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Wii NHL 2K11
 
 
NHL 2K11 - Wii
Jens Morgenschweiss (05.01.2011)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: 2K Sports
GENRE: Sport
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 40 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-6
NUNCHUK: Ja (WMP, CC)
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK16
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Ja/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Ja

   
Einleitung....

Es splittert das Holz und es krachen die Knochen - richtig, es ist Eishockeyzeit. Seit EA sich mit ihrer NHL Serie nicht mehr für die Nintendospieler interessiert, ist das Eis mächtig dünn geworden, auf dem wir uns austoben können. Da nehmen wir doch dankbar die 2K Reihe in unser Testprogramm auf.

Menus und die Story....

Mit neun Menupunkten wirkt das Hauptmenu etwas überladen. Dazu zählen natürlich das obligatorische schnelle Spiel, das Wii Motion Plus Tutorial und die Optionen samt den Spielmodi. Hier finden wir aber auch noch die "Winter Classic" und die "Road to the Cup". Hinter der Winter Classic verbirgt sich ein Spiel der Boston Bruins gegen die Philadelphia Flyers. Leider kann man nur mit diesen beiden Teams antreten, da es auch in der Realität nur unter ihnen stattfand. Das ist sicherlich einmal interessant, verliert aber seinen Reiz sehr schnell. Der "Road to the Cup" ist eine unterhaltsame Ansammlung von diversen Minispielchen, die sich vor allem mit menschlichen Mitstreitern sehr positiv ausnimmt. Hier dreht sich auch alles ums Eishockey. Ob wir nun eine Quizrunde absolvieren oder mit unseren Cracks Fässern ausweichen müssen, die über das Eis rollen. Auch das lustige Kreise ziehen und Puck Eroberung sind sehr kurzweilig. Ziel ist es, die meisten Fans zu erobern (durch Gewinnen) und am Ende dürfen alle auf ein Tor spielen. Interessanter wird das ganze, durch das auflesen von Extras, die die Gegner aufs Eis schleudern.

Leider gibt es hier nur das eine Power up, was der Abwechslung nicht sonderlich gut tut. Und wenn unser Mii einer von denen ist, die auf dem Hintern landen, dauert es eine Ewigkeit, bevor er wieder in der Senkrechten ist und weiterlaufen kann. Das ist nicht gerade Wettbewerbsförderlich. Die Onlineligen stellen die Nahtstelle zwischen uns und dem Rest der NHL Welt dar. Man kann hier seine eigene Liga gründen, benennen und den Schwierigkeitsgrad festlegen. Dazu folgen die Anzahl der Spiele, der Playoff Spiele und natürlich denen der Finales. Man kann aber auch versuchen, in eine schon bestehende Liga einzutreten und sich dort mit Menschen aus aller Welt zu messen. Die weitaus tiefgängigere Eishockey Action finden wir natürlich bei den Spielmodi. Für die ausdauernden unter euch ist das Non Plus Ultra der Franchise Modus. Hierbei zieht man sein Team durch mehrere Saisons und formt es zum Topteam. Man kann aber auch nur eine Saison spielen, ganz so, wie der Spieler es wünscht.

Das Gameplay....

NHL2K11 wirbt mit der Unterstützung des Wii MotionPlus Paketes. An sich ist das eine sehr gute Idee. Aber …! Die Umsetzung im Spiel ist, nennen wir es mal wohlwollend, nicht ganz geglückt. Die Bewegungserkennung reagiert bisweilen gar nicht oder eben erst mit einiger Verzögerung. Und das ist bei einem rasanten Spiel wie Eishockey der Tod. Zudem sind viele Aktionen immer noch mit Buttons verbunden. Wer zum Beispiel einen "One Timer" auf den gegnerischen Kasten abziehen will, der drückt die B Taste, anstatt mit der WiiMote die Bewegung auszuführen. Wer die freie Schlägerhaltung nutzen möchte, benötigt einen Finger auf dem Digikreuz. Und selbst für große Hände ist diese Haltung sehr ungünstig. Um wenigstens ein wenig den Spaß am Eishockey zu retten und einen Bezug zur Realität herzustellen, hat man noch die Option, mit dem Classic Controller zu agieren. Ich bin bestimmt kein Freund des Classic Controllers, aber hiermit kommt ein besseres Feeling auf, als mit der Remote. Obwohl Eishockey ein schnelles Spiel ist, sollte es doch möglich sein, seine taktische Aufstellung im gegnerischen Drittel einzunehmen. Es gelingt nicht, sich den Puck über mehrere Stationen im Drittel zuzuspielen, weil unsere Mitspieler sich in Positionen bewegen, wo ein gefahrloses Zuspiel nicht möglich ist. So verkommt das Spiel zu einer Art Konterhockey, wo man nur mit Tempogegenstößen zum Erfolg gelangt. Wenn man Glück hat, kommt ein zweiter Mitspieler schnell genug mit, damit man wenigstens eine Passstation hat.

Die Torhüter tragen ihren Beitrag zu sehr torreichen Spielergebnissen wohlwollend bei. Sie tummeln sich so weit vor dem eigenen Kasten herum, das man dankbar ist, das sie nicht noch im Mitteldrittel herumturnen. Das macht natürlich schnellen Spielern das Einnetzen viel leichter. Denn rückwärts Skaten geht viel langsamer als die Vorwärtsbewegung. So bleibt den Stürmern genügend Zeit und Raum um den Puck am Goalie seitlich vorbei zu legen und ins Tor zu schieben. Doch nicht nur die Goalies finden Gefallen am Rückwärtsskaten. Unsere Abwehrspieler tun das natürlich auch. Doch anders als in der Realität, dauert der Richtungswechsel hier viel zu lange und der Stürmer ist auf und davon. An ein Hinterherkommen ist dabei nicht zu denken. Wir können erst wieder eingreifen, wenn der Torhüter den Puck abgewehrt hat und wir allmählich wieder in Tornähe eintreffen. Für Freunde der härteren Gangart wird es erfreulich sein zu hören, das Bodychecks nicht mehr so kleinlich abgepfiffen werden. ;-) Ein Powerplay kommt allgemein recht selten zustatten, weil man schon heftig mit seinem Schläger zwischen die Kufen des Gegners hauen muss um mal 2 Minuten Pause zu bekommen. Dafür hat man versucht, ein wenig Realismus ins Spiel zu bringen, in dem man für jede Menge splitterndes Holz sorgt oder der Puck auch schon mal über das Plexiglas abschwirrt. Dabei bleiben die Holzfragmente der zerborstenen Schläger noch eine Weile auf dem Eis liegen und wer seinen Gegner heftig gegen das Tor checkt, wird mit verschieben selbigen´s belohnt. Und eine Strafe hab ich bisher auch noch nicht dafür bekommen. ;-)

Grafik & Sound....

Optisch bringt uns NHL2K11 keine Gänsehaut auf den Leib. Die Farben wirken matt und die Hintergründe sind kaum auszumachen. Die Teampräsentation im Stadion bleibt im Ansatz stecken und kann kein rechtes Feuerwerk bei uns entfachen. Beim Road to the Cup dagegen sind viele Farbsegmente vorhanden. Alles wirkt lebendiger und spaßiger.

Sportspiele brillierten bisher immer durch eine gute Auswahl an Soundtracks. Hier hat man ebenfalls in der Mitte halt gemacht. Mit einer Handvoll Songs kann man kein Spiel ausstatten, das gedacht ist, Sunden vor der Konsole zu fesseln. Die Stadionatmosphäre kommt eigentlich nur nach einem Tor richtig zum tragen. Dazwischen herrscht leider auch hier Tristesse. Wenigstens tun die amerikanischen Kommentatoren ihr bestes, wenn sie ihre Statements hinausposaunen.

Fazit....

Es hätte so schön sein können. Eishockey mit Bewegungserkennung für realistischeres Spielvergnügen. Doch leider erfüllt das Spiel diese Erwartung nicht. Die MotionPlus Einbindung funktioniert leider nur bedingt und viele Spielsituationen scheitern an der trägen oder gar nicht vorhandenen Umsetzung. Und hier liegt das größte Problem des Games. Mit dem Classic Controller kann man sich zwar die Spielfreude wieder heranholen, aber das ist ja wohl nicht der Anreiz eines Wii Spielers. Auch das NHL 2K11 zu einem Arcadespiel "verkommt" ist nicht von Vorteil. Ein gepflegter Spielaufbau wird von Tempohockey abgelöst, wo es nur noch darum geht "Eins gegen Eins" zu agieren. Erfreulich ist die "Road to the Cup" Sammlung an kurzweiligen Minispielchen, die für eine gelungene Abwechslung sorgen.

 

+ Road to the Cup"
+ viele Spielmodi
+ tiefgängige Franchise
+ Classic Controller Nutzung
- MotionPlus unzureichend
- mehr Arcade als Simulation
- blasse Grafik
- Menus etwas unübersichtlich

GRAFIK: 65%

SOUND/EFFEKTE: 65%

MULTIPLAYER: 70%

GESAMTWERTUNG: 67%

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