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Wii GT Pro Series
 
 
GT Pro Series - Wii
Matthias Engert (08.01.2007)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: MTO
GENRE: Rennspiel
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-6
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Gering
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.55 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Im Vorfeld des Wii Launches bewegten viele Themen die Gemüter der Spieler. Ein Thema dabei war immer wieder die technische und vor allem grafische Seite mancher Spiele. Ich bin ja eigentlich kein Freund dieser Diskussionen, vor allem wenn man ein Spiel herunter redet, bevor man es auch gespielt hat. Aber das Phänomen begleitet uns nun schon seit einigen Konsolen Generationen und man kann über viele dieser Diskussionen auch mal schmunzeln. Ein Titel der gerade bei diesem Thema weit oben stand war GT Pro Series. Einer der Ubisoft Launchtitel, der ein Genre abdeckt das Nintendo Spieler nun weißgott wenig spielen konnten in der Vergangenheit. Rennspiel Action die mal abseits von Kart oder Tuner Karossen vonstatten geht. Dabei ist der Entwickler der Spiels beileibe kein Unbekannter, wenn auch mehr auf den Handhelden zuhause. MTO als japanischer Entwickler wurde vor allem auf dem GBA bekannt und zeigte mit ihren GT Advance Spielen, zu was der GBA so alles imstande war. Ob man dies nun auch auf eine TV Konsole rüberbringen kann und was GT Pro Series nun spielerisch bietet sollt euch der folgende Test zeigen.

Menus und die Story....

GT Pro Series ist dabei zunächst ein Spiel das in vielerlei Hinsicht mit einigen Gewohnheiten bricht. Das beginnt leider schon bei der Sprache im Spiel, die man komplett Englisch belassen hat. Zwar ist diese in einem Racer bei weitem nicht so wichtig wie in anderen Genres, positiv ist es aber dennoch nicht. Technisch ist GT Pro Series ein Spiel mit mehreren Gesichtern. Auf der Haben Seite stehen die Unterstützung aller Modi inklusive HDTV, auf der anderen Seite ist die damit verbundene grafische Umsetzung etwas das die Gemüter erhitzen wird. Aber dafür haben wir ja die Grafik Rubrik. ;-) In Sachen Speicherplatz für ein Savegame steht 1 Seite zu Buche. Zu guter letzt enthalten ist ein Multiplayer für bis zu 4 Spieler, der vor allem daran gemessen wird ob er denn nun CPU Gegner mit dabei hat. Aber dafür haben wir ja die MP Rubrik. ;-) Eine Story sollte man hier nicht erwarten. Man schwingt sich einfach in viele verschiedene Fahrzeuge, spielt viele Meisterschaften am Stück und versucht halt erfolgreich zu sein. Ziele oder Geschichten abseits der Rennaction gibt es hier also nicht.

Ungewöhnlich und in meinen Augen gelungen ist eine Beigabe, wie sie auch Ubisofts zweiter Racer Monster Trucks für die Wii Konsole bietet. Denn in einer etwas größeren Packung findet man neben der DVD Ausgabe des Spiels auch ein kleines Lenkrad, in das man die Remote einsetzen und nutzen kann. Wie sich zeigen sollte durchaus sinnvoll und etwas das man auch später hier und da noch nutzen kann. Nach dem Einschalten glänzt das Spiel weder mit einem stimmigen Vorspann, noch mit irgendwelchen scharf machenden Rennszenen, die das Racerherz ja immer erfreuen. Stattdessen wartet sofort das Hauptmenu auf euch, das euch alles wie schon erwähnt in Englisch darbietet. Von den Modi her kann das Spiel zunächst durchaus überzeugen. Neben einem Quick Race Modus für ein schnelles Spiel gibt es die Meisterschafts Option, einen sogenannten Drift Modus, den Time Trial und den Multiplayer. Dazu kommen die Speicher Optionen sowie die Spiel Optionen und das sogenannten Theater, in dem man gespeicherte Replays jederzeit anschauen kann.

Ein wichtiger Punkt ist natürlich das Thema Steuerung und man sollte auf alle Fälle als erstes einen Blick in die Optionen wagen. Diese bieten im gesamten 3 wichtige Punkte. Zum einen könnt Ihr hier die Soundeinstellungen tätigen, sowie in einer Rangliste die erfahrenen Time Trial Zeiten anschauen. Letzter Punkt sind nun die Steuersetups. Mehr als ein NfS Carbon bietet man euch hier als Spieler 6 verschiedene Setups an, wobei die Hälfte davon auch für das Lenkrad ausgelegt sind. Schaut man genauer hin sind es aber nur 2 verschiedene die sich auch wirklich grundlegend unterscheiden. Einzig gleich ist die Haltung der Remote für quer, die in allen Setups vorhanden ist. So gibt es einmal die Variante die auch in Carbon schon vorhanden war. Nämlich so das Ihr mit den Tasten 1 und 2 bremst und gas gebt, während das Lenken per Remote Bewegungen ausgeführt wird. Die zweite richtet sich fast schon wieder an Pad Spieler, da man hier das Lenken mittels Kreuz tätigt und fast schon Wavebird Feeling aufkommt. Wie in Carbon auch war meine bevorzugte Variante die, welche die Freien Bewegungen der Remote erfordern und somit auch das Lenkrad mit einbeziehen. Auf diesem Setup baut auch der Gameplay Teil auf und die Erklärung der Steuerung im Spiel. Sind diese Dinge eingestellt könnt Ihr euch auch schon an das Hauptspiel wagen.

Das Gameplay....

Spieler der alten GT Advance Teile auf dem GBA werden inhaltlich einige Parallelen vorfinden und man merkt durchaus schnell das MTO der Entwickler des Spiels ist. Aber es gibt ja auch genug Spieler, welche die alten GBA Spiele nicht kennen. Also erklären wir den Inhalt schon in vollen Zügen. Beginnt Ihr eine Meisterschaft so warten nun im Verlauf gleich mehrere davon auf euch. Es gibt im gesamten 4 verschiedene Klassen, die angefangen von der Beginner Class bis hin zur Professional Class im gesamten immerhin 36 Meisterschaften bieten. Da jede dabei 3 Rennen umfaßt ist der Umfang auf dem Papier durchaus für ein Spiel dieser Art immens. Und wie es sich für ein Spiel dieser Art gehört stehen euch am Anfang nur die Beginner Class Meisterschaften zur Verfügung. Alles andere muß man durch Erfolge erfahren. Ausgangspunkt allen Wirkens im Spiel ist die heimische Garage. In dieser steht euer aktuell gewählter Wagen, samt diversen Pokalen um euch herum, sofern Ihr diese eingefahren habt. Desweiteren habt Ihr hier ein Menu das euch beim Spiel unterstützt. Ihr könnt hier euren Spielstand speichern, einen neuen Wagen auswählen und diesen auch Tunen. Glücklicherweise bietet GT Pro Series auch diesen Punkt. Das ungewöhnliche ist ein Phänomen das schon auf dem GBA zu beobachten war. Geld in irgendeiner Form spielt hier keine Rolle. Fahrzeuge im Spiel sind soweit vorhanden alle sofort nutzbar. Wenn gleich MTO hier einen Riegel in soweit vorschiebt das anfangs gerade mal ein Drittel der imsgesamt 82 Fahrzeuge verfügbar ist. Neue Fahrzeuge für die Garage und damit für euch und auch die vielen Tuning Teile und Stufen sind nur durch fahrerische Erfolge, sprich Gold Pokale erspielbar. Da die 36 Meisterschaften desöfteren nur mit einem bestimmten Fahrzeugtyp fahrbar sind kommt die Abwechslung hier keinesfalls zu kurz und man wird fast schon gezwungen sich mit den verschiedensten Fahrzeugtypen zu befassen. Hier kommt eine Schwäche in's Spiel, die alle Erdteile außerhalb Japans erleben werden.

Denn zwar klingt die Anzahl 82 in Sachen Fahrzeugen nach sehr viel, auf der anderen Seite teilen sich diese auf 10 japanische Automarken auf. Und eben nur auf die japanischen Hersteller. Deutsche Hersteller oder US Karossen sucht Ihr hier also vergebens. Mag das bei vielen japanischen Schlitten nicht so schlimm sein, da diese ja auch außerhalb Japans bekannt und beliebt sind, so gibt es gut 40% bei den Fahrzeugen die man hierzulande nicht kennt und teilweise ob des Designs eher belächelt als in einem Racer sehen möchte. Hier hat es leider keine Anpassung an andere Gebiete außerhalb Japans gegeben. Vor allem die vielen Stadtkarossen, die genauso windschnittig sind wie ein GameCube sind hier gemeint. Positive Ausnahme sind alte Marken Klassiker, die man auch in Japan schon findet. So steht nun anfangs ein eher langsamer und bescheidener japanischer Kleinwagen in der Garage mit dem man nun seine ersten spielerischen Erfahrungen machen wird. Auf der anderen Seite aber auch nicht so schlecht, da einfach zu beherrschen. Um nun loszulegen nutzt man den Punkt Race und gelangt damit auf den Meisterschaften Screen. Hier sieht man komplett alle Meisterschaften die das Spiel bietet. Natürlich anfangs noch ohne Pokal Einblendungen liegt also nun einiges vor euch. Zu Beginn ist nur die Beginner Class anwählbar. Einmal diese angewählt warten nun hier 6 Meisterschaften auf euch. Wie schon erwähnt benötigt man für viele darunter immer einen oder mehrere spezielle Wagen eines Typs oder einer Klasse. Hat man den benötigten mal nicht als aktuell gewählten in der Garage, wechselt man das ganze einfach durch. Zudem gibt es in allen Klassen die offenen Meisterschaften am Schluß, in denen Ihr als Fahrer freie Wahl habt mit welchem Wagen Ihr antreten möchtet. Ist der Wagen gewählt werden euch die Strecken angezeigt. 3 Rennen pro Meisterschaft gibt es. Dabei erhöht sich die Rundenzahl mit jeder Klasse. Geht es in der Beginner Klasse über nur 1 Runde, wird es bei jeder der 4 Klassen 1 Runde mehr, was später auch zu knapp 10 minütigen Rennen führen kann.

Schwach und wenig ist die Anzahl der Strecken im Spiel. Gerade mal 10 sind es, die zwar von der Streckenführung her in einigen Fällen wirklich sehr rund und flüssig gemacht sind, dennoch bleibt die Anzahl zu gering. Da helfen auch die Reverse Varianten im Verlauf des Spiels nicht. Zusätzlich werden euch die Wetterbedingungen und die Tageszeit bekannt gegeben. So können die Rennen mal am Tage, Abends oder eben auch Nachts auf euch warten. Das Ziel ist es nun jede Meisterschaft im Spiel zu gewinnen. Dies geschieht dadurch in dem man nach allen 3 Rennen einer Meisterschaft die meisten Punkte besitzt. Pro Rennen werden also immer Punkte vergeben, die zusammengezählt am Ende den Sieger ergeben. Um im Spiel voran zu kommen, reicht zwar schon ein Bronze Pokal pro Meisterschaft, um Fahrzeuge und die Tuning Teile freizuschalten sollte man aber natürlich nach mehr streben. Auf dem Meisterschaftsbildschirm, wird euch das auch per farbiger Plaketten dargestellt. Soweit alles geklärt können wir uns um das spielerische kümmern. Nach sehr kurzen und damit angenehmen Ladezeiten beginnt die Fahraction und eine Startuhr zählt nun von 3 herunter auf 0. Danach zeigen sich ebenfalls einige Parallelen zu den GBA Spielen. Gefahren wird in GT Pro Series gegen 11 CPU Gegner, was einer der positiven Punkte des Spiels ist. Ihr als Spieler beginnt dabei immer als letzter in der Startaufstellung, was auch so ist wenn Ihr ein Rennen vorher gewonnen habt. Dabei stehen euch nun 4 Viewpoints zur Verfügung, wobei die etwas weiter weg vom Fahrzeug dahinter die beste Variante darstellt. Unterstützt bei aller Fahraction werdet Ihr auf den Strecken von diversen Anzeigen auf dem Screen. Neben einer Karte samt Punkten der Fahrzeuge gibt es die Zeiten und den Tacho. Themen wie Nitros oder Items a la Mario Kart gibt es hier nicht. Gewonnen wird hier nur fahrerisch oder wenn die Steuerung auf eurer Seite ist. Denn diese ist sehr diffiziel wie ich sagen muß und bietet alles was den Racer erfreut und frustriert.

Wie schon erwähnt macht sich das Setup am besten, bei dem Ihr die Remote zum Lenken Neigen müßt oder die entsprechenden Bewegungen über das mitgelieferte Lenkrad tätigt. Dabei stehen euch nun die Tasten 1 und 2 zur Verfügung um zu Bremsen und Gas zu geben. Weitere Funktionen sind eher beiläufig wichtig. So bietet die B-Taste den Rückspiegel, während die A-Taste die Hupe abdeckt. Was auf den ersten Blick sehr gefällt sind die Proportionen Fahrzeuge - Strecke, die man sehr gut hinbekommen hat. Breite Streckenabschnitte mit viel Platz und enge verwinkelte Abschnitte wechseln sich ab, passen aber von den Abmessungen her im Verhältnis zu den Fahrzeugen. Die Steuerung ist nun schon sehr auf Arcade getrimmt, bietet aber extreme Handling Unterschiede, die sich durch die Fahrzeugklassen und auch Typen erklären lassen. Zunächst einmal wirkt sie auf den ersten Griff sehr weich und die Fahrzeuge lenken sich bei weichen Einschlagbewegungen des Spielers aus so in die Kurven. Größtes Thema innerhalb der Steuerung ist aber das Driften. Gleich auf mehrere Weisen kann man den Wagen in den Drift bringen und erhält damit auch die angesprochenen Guten und Schlechten Zeiten. Es gibt Fahrzeuge mit denen man Formel like fahren kann und die ein durchaus sehr ansprechendes Arcade Drift Vergnügen zulassen. Vor einer engen Kurve, die alle nochmal per Kurvensymbole angezeigt werden, kann man sich regelrecht hineinbremsen. Genau im Kurvenscheitelpunkt beginnt der Wagen extrem zu driften, ohne das er aber ausbricht. Gegenlenken im richtigen Moment und der Fahrer behält die volle Kontrolle. Das paßt in diesem Fall recht gut und macht auch fahrerisch Laune. Desweiteren kann man den Drift auch erreichen wenn man einfach zu schnell in eine Kurve fährt und der Wagen logischerweise irgendwann übersteuert und ausbricht. Aber auch hier kann man es mit Gegenlenken zumindest unter Kontrolle bringen. Ist man eh schon zu weit heraus getragen worden endet es natürlich an der Mauer oder in der Wiese. Dritte Möglichkeit zu driften ist den Wagen wie in einem Rally Spiel aufschaukeln zu lassen, was vor allem in den Stadtkursen der Schlüssel zum Sieg ist.

Kennt man die Strecken, die gerne mal eckige verwinkelte und auch noch aufeinanderfolgende Kurven bieten, so kann man praktisch einen Drift mit gleich dem nächsten verbinden und ohne großen Geschwindigkeitsverlust um die Kurven kommen. Im richtigen Moment wieder auf dem Gas und Gegengelenkt und man den Wagen sehr gut unter Kontrolle. Soweit die positive Variante, die man bei weitem nicht nur auf langsame Fahrzeuge beschränken kann. Habt Ihr das Gegenteil zur Hand, was durch die Fahrzeug Vorgaben natürlich auch oft der Fall ist, so habt Ihr es hier mit einem sehr hektischen und ständig ausbrechenden Fahrzeug zu tun, mit dem Ihr gerne mal von einer Leiplanke an die andere knallt. Vor allem in der ersten Rennen hat man dieses Phänomen oft. Glücklicherweise sind hier die Gegner fast alles Nasenbohrer und die KI alles andere als gut. Man gewinnt trotz Fehler alle Rennen, so das die Beginner Class ihren Namen nicht zu unrecht hat. Hier ist die Steuerung aber eben weit weniger planbar um das mal so auszudrücken und man ist sich nie sicher wie der Wagen reagiert. Hier hilft dann oft auch keine Übung. Die Wagen bleiben einfach nervig und störrisch zu steuern. Deswegen sind die letzten Meisterschaften pro Klasse mit der freien Fahrzeugwahl die schönsten. Denn mit dem Wagen eurer Wahl, der natürlich zur erstgenannten Steuervariante gehört kommt gutes Rennfeeling auf. Auch wenn es oftmals ein wenig künstlich gemacht wirkt. Die Rennen nach der Beginner Class bieten auch anspruchsvolles Fahrvergnügen durch die 11 Gegner. Es fällt eigentlich keiner so richtig zurück oder fährt großartig davon. Spannend sind die Rennen so natürlich immer. Dennoch sind Vorsprünge im Sekundenbereich möglich und gutes Fahren wird auch belohnt. Dabei können teilweise bis zu 10 Fahrzeuge gleichzeitig im Screen sein. Alles kein Problem im Spiel. Dem zugut kommen gut 70% der Strecken. Mal abesehen von 3 weniger gelungenen Stadtstrecken bieten die Berg, Highway oder Rennstrecken Varianten gelungen Streckenführungen. Alle Kurvenvarianten findet man hier vor, wie auch Höhenunterschiede und extrem anspruchsvolle Passagen.

Man erlebt so oftmals das Suzuka Phänomen der F1 Strecke. Wer dort zu Beginn die vielen S-Kurven schon am Anfang schlecht anfängt, hat die ganze Kurvenpassage kein optimales Feeling. Das ist hier nicht anders und gefällt mir in dem Sinne ebenfalls ganz gut. Auf der einen Seite echt schade das man diese 2 Seiten im Spiel so vorfindet. Zwar darf man die Driftsteuerung bei weitem nicht mit einer Simulation oder gar einem Rally Spiel vergleichen, und eine Carbon Steuerung würde ich immer noch vorziehen, hat man aber einen passenden Wagen macht die Arcade Drift Steuerung eindeutig auch Spaß. Schafft man es nun in den Meisterschaften Gold zu erfahren, was trotz Schwächen bis zur Professional Class nicht das Problem ist, erhält man neben neuen Fahrzeugen auch Tuning Teile. Nervig ist das man diese durchaus zahlreichen Teile bei jedem gewählten Wagen neu aktivieren muß. Und da man oft den Wagen wechselt ob der Vorgaben ist das auch oft der Fall. Das nervt ein wenig. 3 Fahrzeug Eigenschaften zeigen euch zudem ob sich ein Tuning auswirkt und wie. Dennoch sind sie nicht der Schlüssel zum Sieg. Extrem auswirken tun sie sich nicht. Auch gefällt mir der feste Ablauf wie schon bei Carbon nicht so richtig. Auch wenn das natürlich Geschmackssache ist, so ist mir die Geld Variante und eigenes Abwägen lieber als eine vorgeschriebene Tuning Reihenfolge. Aber das ist wiegesagt eine persönliche Anmerkung. Das im Spiel kein Schadensmodell vorhanden ist eigentlich ein negativer Punkt und verleitet in den Rennen zu manchem Rempler. Positiv und entschärfend wirkt aber das Berührungen mit der Bande, oder ein abdriften in die Wiese mit halbwegs nachvollziehbaren Geschwindigkeitsverlust einhergeht. Wer also einfach mal denkt er schleift an der Bande mit Vollgas ins Ziel wird hier eher letzter als Erster. Man muß also auf der Strecke bleiben und wir sind wieder beim Thema fahrerisch gewinnen. Deswegen ist es wirklich schade das einerseits so wenig Strecken enthalten sind und die Steuerung 2 extreme Gesichter hat. Man hätte hier durchaus etwas draus machen können. Die freigefahrenen Fahrzeuge und Strecken stehen euch nun natürlich auch in den anderen Modi wie dem Quick Race zur Verfügung.

Oder Ihr nutzt den Drift Combo Modus über das Hauptmenu, der aber in meinen Augen nur ein billiger Abklatsch der NfS Drift Variante darstellt. Hier wählt Ihr einen Wagen eurer Wahl und geht auf eine beliebige Strecke. Dort ist es nun das Ziel nicht nach Punkten zu driften, sondern nach aufeinander folgenden Drift Combos. Driftet man also in eine Kurve, so erscheint eine Drift Symbol auf dem Screen. Schafft man es nun sofort einen zweiten Drift hinzulegen beginnt der Counter auch zu zählen. Nur ist das ganze auch mit den schnellsten Fahrzeugen viel zu oft Glückssache und wirkt eher aufgesetzt. Mit der Zeit spielt sich das ganze eher zäh und wenig unterhaltsam, so das man diesen Modus abhaken kann. Wenn dann sind die Meisterschaften der spielerische Inhalt. Nimmt man die positiven und negativen Steuer und Rennfeature mal heraus gibt es aber dennoch einen Kritikpunkt, der in meinen Augen über allem steht. Die reine Spielzeit ist trotz der vielen Meisterschaften nicht so hoch wie man das vermuten könnte. In 4 Stunden hat man locker die ersten 3 Klassen durch. Erst in der Pro Klasse mit ihren 12 Meisterschaften kann man nochmal so lange sitzen. Hier schneidet also selbst der kritisierte EA Titel NfS Carbon noch besser ab in der Spielzeit. Es gibt hier und da gute spielerische Ansätze und Feature. Aber eben auch die entsprechenden Gegenstücke.

Grafik & Sound....

Das Thema Grafik ist bei GT Pro Series wie bei keinem anderen Spiel Anlaß zu Diskussionen. Natürlich hat MTO dies noch angeheizt mit ihrem Cel Shading Stil für das Spiel, das dieses auf den ersten und zweiten Blick alles andere als NextGen würdig aussehen läßt. Vergleiche zu Capcoms Auto Modellista auf dem GCN stellt man zwangsläufig an. Negativ ist in GT Pro Series daduch vor allem die Qualität der Umgebungen, die wie hingepappt wirken und wenige Details bieten. Grobe Texturen die oftmals sogar an die N64 Zeit erinnern. Cel Shading ist halt so eine Sache. In Wind Waker habe ich es gemocht, hier weniger. Auf der anderen Seite hätte ich damit weit weniger ein Problem wenn der spielerische Inhalt restlos überzeugen könnte. Da er das aber eben auch nicht tut, wirkt die Grafik irgendwo sehr passend zum Gesamtbild im negativen Sinne. Vorteil der Grafik sind hier die auch nicht weiter überraschende gute Technik. Zwar entwickeln nur wenige Fahrzeuge wirklich ein großes Geschwindigkeitsgefühl, dennoch ist die Framerate absolut sauber und der Gamespeed ausreichend bis gut. Kommt auch hier wieder sehr auf die Strecke und das Fahrzeug an. Dafür sucht man aber eben auch Effekte oder gar Animationen vergebens. Auch dies bietet die Cel Shading Grafik eben nur begrenzt. So wirken die oft gelungenen Streckendesigns in Sachen Umgebung zusätzlich noch steriler, was sich eben auch auf die Atmosphäre auswirkt. Einzig wenn es regnet gibt es Effekte. Aber über diese hülle selbst ich einfach mal den Mantel des Schweigens.

Beim Sound muß sich das Spiel dagegen harte Kritik gefallen lassen. Denn hier weiß eigentlich nichts so richtig zu gefallen. Die Hintergrund Musik zeigt ihren Ursprung doch sehr und klingt teils etwas schräg und wird nur hier und da mal durch Pop Klänge durchzogen. Zwar bei weitem nicht so abgedreht wie bei Auto Modellista sind japanische Dudeleien nichts was dem europäischen Ohr in einem Rennspiel gefällt. Nun gut, die könnte man noch leiser drehen. Das die Fahrzeuge schwach und sehr monoton klingen ist aber nicht tolerierbar. Hier hätte viel mehr Einsatz gebracht werden müssen. Selbst nach dem x-ten Tuning Teil unterscheiden sich die Klänge eines Fahrzeuges nur gering. Das man im Spiel auch mal hochgezüchtete Rennboliden unter dem Hintern hat wird hörbar nicht deutlich.

Multiplayer....

Hoffnung um das Gesamtbild zu retten war natürlich der Multiplayer. Vor allem deshalb weil aufgrund der einfachen Darstellung technisch auch Splitscreen Action mit CPU Gegnern kein Problem sein müßte. Leider enttäuscht GT Pro Series auch hier. Ihr könnt zwar mit bis zu 4 Leuten auf Reise gehen. Aber eben nur zu viert. Dabei stehen euch alle freigefahrenen Fahrzeuge und Strecken zur Verfügung. Richtig Spannung will aber dabei nur bedingt aufkommen. Nicht verwunderlich das Gamespeed und grafische Darstellung kaum Unterschiede zum Einzelmodus bietet. Wenn man mal ein wenig abschweift, so wäre das Game hier ideal als LAN oder Online Spiel machbar und würde dadurch immens punkten. Aber das sind eben nur Träume.

Fazit....

GT Pro Series ist ein Spiel auf der Wii Konsole, das viele Schwächen mitbringt. Und da rede ich bei weitem nicht von der Grafik, die viele die das Spiel garnicht kennen als Hauptgrund ausgemacht haben. Natürlich ist die Cel Shading Grafik alles andere als NextGen würdig umgesetzt, die schwache Wertung gibt es aber nicht dafür. Viele mehr zeigt das Spiel auch spielerische Defizite. Wobei man hier 2 extreme findet. Zum einen erlebt man mit den entsprechenden Fahrzeugen durchaus gelungenes Arcade Drift Vergnügen. Teilweise sehr schöne Streckendesigns sorgen hier für Spielspaß. Auf der anderen Seite gibt es aber auch genug Fahrzeuge die alles machen, nur nicht Spaß. Dazu kommt das eben nur 10 Strecken vorhanden sind. Wer zudem doch gut klar kommt mit der Steuerung erlebt auch den größten Kritikpunkt im Spiel. Mit knapp 8 Stunden Spielzeit für 36 Meisterschaften ist das ganze eindeutig auch noch zu kurz. Bei Carbon habe ich schon bei 10 Stunden gemault, logisch das dies hier noch extremer ist. Die guten Ansätze macht sich MTO selbst wieder kaputt und es gibt einen langen Hausaufgaben Zettel für den Nachfolger.

 

+ Teils gute Driftsteuerung
+ Viele Fahrzeugtypen
+ Teils gelungene Strecken
+ Siege nur fahrerisch möglich
+ Konstante Framerate
+ Lenkrad Zugabe
+ Kurze Ladezeiten
- Spielzeit im gesamten zu kurz
- Teils schlechte Driftsteuerung
- MP ohne CPU Gegner
- Tuning wirkt sich kaum aus
- Grafik/Sounds

GRAFIK: 55%

SOUND/EFFEKTE: 55%

MULTIPLAYER: 55%

GESAMTWERTUNG: 58%

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