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Wii Cranium Kabooki
 
 
Cranium Kabooki - Wii
Kilian Pfeiffer (01.03.2008)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Ubisoft
GENRE: Minispiele
SPIELER: 1(4) Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: K.E.
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.45 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Partyspiele sind für die Wii scheinbar wie geschaffen. Bei jedem Entwickler sprießen sie wie Unkraut aus dem Boden, recken ihre minispielbewaffneten Ärmchen nach den Gamern und versuchen diese für sich zu gewinnen. In vielerlei Hinsicht hat das bislang auch ganz gut geklappt. "Ubisoft" bringt mit dem namentlich merkwürdig anmutenden "Cranium Kabookii" ein reines Partyspiel auf die Konsole. Der wohl erste Titel, bei welchem es keinen Einzelspieler mehr gibt! Soll uns recht sein, denn gemütliche Brettspielabende sind eine feine Sache. Und ob diese nun am heimischen Tisch stattfinden oder doch virtuell über den Fernseher bestritten werden, ist im Grunde genommen gleichgültig. Ähnlich schon wie "Smarty Pants - Das Besserwisserspiel" (Wii) ist "Ubisofts" Variante vor allem für Familien mit reichlich Nachwuchs sowie für hingebungsvolle Gelegenheitsspieler geeignet. Als Bonus liegt dem Titel eine Spezialbrille bei, die während der Action eingesetzt werden muss.

Menus und die Story....

Wer sich bei "Activity" wohl fühlt und hier bereits viele vergnügliche Stunden verbracht hat, wird auch bei "Cranium Kabookii" nicht vollkommen verkehrt sein. Immerhin müsst Ihr hier eifrig malen, weiterhin aber auch andere witzige Dinge vollbringen. Ob gereifte Zocker daran allerdings dauerhaft Spaß haben werden, ist fraglich. Wie dem auch sei, ein gewöhnliches Videospiel ist das bunte Treiben mit Sicherheit nicht, dennoch soll dies nicht heißen, dass es nicht spielenswert wäre.

Bereits die Story lässt erahnen, an wen sich der Titel im Speziellen richtet: zwar schreibt der Hersteller, dass "das ultimative Spiel für die ganze Familie" (Zitat) für alle Altersgruppen von sieben bis 77 gedacht sei, ob man im hohen Alter allerdings noch Spaß an virtueller Comichaftigkeit haben wird, sei mal dahingestellt. Die Charaktere des Titels allein sind eine Schau: DenkOnaut, ein würmchenartiger Weltraumpassant, WörterWurm, ein scheinbar promovierter Regenwurm einer angesehenen Hochschule, KreatoKater, ein französischer Meister der Pastelltöne und Leinwände, sowie StarSteller, ein Sternchen mit Hang zum extrovertierten Bühnenauftritt, schauen nicht nur witzig aus, sondern sind die Stars ihres Fachs. Jeder für sich ist Gebieter eines bestimmten Aufgabenbereichs - 15 Aktivitäten warten während des Spieles auf Euch. Mal sehen, ob es diesen gelingt Euch in ihren Bann zu ziehen. Ähnlich wie bei "Smarty Pants - Das Besserwisserspiel" ist auch "Cranium Kabookii" im Grunde ein reiner Team-Titel: bis zu vier Gruppen, die nach persönlichem Belieben gebildet werden, treten abwechselnd gegeneinander an, um im Duell um Spielsteine als Gewinner aus dem glücksradähnlichen Minispiel-Wettbewerb zu gehen.

Das Gameplay....

Da es im Hauptmenü nicht mehr als die Möglichkeiten der "Optionen"-Wahl sowie "Lass uns Kabookii spielen" gibt, entscheidet Ihr Euch für Letzteres und befindet Euch ohne Umschweife in der Arena des überdimensionalen Glücksspielrades. Dieses wird anhand von vielen kleinen Bildchen verziert, welche die einzelnen Aktivitäten, die man im Spiel ausführen wird, darstellen. Ziel der grafisch unspektakulären Minispiel-Hatz ist es, ein Seil zu ziehen, das in der zirkuszeltgleichen Manege von der Decke baumelt. Da die Höhe bislang jedoch unüberwindbar scheint, benötigt Euer Team Spielsteine, die als Leiterersatz dienlich sind und den Griff zum Seil beschleunigen sollen. 24 Steine sind für den Sieg gefragt - in der Regal bringt der Gewinn eines Minispiels zwei Tokens.

Weil "Cranium Kabookii" ob des fehlenden Solo-Spieles ein reiner Multiplayer-Titel, der sich in beliebigen Team-Konstellationen mit nur einer Wii-Fernbedienung spielen lässt, ist, haben wir uns dazu entschlossen, auf einen separaten Multiplayer-Abschnitt im Test zu verzichten und den gesamten Titel als solchen zu besprechen. Einen Modus für einen Zocker gibt es nun mal nicht zu vermelden, demnach handeln wir den Inhalt an dieser Stelle und nicht wie gewohnt unter dem Abschnitt "Multiplayer" ab.

Haben Eure Teams Stellung bezogen und sich für den Dreh am Glücksrad bereit gemacht, kann der kinderfreundlich aufgezogene Spaß auch schon losgehen. Mit der Wii-Fernbedienung dreht die rote Gruppe am vor ihr liegenden, horizontal ausgerichteten "Riesenrad" und wartet auf dessen Stillstand, um die Auswahl eines Minispiels bestätigt zu bekommen. Die Aktivitäten sind ganz nach Belieben von jedem Team-Mitglied zu lösen, um eine feste Reihenfolge, wer welchen Part übernehmen soll, schert sich "Cranium Kabookii" wenig, was im Endeffekt aber auch unnötig erscheint. Der Spielspaß steht im Vordergrund und demnach soll man sich nicht - so hat man bei "Ubisoft" wohl gedacht - mit unnötigen Dingen herumärgern müssen. Da sich der Titel sowieso nicht ganz ernst nimmt, ist das auch nicht weiter schlimm. Übrigens benötigt Ihr für einige der 15 Spielchen die mitgelieferte Spezialbrille, beispielsweise dann, wenn Ihr eine Zeichnung anfertigen sollt, Euer Team die geschriebene Lösung aber nicht sehen darf. Die Lösung wird anhand einer farblich nicht zu identifizierenden Schmiererei, die nur mit der Brille entschlüsselt werden kann, aufgeführt. Unglücklicherweise gelingt dies auch nur mit Müh' und Not - trotz Einsatzes des Augenglases. Zwar ist es möglich innerhalb der "Optionen" die Farbtöne des Fernsehgeräts auf die Bille abzupassen, viel nützt dies jedoch aber nicht.

Dennoch bereiten die mit Sprachausgabe unterlegten Minispiele Freude, auch wenn sie spieltechnisch relativ simpel sind und eindeutig auf ein jüngeres Zielpublikum zugeschnitten wurden. Als "Weltenbummler" müsst Ihr auf einem Globus unter anderem Länder finden, die mit dem Buchstaben "B" beginnen und mit einem "n" enden. Oder Euch wird eine Hauptstadt vorgegeben, deren Entsprechungsland zu suchen ist. Die "Gerüchteküche" knallt Euch hingegen Fragen vor den Latz, die mit einem "wahr" oder "falsch" beantwortet werden müssen. Jedes Minispiel unterliegt einem Zeitlimit, in diesem so viel als möglich erreicht werden sollte. Ist dieses abgelaufen und Ihr seid immer noch erfolglos, erhaltet Ihr keinen einzigen Spielstein - schade! Untypische Fragen, teils in sehr eigenwilliger Form, sind die Würze der "Wisswahl", im Endeffekt einer Abwandlung von "Wer wird Millionär", lediglich in bizarrer Art und Weise. Ein Muster sollt Ihr anhand einiger Würfel durch inständiges Schütteln der Wii-Remote und folgender Neuanordnung erschaffen. Ein scharfes Auge zu behalten und sich das Muster von Beginn an zu merken, sind die Zutaten zum Erfolg. Weiterhin gilt es ein andermal Alltagsbewegungen mit der Wii-Fernbedienung nachzuahmen oder den Kommandos Deiner Team-Mitglieder mit dem Rücken zum Bildschirm Folge zu leisten. Sich Musiktöne in einer Abfolge zu merken, ist nicht jedermanns Sache, viel witziger ist da schon das Erraten von bekannten Weisen, seien es Kinderlieder oder gar Mozart. Mithilfe der Spezialbrille wird dem Spielleiter angezeigt, welche Töne Ihr schlagen sollt - anhand dieser errät die Gruppe den verschlüsselt dargestellten Titel des bekannten Liedes. Buchstabensalat und Wort-Rateschnipsel, das durch das Legen von Pinselstrichen gebildet wird, sind weitere unterhaltsame Angelegenheiten. Ziemlich genial, allein schon wegen des Einsatzes der Spezialbrille, sind die "KreatoKrater"-Minispielchen, in welchen Ihr Zeichnungen eines Team-Kollegen erraten müsst oder Graffiti sprüht.

Grafik & Sound....

Der Darstellungsstil in "Cranium Kabookii" ist ein ganz besonderer, darüber kann man nicht streiten. Verspielt in der Optik, immer etwas minimalistisch, im Grunde ein Abklatsch von öffentlich-rechtlichem, mustergültigem Kinderfernsehen. Könnt Ihr Euch noch an "Ubisofts" "Cosmic Family" für die Wii erinnern, werdet Ihr erahnen von was wir schreiben. Spärliche Charaktere und scheinbar gezeichnete Umgebungsgrafiken hieven den Titel auf eine Stufe mit kinderfreundlicher TV-Kost.

Die Musik des Titels hat einen von Grund auf sympathischen Charakter, verliert sich aber niemals in der Kompositionsleere vergleichbarer Spiele. Würde man nach treffenden Attributen für den kreativen, musikalischen Part suchen, wären "freundlich", "bunt" und "aufgedreht" die passenden Beschreibungen. Die gelungene deutsche Sprachausgabe kann überzeugen, allerdings wiederholt sich der Sprecher recht häufig, was zur Eintönigkeit und leichter Motivationslosigkeit führen kann.

Fazit....

15 Minispiele sind für einen Vollpreis-Titel zu wenig! Nichtsdestotrotz ist die liebenswerte Umsetzung, dank einfacher Zugänglichkeit, für eine jüngere Zielgruppe keine schlechte Wahl. Allein schon der mitgelieferte Brillen-Zusatz bietet spielerische Möglichkeiten und potenziert den Spielspaß während so mancher Einlage. Leicht verständliche Spielerklärungen sorgen für den reibungslosen Ablauf, banale Grafiken eher für Schulterzucken - was hat man sich hierbei bei den Entwicklern wohl nur gedacht? So jung kann die Zielgruppe gar nicht sein, als dass ihnen eine derartige Optik gefallen könnte. Dennoch: für einige nette Abende ist "Cranium Kabookii" eine gute Wahl, auch wenn Langzeitmotivation nicht gegeben ist.

 

+ 15 einfache Minispiele
+ Team-Play im Vordergrund
+ beigelegte Spezialbrille
- kein Solo-Spiel
- zu knapper Spielumfang
- grafisch eine Sache für sich

GRAFIK: 46%

SOUND/EFFEKTE: 68%

MULTIPLAYER: 66%

GESAMTWERTUNG: 65%

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