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Wii Avatar - Der Herr der Elemente
 
 
Avatar - Der Herr der Elemente - Wii
Kilian Pfeiffer (28.05.2007)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: THQ
GENRE: Act.Adventure
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 3 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-3
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 7+
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Die Macht der Magie ist es was den Avatar als so einzigartig erscheinen lässt. Trotz seines jungen Alters ist Aang der Auserwählte im Kampf gegen die Feuernation. Ihm gegenüber steht die Macht des Denkens, die Herrschaft ultimativer Robotermaschinen, die das Land unter sich vereinen soll. "Avatar" als Zeichentrickserie ist regelmäßigen Nachmittagprogramm-Verfolgern durchaus ein Begriff, Aang als Held der Serie ein liebenswerter Charakter, der im vorliegenden Wii-Abenteuer seinen gesamten Mut zusammen nehmen muss, um im Kampf mit seinen Freunden Sokka, Katara und Haru der Bevölkerung aus ihrer ausweglosen Situation herauszuhelfen und das Streben der Feuernation zu unterbinden.

Menus und die Story....

Wie "THQ" vor nicht allzu langer Zeit verkündete, ist bereits ein Nachfolger für "Avatar - Der Herr der Element" angekündigt worden, der im Verlaufe des Jahres 2007 noch erscheinen soll. Vom Erfolg des Titels ist man bei Entwicklern und dem Publisher überzeugt, ein zweiter Teil dank der erfolgreichen Lizenz also nur eine Sache der Zeit bis zum definitiven Release.

Nachdem Ihr im zahnradbetriebenen Hauptmenü ("Neues Spiel", "Spiel laden", "Spiel fortsetzen") , welches durch eine Reihe von grafischen Effekten auftrumpft, angekommen seid, geht Ihr sofort in das eigentliche Spiel über, das durch drei Spielstände repräsentiert wird und an regelmäßiger Stelle gesichert werden kann. Weiterhin lassen sich von hier aus freischaltbare Extras begutachten, so dass Ihr Grafiken, Storyboards und Charakter-Darstellungen ohne weiteres durchklicken könnt. Eine "Code-Eingabe" erlaubt Euch das Eintippen von fünfstelligen Zahlen, wobei wir während des Testzeitraums und trotz einmaligen Durchspielens keine Verwendung für diese Option fanden. Gerne könnt Ihr uns hierbei auf die Sprünge helfen und uns mit nützlichen Informationen zur "Code-Eingabe" versorgen (Kilian.pfeiffer@mag64.de).

Wie bereits erwähnt, macht Ihr Euch als Aang, ein kleiner Junge mit starker Shaolin-Ähnlichkeit, auf, das Land innerhalb Eurer Freundesgruppe zu befrieden und dem Angriff der unzähligen Maschinenwesen zu trotzen. Sieben Orte gilt es während des rund zehnstündigen Abenteuers zu bereisen, wobei das Spiel in einzelne, größere Missionskapitel gegliedert wurde. Ausgehend vom Norden der Weltkugel "arbeitet" Ihr Euch immer weiter gen Süden voran, hindurch durch dicht besiedelte Waldflecken, an idyllischen Stränden vorbei bis hin zur einschüchternden Festung, dem Schauplatz für den finalen Endkampf im Spiel.

Das Gameplay....

Wie es sich für Nintendos neue Heimkonsole Wii nun einmal gehört, steuert Ihr Aang, sowie seine drei Mitstreiter mit Nunchuk und Wii-Fernbedienung. Mit dem "Control Stick" bewegt Ihr die Charaktere, der "Z"-Knopf lässt Euch in einer Abwehrhaltung erstarren, "C" hingegen sorgt für den Kamerazoom, abhängig davon, wie sehr Ihr den Nunchuk nach vorne oder hinten neigt. Die Kameralösung ist im Grunde gut gelungen, jedoch ist deren Einsatz oftmals überflüssig, da der allgemeine Überblick sowieso schon als hervorragend einzustufen ist. Der Spielfigurenwechsel findet mit dem "Steuerkreuz" statt, jede Richtung orientiert sich an einem Charakter - der Wechsel ist übrigens jederzeit möglich.

Jedes Teammitglied untersteht einem gewissen Element, durch welches es magische Fähigkeiten vom Stapel lassen kann. Selbst Aang, angehender Avatar, ist bislang noch nicht allmächtig und bedarf der Hilfe seiner Freunde. So ist der Kampf ein wesentliches Mittel sich im Spiel zur Wehr zu setzen, auch der Einsatz von Waffen wird nicht gemieden. Als so genannter Luftbändiger ist Aang im Heraufbeschwören von Winden ein wahrer Meister, ein gewöhnlicher Angriff erfolgt durch einen Druck auf die "A"-Taste. Betrachtet man das Spiel nüchtern, würden jene Standardangriffe zum Durchspielen des Titels auch vollkommen ausreichen. Was jedoch noch nicht angesprochen wurde, ist die Tatsache eines umfangreichen Aufkommens von Spezialmanövern, die sich jedes Teammitglied im Laufe der Zeit durch Stufenanstiege aneignet. Offensive, sowie defensive Manöver befinden sich im Repertoire Eurer Alter Egos, wobei die Auslösung der fortgeschrittenen Übungen durch den Wii-Fernbedienungseinsatz erfolgt. Haltet Ihr die "B"-Taste gedrückt und schwingt die Fernbedienung in eine der vier Richtungen (oben, unten, rechts, links), aktiviert Ihr diverse Spezial-Übungen, die sich gewaschen haben. Haru beispielsweise lässt aus dem Erdreich massive Steinklumpen emporsteigen, die er in gewaltigen Einschlägen auf seine Widersacher feuert. Erdwälle wehren hingegen die Angriffe der feindlich gesinnten Anwesenden effektiv ab. Katara, die bewandert ist im Wasserbereich, legt Eisangriffe auf's Parkett und hält - dank beeindruckender Wasserfontänen - die Attacken der Opponenten zu einem guten Teil ab. Heilmanöver, Ablenkungsversuche und Keulenangriffe seitens der Protagonisten sind weitere erwähnenswerte Charakteraspekte, die im Angesicht des Bösen für doof dreinblickende Gesichter sorgen werden. Im Laufe der Zeit und mit zunehmender Kampferfahrung levelt Ihr die vier Charaktere in jeglichem Hinblick gehörig auf - der ausgeteilte Schaden, aber auch der Wirkungsschutz vor Angriffen erhöhen sich nach und nach deutlich.

Die Missionen, die sich in unterschiedlichen Teilen der Weltkarte abspielen, sind zumeist sehr einfach gestrickt und bieten selbst Anfängern Hilfestellungen in Form von Pfeilen auf der Minikarte, die Euch zu Eurem nächsten Levelziel lotsen. So folgt Eure Spielgruppe (jeder Charakter ist spielbar, die anderen Parts übernimmt die KI - jedoch nicht sehr effektiv ;-) ) einem einzigen Hauptstorystrang, alle anderen Ziele entpuppen sich als Nebenaufgaben, die neben interessanten Gegenständen eine Fülle von Erfahrungspunkten liefern. Apropos Erfahrungspunkte: Jeder in Echtzeit besiegte Gegner - und das sind viele! - sowie jede Erledigung fahren Punkte auf Eurem Erfahrungskonto ein - sei es durch das Absolvieren kleinerer Kurierdienste oder aber die Beseitigung einer aggressiven Feindgruppe. Die Aufträge werden größtenteils von den in den Städten lebenden Bewohnern vergeben, die ein Anliegen auf dem Herzen haben und Eure Gruppe um Hilfe bitten. Auf der Minikarte rechts oben im Bildschirm werden Händler (golden), Dorfbewohner samt Aufgaben (blau oder grün) und Feinde (rot) in verschiedenen Farben dargestellt, der Überblick bleibt somit gewahrt. Aus der Schräg-von-oben-Perspektive verfolgt Ihr das Spielgeschehen, der lineare Aufbau der Missionen vereinfacht das Vorankommen ungemein. So gibt es so gut wie keinen Zeitpunkt der Stagnation, zu jeder Zeit ist offensichtlich, was Ihr als nächstes zu tun habt.

Zwischen der Erledigung zahlreicher Miniaufgaben dürft Ihr jederzeit den Händler Eures Vertrauens besuchen. Dieser - wie alle anderen Dorfbewohner auch - ist immer für ein Pläuschchen zu haben, gerne nimmt er aber auch gefundene Kampfutensilien gegen Bares an sich oder verkauft die örtlichen Neuheiten zum stattlichen Preis. Logisch, dass Aang, Sokka, Katara und Haru ebenso gerne einen Einkauf wagen, um sich für das bevorstehende Abenteuer zu wappnen. In sieben Charakterwerten (Gesundheit, Chi, Rüstung, Leben, Konzentration, Beweglichkeit, Stärke) unterscheiden sich die Helden, wobei auch neu angelegte Ausrüstungsgegenstände wie Rüstungen (Drachenrobe, Vier-Winde-Sandalen, etc.) oder Schmuckstücke (Himmelsanhänger, etc.) zur Verbesserung der Werte beitragen. Die virtuelle Modenschau wurde in "Avatar - Der Herr der Elemente" hervorragend gelöst, jeder Gegenstand zeigt farblich hinterlegt zukünftige Auswirkungen, gleichgültig ob positiver oder auch negativer Art. Um eventuelle Missverständnisse zu beseitigen, sei gesagt, dass "Chi" im Endeffekt nichts anderes als Mana darstellt. Fortgeschrittene Manöver werden unter Einsatz dieses Guts ausgeführt, eine selbstständige Regeneration garantiert Euch immerzu volle Energieleisten. Während der Spielzeit stoßt Ihr immer wieder auf Items, die sich hervorragend dazu eignen, bei einem Händler zu einem wertvollen Objekt weiterverarbeitet zu werden. Natürlich kostet dies Geld, der Nutzen steht aber meist im Vordergrund.

Obwohl sich der Großteil des Spieles um den Kampf dreht, sind auch kleinere Rätseleinlagen im Spielgeschehen versteckt. "Konzentrationsübungen" nennt man das bei Elementbändigern ;-) . Durch eine Vibration in der Wii-Fernbedienung und einem aufploppenden Fragezeichen werdet Ihr darauf aufmerksam gemacht, dass in der Gegend etwas vor sich geht und einer Eurer Charaktere eventuell eingreifen kann. Habt Ihr besagte Stelle gefunden, genügt ein Druck auf den "C"-Knopf und Ihr befindet Euch im Wii-eigenen Zeichenmenü ;-) . Hier gilt es dann chinesische Schriftzeichen nachzumalen. Eine Bewertung stuft Euch in ein Klassensystem ein. Seid Ihr erfolgreich, erscheinen beispielsweise große Kisten, die wertvolle Güter mit sich führen. Oder Ihr löscht heiße Feuerquellen dank einer Wasserbändigung, lasst das flüssige Gut zu Eis gefrieren oder richtet Statuen in ihre korrekte Position auf. Selten im Spiel nutzt Ihr die Möglichkeit der temporären Tarnung. So schleicht Ihr im Unsichtbarkeitsmodus an Wachen vorbei, wirklich sinnvoll ist diese Fähigkeit leider nicht in das Spielgeschehen integriert worden.

Der Lemur Momo, ein kleiner Begleiter des Teams, steht Euch jederzeit zur Seite und eignet sich ausgezeichnet dazu, in kleinen Löchern oder durch enge Spalten zu huschen, um das dahinter Liegende auszukundschaften. Momo kann Türen von Innen öffnen und Aang, sowie seinen Kameraden den Weg freimachen. Ebenso findet er immer wieder nützliche Gegenstände zur Erledigung einiger Missionsaufgaben (Nüsse, etc.). Zwingend erforderlich sind jene Missionen allerdings nicht, daher kam Momo bei uns nur selten zum Einsatz. Weiterhin integrierten die Entwickler des Spieles ein Minispiel im Stile von "Domino" ("Vier Nationen"), dieses Mal jedoch mit einem Elementsymbol auf dem Spielstein. Ab und an ergibt sich die Möglichkeit eines kurzen Duells, wirklich erwähnenswert ist das Brettspiel allerdings nicht.

Grafik & Sound....

Beim grafischen Aufwand bricht man sich bei "THQ" keinen Zacken aus der Krone, dennoch können die Levelumgebungen soweit überzeugen. Leider ist die Welt sehr linear, ein freies Erkunden insofern nicht möglich. Die Areale sind abwechslungsreich in Szene gesetzt, Wettereffekte wie Regen oder Schnee überzeugen. Auch das heranbrandende Meer hinterlässt einen guten Eindruck, dennoch könnte man das Gezeigte ebenso auch auf dem Wii-Vorgänger Gamecube erwarten. Der Cell-Shading-Look der Charaktere ist für so manchen zwar nicht leicht verdaulich, dennoch gefiel uns die Darstellung während des Testzeitraums.

Soundeffekte und Hintergrundmusik sind durchweg gelungen, insbesondere die deutsche Sprachausgabe - vornehmlich zwischen den Missionen - gefällt. Auch trotz oder vielleicht gerade wegen des japanisch angehauchten Settings… Waffengeklirr und Umgebungsgeräusche wurden realitätsgetreu aufgenommen, hier kann man den Entwicklern wirklich nichts vorwerfen.

Fazit....

Die Wii-Version von "Avatar - Der Herr der Elemente" ist im Gesamten ein schönes Lizenzprodukt, jedoch äußerst simpel in der Bewältigung. Auch die Linearität könnte man ihm vorwerfen. Nichtsdestotrotz gefallen das leichtfüßige Kampfsystem, die ungeheure Ausrüstungsvielfalt sowie der Dialogwitz in Personengesprächen. Auch wenn das Abenteuer keine Bäume ausreißt, machen die Endgegner eine Menge Spaß, der Ausgang des ersten Abenteuers macht Vorfreude auf den bereits angekündigten Nachfolger. Fans des Spiels werden sowieso zugreifen, alle anderen Spielen Probe.

 

+ einsteigerfreundlich
+ gute Vertonung
+ viele Ausrüstungsgegenstände
+ gelungene Kampfmanöver
- Remote nicht immer optimal
- Einfacher Schwierigkeitsgrad
- Linearität

GRAFIK: 71%

SOUND/EFFEKTE: 73%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 70%

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