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Flowerworks: Follie's Adventure (WiiWare)
Kaum zu glauben, aber das Jahr 2010 beinhaltet tatsächlich nur noch ein paar Wochen. Bis Silvester ist es also nicht mehr weit. Da kommt der WiiWare-Titel „Flowerworks: Follie’s Adventure“ doch genau richtig, um sich schon mal auf die laute und knallbunte Neujahrsnacht einzustimmen. Wie der wortspielreiche Titel vermuten lässt, nimmt bei dem Spiel das Thema „Feuerwerkskörper“ eine zentrale Rolle ein. Wir klären euch darüber auf, ob es sich bei FFA nur um einen feuchten Chinaböller handelt oder es sich vielleicht doch als farbenprächtige Silvesterrakete entpuppt.

Wie es jedes anständige Marsmännchen macht, wollte Follie doch einfach nur ihre Tante auf dem Nachbarsplaneten besuchen. Unglücklicherweise stürzt das Raumschiff auf dem Flug ab und landet unsanft auf dem Planeten Elilia. Und der ist – im Gegensatz zu Follies Heimatplaneten – alles andere als satt und grün bewachsen. Fürsorglich wie Follie ist, sieht sie es nun als ihre Pflicht an, dem Planeten zu neuem Glanz zu verhelfen und schickt sich an, die beim Unfall verstreuten „Flowerworks-Samen“ einzusäen. Auf einer Oberweltkarte schwebt Follie nun umher, um nach einem geeigneten Platz zu suchen, an dem Samen angepflanzt werden können. Diese werden als weiß leuchtende Punkte angezeigt und sind vor dem erfolgreichen Absolvieren von einer überaus tristen Landschaft umgeben. Das möchte Follie natürlich schleunigst ändern. Um einzelne Level zu bestreiten, muss Follie auf der Karte vorher genügend Samen eingesammelt haben. Diese sind in verschiedenen Farben vorhanden und - wie auch einige Münzen - auf dem gesamten Planeten verstreut. Eingesammelt werden sie beim Erkunden der Oberweltkarte. Haben wir also die ersten Flowerworks-Samen beisammen, kann auch schon der erste Level in Angriff genommen werden. Hier geht nun endlich auch die „Flowerworks-Action“ ab, deren Spielprinzip allerdings einer umfassenden Erklärung bedarf: Einfach gesagt geht es darum, die in der Erde gepflanzten Samen am unteren Bildschirmrand mit Pollen zu „füttern“. Follie schwirrt nun mittels der Pointerfunktion frei beweglich über den Bildschirm und kann besagte Pollen einsammeln, die ebenfalls in der Luft herumschwirren. Um so einen Pollen abzugreifen, muss Follie nur zu ihm hinbewegt werden, schon wird er automatisch in Händen gehalten. Manövriert ihr Follie nun in die Nähe einer Pflanzstelle, wird diese automatisch anvisiert. Haltet ihr nun kurz den A-Knopf gedrückt und lasst ihn anschließend wieder los, fliegt der Pollen schnurstracks zur Pflanzstelle und bringt den dortigen Samen zum Wachsen. Das lässt den Punktestand in die Höhe schnellen.

Die wahre Kunst liegt aber nun darin, dafür zu sorgen, dass der Pollen auf seinem Flugweg zur Pflanzstelle andere in der Luft befindliche Pollen berührt. Die verwandeln sich durch den Kontakt nämlich in wunderschöne Blüten und bringen zusätzliche Punkte. In den ersten Leveln ist das noch einfach, befinden sich am Boden doch gerade mal ein oder zwei Samen. Später werden es jedoch einige mehr, die dann auch noch verschiedene Farben haben. Die bunte Vielfalt bedeutet also: Blaue Samen verlangen nach blauen Pollen, rote Samen wollen mit roten Samen gefüttert werden usw. Getoppt wird das nur noch von den Mischfarben: Um einen lilafarbenen Samen zum Wachsen zu bringen, müssen blaue Pollen auf ihrem Flugweg rote Samen berühren, um die entsprechende Farbe zu bekommen. Oder eben umgekehrt, je nach dem.

Zugegeben: Sieht man sich ein Gameplay-Video von FFA an, sieht es aus wie ein einziges Chaos. Das zu Beginn des Spiels angebotene Tutorial nimmt euch leider auch nicht so sorgsam an die Hand, wie man es sich vielleicht erhofft. Auch das eben beschriebene Spielprinzip hört sich auf dem Papier kompliziert an. Aber glaubt mir: Ganz so schlimm ist es nicht. Ist man nämlich erst mal „im Spiel drin“, weiß man genau, was man zu tun hat und wird schnell vom Blütenfieber gepackt. Dabei ist dann eine gute Beobachtungsgabe gefragt: Ist ein Samen nämlich ausreichend mit Pollen versorgt worden, entwickelt sich logischerweise eine Blume. Auf der erscheint dann ein kleiner Countdown, welcher angibt, wann sie aufwärts Richtung Himmel steigen wird. Ein Level gilt nur dann als erfolgreich absolviert, wenn beim Ablauf eines Countdowns alle auf dem Bildschirm befindlichen Blumen bereits über eben so einen Countdown verfügen. Bei mehreren verschiedenfarbigen Blumen stellt das selbst für gestandene Videospieler eine echte Herausforderung dar. Selbst wenn man die Level absolviert hat, ermuntert ein Sternen-Rang-System zu einem erneuten Anlauf, es diesmal noch ein wenig besser zu machen. Wenn man mag, übrigens auch zu zweit. Allen für die lustige Idee, die Pflanzen-Thematik mit bunten Feuerwerkseffekten zu verbinden, verdient sich das Spiel Pluspunkte. Die pyrotechnischen Effekte sind dem in einem Cartoon-Look gehaltenen Spiel nämlich hübsch anzusehen. Für Lacher sorgen auch…die Gartenzwerge! Die werden auf der Oberweltkarte quasi als „Blockade“ eingesetzt. Sie sind auf dem Planeten verteilt und können von euch „beschwichtigt“ werden, wenn ihr über genügend Samen verfügt. Die kleinen Rotmützen scheinen es den australischen Entwicklern wohl angetan zu haben, trefft ihr sie auf der Karte doch immer wieder.

Was dem Spiel allerdings einen bitteren Beigeschmack gibt, ist die verunglückte Lokalisation. Wenn zwischendurch mal ein Fehler auftaucht, ist das natürlich absolut verschmerzbar. Bei FFA häufen sich die Rechtschreibfehler, fehlenden Worte und nicht vorhandene Satzzeichen aber in großen Mengen. Auch treibt es das Spiel manchmal ein bisschen zu bunt: bei mehreren Blumen und heftigem Feuerwerkstreiben auf dem Bildschirm verlieren ungeübte Spieler in späteren Abschnitten schnell mal die Übersicht. Allerdings wird man für sein Bemühen auch belohnt: Stück für Stück entsteht aus der tristen Oberwelt eine blühende Landschaft, da nach jedem erfolgreich absolvierten Level die Umgebung verschönert. Follie freut sich sichtlich.

Fazit:
„Flowerkworks: Follie’s Adventure“ ist genau das, was man sich für das WiiWare-Angebot wünscht: ein buntes und nettes Spielchen für zwischendurch. Der bunte, poppige Grafikstil und die tolle Spielidee sorgen für einen kurzweiligen und unterhaltsamen Action-Titel. Allerdings ist der auch ziemlich fordernd, worüber sich ungeübte Spieler vor einem Kauf bewusst sein sollten. Auf dem Bildschirm herrscht vor allem in späteren Leveln heftiger Trubel, der Gelegenheitsspielern wahrscheinlich einen ungläubigen Gesichtsaudruck entlocken wird. Fortgeschrittene Videospieler finden hier jedoch einen herausfordernden und spaßigen WiiWare-Titel, von dem man zu dem Preis fast schon von einem Schnäppchen sprechen kann. (Niklas)

Pluspunkte:
+ Blumen & Feuerwerk? Nicht schlecht!
+ sympathischer Cartoon-Look
+ Gartenzwerge sind doch irgendwie stylish
+ enormer Umfang
+ vier Speicherstände
+ flottes und einzigartiges Spielprinzip

Minuspunkte:
- ...in welches man sich ein wenig einarbeiten muss
- mitunter etwas chaotisch
- Gelegenheitsspieler sind überfordert
- grobe Schnitzer bei der Lokalisation

Wertung:
Einzelspieler: 7,5
Mehrspieler: 7,5

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 500 Nintendo Punkte

news@mag64.de (19.12.2010)

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