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Wii Anubis II
 
 
Anubis II - Wii
Kilian Pfeiffer (28.02.2008)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: DDI
GENRE: Acventure
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-8
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII/HDTV: Nein/Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Dass man für aktuelle Software nicht immer einen prall gefüllten Geldbeutel benötigt, sollte spätestens nach Ankündigung der "Popcorn Arcade"-Titel hier in Deutschland offensichtlich geworden sein. Für die Wii sind nicht weniger als über 20 Titel auf den Release-Listen verzeichnet. Schlussfolgernd wird sich die Fraktion der Gelegenheitsspieler, die nur über bescheidene finanzielle Mittel verfügen, freuen und gespannt auf die Ankunft der Software-Lawine warten. Auch wir wollen uns der heranrollenden Spielewalze nicht verwehren und Euch einen der ersten Titel aus dem Sammelsurium der zukünftigen "Green Kangaroo"-Titel vorstellen. "Anubis II" macht hierbei den Anfang - für die Wii und garantiert für unter 30 Euro zu haben!

Menus und die Story....

Gleich zu Beginn sollten wir in aufklärerischer Hinsicht tätig werden, denn es soll nicht der Eindruck entstehen, dass mit "Anubis II" ein spielerisches Schwergericht in den Ring steigt - im Gegenteil! Das Ziel der "Popcorn Arcade"-Software liegt - bereits das Label verdeutlicht dies - auf spaßiger Unterhaltung, die ohne tiefgründigen Anspruch dennoch gerne vor den Fernseher fesseln soll. So ist allein der Umfang von "Anubis II" eher bescheiden ausgefallen, auch wenn der Schwierigkeitsgrad dafür sorgen könnte, länger vor dem Bildschirm zu verweilen. In der Regel seid Ihr nach rund zwei bis drei Stunden am Ende des frühägyptischen Abenteuers angelangt. Dies liegt daran, dass lediglich fünf richtige Spielwelten auf Euch warten, die durch vier Bonusmissionen ergänzt werden. Allerdings fallen besagte Bonusmissionen sehr bescheiden aus und setzen sich aus einer Draufsicht aus der Vogelperspektive zusammen - in hektischer Manier gilt es undefinierbare Früchte (?) einzusammeln und sich nicht von den urzeitlich-wirkenden Käfern erwischen zu lassen. Der Clou ist allerdings, dass weitere Spielmodi auf den Spieler warten, die allerdings erst nach erfolgreichem Abschluss des jeweils vorhergehenden Modus freigeschaltet werden. Habt Ihr einen Level das erste Mal durchgespielt, steht Euch nun ein Modus zur Verfügung, in welchem zusätzlich zu den Kugeln Artefakte eingesammelt werden müssen. Später erwartet Euch dann noch ein "Zeitlimit"- sowie ein "Versteckte Pickups"-Modus, die weiterhin für Motivation sorgen und so dem Titel auf der Bewertungsskala durchaus einen Push nach oben versetzen.

Nicht nur hinsichtlich des Gelegenheitsspiel-Charakters ist die "Popcorn-Arcade"-Serie in der Wii-Landschaft bislang einmalig, sondern auch die scheinbare, im Kollektiv fehlende Hintergrundgeschichte zeichnet die Titel aus. So auch bei "Anubis II": Anubis, ein hundeähnlicher, im Pharaonenkleid herumtollender Abenteurer ist auf der Suche nach der goldenen Pyramide, die irgendwo, weit verschollen, auf ihre Entdeckung wartet. Was sich dort genau verbirgt, ist bislang nicht bekannt - Anubis will es aber unter allen Umständen herausfinden. Denn dank seines goldenen Zepters und der Unterstützung der Götter ist die Ausgangslage für unseren Protagonisten hervorragend und nichts spräche dagegen, dass er den beschwerlichen Weg nicht auf sich nehmen sollte. Gut, dass er so tollen Beistand gefunden hat, denn immerhin sollt Ihr ihm auf seinem Weg gute Dienste erweisen und Anubis nicht dem nächsten Skorpion zum Fraß vorsetzen.

Das Gameplay....

Der Titel ist rein für Einzelspieler ausgelegt, demnach fehlt ein Mehrspieler-Modus, was zwar bedauerlich, jedoch verschmerzbar ist. Gesteuert wird charakteristisch mit den Wii-Steuerungseinheiten, sprich Remote und Nunchuk. Den technischen Möglichkeiten nach gelingen demzufolge auch Angriffe durch einen Schwung mit der Wii-Fernbedienung, ebenso reicht es aus, wenn Ihr den Nunchuk nach oben reißt, um Anubis einen gewaltigen Satz vollführen zu lassen. Den Großteil des Spieles haben wir uns jedoch mit der klassischen Knöpfchen-Steuerung beschäftigt, da diese insgesamt eingängiger ist und nicht so sehr an kleinen Design-Macken krankt. Lediglich die Kameraeinstellung, die manuell zwar abgeändert werden kann, konnte uns weniger überzeugen. In gewissen Situationen, in denen ein Überblick vonnöten gewesen wäre, hatten wir hier unsere Schwierigkeiten alles im Blick zu haben. Anubis selbst steuert sich hingegen vollkommen problemlos und huscht mit hohem Tempo durch die pyramidenartigen Tempel, überquert Wüsten in Höchstgeschwindigkeit, um seine Balance-Fähigkeiten in artistischer Weise hoch über dem Boden unter Beweis zu stellen.

Zu Beginn durchlauft Ihr ein kurzes Trainingskapitel, in welchem Euch alles Wesentliche näher gebracht wird, wobei der Titel sowieso nur wenige spielkennzeichnende Merkmale aufweist. Letztendlich müsst Ihr im "Spielen"-Modus lediglich acht Pyramidenkugeln einsammeln, die in jeder Welt verstreut herumliegen. Aufgrund der spielerischen Linearität fällt Euch diese Aufgabe aber relativ einfach, hinzu kommt, dass ein Pfeil den Weg zum nächsten Ziel weist. So erahnt Ihr wenigstens ansatzweise, wo die nächste Kugel zu finden ist. Bei den bis zu 20 Artefakten in den anderen Modi habt Ihr ganz schön viel zu tun, denn immerhin sind diese überall in den Welten verteilt und wegen ihrer Fitzeligkeit alles andere als sofort ersichtlich. Gemein hat jede pharaonische, in gelb gehüllte Spielwelt die Existenz hässlicher kleiner Insektenwesen, die auf dem Boden herum kreuchen, durch die Luft navigieren oder in ganzen Mückenschwärmen dem armen Alter Ego den Pelz zerstechen wollen. So kommt es Anubis gerade recht, dass viele Feinde kleine Herzchen hinterlassen, die wiederum seine Energieleiste auffüllen und - bei zehn eingesammelten Objekten - ein Extraleben garantieren. Um die rattenartigen Getiere, die totenkopfähnlichen Pacman-Verschnitte sowie die überdimensionalen Hummel-Summer auszuschalten, dürft Ihr entweder Euer Zepter schwingen oder das Feuer der Götter durch die Gegend schießen. Mit der Zeit erhöht sich dessen Intensität, allerdings solltet Ihr Berührungen mit den von Mumm'hotep kontrollierten Opponenten vermeiden, denn dadurch sinkt das mühsam angesparte Power-Meter wieder etwas. Auch möglich: der klassische Sprung auf den Kopf der durch die Bank weg strohdummen Gegnermassen. Zugegeben begibt man sich dadurch aber eher in Gefahr, denn die Kollisionsabfrage ist nicht sehr gut ausgefallen, was zu schmerzenden Verletzungen führen könnte - und die wollen wir schließlich vermeiden.

Logisch, dass Ihr nicht nur stupide auf dem Boden der Tatsachen herumsteuert, sondern Euch ebenso auf begliche Konstruktionen wagt, beispielsweise fahrbare Plattformen, bei welchen getimte Sprünge das Maß aller Dinge darstellen. Oder Ihr erkundet die Schatzkammern diverser Pyramiden, springt mit gewagten Doppelsprüngen über tiefe Abgründe, wartet auf die Plattform, solltet aber dennoch zuerst den heran fliegenden Bienen den Garaus machen. Auch wenn manchmal der Zeitpunkt von Absprüngen ungenau ausfällt und dadurch oftmals Abstürze provoziert werden, gelingt die Steuerung nach einer gewissen Eingewöhnung doch noch. Definitiv ist sie aber im Gesamten zu schwammig und hätte einer Überarbeitung bedurft, denn Einsteiger werden allein wegen der hakeligen Kameraperspektiven-Einstellung ihre Probleme haben.

Grafik & Sound....

Dass "Anubis II" den Ursprung auf der PS2 hat und sich den Stempel eines Gelegenheitsspiels aufdrücken lassen muss, muss nicht unbedingt schlecht sein, allerdings sind die technischen Darstellungsweise definitiv veraltet und in dieser Art und Weise auch schon auf dem Gamecube, respektive dem Nintendo 64, locker möglich gewesen. Die Welten wirken sehr detailarm und gleichen einem Level-Editor-Baukasten. Langweilige Texturen und viele Clipping-Fehler stören das Gesamtbild deutlich. Außerdem missfallen die schlecht und wenig animierten Feinde, die durch ständigen Beschuss ausgemerzt werden müssen, bevor man sich auf die Suche nach den Pyramidenkugeln machen kann. Zweckmäßig erfüllt der Titel aber den an sich gestellten Anspruch, "arcadige" Titel auf die Wii zu transportieren.

Nicht verschmerzbar ist der Soundtrack, der sich aus einem einzigen Lied zusammensetzt und auf Dauer einfach auf die Nerven geht. Hier hätte man auf jeden Fall eine Schippe nachlegen müssen, allein schon dem Gehörgang des Spielers wegen. Sprachausgabe oder dergleichen gibt es nicht, dafür wird der Soundausgang der Wii-Fernbedienung bei Angriffsschlägen mit dem Kraftstab-Zepter genutzt.

Fazit....

"Anubis II" ist ein Titel, den man sich für zwischendurch gönnt, als spielerische Herausforderung für lange Abende bietet die Software zu wenig. Dennoch können die freispielbaren Spielmodi angesichts der erweiterten Möglichkeiten überzeugen, auch wenn es sich nur um leicht veränderte Abwandlungen des ursprünglichen Levels handelt. Der günstige Preis sowie das Label "Popcorn Arcade" signalisiert den Charakter einer Arcade-Umsetzung, was man letztendlich dann auch erwarten darf. Auch wenn man sich in technischer Hinsicht in der Vergangenheit bewegt, erfüllt die Umsetzung ihren Zweck - Gelegenheitsspieler (!) einige Stunden zum günstigen Preis, samt Steuerungsmacken, vor dem TV-Bildschirm zu unterhalten.

 

+ günstiger Kaufpreis
+ eingängiges Spielprinzip
+ Zielgruppenspiel
+ vier Spielmodi
- technische Makel
- zu geringe Spielzeit
- strohdoofe Gegner
- oberflächliches Prinzip

GRAFIK: 40%

SOUND/EFFEKTE: 55%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 53%

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