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Wii Pro Evolution Soccer 2011
 
 
Pro Evolution Soccer 2011 - Wii
Jens Morgenschweiss (05.12.2010)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Konami
GENRE: Fußball
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 111 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-6
NUNCHUK: Ja (CC)
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK0
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.25 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Ja/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Ja

   
Einleitung....

Wie immer am Ende eines Jahres, liefern sich EA und Konami ein Kopf an Kopf Rennen, um die Krone des besten Fußballspiels auf den Heimkonsolen. EA hat mit seinem Fifa 2011 bereits vorgelegt und nun schauen wir uns Konamis Vertreter an. Wenn man den Ankündigungen traut, müsste man dieses Jahr wieder mal eine noch bessere und noch authentischere Version in den Händen halten. Wir gucken mal genauer hin und versuchen dem auf den Grund zu gehen.

Menus und die Story....

Also an Spielmodi mangelt es PES 2010 wieder einmal keinesfalls. Vom ganz profanen Einzelspiel kann man sich in der Champions League, der Meisterliga, der Liga, dem Pokal und der schon bekannten Champions Road austoben. Neu ist dieses Jahr die „Copa Santander Libertadores", die südamerikanische Version der Champions League. Hier scheinen die Lizenzen deutlich günstiger zu sein, denn den Vereinsmannschaften aus Südamerika sind Logos, Vereinsnamen und Spielernamen im original zugeordnet. Für Neulinge sind die Trainingslager ein perfekte Möglichkeit, sich bis ins Detail mit der Steuerung vertraut zu machen. Für diejenigen, die wenigstens PES 2010 im Regal haben, sind sie nur eine Wiederauffrischung. Und werden schnell nervig, weil sich bei der Steuerung nichts grundlegendes verändert hat. Für alle Ligen und Pokalwettbewerbe stehen wieder einmal eine Reihe Vereine zur Auswahl, die in der französischen, spanischen, italienischen oder holländischen Liga beheimatet sind. Sie glänzen mit ihren Originalkadern und Vereinszeichen, während man als Deutscher wieder einmal die A…karte hat. Lediglich die Bayern und Werder Bremen sind im Originalkader vertreten. Die englische Liga ist wenigstens noch vertreten, auch wenn Teile der Clubnamen und einige Spieler fantasievoll verfälscht wurden. Wer viel Zeit und Lust mitbringt, kann sich im Editor austoben und seine eigene Mannschaft erstellen. Doch wie erwähnt, man sollte nichts weiter vorhaben... Wer es leichter und schneller will, der kann mit den beiden deutschen Mannschaften die europäischen Ligen aufmischen. Doch damit fehlt der Realität ein kleines Fünkchen. ;-)

Die, wie jedes Jahr, beliebtesten Spielmodi sind die Champions Road und die Meisterliga. Hier verbringt man als Spieler die meiste Zeit und kann das Aussehen und Können seiner Mannschaft am meisten beeinflussen. Bei der Champions Road ist das klare Ziel, Erster zu werden. Nur als Tabellen Erster kann man das Turnier erfolgreich abschließen und zum nächsten reisen. Und im Gegensatz zu den anderen Spielmodi entwickeln sich hier die einzelnen Spieler. So kann man seinen eingesetzten Spielern neue Fähigkeiten beibringen, was ihre Spielweise etwas beeinflussen wird. Ferner hat man die Möglichkeit, Spieler des besiegten Teams in seine eigene Mannschaft zu übernehmen. Dabei sind die spielerischen Fähigkeiten separat aufgeführt und wird in der Summe als Stern verdeutlicht. Also sind Spieler mit 4 Sternen wesentlich interessanter als ein 1 Sterne Spieler. Leider sieht man auf dem Transferbildschirm nur die Rückseiten der Spielerportraits, mit einer kleinen Umschreibung seines Talentes. So bekommt man zum Bsp nur die Information, das der Spieler "niemals müde wird", "schwer vom Ball zu trennen ist" oder "auf den Flügeln eingesetzt werden soll". Wer sich hinter dieser Umschreibung versteckt, wird erst nach der Bestätigung offensichtlich und auch welches Talent er in Form von Sternen besitzt. Man ist natürlich nicht verpflichtet diese Spieler in sein Team zu integrieren. Man kann seine Neuzugänge mit seinen vorhandenen Spielern vergleichen und sich dann entscheiden. Die Champions Road ist dahingehend anspruchsvoll, weil sich die Teams spielerisch nach und nach steigern, was es für uns als menschlichen Gegner nicht einfacher werden lässt. Ferner hat man sie ein wenig interessanter gestaltet, weil man nun nicht nur andere Spieler in sein Team holt, sondern auch Geld bekommt, wenn man bestimmte Spielziele erfüllt.

So soll man mal ein Tor erzielen, nachdem man 20 Meter gedribbelt hat. Oder den Gegner dreimal Abseits stellen. Mit diesem Geld kann man sich dann Richtung Clubhaus aufmachen und verschiedene Einrichtungen erwerben. Diese Einrichtungen haben nicht nur einen optischen Wert, sie ermöglichen uns auch, unser Team stärker zu machen. So kann man zum Beispiel mit dem Erwerb von Clubhäusern höherer Level, Spieler verpflichten, die mehr Sterne haben. Mit diesen kleinen Verbesserungen, macht die Champions Road gleich noch einmal mehr Spaß. Die Meisterliga lässt uns Spieler nicht nur einen normalen Ligaalltag bestreiten, sondern die Spieler entwickeln sich auch noch in ihren Fähigkeiten. Und je besser sie sich entwickeln, desto höher steigt ihr Marktwert und weckt Begehrlichkeiten bei anderen Mannschaften. Mit jeder einzelnen Stufe der Entwicklung, wächst natürlich auch der Ruf und das Image eures Teams. Das wiederum ist ausschlaggebend, um selbst auf dem Transfermarkt aktiv werden zu können. Dieses Entwicklungssystem verspricht einen längeren Spielfaktor, aber das hatten wir auch schon in der 10´er Variante.

Das Gameplay....

Egal in welchem Spielmodus man seine ersten Gehversuche macht, es gibt vor dem Anpfiff jede Menge Einstellungen, die man treffen muss. Wichtig ist hier zum Bsp. die Spielstufe. Das beginnt mit Anfänger über Amateur und Fortgeschrittener hin zum Profi und Topspieler. Ich glaube Amateur ist die richtige Wahl zu Beginn. Die Spiellänge kann man einstellen in 5 Minutenschritten von 5 - 30 Minuten Spieldauer. Möchte man mit Verlängerung und Elfmeterschießen spielen, oder wie viele Spieler dürfen eingewechselt werden. Eben wie in einem richtigen Freundschaftsspiel. Man muss sich nun noch für die richtige Aufstellung entscheiden. Erleichtert wird das ganze dadurch, das man die Formation des Gegners nebenan sehen kann. Spielt der Gegner mit nur einem Stürmer oder einer Raute im Mittelfeld? Hier kann man sich dagegen wappnen und seine Aufstellung anpassen. Wenn man den Cursor über seine Spieler zieht, erhält man zu diesen einige Informationen. Dies sind zum Bsp. Werte für die Offensiv- und Defensivarbeit, Schnelligkeit u.s.w. Die Pfeile links beschreiben die Tagesform des Spielers, welche aber nur marginal anzusehen ist. Viel eher sollte man darauf achten, das Linksfüßler auch auf der linken Seite spielen, was beim Flanken nicht ganz unwichtig ist. Sind nun alle Vorraussetzungen erfüllt, finden wir uns auf dem Spielfeld wieder. Nun können wir beweisen, was wir im Training gelernt haben und es wird sich zeigen ob wir mit der, nicht mehr ganz neuen, aber immer noch innovativen Point´ n Drag Steuerung klar kommen. Das ganze klingt im theoretischen etwas kompliziert, ist es Schluss endlich gar nicht. Wenn der Gegner im Ballbesitz sich befindet, zeigen wir mit der Remote auf denjenigen Spieler, der den Ball führt und drücken die A Taste. Damit erteilen wir einem unserer Spieler, der dem Gegner am nächsten ist, den Ballführenden anzugreifen. Wenn es dazu kommt, das uns der Gegner austanzt oder mit einer Finte vorbeigeht, lieber zweimal die A Taste drücken und einen zweiten eigenen Spieler hinzuziehen, was die Chancen unsererseits erhöht.

Wie schon in der 2010´er Variante, können wir auch einen zweiten Spieler unserer Mannschaft zu einem potentiellen Passempfänger des Gegners zuteilen. Wenn der Ballführende Spieler weniger Optionen zum Passen hat, wird er es selbst mit einem Dribbling versuchen und sich eventuell festspielen. Durch diese aggressive Raumdeckung wird das Verteidigen zum einen abwechslungsreicher und authentischer, zum anderen ein wenig einfacher. Leider praktiziert unser Gegner das gleiche, wenn wir im Ballbesitz sind. Die Spielerermüdung, bringt ein wenig Wirklichkeitsnähe ins Spiel. Man kann seine Flügelspieler nicht mehr endlos sprinten lassen oder auch die Abwehspieler können nicht mehr 90 Minuten „pressen". Das macht das Spiel selbst ein wenig langsamer, bringt aber auf der anderen Seite mehr die taktische Perspektive zum tragen. Nun macht es weniger Sinn, allein mit zwei Mann per Dribbling bis zum gegnerischen 16´er zu gelangen und dann abzuschließen. Heute muss man die ganze Breite des Spielfeldes nutzen und viele eigene Spieler möglichst mit vorziehen. Dabei bewegen sich die freien Mitspieler so, wie wir es gerne möchten. Man zeigt einfach eine Richtung an und unser Mitspieler bewegt sich dahin um dann diesen von uns in den freien Raum gespielten Pass zu erlaufen. In den einfacheren Schwierigkeitsgraden kann man eine Abwehrreihe noch mit einem Doppelpass ruck-zuck ausspielen. Unter "Profi" lassen das die Gegner kaum noch zu. Man muss bei dieser Spielweise und Steuertechnik immer das Spielfeld im Auge behalten, wo sich es anbieten würde, einen Mitspieler anzuspielen. Spielt man einen schlampigen Pass, zu schwach oder zu ungenau, spritzen die gegnerischen Spieler dazwischen und der Ballbesitz ist futsch. Wesentlich vereinfacht wurden die Flanken und Ecken. Nun kann man seinen Mitspieler bei Ecken nicht nur näher an die Eckfahne beordern, sondern wir können ihn auch ein wenig aus dem Getümmel vorm Tor beordern.

Ist im Fünfmeterraum alles zugestellt, weisen wir ihm einfach den Bereich um den Elfmeterpunkt zu. Bei den Flanken zeigen wir einfach auf einen Punkt im Strafraum und der Mitspieler macht sich auf den Weg dorthin. Je besser eure Spieler sind oder werden, erhöht sich die Chance, den Ball zu verwerten. Die Torhüter machen im normalen Spielverlauf einen guten Eindruck. Sie kommen selbstständig heraus und verkürzen clever den Winkel. Bei den Ecken kleben sie aber, wie schon in der Vorversion, zu sehr auf der Linie. Nur Bälle, die wirklich nah ans Tor geschlagen werden, krallen sie sich. Dafür ist ihr Reflex auf der Linie richtig gut geworden. Unplatzierte Kopfbälle oder Schüsse aus kurzer Distanz, wehren sie blitzartig ab. Beim Schießen blieb alles beim alten. Entweder es wird wild mit dem Nunchuk gewedelt, oder man schießt gezielt ins Tor. Dabei zeigt man mit dem Pointer auf die Ecke des Tores, wo der Ball hin soll, und betätigt den B Knopf. Das funktioniert aber auch nur, wenn man allein aufs Tor zuläuft. Und das Wort „funktioniert" ist hier bitte nicht wörtlich zu nehmen. Ganz so einfach ist es nicht. So ist die richtige Zielhöhe nicht wirklich genau anvisierbar. Im Gewühle des Strafraumes, ist die herkömmliche Variante dann doch noch die bessere Option. Die Abseitsregel im Spiel ist meines Erachtens nach sehr kleinlich ausgelegt. So wird „gleiche Höhe" generell abgepfiffen. Was im Spiel kaum zu sehen ist, aber in der Zeitlupe deutlich wird. Das sind solche Momente, wo man schon einmal ein wenig lauter werden kann. Vor allem, wenn man verdammt ist, noch ein Tor zu schießen und einem die Zeit wegläuft.

Grafik & Sound....

Hier betreibt man Stillstand. Grafisch hat sich nicht viel verändert gegenüber der Vorversion. Die Darstellung der einzelnen Spieler ist durchaus gelungen. Bei genauerem Hinsehen kann man auch mit dem einen oder anderen bekannten Spieler eine Ähnlichkeit erkennen. Aber auch die reinen Bewegungsabläufe und Schusshaltungen sind perfekt. Gerade wenn man sich die SlowMo ansieht, kann man genau erkennen, dass fast bis ins kleinste Detail gearbeitet wurde. Die Umgebungsvarianten beschränken sich ja auf eine Vielzahl von Stadien, die aus allen Nähten platzen. Die baulichen Unterschiede bekommt man nur im Intro vor dem Spiel zu sehen. Unterscheiden tun sie sich hauptsächlich in der Art des gemähten Rasens. Es gibt zwar unterschiedliche Wetterbedingungen, die sich aber überhaupt nicht auf das Spielgeschehen auswirken. Die Spielgeschwindigkeit kann getrost als niedrig beurteilen. Da die Grundüberlegung darin besteht, das Spiel nicht mit Power Runs zu bestreiten, sondern durch einen überlegten Spielaufbau zum Erfolg zu kommen, kommt die Geschwindigkeit den Spielern sehr zu gute.

Akustisch dagegen empfinde ich die aktuelle Version als Rückschritt. Die Soundtracks sind ein wenig „schlaff" und reißen niemanden von Hocker. Die beiden Kommentatoren Hansi Küpper und Wolf Fuß leiern die selben Texte runter und die sind nicht immer sehr passend zur Spielsituation. Die Atmosphäre im Stadion ist sehr gestelzt. Die Fangesänge klingen ein wenig blechern und bieten wenig Abwechslung. Aber es ist ja nicht das erste Mal, das wir das bemängeln. Anscheinend ist man bei Konami aber anderer Meinung und hält weiter an diesem Manko fest.

Fazit....

Kurz und knackig kann man hier ein Fazit ziehen. Wer die 2010´er PES Version zu Hause hat, braucht die 2011´er nicht zu kaufen. Da kann man sein Geld zusammenhalten und sich ein anderes Game zulegen. Für alle anderen, kann man sagen, das man nichts falsch macht, wenn man sich PES zulegt. Dieses Jahr bietet EA´s Fifa 2011 allerdings einen anderen Konkurrenten als noch voriges Jahr. Wer Lizenzen als unwichtig empfindet und einfach nur Spaß haben will, der ist bei PES 2011 in besten Händen. Wer andererseits Richtung Simulation tendiert, sollte beide Kontrahenten intensiv vergleichen und nach seinem Bauchgefühl entscheiden. Spaß machen beide, was die Action auf dem Platz angeht. Leider geht es seit zwei Jahren nicht wirklich vorwärts, was positive Veränderungen betrifft. Schauen wir derweil gespannt auf die 2012 Variante...!

 

+ bessere Standards
+ Ausdauerfunktion/Pass Spiel
+ ausgiebiger Editor
+ mit Classic Controller spielbar
+ Champions League Modus
+ Copa Santander Libertadores
- nur 2 deutschen Lizenzen
- wenig Neues gegenüber PES10
- Kommentatoren und Sounds

GRAFIK: 80%

SOUND/EFFEKTE: 60%

MULTIPLAYER: 70%

GESAMTWERTUNG: 70%

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