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Wii Alvin und die Chipmunks
 
 
Alvin und die Chipmunks - Wii
Kilian Pfeiffer (05.02.2008)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Sensory Sweep
GENRE: Musikspiel
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-10
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.60 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Alvin und seine Freunde - ein unverwechselbares Trio, das seinerzeit für nachmittägliche Zeichentrickunterhaltung sorgte und nicht nur das Synchronstimmenzeitalter revolutionär einleitete, - ähnlich wie Donald Duck - sondern auch im Unterhaltungswert hervorragende Dienste verrichtete. Alvin, Simon und Theodore sind die Zeichentrickstars des kindertauglichen Fernsehens, demnächst erneut im Kino unterwegs. Logisch, dass die diesbezügliche Versoftung nicht fehlen darf. Mit einer Nintendo DS-, sowie einer Wii-Version stürzen sich die drei Streifenhörnchen in ihr bislang musikalischstes Abenteuer überhaupt. Die Bühne bedeutet für die Chipmunks alles - seid dabei und rockt das Haus! Ob der Titel in Sachen Musik für Begeisterungsstürme sorgen wird?

Menus und die Story....

Gefreut haben wir uns persönlich auf "Alvin und die Chipmunks - Der Kinofilm" wie ein Schnitzel, denn nicht nur meine Jugend wurde mit den piepsigen Stimmen in jeglicher Hinsicht versüßt. Dass die einzigartigen Piepslaute des Trios auch heutzutage noch für gedankenverlorenes Schwelgen in der Vergangenheit sorgen, muss wohl etwas damit zu tun haben, dass die damalige Serie ein Garant für gute Unterhaltung war. Ob der Kinofilm hierzulande ähnliche Begeisterung auslösen wird, ist bislang noch fraglich, allerdings offenbart das Spiel erste Details. Ob man damit allerdings bereits den Kinofilm als sehenswert oder als Flop abstempeln sollte, wäre zu voreilig. Somit verlassen wir uns ganz und gar auf das spielerische Resultat. 35 Songs sind schon einmal eine gute Ausgangsbasis. Minispiel-Action oder Jump'n Run-Einlagen sind zwar Fehlanzeige, nichtsdestotrotz nehmt Ihr die Wii-Controller zur Hand und beginnt damit im Takt zu schlagen...

Alvin, Theodore und Simon haben ein hehres Ziel vor Augen, das zu Beginn des musikalischen Abenteuers sehr fern erscheint. Um alles in der Welt will das Trio beim größten und sensationellsten Band-Wettbewerb überhaupt teilnehmen, dem "Rockathonapalooza". Doch um überhaupt so weit zu kommen, bedarf es einiger erfolgreich geschmissener Gigs, die zeigen was die Chipmunks draufhaben. Leere Worthülsen mag nun niemand gerne hören, Taten sind gefragt und damit das musikalische Talent der ehrgeizigen Streifenhörnchen-Jungband. Resultierend daraus spielt sich der gesamte Event auf den Bühnen dieser Welt ab - von der College-Party, geht es über einen Auftritt im örtlichen, gut besuchten Warenhaus, bis Ihr in ferner Zukunft eine "Après Ski"-Fete mit Musik und Gesang beschallt. Erst nach unzähligen Versuchen, dem schweißtreibenden Einsatz des eigenen Talents, sowie der Investition von literweisem Herzblut, geht es auf zum "Rockathonapalooza"-Wettbewerb. Was Euch auf dem langen Weg allerdings erwartet, ist für einen gestandenen Freund der interaktiven Unterhaltung alles andere als erfreulich. Vom genialen Sound mal abgesehen!

Das Gameplay....

Wenn das Gameplay wenigstens Anspruch und Tiefgang aufweisen würde, wären wir mit "Alvin und die Chipmunks - Der Kinofilm" zumindest einigermaßen zufrieden gewesen. Allerdings mutet der Titel wie ein zusammengesetzter Musikbaukasten an, dem man im Nachhinein noch ein Quasi-Gameplay aufoktroyiert hat. Von spielerischer Abwechslung keine Spur, denn das einzige was zählt, ist das Treffen von Sternsymbolen, die von der Mitte des Bildschirms ausgehend in vier Richtungen ausströmen: in die zwei linken und rechten Ecken, jeweils oben und unten. Dort wurden Kreissymbole angebracht, die als Ziel fungieren. Erst wenn ein Sternensymbol dieses Ziel erreicht hat, müsst Ihr es durch einen Schwung der entsprechenden Controllereinheit ausschalten. Abhängig von den jeweiligen unteren Ecken, schwingt Ihr entweder mit dem Nunchuk oder der Wii-Fernbedienung (Vorsicht: Gefahr auf Sehnenscheidenentzündung ;-) ), wobei die oberen Ecken durch einen zusätzlichen Druck auf den "Z"-Button (Nunchuk) oder den "B"-Knopf (Wii-Fernbedienung) aktiviert werden. Je exakter der gewählte Moment zum Zerstören der herannahenden Sterne ist, desto besser für Eure Punkteleiste. Fette Kombos kommen nur durch in Folge getätigte Treffer zustande, da hierdurch Multiplikatoren zum Einsatz kommen, welche den Highscore nach oben katapultieren. Maximal wird dieser in vierfacher Folge eingesetzt - versemmelt Ihr daraufhin einen Ton, startet Ihr mit der Multiplikatoren-Hatz von vorne.

Vergleichbar mit der Anzeige in "Guitar Hero III - Legends of Rock" ist das "Rockometer" in "Alvin und die Chipmunks - Der Kinofilm". Denn jedes getroffene Sternenziel füllt einen kleinen Leistenanteil auf, so dass im Bestfall das gesamte "Rockometer" zum Glühen gebracht wird. Allerdings gibt es kein Spielelement, welches beispielsweise ein Punkteinferno erzeugen würde. Dies wurde bei "Guitar Hero III - Legends of Rock" wesentlich besser gelöst. Im Endeffekt wird der gesamte Titel davon bestimmt, dass Ihr Schlagzeug-like den Nunchuk und die Wii-Fernbedienung unter teilweisem Einsatz zweier Knöpfe hoch- und runterschwingt. Weder Minispiele wurden integriert, noch andere spaßbringende Elemente hinzugefügt. Es ist zwar eher ungewöhnlich, aber an dieser Stelle können wir bereits ankündigen, dass die Nintendo DS-Variante besser als die große Wii-Schwester abschneidet.

Jedoch sollten wir auf jeden Fall auf die ungemein gelungene, musikalische Untermalung zu sprechen kommen, denn diese macht den übrig gebliebenen Reiz des Titels aus. 35 Lieder wurden für "Alvin und die Chipmunks - Der Kinofilm" gewonnen, deren Großteil von feinster Qualität ist und richtig Spaß beim Zuhören bereitet. Hinzu kommt ein - leider - vollkommen überflüssiger "Video-Modus", der die Chipmunks, ohne Eingriffsmöglichkeiten seitens des Spielers, auf den Bühnen dieser Welt während ihrer Auftritte zeigt. Die Entwickler haben sich wohl deshalb dafür entschieden, weil während des Spieles keine Möglichkeit besteht auf die Band zu achten. Würdet Ihr einen abschweifenden Blick wagen, landeten die nächsten Sternenfolgen sogleich im Aus und das "Rockometer" würde in Mitleidenschaft gezogen. Warum die Entwickler von "Brash Entertainment" allerdings den Einzelspieler dermaßen anspruchslos und uninspiriert gestalteten, wird uns ein Rätsel bleiben. Man bekommt den Verdacht einfach nicht los, dass der Titel möglichst schnell fertig werden musste, um wenigstens irgendetwas Verwertbares auf die Beine zu stellen.

Grafik & Sound....

Zur Grafik-Frage müssten wir im Grunde schweigen, denn was man dem Spieler hier auftischt, grenzt an einen Angriff auf seine Geschmacksnerven. Neben der überschaubaren Anzahl von Schauplätzen, die Ihr mit der Zeit freischaltet (Traumszene, College-Party, Einkaufszentrum, Baumhaus, Verwaltungszentrum, Skiort, gemalte Wüste, Wald, Rockathonapalooza), erwartet den Spieler nichts anderes als eine Frontalansicht der jeweiligen Bühne, die durch wenige Kameraeinstellungen "versüßt" wird. Die angestrebten Lichteffekte sind aus vorzeitlichem Gamecube-Zeitalter entnommen, die Animationen der Chipmunks wirken hölzern. Hinzu kommt, dass die Bühnenshow in keiner Weise mit der Musik konform geht. Leider ist die technische Seite daher ein Totalausfall. Da helfen selbst die sinnfreien Standbild-Zwischenszenen nicht weiter.

Den Musikgeschmack der Allgemeinheit deckt man hingegen optimal ab, da originale Stücke eingespielt wurden, die durch den - Achtung: Geschmackssache! - Gesang der Chipmunks unterlegt ist. Wer die Streifenhörnchen kennt, müsste wissen, dass deren Stimmen in höchsten Tönen trällern, ähnlich, als ob man sie in einer Heliumkammer hat ausharren lassen. Nichtsdestotrotz sind Titel wie "December", "Karma Chameleon", "I'm gonna be (500 miles)" oder "Everything you want" von überragendem Niveau und daher das Sahnestück des Titels. Die Musik ist der einzige Faktor, warum man länger vor dem TV-Bildschirm verweilt, denn wegen des einfallslosen Controller-Schwingens würde man sich dies sicher nicht antun wollen.

Multiplayer....

Tatsächlich findet man auch einen Mehrspieler-Modus auf der Disk. Diesen hätte man sich aber auch sparen können. Ein einziger Modus steht Euch zur Verfügung, in welchem Ihr in allen bislang freigeschalteten Songs nach Lust und Laune gegeneinander ein Controller-Duell veranstaltet. Wer zum Liedende hin mehr Punkte auf seinem Konto versammeln konnte, gewinnt. Keine Zusatzsongs, keine speziell für den Mehrspieler-Modus bereit gestellten Inhalte, nichts! Wow!

Fazit....

"Alvin und die Chipmunks - Der Kinofilm" kann auf der Wii nicht überzeugen! Obwohl die optimale Songzusammenstellung größtes Potenzial mit sich brächte, hat man es nicht geschafft, ein anständiges Gameplay zu programmieren. Bei jedem Song nur mit den Controllern herumzuschwingen, kann auf Dauer ermüdend und wenig abwechslungsreich sein. Merkwürdig ist die Tatsache, dass in der DS-Version wenigstens noch ein paar minispielartige Einlagen enthalten sind, welche natürlich Auswirkungen auf die Gesamtwertung haben. Für die Wii-Version hat dies leider nicht gereicht, was nicht nur bedauerlich ist, sondern dem Namen der Chipmunks einfach nicht gerecht wird. Gegen die hervorragende Musikuntermalung kann man hingegen das Wort in keinem Fall erheben. Hier hat man ein glückliches Händchen bewiesen!

 

+ tolle Musikauswahl (35 Songs)
- langweilig/nervendes Gameplay
- hässliche Darstellung
- lediglich engl. Sprachausgabe

GRAFIK: 20%

SOUND/EFFEKTE: 82%

MULTIPLAYER: 31%

GESAMTWERTUNG: 39%

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