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SWITCH The World Ends With You
 
 
The World Ends With You - SWITCH
"Code." (28.10.2018)

SYSTEM: SWITCH-PAL
ENTWICKLER: Square E./Jupiter
GENRE: Action RPG
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 2600MB (DL)
DOWNLOADS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-6
MP-MODI: HH, TV, Tisch
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK12
5.1/DD/HD: Ja/Nein/1080p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE GAMEPLAY: Nein
RETAIL / E-SHOP: Ja/Ja

   
Einleitung....

Shibuya - Dieser sonst so belebte und bunte Stadtteil von Tokio wurde von den Entwicklern Square Enix und Jupiter zu einem erschreckenden und düsteren Spielfeld der Reaper gemacht. Das im Jahre 2007 erschienene Nintendo-DS Spiel ‚the world ends with you‘ hat es nicht nur als App auf Smartphones und Tablets, sondern nun auch auf die Nintendo Switch als final Remix geschafft. Kann das einst so gefeierte Spiel nochmals überzeugen? Beziehungsweise, kann es auch ein tolles neues Abenteuer für Erstspieler sein? Habt ihr den Mut und die Stärke zu überleben? Passend zu diesem Spiel fällt mir ein berühmtes Filmzitat ein: „Ich möchte ein Spiel spielen!“ (keine Sorge, so schlimm, wie in der SAW-Filmreihe, wird es bei twewy natürlich nicht, dennoch müssen wir ein Spiel spielen, um zu überleben…)

Menus und die Story....

Die Entwickler der Kingdom-Hearts-Reihe werfen uns ohne weitere Umschweife in ein wortwörtlich lebensgefährliches Abenteuer. Auf dem Startbildschirm können wir ein neues Spiel anwählen und/oder einen bereits vorhandenen Spielstand weiter zocken. Leider ist nur ein Speicherslot vorhanden. Was hier ebenfalls direkt erwähnt werden sollte ist, dass man das gesamte Spiel im Handheld-Modus lediglich durch die Hilfe des Touchscreen der Nintendo Switch bedienen und steuern kann. Wem dies nicht ganz lieb ist, kann die Switch im ‚Tisch-Modus‘ oder im ‚TV-Modus‘ aufbauen und mit den beiden Joy-Con-Controllern, ähnlich wie bei der Nintendo Wii damals, das Abenteuer bestreiten. Die meiste Zeit lief die Switch bei mir allerdings im Handheld-Modus. Damit meine Sitzhaltung keinen evolutionären Rückschritt machen konnte, musste ich mich das ein oder andere Mal neu ausrichten und das Handgelenk meiner Spielhand protestierte auch des Öfteren mal. Ansonsten konnte man die Switch wie ein Tablet bedienen und der Touch funktionierte in den meisten Fällen sehr souverän. Allerdings musste man bei manchen Kampfgeschehen erst dahinter steigen, welcher Befehl, welches Ziehen oder Tippen, was genau auslöste. Manchmal war es einfach nur ein reines rumziehen auf dem Touch und abwarten was passiert. Erkannt hat der Screen meinen Finger allerdings immer.

Ebenfalls war es nicht ganz so einfach, über den kleinen Bildschirm durch Tokios Stadtviertel Shibuya zu laufen – Gerne waren wir mal zu schnell unterwegs, sind abgebogen, obwohl wir gar nicht abbiegen wollten, oder wussten einfach nicht mehr wo genau wir eigentlich hinmussten. Das letztere Problem löste sich schnell, genauso wie bei anderen Spielen auch, durch verbrachte Spielstunden im Game selber. Auch die Kämpfe waren das ein oder andere Mal leicht eingeschränkt und sorgten für Schweißausbrüche, weil man plötzlich nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte. Und wo soll meine Hand jetzt hin? Wo muss ich hinziehen? Wie schnell? Wie stark vielleicht auch? Die Fragen sind mir das ein oder andere Mal durch den Kopf geschellt und es wäre gelogen, wenn es dann nicht hin und wieder sogar schon zu spät gewesen ist. Wem das Spiel zu schwer erscheint, der kann zu jeder Zeit im Menü den Schwierigkeitsgrad einstellen.

Gehen wir doch jetzt erst mal auf den Inhalt des Spieles ein. Dort erkläre ich im Kontext ebenfalls noch den ein oder anderen Menüpunkt. Hauptziel in „The world ends with you“ ist es sieben Tage im Spiel der Reaper zu überleben. Solange wir das täglich wechselnde Ziel erreichen, entgehen wir einem frühzeitigen Ableben. (Ein Tag ist im Game vorbei, sobald wir die Aufgabe erfüllt haben). Man merkt schnell, dass die Spielentwickler von twewy uns einiges über die jugendliche Kultur in Japan zeigen möchten. So sind die richtigen Klamotten im richtigen Stadtviertel wichtig, man kann verschiedenes Essen verzehren und so einen Kampfbonus bekommen und manche Gespräche und Gedanken lehren uns über das Leben der Jugendlichen in Japan.

Das Gameplay....

Direkt zu Anfang bekommen wir einen kleinen Einblick auf die innersten Gedanken unseres Hauptprotagonisten Neku Sakuraba. Neku ist kein Menschenfreund und verabscheut die Zusammenarbeit mit anderen. Er braucht niemanden und will auch mit niemanden etwas zu tun haben. Umso schwerer muss es ihm fallen als wir ohne zu wissen was los ist, von Fröschen, sogenannte Noise, angegriffen werden und nun mit dem jungen Mädchen Shiki Misaki zusammenarbeiten müssen, um zu überleben. Die beiden befinden sich im Spiel der sogenannten „Reaper“. Friss oder Stirb ist hier die Devise – erledigst du eine Aufgabe nicht in der vorgegebenen Zeit, wirst du Ausgelöscht! Erwischen dich die Noise vor der Zielerreichung und nehmen dir alle Lebenspunkte? Ausgelöscht. Wir befinden uns im sogenannten UG (Underground) von Shibuya. Die Spieler wurden aus dem RG (Realground) in den UG ‚verbannt‘. Im Realground können die Menschen ihr Leben normal weiterleben, während die Spieler um eine Existenzberechtigung im UG kämpfen müssen. Die Menschen im RG können die Spieler im UG nicht wahrnehmen. Erst wenn man das Spiel gewinnt, darf man wieder in den Realground zurück. Im unteren Bereich auf der rechten Seite des Bildschirmes ist ein sogenannter „Pin“ zu sehen. Wenn wir diesen betätigen, kann Neku seine dazugewonnene „Scan-Fähigkeit“ einsetzen. Hierdurch kann er die tiefsten und geheimsten Gedanken eines jeden Menschen lesen. So stehen auf dem Bildschirm Schlagwörter und wenn man diese berührt, öffnet sich ein kleines Feld mit einem ausführlicheren Gedankengang. Ein erneutes berühren des Pins deaktiviert die Scan-Funktion wieder. Das Lesen der Gedanken ist ein wichtiges Hilfsmittel für die Erfüllung mancher Aufgaben. Im Laufe des Games erfahren wir sogar, wie wir die Menschen auf gewisse Gedanken „prägen“ können und so ihr Denken beeinflussen können.

Für alles Mögliche gibt es in diesem Spiel verschiedene Pins. Diese erinnern an die kleinen Buttons, die der ein oder andere sich damals an den Rucksack ge’pin‘nt hat. ;) Zurück zu den Noise. Noise sind kleine und große ‚Monster‘ die unseren mutigen Helden das Überleben schwermachen. Von Fröschen, Wölfen bis hin zu riesigen Fledermäusen gibt es allerhand Monster zu bekämpfen. Wenn man die Scan-Fähigkeit aktiviert, kann man die Noise gesteuert angreifen. Hier unterscheidet man zwischen 3 Pinarten in unterschiedlichen Größen. Es gibt rote und orange Noise-Pins. Die roten sind aufgabenunabhängig und können zu jeder Zeit in jedem Viertel bekämpft werden. Die orangenen Pins erscheinen im Zusammenhang mit einer Aufgabe. So zeigen diese kleinen Unruhestifter an, dass ein Mensch schlecht gelaunt ist bzw. durch diesen Pin wortwörtlich in eine Depression gezogen wird. Grüne Noise sind kleine Schweinchen die von einem Spielfeldrand zum nächsten laufen und innerhalb dieses Zeitraumes besiegt werden müssen. Als Belohnung bekommt man jedes Mal einen Pin. Die Währung in diesem Spiel ist Yen, logisch, es Spielt ja auch in Japan. Auch der Yen erscheint als Pin. (1-Yen-Pin, 1.000-Yen-Pin, 5.000-Yen-Pin, usw.) Um die eben erwähnten angreifenden Frösche zu besiegen, müssen Neku und Shiki einen sogenannten ‚Pakt‘ schließen. Nun ist es Neku möglich, gewisse Pins als Waffe zu benutzen. Zu Anfang benutzen wir den Pyrokinese Pin, welcher uns Flammen aus dem Boden zaubern lässt. Es gibt allerdings noch viele andere, wie zum Beispiel der Machtmunition-Pin, welcher uns auf unsere Gegner schießen lässt oder den Psychokinese-Pin, der uns Gegenstände im Kampf auf die Monster schleudern lässt. Shiki und Ihr Partner’Kuscheltier‘ können ebenfalls durch einen Pin eingesetzt werden.

Dieser ist in der oberen rechten Ecke eines jeden Kampfes zu sehen. Hier kann man im späteren Spielverlauf auch einen Synchronisierten-Angriff zu zweit ausführen. Manche Pins brauchen eine gewisse Zeit um sich zu regenerieren, wenn sie ‚aufgebraucht‘ sind. Dem kann man etwas entgegenwirken, in dem man seinen Charakter und die Pins durch Stufenaufstiege verbessert. Wenn wir uns in einem Kampf befinden, haben wir die Möglichkeit Neku durch das schnelle und langsamere Ziehen über den Bildschirm zu bewegen. Der Rest erfolgt durch das Tippen auf den Gegner oder Kreise und Linien über den Bildschirm ziehen. Hierdurch werden verschiedene Eigenschaften der ausgewählten Pins aktiviert. Durch betätigen des ‚Pausen‘ Knopfs können wir, wenn benötigt, aus einem Kampf fliehen. Dies stimmt allerdings unseren Partner nicht immer freudig. Jetzt konzentrieren wir uns aber erst mal auf das Spiel der Reaper. Durch Mitteilungen auf die Handys der Spieler, wird pro Tag eine Aufgabe verteilt. Gewonnen ist das Spiel, wenn man es schafft, sieben Tage zu überleben – das bedeutet, dass jede der sieben Aufgaben erfüllt werden muss. Also ran an den Speck! Wir rennen mit einem eingebrannten Timer auf unserer Handinnenfläche durch den Stadtbezirk Shibuya und müssen Aufgaben erfüllen, um die eigentlichen Hauptaufgaben zu erledigen. Menschen suchen, Noise bekämpfen, Gedanken lesen und prägen gehört in den nächsten sieben Tagen zu unserem täglichen Brot. Wer zwischen den Erfüllungen der Aufgaben (wir stehen zu keinem Zeitpunkt in Zeitdruck. Die vorgegebene Zeit ist in der Story selbst verankert und kann nicht von uns beeinflusst werden) etwas seinem Sammeltrieb nachkommen möchte, kann versuchen alle 96 Noise zu finden und im Sammlerbuch zu aktivieren. Ebenso gibt es etliche Klamotten und zusammengestellte Outfits, die alle nicht ganz so günstig erworben werden können. Auch einfach mal die Switch für ein paar Kämpfe anwerfen ist ganz nett. So muss man nicht immer nur die Story beschreiten, sondern kann auch für zehn Minuten einfach nur ein paar Noise bekämpfen, Pins und Yen sammeln. Die Outfits können ja nicht von Luft und Liebe erworben werden. Wobei vom letzteren in Shibuya momentan sowieso nicht so viel zu finden ist. Wer die Hauptstory überlebt hat, wird mit einem Aftergame belohnt, sobald er die Aufgabe des nicht im Hauptspiel erschienenen Reaper erledigt hat.

Grafik & Sound....

Die Grafik lässt sich am besten mit Anime und Cartoons vergleichen. Die Charaktere sind alle geheimnisvoll gehalten und mit verschiedenen Gesichtsausdrücken und Körperbewegungen ausgestattet. Die Geschichten der Wegbegleiter von Neku lassen uns neugierig auf mehr werden. Die Unterhaltungen werden durch Sprechblasen dargestellt, allerdings gibt es auch für Neku einige Gedankenblasen. So bunt wie die Charaktere gezeichnet sind, so farblos kam mir manchmal Shibuya an sich vor. Dennoch macht diese Grafik das Game für mich zu etwas Besonderem. Auch der Sound und die Hinterlegung in Kämpfen ist sehr gelungen. Hin und wieder musste ich die Musik zwar mal leiser schalten, weil sie sich in den Vordergrund gedrängt hat, aber oft habe ich dennoch gemerkt, wie ich beim Lesen der Gespräche im Takt der Musik weitergedrückt habe – manchmal, Ausversehen auch, bevor ich mit dem Lesen fertig war. Mit dem Kopf im Takt mitwippen oder den Fuß zur Musik bewegen ist also das ein oder andere Mal (okay, ich will nicht untertreiben: Sehr oft!) vorgekommen. Wenn man in Shibuya unterwegs ist und keine Cut-Scene oder ein Gespräch verfolgt, erinnert es an die Darstellung von Stardew-Valley. Die Hauptcharaktere bzw. die anderen Menschen werden hier ähnlich im kleinen Format dargestellt.

Mehrspieler/Online....

The World Ends with You kann man leider nicht Online spielen. Allerdings kann man sich vor einer Switch mit einem Freund zusammentun und im Co-Op das Game bestreiten. So spielt Player 1 Neku und Player 2 den Partner. In Kämpfen ist dies ziemlich hilfreich, weil die Noise so schneller und einfacher besiegt werden können, weil der Partner von sich aus selber und öfters angreifen kann. Ebenfalls steigert es unsere Synchronisationsrate und wir können öfters einen speziellen Angriff ausführen, sobald die Rate bei 100 Prozent angekommen ist. Bewegen wir uns allerdings momentan nur in Shibuya und wollen Klamotten kaufen oder uns Essen besorgen, kann der zweite Player in der Zeit nichts machen.

Fazit....

Bei einem stolzen Preis von um die 50€, sollte man sich bei einer „Neuauflage“ im Vorhinein dreimal überlegen, ob man bereit ist, so viel Geld auszulegen. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt mit „The Worlds Ends with You“ einen außergewöhnlichen Titel in die Hand gelegt. Denn dieses Spiel kommt mit einer dramatischen Geschichte, die sich gänzlich von der Masse abhebt. Was man zusätzlich zum Preis noch erwähnen sollte ist, dass man nur gut geschätzte zehn Stunden mit der Hauptstory verbringen kann. Ich rate jedem vor dem Kauf, sich ein paar Videos zum Spiel bei YouTube anzuschauen. Hier kann man schnell einschätzen, ob dieser Titel einem zusagt.

 

+ nett für Zwischendurch Kämpfe
+ Co-Op ist möglich
+ Ein Mini-Game ist vorhanden
+ kleinere Story-Überraschungen
+ Hebt sich von anderen Spielen ab
+ Es gibt eine Afterstory
- stolzer Preis von 50,00 €
- HH Mode nur über Touchscreen
- viel Text zum lesen
- nur ein Speicherslot
- Text erscheint sehr unruhig

GRAFIK: 70%

SOUND/EFFEKTE: 75%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 65%

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