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Mag64

20.03.2011 Vorstellung Wii Cyberbike inkl.Cycling Sports der Firma Bigben

In Sachen Fitness macht der Wii Konsole nach wie vor kein System etwas vor. Daran ändern auch die Produkte der Konkurrenz nichts. Seit 2006 spielt die Konsole in Sachen Bewegungen ihre Stärke aus, und hat uns Spielern im Verlauf des Wii Zeitalters nun schon die kuriosesten Produkte präsentiert. Auch wenn im Bereich der Fitness über allem das Balance Board thront, "Hilfsmittel" um die eigene Fitness zu verbessern und die Spieler von der Couch zu holen gibt es mehr als genug. Und dennoch gibt es immer wieder Produkte, die es so eben noch nicht gab und fast schon das Fitness Studio überflüssig machen könnten. Bigben Interactive, die sich bisher mit reinrassigem Zubehör einen Namen gemacht haben, setzen ja seit dem letzten Jahr auch vermehrt auf das Thema Bundles. Also Spiele, die man gleich mit einem Hardware Produkt zusammen verkauft. Bisher waren dabei vor allem Waffen und Spiele Bundles verstärkt anzutreffen. Aber es geht auch anders und man wagte sich an ein Thema, dass alles andere als alltäglich ist. Zumindest wenn es um Heimkonsolen geht. Heimtrainer in Sachen Fahrrad kennen viele von uns. Schwitzend auf dem stationären Bike zu sitzen und nebenbei vielleicht fern zu schauen. Warum nicht einen Heimtrainer für die Wii, gleich mit Software entwickeln. Gesagt getan und wir stellen euch heute das Ergebnis vor, das Cyberbike "Magentic Edition" inklusive dem Spiel Cyberbike Cycling Sports

Wer also aktuell in einen Spieleladen geht, entdeckt vielleicht die überdimensionale Kiste, in der das ganze natürlich verpackt ist. Denn enthalten im Paket ist ein vollwertiger Heimtrainer was die Ausmaße angeht. Preislich mit knapp 160 Euro sicherlich eines der teuersten Zubehör Produkte, siedelt man sich im Vergleich aber durchaus bei den herkömmlichen Einstiegs-Heimtrainern an. Da hier noch Software für den spielerischen Aspekt vorhanden ist, ist theoretisch durchaus Potential enthalten und auch die Zielgruppe ist ja allemal vorhanden. Nun muss Bike und Software natürlich zeigen, dass sie diese Erwartungen auch erfüllen können. Nach dem Öffnen des Kartons, präsentiert sich das Bike zunächst in einzelnen Teilen, die man als Anwender erst mal zusammenbauen muss. Im Nachhinein kann man den Entwicklern bescheinigen, ein gutes System entwickelt zu haben. Auch wenn eine Bauanleitung beiliegt, der Zusammenbau gestaltet sich relativ einfach und ist in 10 Minuten locker geschafft. Dabei gibt es mehrere Großteile, wie den Lenker, den Sattel und die Pedaleinheit, was ergänzt wird durch Verbindungsstangen, Schrauben samt Muttern und dem Verbindungskabel. Bei allem was die Stabilität und Benutzung angeht, beziehe ich das natürlich auf meine Wenigkeit. Mit 1,77m und 80 Kg zähle ich wohl zu den Durchschnittsmenschen. ;-)) Maximal kann das Bike übrigens Personen bis zu 130Kg verkraften.

Zwei Dinge fallen beim Zusammenbau sehr schnell auf. Die eigentlichen Verbundteile, sowie die Streben sind recht gut verarbeitet und aus stabilem Metall gefertigt. Auch die Verbindungen sitzen angenehm fest, so dass ich beim Spielen selber keine Probleme mit der Balance oder dem Gleichgewicht hatte. Kann daher also diverse Meinung in Sachen mangelnder Stabilität nicht bestätigen. Kritikpunkt ist die große Ummantelung der Pedaleinheit, die komplett aus Plaste besteht. Diese wirkt nicht sonderlich stabil, auch wenn man sie ja direkt nicht "bearbeitet". Praktisch 2 Hälften, die man links und rechts um die Pedaleinheit arretiert hat. Gerad bei häufigem Transport besteht hier in meinen Augen die Möglichkeit, dass die Plastikabdeckungen auch arbeiten, sprich wegplatzen könnten. Ist jetzt nicht passiert, wirkt aber nicht so stabil wie der Rest des Bikes. Der Lenker selber bietet auch recht gute gummierte Griffe, kommt mit einem Bremshebel daher und bietet zudem die Steuereinheit mit Knöpfen und Sticks auf der Oberseite. Lob gibt es in meinem Fall auch für den Sattel, der ordentlich verarbeitet ist und nicht scheuert, wenn man doch mal eine längere Session einlegt. Verbunden wird das Cyberbike via Kabel, das auf Cyberbike Seite als USB Ausführung angeschlossen wird und auf Seiten der Wii in den GameCube Controller Port 1. Die Kabellänge beträgt dabei 3m, was ich als vollkommen ausreichend ansehe

Was auch nicht von ungefähr kommt, da man das Bike in 2 verschiedenen Modi betreiben kann. Über einen Schalter am Lenker kann man wahlweise einen Cyberbike und GameCube Modus nutzen. Vorteil des GameCube Modus ist die Tatsache, damit auch andere Spiele theoretisch spielen zu können. Denn in diesem Modus übernimmt das Vorwärts Treten die Funktion der A-Taste, während das Rückwärts treten die B-Tasten Funktion simuliert. Nicht umsonst gibt man ja z.B. auch eine Mario Kart Kompatibilität an. Aber zumindest alle Spiele mit einer GCN Controller Unterstützung lassen sich nutzen. Denn neben den virtuellen A und B-Tasten Funktionen, sind alle anderen Tasten inklusive L und R ebenfalls auf dem Lenker in Griffnähe. Selbst das Steuerkreuz ist umgesetzt. Der Lenker selber lässt sich nach beiden Seiten ca. in 40 Grad Winkeln einschlagen. Ist zu Beginn gewöhnungsbedürftig, bietet aber am Ende einen harten Anschlag, der einen robusten Eindruck macht. Übrigens kann man Lenker und Satteleinheit über verschiedene Löcher auch in der Höhe justieren, so das auch kleinere und etwas größere Personen mit dem Bike etwas anfangen können. Personen die 1,90 und höher sind, könnten aber Probleme haben. Selbst wer das Bike ohne Spiel einmal nutzen will, hat die Gelegenheit, auch was die Schwere des Tretens angeht. Unterhalb des Lenkers findet man einen Drehknopf, über den man den Wiederstand beim Treten stufenlos einstellen kann. Hat allerdings auch einen entscheidenden Nachteil. Da man dies eben am Bike einstellt und keine Daten der Wii dies beeinflussen, radelt man immer mit der eingestellten gleichen Intensität.

Bedeutet später beim Spielen, dass es vollkommen egal ist, ob man geradeaus radelt oder den Berg hoch. Der Wiederstand ist immer gleich. Diese Funktion der dynamischen Anpassung fehlt also. Nun will man ja das Bike auch spielerisch nutzen, was ja auch der Kaufgrund gegenüber einem herkömmlichen Heimtrainer sein soll. Also wühlt man weiter im Karton und findet das Wii Spiel - Cyberbike Cycling Sports. Eine komplette Software, die man auch ohne Bike spielen könnte, da aber klar durchfallen würde, wenn man den Titel ohne Bike testen würde. Von daher machen wir hier auch keinen separaten Test zum Spiel, sondern handeln das natürlich zusammen mit dem Cyberbike ab. Hier macht der GameCube Modus auch Sinn, da dann selbst die Menu Navigation über das Bike abgedeckt wird. Entwickelt von der Firma Neko, verzichtet man hier auf irgendwelche einführenden Sequenzen, wie es z.b. ein EA Active Sports 2 bietet. Spielbar ist der Titel dabei in allen Bild Modi der Wii, verbraucht 1 Seite im Wii Speicher und erlaubt die Teilnahme von bis zu 4 Spielern. Keine Sorge, 4 Bikes muss man hier nicht kaufen, denn der Multiplayer wird nacheinander gespielt, wobei aber jeder Spieler ein eigenes Profil anlegen muss. In Sachen Texten ist das komplette Spiel natürlich lokalisiert, verzichtet aber gänzlich auf Sprachausgabe. Nach dem man sein Profil angelegt hat, das leider keine Mii Nutzung vorsieht, muss man eine Kalibrierung hinter sich bringen. Dabei radelt man beim bevorzugten Wiederstand einige Sekunden und wird vom Spiel eingestuft. Da man aber später jederzeit den Wiederstand ändern kann, nicht so entscheidend wie man das denken könnte.

Danach landet man auf dem Hauptmenu und hat recht viele Menu Punkte zur Auswahl. Neben den Optionen, die aber nur Soundeinstellungen und die Controllerwahl bietet, kann man hier sein Profil bearbeiten. Bedingt durch freispielbare Inhalte, kann man seinen Charakter immer wieder verändern, ohne dass sich dies aber spielerisch auswirkt. Dazu kommt der Mehrspieler Teil, sowie der Fitness Teil. Beide bauen in Sachen Locations und Möglichkeiten auf dem Story Modus auf, über den man alle Inhalte auch anwählbar macht. Schaut man in diesen Modus, dreht sich hier in Sachen Story alles um den Planeten Cyclo. Umweltschutz wird hier groß geschrieben und Ihr als Spieler habt in allen Modi die Aufgabe Müll zu beseitigen und einzusammeln. Das Ganze auf dem Boden, unter Wasser und in der Luft. Zwar irgendwo schon weit hergeholt, aber besser als gar nichts in diesem Bereich. Auf dem Planeten stehen euch nun 4 Orte mit ebenso vielen Fortbewegungsmitteln zur Verfügung, die glücklicherweise mehr bieten, als nur ein Fahrrad zu nutzen. Im Modus CycloBooster ist das Fahrrad natürlich enthalten, aber nur ein Teil der spielerischen Punkte. Die anderen 3 sind durchaus spaßig gemacht und bieten im SubCyclo Modus die Möglichkeit ein U-Boot zu bewegen, im CycloRail Modus eine Bergwerks Lore und in der CycloCopter Variante eine aufschnallbare Heli-Einheit samt oberem und hinteren Propeller. Allen gemein ist nun eben die Tatsache, dass man diese per Bike und teilweise mittels Tasten bewegt. Alle 4 Modi bieten verschiedene Events an, die man spielen kann. Alle haben Spielziele, die es zu erfüllen gilt und über die man wahlweise neue Orte und Events, oder aber Belohnungen der visuellen Art freischaltet.

Gespielt wird in allen aus der Third Person Perspektive und Grundlage des Fortbewegens ist überall das Radeln und Lenken. Zusätzlich gibt es teilweise Tastenfunktionen. So kann man beim Copter Modus per Action Taste den hinteren Propeller bedienen, sprich Tempo aufnehmen und per Radeln die Höhe beeinflussen. Macht auch am meisten Spaß, weil es auch am anspruchsvollsten ist. Beim reinen Radfahren geht es bergauf und bergab, man muss die gut funktionierende Bremse benutzen und natürlich Lenken. Dabei muss man als Spieler nun in allen Modi Objekte einsammeln. Fest abgezählt, gilt es überall verschiedene Strecken und Parcoure zu absolvieren, und möglichst unter einer vorgegebenen Zeit bleiben. Dann gibt es Punkte und die angesprochenen Belohnungen. Spielerisch ist soweit alles in Ordnung und alle 4 Vehicle lassen sich eigentlich gut bewegen und bedienen. Dennoch gibt es einige markante Schwächen, die sich mit der Zeit deutlich zeigen. Größtes Problem ist das maximale Tempo. Beispiel Fahrrad, wo man eben per Treten der Pedalen maximal auf 55 Km/h kommt. Egal wie intensiv und schnell man eben tritt. Sind wir auch wieder beim Kritikpunkt, dass man den Wiederstand eben am Bike einstellt und nicht über Signale der Wii Konsole und damit des Spiels. Das ärgert ein wenig. Ins Schwitzen kommt man allemal und die hinteren Parcoure sind auch alles andere als Linear und gerade die Dauer und der Wiederstand, sorgt dann auch für den spürbaren Fitness Aspekt. Dennoch wäre natürlich die dynamische Lösung um einiges besser. Auch dass man die Höchstgeschwindigkeiten eben recht schnell erreicht, spielt hier mit rein. Die Loren Abschnitte spielen sich da auch am mäßigsten, da das Tempo bald zu schnell ist und dadurch eine hektisches Game Play entsteht. Die anderen 3 Modi wissen zu gefallen.

Das man dennoch schon länger mit dem Titel zubringt, liegt nun am Menu Punkt Fitness. Hier geht es nicht in der Story darum, Objekte einzusammeln, sondern man kann sich selber diverse Ziele aussuchen. Denn hier stellt man neben dem Vehicle und der Location z.B. die zu erzielende Kcal Zahl ein, oder die Länge der Strecke. Nehme ich meine Ausflüge, so radelt man für 30Kcal etwas man als 2 virtuelle Kilometer. Schade dass auch hier dann keinerlei Ereignisse stattfinden. Gegenverkehr oder kleinere Zwischenevents gibt es leider nicht. Man wünscht sich, dass hier immer mal irgendwas passiert. Dazu kommt das der Titel grafisch alles andere als ein Hingucker ist. Grobe Texturen und kaum Details abseits der Strecken sind wirklich nur Mittel zum Zweck. Auch der Sound ist nicht das Gelbe vom Ei. Dudelnd, aber mit wenigen Effekten ausgestattet. Gerade die Radgeräusche und Bremsmanöver hätten wesentliche eindringlicher sein können. Spaß machen die Inhalte schon, kranken aber nach einiger Zeit mit fehlenden Ereignissen und man wünscht sich abgestufte Inhalte in Sachen Schwierigkeit, die einen auch in Sachen Spaß antreiben weiter zu machen. Das Cyberbike ist so ein durchaus interessantes Produkt, da bis auf wenige Punkte das Bike selber überzeugen kann. Mehr bieten müsste die Software, die dem Cyberbike beiliegt. Denn zum Preis von 160 Euro, möchte man schon viel mehr machen. Wer täglich seine Kalorien beim reinen Radfahren verbrennen will, ist hier schon richtig, sollte aber dann vom Spiel auf Dauer nicht so viel erwarten.

Preis: 160,00 Euro

matthias.engert@mag64.de (20.03.2011)

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