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Wii Escape from Bug Island
 
 
Escape from Bug Island - Wii
Matthias Engert (25.11.2007)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Spike
GENRE: Survival Horror
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 2 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 6-10++
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 12+
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.55 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Spielen im allgemeinen ist ja oft mit Spaß verbunden, Heiterkeit allerorten und lustigen Zusammenkünften mit Freunden. Soweit das eine Bild vom Zocken an sich. Das extreme Gegenteil ist einfach mal die Sau rauslassen, sich Gruseln und einen Gänsehaut Moment nach dem anderen zu erleben. Willkommen im Survival Horror, bei dem jedem Spieler sofort Resident Evil einfällt. Zwar hat jeder so seine Favoriten in diesem Genre, aber mit RE kann wohl jeder Gamer, egal auf was er spielt etwas anfangen. Düstere Spielerlebnisse dieser Art kann man aber natürlich noch mit einigen anderen Titeln haben. Eher still und leise hat sich Eidos als Publisher diesem Thema angenommen und auf der Wii Konsole einen entsprechenden Titel veröffentlicht. Escape from Bug Island umschreibt dabei als Titel schon ungefähr worum es geht. Irgendwie typisch für das Genre, das sich das Geschehen hier auf einer verlassen und mysteriösen Insel abspielt und das Thema mutierte Insekten eine Rolle spielt. Aktuell warten zwar viele auf ihre Importe in Sachen Umbrella Chronicles. Ob der Eidos Titel bis dahin eine Alternative darstellen könnte, soll euch der folgende Test zeigen.

Menus und die Story....

Entwickelt wurde der Titel dabei unter dem Dach der Firma Spike, die man eher aus dem Prügel und Wrestling Genre kennt. Ein bißchen Erfahrung sollte die Firma also haben. Zunächst passen die Fakten auch. Zwar nur als Einzelspieler Game gemacht, unterstützt das Game zumindest einige Möglichkeiten der Wii Konsole. Das reicht vom 50/60Hz Modus bis zur EDTV/HDTV Variante. Sehr schade wollte hier das Fehlen des Surround Sounds sein, das in einem Survival Spiel eigentlich Pflichtaufgabe sein sollte. Vorbildlich dagegen die Nutzung des Wii Speichers mit 2 Seiten, was euch im Verlauf 18 verschiedene Savegames erlaubt. In Sachen Lokalisierung kommt das Game textlich und sprachlich komplett deutsch daher. Wobei das Thema Sprachausgabe nach der ersten Sequenz stark zusammengeschrumpft wird. Wenn es Sprachausgabe gibt, hallt diese aber in deutsch über die Lautsprecher. In Sachen Story ist das ganze nicht unbedingt neu im Genre und man findet nicht nur hier Parallelen zu anderen Größen des Genre. Hintergrund ist eine einsame Insel, auf die es 3 junge Abenteurer gezogen hat. Mit Ray, Mike und Michelle könnten dabei die Charaktere nicht unterschiedlicher sein. Ray, der eigentlich nur ein Auge für Michelle hat und eher der sanftere Typ ist, darf sich um die Gunst der zarten Michelle mit dem eher raubeinigen Mike streiten. Eines abends als sie mal wieder am Strand zusammen sitzen, kommt es zu einem kleineren Streit, an dessen Ende Mike und Michelle sich kurz vom Lagerfeuer entfernen. Die Ruhe und vor allem Dunkelheit der Insel umhüllt kurz danach den guten Ray, der sich anfängt Sorgen zu machen wo seine beiden Freunde abgeblieben sind. Nach einigen Geräuschen, die weder von einem Spielplatz noch von einem Jahrmarkt kommen, macht sich Ray auf die Suche nach den beiden. Von hier an übernehmt Ihr seine Rolle und startet die Suche nach den beiden, die euch immer tiefer in die von Insekten aller Art verseuchte Insel führen wird........

Nach dem Einschalten kann man einen eigentlich recht ordentlichen Vorspann laufen lassen, der sehr in seiner Machart sehr an Genre Größen erinnert und den Spieler eigentlich gut auf das kommende einstimmt. Danach wartet das Hauptmenu, das schnell zeigt das ein Thema hier ganz besonders eine Rolle spielen wird, die Grafik. Aber dazu später im entsprechenden Abschnitt mehr. Das Hauptmenu selber ist äußerst spartanisch gehalten. Neben dem Spielstart und der Laden Funktion könnt Ihr einzig die Optionen besuchen. Neben dem Soundteil bietet man euch hier eine Helligkeits Funktion, die man im Verlauf durchaus auch mal nach oben stellt. Denn Tageslicht und im allgemeinen helle Umgebungen sieht man so gut wie nicht im Spiel. Positiv und eher selten auf der Wii Konsole ist eine Controller Einstellung für Links und Rechtshänder. Hier kann wählen wie man das benutzte Doppel Remote und Nunchuk halten möchte. Ansonsten wars das mit Vorberreitungen und wir können uns direkt in das Insektenverseuchte Abenteuer wagen.

Das Gameplay....

Sobald Ihr ein neues Spiel beginnt, dürft Ihr euch für einen von mehreren Schwierigkeitsgraden im Spiel entscheiden. Danach beginnt das ganze mit einem recht langen und hier eben noch komplett mit Sprachausgabe versehenen Vorspann. Ihr erlebt den angesprochenen Streit am Lagerfeuer und findet euch am Ende in Person von Ray allein am Strand wieder. Von nun an beginnt auch der spielerische Teil des ganzen. Vor euch liegen nun im gesamten 18 Abschnitte der Insel, die man wie kleine Kapitel, ähnlich dem RE Prinzip spielt. Jedesmal mit Bewertung versehen wartet ganz am Schluß ebenfalls ein Gesamt Rating, das euch einen zweiten Durchlauf des Spiels mit exklusiven Waffen ermöglicht. Wo hatten wir das schonmal. ;-)) Der Anfang im Spiel ist nun wie ein kleines Tutorial angelegt, das Ihr spielen könnt. Sollte man auch tun, da einige Dinge doch recht speziell umgesetzt sind. Grundlage des Gameplays ist zunächst der reine Bewegungsteil des Helden. In der Third Person Perspektive seht Ihr Ray dabei und bewegt ihn komplett nach dem alten RE Prinzip. Egal wohin Ray schaut, nur wenn man den 3D Stick des Nunchuk nach vorne drückt läuft er auch so. Links und rechts bewirkt immer nur ein Drehen auf der Stelle. Für RE Veteranen also nichts neues, auch wenn hier ein normales Freies Bewegen die bessere Alternative gewesen wäre. Dabei gibt es leichte Abstufungen im Lauftempo, je nachdem wie weit man den Stick nach vorne drückt. Rückwärtslaufen geht dagegen nur im Schneckentempo. Entschärft zwar dadurch das man per gleichzeitigem Zurückschwingen des Nunchuk einen Hüpfer nach hinten macht, dennoch eine sehr mäßige Variante. Denn man läuft aufgrund diverser Gegner oft genug eben nicht vorwärts. Und wer schnell etwas entkommen will muß sich erst komplett drehen und verliert so das Ziel auch noch aus dem Auge. Resident Evil ist vielleicht die einzige Ausnahme, wo man dieses doch antiquierte Laufgehabe noch akzeptiert. Bei einem NoName Spiel sollte dieses Prinzip nicht zur Anwendung kommen. Drückt man im Laufen die A-Taste wechselt Ray nun in die First Person Sicht, die man sowohl im Stand als auch im Laufen benuzen kann. Zumindest in manchen Momenten erzeugt man damit durchaus ein gewisses Gruselfeeling, über das man auch noch einige Zeilen verlieren muß.

Aber das war natürlich noch nicht alles in Sachen Aktionsvielfalt. Ray verfügt von Hause aus über 2 Angriffsarten wenn man es so nennen will. Einmal das Thema Nahkampf und Dinge die er auf Distanz benutzen kann. Zu beginn besitzt Ray einzig einen Stock um allen Gefahren zu trotzen. Das Thema Waffen im herkömmlichen Sinne wird erst viel später ein Thema. Die Umsetzung ist nun allerdings alles andere als Ideal. Sobald sich z.b. ein Gegner nähert und auf Nasenspitzenlänge vor euch steht, müssen Freie Bewegungen dafür herhalten. Ansich ja nichts schlechtes und kommt der Realität recht nahe. Würde man nun die Remote oder den Nunchuk nach Links und rechts schwingen schlägt er aber nicht, sondern macht eine Ausweichrolle zu den entsprechenden Seiten. Erst mit der B-Taste schlagt man auch. Man muß die B-Taste gedrückt halten. Problem an der Sache das Ray dann wie angewurzelt da steht. Jetzt schwingt man die Remote als wenn es der Stock wäre und schlägt in immer den gleichen Animationen und Abläufen auf Gegner ein. Das blöde aber auch daran ist die Tatsache, das er maximal 3 Schläge macht und danach ein kurze Pause einlegt. Warum auch immer. Meist ist die Pause ideal um Angriffe einstecken zu müssen. Oben rechts an der Lebensleiste auch ganz gut nachvollziehbar. ;-) Es geht aber auch noch komplizierter. Es gibt auch einen First Person Nahkampf. Hier muß man die A-Taste drücken und halten, dazu jetzt danach die B-Taste und darf dann schwingen. Das Ray hier eben immer wie angewurzelt auf einer Stelle steht macht das ganze oft sehr statisch und einfach auch gefährlich und umständlich. Würde er im Laufen schlagen können, das ganze Kampf Szenario wäre um einiges besser und flüssiger. Erst später mit Schußwaffen ändert sich das ein wenig, da man hier auch auf die Distanz etwas ausrichten kann. Distanz Möglichkeiten hat man aber auch am Anfang in Form von Steinen oder Sandsäcken (wer nur darauf gekommen ist?). Per Z-Taste schaltet man nun z.b. zwischen den beiden Rubriken Nahkampf und Entfernung um, was euch unterhalb der Lebensleiste auch angezeigt wird. Denkt aber nicht es wird flüssiger. Hier müßt Ihr nun zwingend in die First Person Sicht wechseln.

Danach erscheint das Auge als gedachtes Fadenkreuz. Drückt man jetzt die B-Taste verändert sich dessen Farbe und Ihr könnt euch noch einem gewissen Bereich umschauen. Habt Ihr ein Ziel am Boden oder in der Luft, so hält man das Fadenkreuz und wirft z.b. den Stein per Freier Bewegung mit der Remote. Positiv das je nach Intensität eurer Wurfbewegung diese auch mal kurz oder wie fliegen. Ebenfalls so ein eher mäßiges Feature im Spiel das Gegner nach 3 Richtungskategorien auf euch zukommen. Am Boden, auf gleiche Höhe vor euch und aus der Luft. Greift euch z.b. eine Gegner aus der Luft an, würde man ihn mit dem System B+Remote kaum treffen. Dazu muß man nach dem Drücken der B-Taste den 3D Stick nach vor drücken und attackiert nun den Gegner in der Luft. Empfinde das wirklich als sehr umständlich und man wird eigentlich das ganze Spiel über nicht warm mit diesem System. Bei einem Gegner um euch herum mag das noch gehen, aber gerade wenn euch am Boden Horden an Käfern, Spinnen und Schaben en masse bearbeiten zeigt das System ganz große Schwächen. Das Thema mit dem Werfen System kommt auch dann zum Tragen wenn Ihr Dinge aus großer Höhe holen müßt. Ob das z.b. Früchte von Bäumen sind oder Items, die wie auch immer sie dorthin gekommen sind, heruntergeholt werden müssen. Also die Steine angewählt und eines nach dem anderen vom Baum geholt. Wobei vor allem das Thema mit den Baumfrüchten unfreiwillig komisch wirkt. Denn in dieser Dunkelheit reifen die schönsten Mangos und Orangen auf den Bäumen, welche eingesammelt eure Lebensleiste wieder erholen können. Wer wirklich nichts mehr hat und kurz vor dem Ableben ist, kann Ray auch einfach so in der Gegend stehen lassen. Die Lebensleiste regeneriert sich selber. Allerdings dauert es knapp 15 Minuten bis die Leiste einmal komplett regeneriert ist. Das Spielprinzip selber ist nun so angelegt, das Ihr euch wie schon erwähnt von einem Bereich der Insel zum nächsten arbeitet.

In allen Bereichen der Insel warten wenn man so will kleine Quests auf euch und teilweise Horden von Gegnern, denen man zugute halten muß das sie sich zumindest von der Arten immer wieder unterscheiden und euch nicht ständig Käfer A, Spinne B oder Schabe C über den Weg läuft. Die Quests sind so angelegt das Ihr eigentlich immer bestimmte Orte pro Gebiet finden müßt. Das Pausenmenu, wo Ihr ja auch Items und Healer benutzen könnt, bietet auch eine Kartenfunktion. Hier könnt Ihr euch grob das Ziel anschauen, wobei die Karte selber abgedunkelt ist, sofern Ihr das Gebiet noch nicht betreten habt. Diese Questpunkte sind meist kleine Holzhütten, in denen man Nachrichten findet, die zu einem Gesamtfile führen und euch immer wieder Hinweise auf versteckte Items im Gebiet und die Story an sich geben. Desweiteren darf in jedem Gebiet zumindest einmal gespeichert werden. Auch hier ist das Prinzip nicht neu, nur das es keine Schreibmaschine ist, sondern eine Öllampe. Sobald Ihr das Feuerzeug gefunden habt, dürft Ihr die Lampe entzünden und danach Speichern. Punktgenau geht das also nicht. Ebenfalls alles andere als ideal sind die sehr wenigen Rücksetzpunkte in vielen Gebieten. Einzig wenn ein Story Sequenz das ganze Gameplay mal unterbricht, fängt man mal nicht am Levelanfang an. Das kann zusätzlich durchaus frusten. Da ist man gerade mal so durch ein Gebiet mit Ach und Krach fast bis zum Ende gekommen und dann pisst euch ein unvermittelt auftauchende Schabe ans Bein und Schwupps: Game Over. Die Gegner in den Gebieten sind wie schon erwähnt recht vielschichtig. Übergroße Schaben, die euch kniehoch in Mengen attackieren, über riesige Motten in der Luft oder etwas mutierte Kröten, die euch im Dunkel der Flußgegend auflauern. So blöd es vielleicht klingen mag. Aber der Gänsehaut Effekt im Spiel ist eigentlich überraschend hoch. Das liegt vor allem an der eigentlich schlechten Grafik, die gerade mit ihrem B-Movie Charme diesen Effekt erzeugt. Auch die Soundkulisse ist eigentlich so schlecht nicht. Nur teils wieder so billig gemacht, das es eben schon wieder gruslig wird. Ganz komisch und eigentlich überraschend. Was aber auch daran liegt das man eben in den Gefechen immer um sein Leben fürchten muß ob der umständlichen Steuerung.

Ansonsten fehlt mir persönlich ein wenig der Rätseltouch. Es ist eigentlich schon immer irgendwie das gleiche, das den Spieler erwartet. Und über allem ist es mehr das man einzig und allein überlebt. Nicht weil das Spiel das ständig von einem verlangt, sondern weil man aufgrund der Steuerung und Gegnertypen andauernd Fehler macht. Allein wenn man eigentlich nur mal einige Meter laufen will und einem am Fuß die Kniehohen Käfer oder Schaben bearbeiten äußerst schwer. Dazu kommen Gegnertypen, wo schon das Handbuch darauf hinweist das hier nur weglaufen helfen würde. Da eigentlich im Soundbereich im Spiel immer irgendwas zu hören ist, sei es rascheln, krabbeln oder irgendwas das fliegend in der Nähe ist, ist die Anspannung recht hoch. Anonsten heißt es wirklich nur die Buden finden, Hinweise lesen, hier und da ein Item auflesen und einfach versuchen zu Überleben. An sich ja nichts schlechtes in einem Survival Game, nur hier bedingt durch Technik und Steuerung ein Ding für sich. 2x ein Game Over an einer unglücklichen Stelle und die Spiellust ist gleich völlig im Keller. Leider gibt es auch nichts was den Gamer irgendwie motiviert. Kein RPG angehauchtes System um sich vielleicht zu verbessern, die Waffen die man hat sind mehr schlecht als recht und dazu das blöde "1-2-3 Schläge,...., ich mach erstmal Pause" System. Da man sich dadurch im Spiel eigentlich die ganze Zeit total unterlegen fühlt erzeugt das Spiel auch diesen mystischen Effekt. Denn egal ob großer oder kleiner Gegner. Jeder könnte der entscheidende sein. Und hat man dann mal ein wenig Vorrat an den in der Dunkelheit so herrlich blühenden Früchten, so ist das umständliche Menu Gewechsel um sie zu nehmen auch so eine nervige Sache. Warum das ganze nicht irgendwie auf Tasten legen? Das sind so Dinge die mir auch nicht unbedingt besonders gefallen. Das Ray seine Taschenlampe per C-Taste aus und einschalten kann ist auch so eine Sache. Verfehlt seinen Gänsehaut Effekt durchaus nicht, hat aber wenig Sinn. Man könnte ja zumindest denken wenn ich die Taschenlampe ausmache, sehen mich die Gegner nicht, oder ich könnte mich dran vorbeischleichen. Netter Gedanke, aber völlig fehl am Platz in der Dunkelheit der Insel. Glaubt mir! ;-)

Einzig der B-Movie Charme der schwachen Grafik samt den eigentlich ordentlichen Soundeffekten hält den Spieler in diesem sehr umständlich und technisch altbackenen Titel am "Leben". Wobei ich zugeben muß das dieses Game eines der wenigen ist, die ich nicht durchgespielt habe. Soweit geht die Sympathie dann doch nicht. Deswegen ist die Spielzeit hier auch schwer zu bewerten. Bis zur Hälfte sitzt Ihr ungefähr 45-60 Minuten an einem Kapitel. Je nachdem wie gut Ihr die Steuerung beherrscht und auch Glück habt. Dennoch dürfte es die wenigsten interessieren, weil ich diesen Titel kaum empfehlen kann. Survival Horror sieht in meinen Augen Ende 2007 schon anders aus um dem Gamer zu gefallen. Hier bleibt der Spaß trotz überraschend erzeugter Gänsehaut Effekte klar auf der Strecke.

Grafik & Sound....

Beim Thema Grafik muß man das Spiel anhand der Fakten und Qualität des Gesehenen eigentlich total abwerten. Warum hier z.b. EDTV/HDTV unterstützt wird ist mir ein Rätsel. Mal abgesehen davon das es eh fast nur in der Dunkelheit spielt ist die Umgebungsgrafik in ihrer Machart First Generation GCN oder Last Generation N64. Mehr nicht. Einfache Texturen, sichtbare Nebelgrenzen und ganz mäßige Animationen seitens der Umgebung und der Gegner lassen hier eigentlich rein rational nur einen ganz schlechten Wert zu. Das kuriose und das gebe ich ganz offen zu, ist aber eben das genau dieser B-Movie Charme sein Ziel durchaus erreicht. Nämlich Gänsehaut beim Spieler zu erzeugen. Die eigentlich grob und teils sehr detailarmen Insektengegner aller Art haben trotzdem irgendwie was bedrohliches und jeder Schabenschwarm und Ansammlung von kniehohen Spinnen sorgt für Anspannung beim Spieler. Auch der Effekt der Taschenlampe gehört dazu. Ausgeschalten sieht man fast garnichts, beim Einschalten und dem Umschalten in die First Person kommt dennoch immer wieder Feeling auf. Kann man schwer beschreiben. Rettet das Spiel zwar keineswegs, erklärt aber warum die Wertung nicht einstellig im Grafikbereich geworden ist. Ich glaube da glüht der Wii Grafikchip mehr bei einer Partie Wii Sports als hier. Technisch ist das Spiel zwar in Ordnung, das heißt Ruckler oder sonstiges sind selten, aber allein die Animationen sind sehr schwach. Immer das gleiche Laufgehabe und die immer gleichen Attackenanimationen werden mit der Zeit sehr langweilig.

Beim Sound ist das ganze zumindest ein wenig besser. Auch hier trägt die Soundkulisse zum Gänsehaut Faktor bei, auch wenn eine Surround Ausgabe das ganze durchaus noch etwas verbessert hätte. Raumklang ist ja gerade in diesem Genre ein nicht zu unterschätzender atmosphärischer Faktor. Musiken gibt es im Spiel nur dann wenn Gegner euch direkt attackieren. Dann immer die gleiche Musik, die auch sonst eher immer sehr eintönig ertönt. Findet Ihr ein File oder Item kommen immer die gleichen Samples. Die Betonung der Synchro an sich ist in Ordnung, nur hört man sie immer seltener, je länger das Spiel dauert. Gelungen sind durchaus die Effekte zumindest der Gegner. Die eigenen was Schläge und sonstige Kampfgeräusche angeht sind ebenfalls immer gleich und werden dadurch schnell eintönig. Beim Sound gibt es alles in allem noch am wenigsten zu maulen.

Fazit....

Escape from Bug Island ist schon irgendwie ein kurioses Spiel. Schaut man sich einfach nur die Fakten in Sachen Steuerung, Gameplay, Grafik und Atmosphäre an, so verdient das Spiel eigentlich nur eine sehr sehr schlechte Wertung. Das es nur eine "schlechte" Wertung gibt liegt am überraschend erzeugten Gänsehaut Effekt des Spiels, den es eben gerade wegen der schlechten Grafik und Steuerung erzeugt. Klingt komisch, hat aber den schon angesprochenen B-Movie Charme. Kaufen würde ich das Spiel aber dennoch nicht. Dazu paßt sonst zu wenig. Eine sehr umständliche Steuerung, oft zu gute und viele Gegner lassen den Gamer gerne mal verzweifeln. Man denkt mehr an das eigene Überleben an der Remote als an das Lösen der Aufgaben, auch wenn diese nicht sonderlich schwer sind. Die stupiden Kämpfe kranken an der umständlichen und immer gleich ablaufenden Kampfsteuerung. Dazu die vielen kleinen Ungereimtheiten wie das Thema frische Mangos in einer von Dunkelheit zerfressenden Insel. Könnte man natürlich drüber weg sehen wenn der Rest stimmen würde. Freies Kämpfen, eine Grafik im Stile eines RE und mehr Aktionsmöglichkeiten und das Game wäre schon was anderes. Aber dann kann man eben gleich zur Konkurrenz greifen. Wenn es hier einen Nachfolger geben sollte, dann bitte mit einer Generalüberholung.

 

+ Erzeugt B-Movie Charme
+ Viele Gegnertypen
+ Gegner Soundeffekte
+ Komplett Deutsch
- Sehr schlechte Grafik
- Sehr umständliche Steuerung
- Viele kleine Mängel (z.b.Früchte)
- Speichersystem
- Preis/Leistung
- Wenige Rätsel
- Stupides Kampfsystem

GRAFIK: 30%

SOUND/EFFEKTE: 60%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 45%

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