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Chew Man Fu (Virtual Console | TurboGrafx)
Nein, wir sind hier nicht beim Asiaten und wollen die Nummer 34 „mit extra scharf“ bestellen. „Chew Man Fu“ ist ein Geschicklichkeits-/Puzzle-Mix, der im Jahre 1990 ursprünglich für das TurboGrafx erschien. Hudson Soft serviert uns diesen nun ofenfrisch für die Virtual Console. In Deutschland aufgrund der Urspungskonsole weitgehend unbekannt, klären wir in unserem Testbericht jetzt, ob sich ein Download des exotischen Puzzlers lohnt.

Wie so ziemlich jedes japanische Videospiel der 90er-Jahre, kommt auch dieses nicht ohne beknackte Hintergrundgeschichte aus: Der mysteriöse Zauberer CMF hat die Schätze des unsterblichen Mönchs geklaut und dessen tapfere Mönchslehrlinge machen sich umgehend daran, diese schnellstmöglich wieder zu beschaffen. Das artet hier aber nicht in einen Action-/Beat’em-Up-Mix aus – den man bei solch einem Setting eigentlich erwarten würde – sondern mündet in einem lockeren Puzzle-Spiel. Simpel zusammengefasst ist „Chew Man Fu“ eine Art „Rätsel-Bomberman“. Aus einer schrägen Vogelperspektive bewegt ihr eure Spielfigur durch labyrinth-artige Spielfelder und seht euch mehreren verschiedenen Gegnertypen ausgesetzt. Außerdem befinden sich auf jedem Spielfeld vier farbigen Kugeln, von denen jede darauf wartet, auf die für sie vorgesehene Plattform gerollt zu werden. Klingt einfach. Das ist es in den ersten Abschnitten natürlich auch noch. Durch viele Kleinigkeiten und knifflige Gemeinheiten wird das im fortschreitenden Spielverlauf jedoch sehr fordernd und das Gehirn rattert auf Hochtouren. Zerstörbare Wände, immer wiederkehrende Gegner und Schalter, die versteckte Plattformen offen legen…Es gibt hier ausreichend Mittel, die euch das Leben schwer machen wollen. Auf höheren Spielstufen ist vor dem Start jeder Stage also ausgiebiges analysieren der Levelstruktur gefragt, um die richtige Taktik zu wählen. Außerdem verfügen die Kugeln über verschiedene Eigenschaften: Die blauen Kugeln sind beispielsweise besonders sprungfreudig und prallen kräftig zurück, während schwarze Kugeln mit Leichtigkeit Wände zum Einsturz bringen. Darüber hinaus erleichtern euch Items zwischenzeitlich das Vorankommen, indem sie kurzzeitig jegliche Gegner verschwinden lassen oder euch auf andere Weise eine kleine Hilfe sind.

Die Kugeln könnt ihr übrigens sowohl schieben als auch ziehen, was in hektischen Momenten beim Einbiegen in einen anderen Gang aber mitunter störrisch von statten geht. Davon sollte man sich aber nicht entmutigen lassen: „Chew Man Fu“ offenbart nach einiger Spielzeit sein „Kopfnuss-Potenzial“ und sorgt vor allem im Coop-Modus für eine Menge Rätselspaß. Obendrauf gibt’s sogar noch einen Leveleditor, mit dem man sich seine eigenen Spielfelder basteln kann. In Sachen Präsentation gilt für diesen japanophilen Klassiker mal wieder das Übliche: Eine knallbunte Optik gepaart mit gewöhnungsbedürftiger Musik, sodass man als Europäer meinen könnte, ein paar Gläschen Sake zu viel getrunken zu haben. Zwischen den Levels steuert euer Lehrmeister übrigens eigene Weisheiten bei, was den Trashfaktor noch ein wenig in die Höhe treibt.

Fazit:
„Chew Man Fu“ sieht niedlich aus und macht auf den ersten Blick einen eher „soften“ Eindruck. In Wahrheit stellt es aber eine überaus harte Rätselnuss dar, die nur schwer zu knacken ist. Egal ob allein oder im Coop-Modus macht das aber eine Menge Spaß. Wer zudem noch der japanophilen Verpackung etwas abgewinnen kann, wird an diesem Spiel lange Spaß haben. Alle anderen gehen lieber einmal zum Chinesen und investieren das Geld in die Nummer 34. „Mit extra scharf“, natürlich. ;) (Niklas)

Pluspunkte:
+ umfangreicher Rätselspaß
+ toller Koop-Modus
+ Leveleditor
+ wirklich günstig
+ exotische Aufmachung...

Minuspunkte:
-...die einigen jedoch extrem ins Auge stechen wird
- spätere Level für Gelegenheitsspieler wohl zu hart
- Steuerung gelegentlich ein wenig hakelig

Wertung:
Einzelspieler: 7,0
Mehrspieler: 7,5

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 600 Nintendo Punkte

news@mag64.de (30.01.2011)

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