei euch per doppeltem Drücken auch der bekannte Doppelsprung zur Verfügung steht. Einfach zu benutzten, gibt es hier keine unfairen Momente und man kommt relativ flüssig durch diese Abschnitte. An Vorsprüngen, an denen man auch hangeln kann und muss, hält sich der Held dabei automatisch fest. Stürzt man wirklich mal ins Nirgendwo, so liegt das einzig an der Kameraposition, bei der man die Tiefe mal falsch einschätzen kann.

Ansonsten habt Ihr mit der Z-Taste die Möglichkeit Objekte wie Fässer und Kisten zu zerstören, um darunter die sogenannten Sherriff Sterne einzusammeln. Diese Sammelobjekte sind die einzigen ihrer Art in diesem Spiel und dienen auch zur Bewertung am Ende eines Levels. Problem an der Sache ist dabei, dass man dabei aber nichts damit machen kann. Ob ich nun 1 Stern sammle, oder derer 100. Es ist vollkommen egal und wirkt sich nicht spielerisch aus. Das ist gerade in Sachen Motivation ein entscheidender Nachteil z.B. gegenüber der DS Version, wo man damit in Shops den Charakter verbessern konnte. Ist leider nicht der einzige Spaßtöter in der Wii Version. Das Rango eine Knarre hat, darf man auch wieder nur an ganz bestimmten Orten nutzen. Im normalen Jumper Geplänkel begegnet euch kein Gegner. Die Action hat man in feste Areale und Momente eingeteilt. Man hangelt sich so durch seine Jumper Bereich und erreicht z.B. einen Dorf Vorplatz. Plötzlich schwenkt die Sicht starr auf den Helden und ihr bekommt eine Lebens- und Schussanzeige eingeblendet. Jetzt gilt es eine ganz bestimmte Anzahl an nach und nach auftauchenden Gegnern umzunieten. Zwischendurch immer wieder Nachladen, kann man hier per Tastendruck in Deckung gehen und kleinere Power Ups nutzen, die aber nur temporär wirken. Sammeln oder etwas in der Art gibt es nicht. Sind die Gegner alle erledigt, wechselt es wieder in die normale Jumper Action ohne Gegner, bis man wieder so einen Punkt erreicht. Fester Stand und Ballern. Das ist ein paar Mal ganz nett, verliert aber schnell seinen Reiz und hat so eher Minispiel Charakter.

Erst im hinteren Teil des Spiels wird es etwas besser, weil dann mit den Zombie Gegnern das Ganze auch etwas schwerer und damit anspruchsvoller wird. Hier erlebt man durchaus ein paar Mal den letzten Rücksetzpunkt, an dem man abgesetzt wird. Kurz vor der Ballerstelle platziert, erlebt man hier in diesem Punkt keine Frustgefühle. Dennoch Krankt das System an dieser einfachen Umsetzung und man erlebt einfach keine Überraschungen. Nur die Ortschaften und die Gegner sind halt mal etwas verschieden. Erst wenn man wirklich mal einen der End Bosse in diesem System erlebt, kommt ein wenig Spaß auf. Wirklich herausreißen tun es diese Momente aber nicht wirklich. Das gilt auch für die letzte spielerische Variante. Verschiedene Levels bringen euch im Spiel mal auf den Rücken eines Rennkuckucks, oder einer Fledermaus. Auf diesen Charakteren ist es nun das Ziel, einfach nur eine feste Strecke zu überstehen. Auch hier steht euch die Knarre zur Verfügung und Ihr müsst neben festen Zielscheiben auch allerlei Gegner umnieten. Aber auch hier ohne das man dafür irgendwas erhält. Ob man nun 10x drauf geht und 1 Stern holt oder spielt wie ein junger Gott ist vollkommen egal. Das macht dann einfach auf längere Sicht keinen Spaß und macht aus Rango auf der Wii einen wenig spaßigen Titel. Warum man da das eigentlich gute System vom DS hier nicht verwendet hat, ist mir ein Rätsel und man setzt dem Spieler hier ein Game vor, dass leider nur seichte lineare Action auf überschaubarem Niveau bietet, die nur ganz seltene mal positive Ausreißer nach oben bietet. Dass man hier in wenigen Stunden durch ist, überrascht dann wirklich niemanden mehr.

Grafik & Sound....

Leider bietet auch der grafische Teil keinen Grund, dass Spiel in einer Form besser dastehen zu lassen. Die Grafik in Rango ist sehr oft grobkörnig, etwas Farb- und Detailarm und Effekte sind so auch schon 2002 auf dem GCN zu sehen gewesen. In diesem Bereich ist der Titel leider wirklich ein wenig erquickendes Spiel. Dabei wäre mit der Wüstengegend trotz Sand und Felsen mehr möglich gewesen, wie andere Spiele schon auf dem GCN gezeigt haben. Das ist einfach viel zu wenig, um hier zu gefallen. Animationstechnisch noch halbwegs in Ordnung betrifft das leider auch die Sequenzen, denen man oft ansieht, dass sie stark komprimiert oder nur portiert sind. Technisch in Sachen Framerate und Kollisionsabfrage gibt es zwar nichts zu maulen, wobei das auch nicht weiter überraschend ist.

Da ist der Sound noch das Beste am Spiel und man wundert sich immer wieder, dass solche Spiele eine Surround Ausgabe bekommen, während andere Knaller Games dies nicht bieten. Dies tut der Soundqualität hier natürlich durchaus gut. Gilt auch für die Musiken und die Effekte, die passen und den Locations angepasst sind. Auch die sprachliche Betonung ist gelungen. Nur wegen einem guten Sound kauft sich niemand ein Spiel. Das ändert sich auch mir Rango nicht. ;-)

Fazit....

Rango auf der Wii ist leider ein sehr schwaches Spiel geworden. Die Hoffnungen das eigentlich gute System der Handheld Version auf technisch bessere Beine zu stellen, ist gründlich danebengegangen. Die Möglichkeiten, die man technisch und spielerisch auf der Wii hätte, wurden keinesfalls genutzt. Dies lineare und überschaubare Spielsystem ist zu einfach und lässt Überraschungen und andere auflockernde Elemente vermissen. Alles was man spielt, macht ein paar Mal Spaß, verliert aber sehr schnell diesen Faktor. Die wenigen Stunden die man mit dem Spiel verbringt, hat man weder motivierende Sammel- und Bewertungsfeature, noch kann man versuchen seinen Helden besser zu machen. In diesem Bereich gibt es ganz andere Kaliber. Rango ist seit langem dann wirklich mal wieder eine der Kinofilm Umsetzungen, bei denen das Geld in die Lizenz geflossen ist und nicht in den spielerischen Teil. Wer den Racker spielerisch erleben will, sollte wenn zur DS Version greifen.

 

+ Einfache gute Steuerung
+ Deutsche Synchro
+ Humorvolle Charaktere
+ Komplett Deutsch
- Grafisch schwach
- Linerarer / Kurzer Umfang
- Keine GamePlay Überraschungen
- Keine Charakter Entwicklung
- Erst gegen Ende etwas schwerer

GRAFIK: 47%

SOUND/EFFEKTE: 66%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 48%

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

 
                   

Gamesload