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Crystal Defenders R2 (WiiWare)
Neue Runde, neues Glück: Square Enix' Strategie-Zweiteiler "Crystal Defenders" für WiiWare findet mit "R2" nun seinen Abschluss. Nach dem grundsoliden Vorgänger, der jedoch eine Menge Potenzial verschenkte, dürfte "Round 2" diesmal besonders für erfahrenere Tower Defense-Fans interessant werden. Einige wenige Neuerungen haben es nämlich ins Spiel geschafft, welche das Spielerlebnis im Vergleich zum ersten Teil zwar nicht übermäßig verändern, dem geübten Strategie-Spieler aber dennoch eine anspruchsvolle Herausforderung bieten. Ob sich die virtuelle Schlacht im zweiten Anlauf mehr lohnt als noch im ersten, verraten wir euch in unserem Test.

Um es gleich vorweg zu nehmen: "Crystal Defenders R2" ist - vom Titelbildschirm bis zum Anspann - nahezu identisch zu seinem Vorgänger "Crystal Defenders R1". Daher gibt es in Sachen Stil, Steuerung, Grafik und Sound auch keine Veränderungen zu vermelden, samt aller Vor- und Nachteile: Die Steuerung ist nach wie vor per seitlich-gehaltener Wiimote recht einfach und zugänglich, wirkt jedoch behäbig. Technisch präsentiert sich "Crystal Defenders" mit seiner 2D-Final Fantasy-Grafik weiterhin eher unterdurchschnittlich, dafür überzeugt der Soundtrack wieder auf ganzer Linie. Bis hier hin also nichts Neues und auch in der Spielmechanik halten sich die Veränderungen in Grenzen. Wie im Tower Defense-Genre üblich, werden anrückende Monster - Welle für Welle und auf festgelegten Pfaden - auf euch losgelassen. Eure Aufgabe ist es nun, Einheiten zu platzieren, um die Kreaturen daran zu hindern, das Ende ihres Weges zu erreichen, denn für jeden durchmarschierten Gegner verliert eure Gruppe Kristalle. Sind alle Kristalle futsch, ist das Spiel vorbei. Wie bereits im Vorgänger lässt sich das Spielgeschehen jedoch jederzeit vorspulen und bei Bedarf zudem anhalten - beides sinnvolle Funktionen! Vor allem mit der Anhalt-Möglichkeit kann man - selbst in hektischen Momenten - jederzeit einen kühlen Kopf bewahren. Was bereits in der ersten der insgesamt 13 Karten in "R2" auffallen dürfte: Die Karten verfügen im zweiten Teil über mehrere Ein- und Ausgänge. Vorbei sind die Zeiten, in denen ihr nur einen Weg im Auge haben musstet. Diesmal gilt es genau zu beobachten, woher die Gegner kommen und wohin sie gehen, um entsprechend seine Einheiten zu platzieren bzw. zu verbessern. Alleine diese Gegebenheit macht das Spiel schon etwas anspruchsvoller als seinen Vorgänger. Allgemein lässt sich ohnehin feststellen, dass der Schwierigkeitsgrad in "R2" deutlich zugelegt hat. Besonders die späteren Level sind teilweise wirklich knifflig und verzwickt, ohne eine handfeste Taktik gewinnt man keinen Blumentopf; Laien gewiss nicht einmal eine Scherbe des Topfes. Umso lobenswerter ist die Tatsache, dass Square Enix zwei Schwierigkeitsgrade ins Spiel integriert hat. Hier muss kein Frust geschoben werden, bei Bedarf kann im Options-Menü jederzeit eine Stufe heruntergeschaltet werden. Die Ergebnisse werden dann, abhängig vom Schwierigkeitsgrad, in separaten Ranglisten festgehalten. Wo wir auch schon wieder beim nächsten Thema wären: Auch "Crystal Defenders R2" bietet dem Spieler wieder die Möglichkeit, seine Ergebnisse in Online-Ranglisten einzutragen und diese mit anderen Spielern weltweit zu vergleichen. Doch wie bereits in "R1" betrifft dieses Feature nur zwei der zwölf regulären Level sowie die Bonuskarte, die es aber zunächst erst einmal freizuspielen gilt. Warum? Weshalb begrenzt man die Onlinekomponente wieder nur auf drei Karten? Das ist abermals eine nicht verständliche Entscheidung.

Kleine Umgestaltungen gibt es außerdem in eurer Truppe. Alte Bekannte wie der Schwarzmagier, der Dieb, die Jägerin, der Zeitmagier und der Drachenritter haben ihren Weg auch in den zweiten WiiWare-Teil geschafft. Die Fechterin und der Berserker mögen auf den ersten Blick zwar neu erscheinen, von ihren Fähigkeiten und Attributen her sind sie aber mit dem Soldaten bzw. dem Weißmönch aus "Crystal Defenders R1" gleichzustellen und unterscheiden sich nur in optischer Hinsicht. Gänzlich neu sind folglich der Magier, eine stärkere Form des Schwarzmagiers, und der Gaukler, welcher Gegner für kurze Zeit stoppen kann. Insgesamt zieht man diesmal also nicht mit sieben, sondern mit neun Kriegern in den Kampf. Die Beschwörung von Monstern, den sogenannten Espern, ist auch im zweiten Teil wieder möglich, ihre Aktivierung kostet euch jedoch weiterhin einen Teil eurer kostbaren Kristalle. Erweitert wurde das Ganze nun noch um den Einsatz von Energiekristallen. Diese könnt ihr wie Einheiten durch Geld erwerben und anschließend auf der Karte platzieren. Entsprechend ihrer Farbe (rot/blau/gelb) verstärken sie die Attribute (Stärke/Radius/Tempo) umliegender Einheiten. Das verschafft dem Spiel eine deutlich taktischere Note und sorgt für eine größere spielerische Tiefe. Umso stärker fällt dafür aber ins Gewicht, dass bereits aufgestellte Einheiten und Kristalle nicht mehr verkauft werden können. Habt ihr beispielsweise einmal einen Kristall ungünstig auf der Karte positioniert, könnt ihr das nicht mehr rückgängig machen. Besonders bei Platzmangel kann dies sehr störend wirken. Und nach wie vor gibt es keine optischen Hinweise auf die derzeitige Stufe einer Einheit, weshalb ihr - speziell bei großer Truppengröße - eine schlechte Gesamtübersicht über das Schlachtfeld und eure Einheiten habt.

Fazit:
Hat man erst einmal beide "Crystal Defenders"-Teile für WiiWare gespielt, wird man das Gefühl nicht los, dass es von Square Enix sicherlich klüger gewesen wäre, wenn man beide Titel komplett in einem Spiel angeboten hätte. Nicht nur aus preislichen Gründen. Der Umfang beider Spiele ist mit jeweils 13 Karten alles andere als zufriedenstellend, an "R2" hat man aufgrund des höheren Schwierigkeitsgrades unter Umständen aber etwas länger zu knabbern. Auch insgesamt schneidet der zweite Teil ein klein wenig besser als sein Vorgänger ab: Der Einsatz von Power-Kristallen und die komplexeren Karten mit mehreren Ein- und Ausgängen machen "Crystal Defenders R2" anspruchsvoller und herausfordernder - und somit für Tower Defense-Experten deutlich interessanter. Alles in allem lassen sich die Neuerungen aber an einer Hand abzählen. Wer bereits im Besitz von "R1" ist, bekommt in "R2" einfach zu wenig Neues für weitere 800 Punkte geboten. Trotzdem ist Square Enix' Strategie-Titel auch im zweiten Anlauf ein Süchtigmacher, der die gesamte (und leider kurze) Spielzeit über fesselt. Fans des Tower Defense-Genres greifen am besten gleich zum zweiten Teil, Anfänger hingegen sollten sich zunächst an "Crystal Defenders R1" probieren. Wer beide kauft, wird sicherlich auch nicht unglücklich, zahlt aber de facto mehr als auf anderen Plattformen. (Alexander)

Pluspunkte:
+ Final Fantasy-Charme
+ süchtig machendes Spielprinzip
+ zwei Schwierigkeitsgrade vorhanden
+ Vorspul- und Anhalt-Funktion
+ Esper-Beschwörung & Power-Kristalle
+ fabelhafter Soundtrack

Minuspunkte:
- insgesamt wenig Neuerungen
- immer noch magerer Umfang
- kein Verkauf von Einheiten möglich
- fehlende optische Hinweise auf die Stufe einer Einheit ...
- ... daher schlechte Gesamtübersicht über eure Truppe
- behäbige Cursor-Steuerung
- unterdurchschnittliche Grafik
- Online-Ranglisten nur für drei Level

Wertung:
Einzelspieler: 6,5

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 800 Nintendo Punkte

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news@mag64.de (01.09.2009)

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