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Dr. Kawashimas Gehirnjogging für zwischendurch: Sudoku (DSiWare)
Irgendjemand Lust auf Zahlenrätsel? Das wäre nicht schlecht, denn es geht weiter im Reigen der „Kawashima“-Auskopplungen mit der Variante „Sudoku“. Nintendo spendiert uns ja nachwievor keinen ernsthaften Nachfolger des erfolgreichsten Professors der letzten Jahre, sodass sich die lernwütige Zockergemeinschaft auf verschiedene DSiWare- Produkte zum Thema „Brain Training“ stürzen darf. Zuletzt konnte die Episode „Zahlenlogik“ inhaltlich überzeugen und sogar mit einigen Neuerungen auftrumpfen. Ob das der Sudoku-Variante auch gelingen kann? Im Prinzip haben wir es hier mit demselben Menüpunkt zu tun, den bereits Millionen Menschen aus den beiden DS-Spielen „Dr. Kawashimas Gehirnjogging“ und „Mehr Gehirnjogging“ kennen: dem Sudoku-Modus. Einziger Unterschied: In diesem 5- Euro- teuren Download steckt wirklich nur dieser Modus. Fast. Denn auch der für die Serie obligatorische „Alterstest“ hat es ins Programm geschafft. Allerdings haben die Entwickler ihn wohl wirklich nur der Form halber integriert, denn sein Inhalt ist mit schlappen drei Spielen wirklich mager. Wo bei den Vorgängern und bei anderen DSiWare- Variante noch aus einem Pool von Spielen immer drei Aufgaben zufällig ausgewählt wurden, werden einem hier die immer gleichen Denksportmöglichkeiten präsentiert. In 5x5 Memory merkt ihr euch die Plätze von 25 Zahlen, beim Zahlenfinder wird die größte Zahl gefunden und im Spiel „Linien“ verbindet ihr der Reihe nach Buchstaben und Zahlen mit einer Linie. Davon ist weder etwas neu noch irgendwie spannend. Den Test mit den immer gleichen Aufgaben hätte man sich wirklich sparen können.

Der Download heißt aber ja auch nicht umsonst „Sudoku“. Das Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf den zahlreichen 9x9-Zahlenfeldern, die es vollständig auszufüllen gilt. Gibt es draußen noch irgendjemanden, der die Regeln nicht kennt? Und sollte es jemanden geben, klickt dieser Jemand auf den Test von einem Sudoku-Spiel für die DSiWare? Da man nie nie sagen soll, hier die Regeln in Kurzform: Es geht – wie gesagt - darum, ein Feld von insgesamt 9x9 Kästchen mit den Zahlen von 1-9 zu füllen. Dabei darf in keiner 9er Reihe, egal ob waagerecht oder senkrecht, eine Zahl doppelt vorkommen. Erschwert wird die Aufgabe zudem dadurch, dass das große Spielfeld nochmal in neun einzelne 3x3 Felder aufgeteilt ist, in denen ebenfalls nur die Zahlen von 1-9 jeweils einmal auftauchen dürfen.

Neulinge, die nun angesichts dieser etwas kryptischen Zusammenfassung die Hände vors Gesicht zusammenschlagen und laut „Neeeeiiinn!“ rufen, mögen beruhigt sein. Nintendo hat an diese Klientel gedacht und für jeden der drei Schwierigkeitsgrade einige Lernübungen vorgeschaltet. Profis dürfen diese netterweise links liegen lassen, Gehirntrainingsnovizen lernen darin zunächst effektiv die Grundzüge, später auch weiterführende Kniffe. Die drei Schwierigkeitsgrade, von denen der schwerste erst freigespielt werden muss, unterscheiden sich lediglich hinsichtlich der vorgegebenen Zahlen. Es ist verständlich, dass sich die Felder viel schneller füllen lassen, wenn einem mehrere Dutzend Zahlen bereits vorgegeben wurden. Haarig wird es, wenn einem später nur noch beinahe eine Handvoll arabischer Symbole entgegen lugt. Möchte man frühzeitig die Kuh vom Eis holen und sich etwas absichern, darf man vor dem jeweiligen Rätsel den „Mogelmodus“ aktivieren. Das nette Programm sagt euch dann bei jeder eingetragenen Zahl sofort, ob ihr richtig oder falsch liegt. Zwar dürft ihr euch nur fünf Fehltritte leisten, bevor das Sudoku geschlossen wird, doch wird euch so ein böses Erwachen am Ende der jeweiligen Runde erspart.

Immerhin gibt es keinen vom Spiel auferlegten Zeitdruck. Nur den eigenen Ehrgeiz. Denn Dr. Kawashima misst unerbittlich die Dauer der geistigen Bemühungen und speichert jeweils die kürzeste Zeit ab. Da ist es dann wieder sehr ärgerlich, dass man bei Nintendo – wie bei allen eigenen DSiWare-Titeln – offenbar davon ausgeht, dass sich lediglich der Besitzer des Gerätes intensiver mit diesen Spielen beschäftigt. Erneut muss man sich bereits im Hauptmenü entscheiden, ob man der Besitzer ist oder lediglich ein Freund, Verwandter oder Dieb. Diese können zwar alles spielen, aber ihre Ergebnisse werden nicht gespeichert. Das geschieht beim Besitzer zwar schon, nur kann er sich durch die Beschränkung auf lediglich ein echtes Profil mit niemandem vergleichen. Mehr als ärgerlich; vor allem, da man bei den großen Kollegen auf dem DS noch bis zu vier Profile anlegen konnte.

Gleichwohl haben die Entwickler die sehr gute Steuerung der Vorlage übernommen. Noch immer läuft alles über den Touchpen. Ihr tippt einfach auf das ausreichend große Feld, in das ihr eine Zahl eintragen wollt und schreibt diese dann auf den Screen. Die Schrifterkennung funktioniert dabei in fast allen Fällen sofort tadellos. Mit ein wenig Übung macht sie schließlich gar keine Fehler mehr. Möchtet ihr euch Notizen machen und Zahlen nur „vorläufig“ eintragen, dann ist auch das möglich. Schreibt die Zahl einfach nicht groß in die Mitte, sondern klein an den Rand und sie wird auch entsprechend umgesetzt. So können in jedes Feld bis zu neun kleine Zahlen eingetragen werden. Möchtet ihr etwas löschen, zeichnet einfach einen Kreis bzw. eine Null darüber und alles ist weg.

Optisch und musikalisch sind alle Kawashima-Titel seit jeher etwas dröge. Da machen auch die Sudokus keinen Unterschied. Die aufgeräumten, aber auch unaufgeregten Menüs bestechen zwar durch große Buttons, lassen aber ein wenig die typische Nintendo-Herzlichkeit vermissen. Einzig das etwas karikierte Gesicht unseres Lieblingsprofessors lockert das Bild ein wenig auf. Aber mal ehrlich, wen juckt bei einem Sudoku Grafik und Sound? Ein Blatt Papier ist schließlich auch nicht gerade spektakulär.

Fazit:
Sudoku bleibt Sudoku, auch wenn es von Nintendo entwickelt wurde. Das Programm macht nichts wirklich verkehrt, entbehrt aber jeglicher Anziehungskraft über das Thema des Zahlenrätsels hinaus. Im besten Fall kann man schon ein wenig mit der Zahlenakrobatik anfangen, bevor man sich dieses Spiel herunterlädt, obwohl hilfreiche Tipps für Neulinge gegeben werden. Die drei Schwierigkeitsgrade sorgen derweil für Beschäftigung auf allen Fertigkeitslevels. Während „leicht“ auch wirklich noch recht einfach zu lösen ist, bedarf es bei „schwierig“ schon einiges, um die teils hochkomplizierten Zusammenhänge korrekt aufzudröseln. Hier muss man schon zwei oder drei Ecken weiterdenken. Mogelmodus und Speicherfunktion erleichtern aber das Vorankommen. Der Umfang liegt bei 100 Sudokus (zuzüglich der Tutorial-Aufgaben) und ist damit angemessen, ohne zu beeindrucken. Sind alle Rätsel gelöst, kann man sich besser ans Löschen machen, als sich dem Alterstest zu widmen, der mit seinen drei Aufgaben überflüssig ist. Aber einzig die Tatsache, dass wieder nur ein Profil angelegt werden kann, verdient ernsthafte Kritik. Bitte Nintendo, das muss anders werden! Für Sudoku-Fans lohnt sich der Download allemal, zumal alle Rätsel brandneu sind und nicht aus den alten Dr. Kawashima-Teilen recycelt wurden. (Hendrik)

Pluspunkte:
+ präzise Steuerung
+ drei Schwierigkeitsgrade
+ gute Lernkurve
+ sinnvolle Tutorial-Aufgaben
+ Mogelmodus
+ Speicherfunktion
+ neue Sudokus

Minuspunkte:
- nur ein Profil anlegbar
- „Alterstest“ mit nur drei Aufgaben

Prädikat:
"Gut"

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 500 Nintendo Punkte

news@mag64.de (10.12.2009)

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