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Wii Marvel Super Heroes: Grandmaster's Challenge
 
 
Marvel Super Heroes: Grandmaster's Challenge - Wii
Matthias Engert (20.03.2011)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Neko
GENRE: Action
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-2
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK6
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Spricht man im Moment vom Thema 3D, so denken Spieler natürlich sofort an Nintendo's neuen Handhelden 3DS. Das ist aber hier in diesem Artikel gar nicht das Thema. Schon eine gewisse Zeit auf dem Markt, dreht es sich hier um einen der beiden aktuell erhältlichen Spiele, rund um das Thema Marvel Helden. Spider-Man & Co hat man hier in ein recht ungewöhnliches Spiel gepackt und präsentiert das Ganze auch mit einer zuschaltbaren 3D Option. Nicht nur dieser Fakt, sondern auch die interessante Verkaufspackung erregt zunächst Aufmerksamkeit im Geschäft. Denn neben dem Spiel, gibt es 5 beiliegende Masken der Marvel Helden, mit denen der 3D Effekt zu sehen sein soll. Zum stattlichen Preis von 50 Euro erwartet man nun natürlich auch einiges dazu. Wir schauen uns den Titel etwas genauer an und verraten euch, ob das Geld gut angelegt ist, oder doch lieber in die 3DS Anschaffung einfließen sollte. ;-))

Menus und die Story....

Entwickelt wurde der Titel von der französischen Software Schmiede Neko und erscheint hierzulande unter dem Dach, der eher durch Zubehör bekannt gewordenen Firma Bigben Interactive. Seit letztem Jahr allerdings versuchen sie ja auch im Software Bereich, gerade mit Spiele und Zubehör Bundles Fuß zu fassen. Neko an sich ist ja kein Unbekannter in der Szene, so dass man zumindest bei den Rahmenbedingungen ordentliche Wii Kost erwartet. Doch schon hier gibt es Kritikpunkte. Noch in Ordnung sollte die grafische Gestaltung sein, die auch in allen Bild Modi der Wii dargestellt wird. Speichertechnisch mit 1 Seite sehr sparsam ist ein Kritikpunkt die Soundumsetzung, die sehr Blass und wenig stimmig daher kommen sollte. Das mehrere Marvel Helden zur Auswahl stehen, wirkt sich auch auf den Mehrspieler aus, bei dem hier 4 Mitspieler teilnehmen dürfen. Eine Story bringt der Titel mit, die sich hier, wie der Titel schon sagt, um die sogenannten Grandmaster Challenge dreht. Dieser Oberschurke, der imstande ist, Raum, Zeit und andere Dimensionen zu durchqueren, besucht einmal mehr die Erde, um ein wenig Unterhaltung zu finden. Auf der Suche nach Zerstreuung beobachtet er einen der Überfälle von Doktor Doom und ist fasziniert vom Eingreifen der hier enthaltenen 5 Superhelden. Kurzerhand beschließt er die 5 Helden für seine neueste teuflische Schöpfung zu benutzen und die 5 Marvel Racker finden sich plötzlich in den Weiten des Alls, am Spielbrett der Grandmaster Challenge wieder…

Der reine Spielstart gestaltet sich relativ simpel und einen großartigen Vorspann bekommt man leider nicht zu sehen. Bietet sich eigentlich in Spielen wie diesem immer wieder an und ist allgemein ein Kritikpunkt im Spiel. Denn auch später gibt es keine Story Sequenzen oder ähnliches, welche die Atmosphäre positiv beeinflussen. Selbst auf Sprachausgabe verzichtet man völlig im Spiel. Textlich ist der Titel aber komplett lokalisiert. So landet man recht fix auf dem Hauptmenu. Hier bietet man euch zunächst gerade mal 2 von 3 nutzbaren Punkten an. Neben dem spielerischen Punkt Herausforderung, kann man die Optionen begutachten. Diese sind bis auf einen Punkt relativ belanglos. Einziger wirklicher Punkt, dem man im Verlauf sein Interesse schenkt, ist die Aktivierung des 3D Effekts, für den man dann eine der 5 beiliegenden Masken aufsetzen muss. Aber dazu im Game Play Abschnitt etwas mehr, wo man ebenfalls jederzeit Zugriff auf diese Option hat. Hat man später im Modus Herausforderung ein Spielbrett komplett gelöst, schaltet man auch den dritten Hauptmenu Punkt, die Prüfungen frei. Eigentlich auch nur die verschiedenen Action Events des Brettspielmodus, die man hier einzeln frei wählen kann, um seine Score Ergebnisse zu verbessern. Aber bis dahin muss man sie erst mal Freischalten und wir schauen uns den Hauptmodus, die Herausforderung mal etwas genauer an.

Das Gameplay....

Beginnt man den Herausforderungsmodus, wählt Ihr als Spieler zunächst, wie viele menschliche Spieler teilnehmen sollen. Selbst wenn man allein spielt, müssen ja 4 Charaktere mitspielen, die dann von der CPU übernommen werden. Ihr wählt als nächstes einen der 5 enthaltenen Charaktere und habt die Wahl zwischen Iron Man, Spider-Man, Wolverine, Thor und Captain America. Zu guter Letzt entscheidet man sich für eines der 4 Spielbretter. Zu Beginn ist davon nur eines anwählbar, während man die anderen immer nach einem Sieg in der Challenge freischaltet. Sind diese Einstellungen getätigt, beginnt auch schon das eigentliche Hauptspiel. Schnell zeigt sich hier das eigentliche Spielbrett, dass frei schwebend in den Weiten des Alls zu sehen ist. Drum herum findet man den Grandmaster auf einem überdimensionalen Thron, während man entfernt an den Seiten 5 verschiedene kleine Planeten sieht. Diese stellen später die speziellen Action Bereiche dar. Eingestimmt wird der Spieler durch eine kurze Konversation zwischen dem Grandmaster und seinen 4 Auserwählten für diese Spielrunde. Leider geht das Ganze ohne Sprachausgabe über die Bühne, was das Thema Atmosphäre stark nach unten zieht. Wobei dies leider nicht der einzige Grund sein sollte. Gespielt wird nun Rundenbasiert, was hier bedeutet, die Spieler sind nacheinander an der Reihe, um ihre Spielzüge zu absolvieren. Dabei greift nun ein etwas ungewöhnliches Zugsystem.

Um auf dem Brett voran zu kommen, bedienen sich die Helden der sogenannten Machtkreise. Oben rechts unter den Köpfen der Spieler ist Platz für maximal 5 dieser Kreise, die durch verschiedene Aktionen, wie z.B. ein Rundenneubeginn aufgestockt werden. Ist ein Spieler dran und hat 3 Machtkreise in seiner Leiste, kann er theoretisch 3 Felder laufen, die hier als Kreis um das Zentrum herum angebracht sind. Dabei hat jeder Spieler seinen eigenen Kreis auf dem Spielbrett, über deren Felder er sich fortbewegt. Ein weiterer wichtiger Fakt in diesem Spiel ist die Tatsache, dass man nicht gegeneinander, sondern miteinander spielt. Das ändert sich auch im Multiplayer nicht, der ja hier keinen Extra Modus beansprucht. Allen Mitspielern wird die Aufgabe aufgetragen den Dom in der Mitte des Spielfeldes nach und nach zu Zerstören. Dies geschieht nach jeder Spielrunde, sofern die Spieler ihre Action Level erfolgreich absolviert haben. Ist der Dom zerstört, gibt er ein Portal frei, über das die Spieler wieder zurück auf die Erde gelangen können. Damit noch ein wenig künstliche Spannung erzeugt wird, eine normale gibt es leider nicht in diesem Spiel, schickt der Grandmaster eine sogenannte Schicksalswand über das Spielfeld. Berührt ein Spieler diese Wand, wird er aus dem Spiel genommen. Werden alle Mitspieler erwischt, ist das Spiel vorbei und der Grandmaster hat gewonnen.

Was erst Mal noch spannend klingt, wird ganz schnell nach unten gezogen, sobald man auf dem Brett agiert und vor allem die angesprochenen Prüfungen absolviert. Soundtechnisch kaum untermalt, bewegen sich die Akteure mithilfe der Machtkreise. Landen sie schlussendlich auf einem der farbigen Action Felder, startet eines der angesprochenen Action Level. Dazu beamt man den Spieler auf einen der 5 Planeten im Umfeld des Spielbretts. Dabei verfolgt man aber nur die Aktionen des eigenen Spielers. Die CPU Recken werden in Kurzform gleich wieder zurück gebeamt. Einmal in den Action Leveln angekommen, ist es nun das Ziel, einen aus der First Person Sicht spielbaren Parcour, hinter sich zu bringen. Dabei müsst ihr euren Charakter aber nicht bewegen. Alles geschieht ein wenig wie in einem Railgun Shooter. Eure Aufgabe ist es, die entgegenkommenden Gegner zu eliminieren. Hier kommt der nächste große Klops zum Tragen. Sobald eine Gegner in Sichtweite ist und so viele sind das gar nicht, erscheint in einem kurzen Moment eine Einblendung. Entweder um die Remote nach vorn zu bewegen, das Gegenstück mit dem Nunchuk, oder aber beide zusammen. Das war es dann auch schon. Selber ein Timing entwickeln, wann man dies tut, ist nicht vorgesehen. Ihr schlagt, die Gegner zerbröseln und nach 10 Gegnern ist die Prüfung geschafft. Erst wenn man mal daneben haut, was schwer ist und ein Gegner euch trifft, gilt die Prüfung auch mal als verloren. Das ist schon arg simpel und es reicht beide Controller in einer Hand zu nehmen, während man z.B. mit der anderen Hand den Kaffee hält. Das ist sehr schade und für ein Spiel mit dem Marvel Thema äußerst dürftig.

Unterschiede findet man wirklich nur in den Aktionen. Spielt man mit Wolverine, nutzt man sichtbar die Krallen, bei Iron Man z.B. wird geschossen. Das ist leider sehr dünn. Und es gibt eben leider nichts, was diese Kritikpunkte aufwertet im Spiel. Nach einer solchen Prüfung und dem Ergebnis, das selten schlecht ist, schlagen die Kontrahenten auf den Dom ein und eine neue Runde beginnt. Zwischendurch gibt es mal einen Boss Kampf, gegen einen der 4 vom Grandmaster speziell eingesetzten Bosse. Nur wirklich fordern tun euch die nicht. Was sich natürlich auch auf die Spielzeit auswirkt. 30 Minuten sind der Durchschnitt für eine Runde allein. Einzig das Bewegen auf den Brettern sorgt mal für mehr oder weniger Spielzeit. Nun könnte man sagen, vielleicht ist der 3D Effekt der Bringer und macht das Spiel unterhaltsamer. Klares Nein und das sage ich nicht, weil der 3DS mittlerweile jeden Tag läuft. Auf dem Spielbrett selber sieht man diesen Effekt zunächst mal schon recht gut, sobald man über die Optionen den Effekt einschaltet. Ohne Brille sieht man alles wie in früheren 3D Experimenten in den typischen Rot/Blau Doppelbildern auf dem Bildschirm. Ein Screenshot zeigt euch das ja auch. Nur ist das nichts, was man nun lange nutzt. Es ist mal ganz nett und für Kids sicherlich interessant, nutzt sich aber schnell ab. Auch weil im Gegensatz zum Spielbrett, in den Action Leveln der 3D Effekt weit weniger sichtbar ist. Die Masken sind dennoch ganz lustig und können ja zur Not auch beim Fasching genutzt werden. ;-) Dennoch ist das gebotene leider viel zu wenig, um auf lange Sicht zu gefallen. Auch wenn der Multiplayer etwas besser abschneidet, ändert das nichts am dürftigen Umfang, der geringen Spielzeit und dem viel zu leichten Gameplay.

Grafik & Sound....

Nimmt man mal den 3D Effekt heraus, der zwar sichtbar, aber nur kurz interessant ist, gehört die reine Spielgrafik noch zu den besseren Teilen des Spiels, ohne jetzt aber bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Die Bretter, auch wenn sie sich kaum unterscheiden, sind farbenfroh und bieten auch hier und da einige passende Details. Auch die Action Level würden ihren Zweck erfüllen, wenn man sie in einem Railgun Shooter verwenden würde. Recht klare Texturen und hier und da auch mal mit grafischen Effekten gespickt. Technisch in Ordnung, wird der Spieler hier keine Probleme vorfinden.

Anders sieht es beim Sound aus. Dieser ist nicht nur musikalisch mit wenig Abwechslung gesegnet. Auch die Art der Stücke bieten nicht das, was man erwartet. Oft eher ruhige Stücke, die hier irgendwie nicht hinpassen. Dabei fehlt in einem Spiel wie diesem ganz klar die Sprachausgabe, die dem Spiel atmosphärisch geholfen hätte. Abschließend zum Soundpart muss man auch die reine Klangqualität ansprechen. Die Musik ist leise und klingt etwas arg blass und blechern.

Multiplayer....

Das der Multiplayer hier etwas besser abschneidet, liegt schlicht und einfach an der Tatsache, dass der Hauptmodus mit 4 menschlichen Spielern länger dauert und alles im Vollbild abgeht. Jeder Spieler übernimmt einen der Marvel Helden auf dem Brett. Gespielt wird dann wie im Einzelmodus, nur das jetzt natürlich jeder Mitspieler seine Action Level auch spielen muss. Wenn überhaupt aber nur für die jüngsten Spieler interessant.

Fazit....

Im Nachhinein kann ich meine Enttäuschung nicht verstecken. Für einen Titel mit dem Marvel Thema, ist das hier gebotene leider viel zu wenig. Das beginnt bei der mäßigen Charakterfülle, dem wenig spannenden Brettsystem oder den viel zu leichten Action Leveln. Man ist hier viel zu schnell durch, ohne das es auch nur einen Aha Effekt gegeben hat. Auch der 3D Effekt ist nur kurzzeitig interessant und man erfreut sich an den 5 Masken eher zuhause oder beim nächsten Kostümfest. Einzig 4 ganz junge Kids werden dem Spielsystem noch etwas abgewinnen können, aber selbst die finden weitaus besseres auf der Wii. Was da natürlich besonders zu kritisieren ist, dürfte der Preis sein. 50 Euro sind definitiv zu viel des Guten und man sollte das Geld lieber in seine Spardose packen.

 

+ Spielsystem für Kids
+ Masken nette Beigabe
+ Score Gameplay
+ Komplett Deutsch
- Langweilig für ältere Spieler
- Game Play viel zu Leicht
- 3D Effekt nur kurz interessant
- Spielzeit auch mit 4P zu kurz
- Schwache Sounds/Atmosphäre
- Preis/Leistung

GRAFIK: 63%

SOUND/EFFEKTE: 35%

MULTIPLAYER/Wi-Fi: 45%

GESAMTWERTUNG: 35%

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