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Wii Kororinpa
 
 
Kororinpa - Wii
Kilian Pfeiffer (01.04.2007)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Hudson
GENRE: Geschicklichkeit
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-10+
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII/HDTV: Ja/Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS:
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

"Marble Madness", der Hindernislauf einer Kugel, dürfte einigen von Euch ein Begriff sein. Fingerspitzengefühl vorausgesetzt dirigierte man den zu steuernden Rundkörper gen Levelausgang - Potenzial für Wutausbrüche bot der Titel allemal. "Kororinpa" schlägt zwar in dieselbe Kerbe, bedient sich aber am innovativen Steuerungskonzept der Wii. Letztendlich dirigiert Ihr hier keine Kugel, sondern bewegt vielmehr den ihr zu Grunde liegenden Boden. Im Endeffekt rollt die Kugel nach physikalischen Regeln, ganz so wie Ihr den Level dreht und wendet. Suchtpotenzial kann man dem Titel nicht absprechen, insbesondere die vielen Boni locken zu kurzweiligen Ausflügen in die Welt der Murmeln, Gastanks sowie UFO's.

Menus und die Story....

"Kororinpa" ist innovativ! In der Tat im Vergleich mit vielen anderen Spielkonzepten über jeden Zweifel erhaben! Dank Nintendos technischen Möglichkeiten mit Nunchuk, Wii-Fernbedienung sowie Sensorleiste funktioniert das Spielprinzip sogar einmalig. Im späteren Verlauf des Berichts gibt es mehr dazu… Drei Spielstände stehen Euch für den kugeligen Ausflug zur Verfügung, wobei hier auch die Fortschrittsanzeige im Spiel dargestellt wird. So habt Ihr den Storymodus bereits mit 50 % durchgespielt, jedoch erwarten Euch im Folgenden alle Strecken in gespiegelter Form ein weiteres Mal. 45 Strecken gilt es zu durchlaufen, fünf Bonus-Kororinpas säumen den weiteren Weg. Weiterhin wartet die Software mit 15 zusätzlichen Geheimstrecken auf. Summa summarum macht das 65 Etappen, die Ihr jedoch - auf Grund der später frei schaltbaren Spiegelstrecken - verdoppeln müsst. Die Anzahl an Hindernisläufen ist demnach stattlich und lässt Euch einige vergnügliche Stunden vor dem heimischen Fernsehgerät verweilen.

Das Hauptmenü ("Ein Spieler", "Zwei Spieler", "Rangliste", Optionen) sowie das komplette Spiel bedient man ausschließlich mit einer Wii-Fernbedienung, ein Nunchuk benötigt Ihr nur in den optionalen Mehrspieler-Partien als Zweitsteuerung. Besagte "Rangliste" führt alle von Euch gespielten Kurse jeweils in einer "Top 5" auf. Zusatzinfos wie erspielte Pokale sowie verwendeten Rundkörper findet Ihr hier ebenso. Letztendlich gelingt hiermit ein gelungener Überblick Eures Könnens, insbesondere deshalb, weil jede Kugel eine andere Rolleigenschaft innehat und daher die Läufe vollkommen unterschiedlich sind. Eine Murmel steuert sich nun einfach einmal anders als ein Rugby-Ball ;-) .

Das Gameplay....

"Kororinpa" - ein Inbegriff von Nintendos Möglichkeiten als Innovationsbringer! Wie oben bereits erwähnt, steuert Ihr das Spiel allein mit einer Wii-Fernbedienung indem Ihr die Bahn in alle Himmelsrichtungen neigt. Wollt Ihr beispielsweise die Kugel nach rechts rollen, genügt eine leichte Neigung der Bedienung in diese Richtung. Je stärker diese ausfällt, umso schneller rast das Gerät auf der Bahn entlang. Aber Vorsicht: schnelle Bewegungen enden bei "Kororinpa" zumeist tödlich, sprich, der Ball fällt von der Plattform in die Unendlichkeit und es gilt die Strecke von Anfang an erneut zu starten. Jedoch entschieden sich die Entwickler von "Hudson" bei längeren Ausflügen Checkpoints einzurichten, welche aktuelle Fortschritte im momentanen Level festhalten. Bei eventuellen Abstürzen geht es dann direkt beim Zwischenstopp weiter. Die Spielzeit tickt hingegen unerlässlich eine um die andere Sekunde - einen Bahnrekord aufzustellen dürfte dann schwer fallen. Vorbildlich ausgefallen ist die Reaktionszeit vom Controller im Bezug auf das Spielgeschehen. Die Bewegungen des Spielers werden rasch und beinahe ohne Verzögerungen auf dem TV dargestellt, das Resultat ist somit kaum verbesserungswürdig.

Vom Startpunkt aus ist es die Aufgabe die Kugel bis in's farblich gekennzeichnete Ziel zu manövrieren. Manövrieren ist hier wörtlich zu nehmen, da Ihr durchaus das eine oder andere Manöver in Form kritischer Momente zu meistern habt. Abgründe sind in "Kororinpa" die Regel, brenzlige Stellen das mindeste der Gefühle. Ein bloßer Durchmarsch gestaltet sich oftmals alles andere als einfach: Vorsichtige Bewegung, eine gute Streckenkenntnis und ein Gefühl für die sensible Steuerung sind Voraussetzung, um im Spiel erfolgreich zu sein. Um den Zielpunkt zu aktivieren, müsst Ihr auf der Strecke verteilte, rote Kristalle einsammeln, die ab und an kritisch platziert wurden. An der Tagesordnung sind Ebenen ohne Geländer, schmale Rinnen mit Potenzial zum virtuellen Tod sowie rund geschliffene Flächen, auf denen die Kugel kaum unter Kontrolle zu halten ist. Erst wenn alle roten Kristalle (siehe Anzeige auf dem Bildschirm) Euer Eigen sind, darf der Zielpunkt angesteuert werden, anderen Falles bleibt er inaktiv. Grüne Kristalle hingegen sind nur ein einziges Mal auf jeder Bahn versteckt, schalten aber auch besondere Boni, wie geheime Welten, frei. Um einen grünen Glitzerstein zu erwischen, ist Eure volle Aufmerksamkeit vonnöten, oftmals müsst Ihr die Kugel in den leeren Raum fallen lassen, die Ebene rasch und ohne Verzögerung korrekt neigen, um das Fortbewegungsmittel erneut auf sicherem Boden und in der Nähe des wertvollen Goodies landen zu lassen. In späteren Stages ein wahrer Hochseilakt und nichts für schwache Nerven!

Die aus geraden Strecken, gebogenen Läufen, Kugeln und fantasiereich angeordneten, geometrischen Formen zusammengestellten Levels sind klug designt, dennoch immer machbar. Die Langzeitmotivation gewinnt der Titel hingegen aus dem Einsammeln aller grünen Kristalle, dem Erreichen der Goldpokale (Bestzeit!) sowie der Streckenmeisterung mit verschiedensten Kugeln. Insofern kann der Schwierigkeitsgrad individuell von Euch geregelt werden. So gibt es Anfängerkugeln (Panda), leichte Kugeln (zum Beispiel: Schwein, Hund, Bonbon, etc.), normale Kugeln (zum Beispiel: Wassermelone, Auto-Cluster, etc.) und schwere Kugeln (zum Beispiel: Saturn, Galaxie, etc). Kaum zu kontrollieren ist die Blitzkugel, die derartig sensibel reagiert, dass teilweise millimetergenaue Neigungswinkel über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Jede Kugel besitzt unterschiedliche Werte (Reaktion, Geschwindigkeit, Haftung, Elastizität), die sie jeweils zu einem individuellen Erlebnis werden lassen.

Vor jedem Bahnantritt erscheint eine Übersicht des folgenden Levels, auf der Ihr ein letztes Mal alle Finessen auskundschaften dürft. Immerhin erwarten Euch witzige Einfälle auf den Strecken, die für zusätzliche Probleme sorgen dürften. Kanonen schießen Eure Kugel durch die Luft, tödlichen Lasern müsst Ihr gekonnt ausweichen. Auch Magnete gehören zum Levelinventar, da diese Euch an entfernte Stellen transportieren können. Reicht deren Wirkungskraft nicht vollständig aus, ist der Abgrund nicht mehr weit. Gut, dass Ihr jederzeit einen Level von vorne beginnen dürft. Förderbänder, in sich verdrehte Bahnen, Winkelanordnungen oder überdimensionale Kugellevels à la "Super Mario Galaxy" sind bei "Kororinpa" die Regel. Gelungen finden wir, dass beinahe zu jeder Zeit neue Kugeln und Musikstücke frei geschaltet werden.

Grafik & Sound....

Grafisch erweist sich der "Hudson"-Titel als vollkommen bodenständig. Die Levels siedeln sich in fünf übergeordneten Umgebungen an, wobei das "Zuckerland" aus diversen Waffeln und anderen Leckereien zusammengestellt ist. Das "Spielzeugland" hingegen wartet mit allen möglichen schrägen Flächen auf, die Euch das Leben als Kugel wahrlich erschweren. Im rechten Moment gilt es nämlich die Fernbedienung schnellstmöglich in eine andere Position zu bringen… Eine Parkwelt, die "Nachtstadt", sowie die "Tagstadt" in luftiger Höhe sind weitere Schauplätze. Außerordentlich gelungen sind die Physik der Kugeln sowie die technische Seite hinsichtlich der Bedienung des Titels.

In Sachen musikalischer Untermalung gefällt "Kororinpa". Durch die seichte, wenn auch nicht belanglose Musik, wird das Spiel zum Erlebnis für Zwischendurch. Hübsch anzuhören sind die Sounds der Kugeln beim Aufschlag, die aus dem Lautsprecher der Wii-Fernbedienung tönen.

Multiplayer....

Im Zweispieler-Modus ist das persönliche Duell gefragt. Hier jagt Ihr auf einem gesplitteten Screen gen Ziel. Wer schneller ist, gewinnt. Leider ist dies der einzige enthaltene Mehrspieler-Modus. Gesteuert wird die zweite Kugel übrigens über den an die Wii-Fernbedienung angeschlossenen Nunchuk. Zu kurzfristigen Duellen motiviert der Mehrspieler-Modus, jedoch reicht das Gebotene nicht für lange Multiplayer-Abende. Dazu ist es einfach zu dürftig!

Fazit....

"Kororinpa" ist definitiv einen Blick wert, da es zum einen die innovativen Steuerungsmechanismen der Wii gekonnt ausnutzt, zum anderen abseits aller üblichen Genre-Pfade marschiert. Eine Vielzahl frei spielbarer Goodies, 120 Strecken im Gesamten, sowie diverse, unterschiedlich steuerbare Kugelgefährte können auch auf Dauer gefallen. Durch den Time-Attack und die Pokale (bronze, silber, gold) wird das Spiel zum Erlebnis. Natürlich bleibt die Tiefgründigkeit auf der Strecke, irgendwann weiß man als Spieler über das weitere Vorgehen einfach Bescheid. Dennoch reicht der Inhalt zum niedrigen 80er. Freunde innovativer Ideen müssen zugreifen!

 

+ gelungene Wii-Steuerung
+ Vielzahl an Boni
+ Time-Attack
+ viele spielbare Kugeln (Schwierigkeitsgrade)
- nur ein Mehrspieler-Modus
- auf lange Sicht etwas oberflächlich

GRAFIK: 72%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER: 71%

GESAMTWERTUNG: 80%

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