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SWITCH Sniper Elite V2 Remastered
 
 
Sniper Elite V2 Remastered - SWITCH
Matthias Engert (29.07.2019)

SYSTEM: SWITCH-PAL
ENTWICKLER: Rebellion
GENRE: Shooter
SPIELER: 1-4(8)Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 6MB
DOWNLOADS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-10+
MP-MODI: Systemlink/Online
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK16
5.1/DD/HD: Ja/Nein/1080p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE GAMEPLAY: Ja
RETAIL / E-SHOP: Ja/Ja

   
Einleitung....

Damit hier kein falscher Eindruck entsteht. Das Mag64 ist mittlerweile kein Retro Magazin geworden. ;-) Auch wenn die letzten Tests den Anschein erwecken. Aber ich gebe zu, ich bleibe aktuell irgendwie bei diversen Titeln hängen, die neu aufgelegt und an die Switch angepasst sind. Weiteres Beispiel dafür ist Sniper Elite V2 Remastered für die Switch, den es vor einigen Jahren ja schon einmal für ein Nintendo System gab. Irgendwie übermannt mich da jedes Mal die Neugier, ob die Titel noch das gleiche spielerische Potential haben, wie seinerzeit. Vor allem natürlich dann, wenn sie auch was getaugt haben. Rebellions zweiter Teil der Sniper Serie war so ein Titel. Ungewöhnlicher Hintergrund und auch so mit seinem eigenen Charme ausgestattet, wenn man das mit dem Thema so nennen will. Wie immer wollte ich eigentlich nur mal "reinschauen", um dann doch wieder hängen zu bleiben und es dann doch bis zum Abspann zu daddeln. Also keine Sorge, ich spiele auch neue Titel. ;-) ;-) Grundlage hier war dieses Mal die 16er Ausgabe, wobei auch diese eigentlich die Inhalte mitbringt, wie seinerzeit die 18er. Also reisen wir mal wieder etwas in der Zeit zurück und begeben uns in die letzten Kriegstage des 2.WK in das umkämpfte Berlin. Mal schauen was die Neuauflage des zweiten Teils so zu bieten hat.

Menus und die Story....

Das Rad neu erfinden tut man hier nicht und die Entwickler bieten euch grob natürlich den gleichen Inhalt, wie in der damaligen Erstausgabe. Mit einem großen Unterschied. Entgegen dem Original gibt es hier nun einen kompletten Mehrspieler, auf den früher noch verzichtet wurde. Bei den Rahmenbedingungen bleibt man sich glücklicherweise treu. Vor allem die gute deutsche Lokalisierung in Sachen Text und Sprache muss man hier nennen. Dazu grafisch im 1080p Modus und damit etwas aufpoliert, kommt soundtechnisch der gewohnte 5.1 Switch Sound zum Zuge. Speichertechnisch mit 6MB sehr sparsam wird auch hier die Cloud unterstützt. Wie schon erwähnt dürfen jetzt bis zu 8 Leute an einem Spiel teilnehmen, wobei hier der Koop etwas heraussticht. Aber Details dazu findet ihr weiter unten im entsprechenden Abschnitt. Das Spiel bringt uns in die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges und dabei bis auf eine Ausnahme, an den Ort der letzten Kampfhandlungen in Europa - Berlin. Deutschland steht kurz vor der Kapitulation und auch die Wunderwaffen des Reiches haben nicht den erhofften Erfolg gebracht, den sich die Führung erhofft hatte. Allem voran dreht es sich in diesem Spiel dabei um die V2 Rakete, was auch den Titel erklärt. In diesen letzten Tagen des Krieges sind die Alliierten bemüht, Deutschlands führende Raketenforscher zu finden und deren Wissen für eigene Zwecke zu nutzen. Das Problem an der Sache sollte aber sein, das nicht alle diesen Weg gehen wollen. Genauer gesagt sind es 5 führende Köpfe der deutschen Raketenforschung, die sich dem Zugriff der Alliierten entziehen und zum Teil auf eigene Faust aus Berlin fliehen, oder gar zu den Russen überlaufen wollen. Hier beginnt eure Geschichte in diesem Spiel. Als Einzelkämpfer und ausgebildeter Sniper Schütze der Alliierten, sollt ihr diese 5 Wissenschaftler finden und vorsichtig ausgedrückt, daran hindern zu entkommen, oder überzulaufen. Ohne irgendeine Unterstützung werdet ihr in die Schlacht um Berlin entsandt, um zwischen den Fronten und Kampfhandlungen der Deutschen und Russen diese Aufgabe zu erledigen.

Etwas das man durchaus sehr stimmig umgesetzt hat. Startet ihr das Spiel, begleitet euch von nun an eine durchaus recht beklemmende und martialisch angehauchte Musikuntermalung. Zu Beginn natürlich erst einmal nur in den Menus. Ohne einen Vorspann oder etwas Ähnliches landet ihr hier schnell auf dem eigentlichen Hauptmenu des Spiels. Hier bietet man euch die Punkte Spielen, Extras, den neuen Mehrspieler und natürlich die Optionen. Positiv das man euch auch in den Modi abseits der Kampagne neue Inhalte bietet, auf die ich weiter unten noch genauer eingehe. Die Extras zeigen euch neben den Credits die eigenen Statistiken über den eigenen Spielverlauf. Egal ob erledigte Gegner, eigene Tode, wie man alles erledigt hat, hier bleibt keine Frage offen. Auch die eigenen Punkte werden euch detailliert angezeigt, was später auch den Wiederspielwert heben sollte. Die Optionen wiederum decken verschiedene Dinge ab. Angefangen bei Sound oder Helligkeitseinstellungen, Einzelheiten zur Steuerung und natürlich der Achseneinstellungen für das Controller Setting. Kern des Ganzen ist aber der Modus Spielen, mit dem ihr in das eigentliche Spiel einsteigt und einen sehr ungewöhnlichen und atmosphärisch stimmigen Shooter erleben werdet. Also nicht lange gefackelt und ab in das Gameplay von Sniper Elite V2, den wir uns nun nochmal auf der Switch etwas genauer anschauen wollen.

Das Gameplay....

Der Einstieg ist auf der Switch unverändert und euch erwarten die gleichen Abfragen und Vorbereitungsbildschirme. Spielerisch sind es eher Kleinigkeiten, die man anderes gelöst hat, bzw. lösen musste. Schließlich wird hier ja kein Pad mehr genutzt, wie seinerzeit auf der Wii U. Über den Punkt Spielen erreicht man vom Hauptmenu aus die eigentlichen Inhalte. Hier könnt ihr zum einen die eigentliche Kampagne spielen, ein gespeichertes Spiel fortsetzen, die enthaltenen Kapitel einzeln spielen und zu guter Letzt mit dem Modus Kill-Serie spezielle Action erleben. Dazu kommt jetzt der Modus Herausforderung, der euch ganz spezielle Ziele vorgibt, die ihr in neu gestalteten Levels lösen sollt. Spielerisch erlebt man diese Missionen durchaus wie ein normales Level der Kampagne. Dass man die Levels jederzeit einzeln noch einmal spielen kann, liegt am Bewertungssystem und den sammelbaren Objekten, die auch ein Spiel wie Sniper Elite V2 bietet. Auch wenn im Vergleich zu anderen Titeln die Wichtigkeit nicht so hoch anzusehen ist. Kern ist die Kampagne, die euch insgesamt 12 in sich abgeschlossene Levels bietet, die euch mit einer Ausnahme quer durch das umkämpfte Berlin führen. Wählt ihr die Kampagne an, dürft ihr zunächst aus 4 verschiedenen Schwierigkeitsgraden wählen, die wirklich alle Ansprüche abdecken. Wobei es hier 3 feste gibt und einen, bei dem ihr selber Hand an das Setup legen könnt. Wer wirklich mal auf dem höchsten Grad spielen möchte, erlebt das was Sniper Action auch ausmachen kann, ein Schuss - ein Treffer. Nasenbohrer erwarten euch in diesem Spiel nur selten. Auch eine Stärke des Spiels. Weiterer Pluspunkt sind innerhalb der Levels die Orte an denen es zur Sache geht. Mit Ausnahme eines Raketenareals, steift man ansonsten durch das zerstörte und umkämpfte Berlin. Mal im Zentrum, mal in einigen Vororten. Dabei muss man an dieser Stelle mit 2 eventuellen Vorurteilen aufräumen. Das Spiel bietet mehr als nur reine Sniper Action und spielt sich in vielen Momenten auch wie ein typischer WK Shooter mit "normalen" Waffen.

Auf der anderen Seite sollte man hier keine Massenaufläufe an gegnerischen Soldaten erwarten. So warten teilweise weniger als 20 Gegner, um später auch mal 50 und mehr zu haben die euch versuchen zu erwischen. Diesen schmalen Grat haben die Entwickler sehr gut hinbekommen. Denn wenige Gegner bedeutet hier keineswegs Langeweile. Dafür sorgen die Atmosphäre und das Spielsystem an sich. Auch wenn es sich in Sachen Spielzielen eigentlich nur um die 5 Wissenschaftler dreht, gibt es mehr zu tun als diese zu finden. Viele Levels dienen erst einmal dazu, um sich den Weg zum Ziel zu bahnen. Die Besonderheiten gehen aber noch etwas weiter. Vor allem was die Gegnerschaft an sich angeht. Denn im Verlauf des Spiels geht es nicht nur gegen die deutschen Soldaten, sondern auch die russischen Truppen dürfen von euch dezimiert werden. Einzig die westlichen Alliierten sind hier logischerweise außen vor. Nächste spezielle Eigenschaft im Spiel ist die Sichtweise auf den Charakter. Anders als in typischen Shootern spielt man hier in der Third Person Sichtweise, was hier und da aber auch kleinere Kameraprobleme zutage fördert. Aber greifen wir den Dingen nicht vor. Beginnt ihr ein Level, werdet ihr in einem Briefing über das vor euch liegende Areal informiert. Auch hier typisch das der Hauptcharakter selber diese Fakten in einem Monolog liefert. Später im Spiel hat man zudem die Möglichkeit, während dieses Briefings die Karte zu studieren und sich mit Waffen auszurüsten. Vieles kann und muss man erst freispielen und kann dann wählen, welche Waffen, Ausrüstung und auch Menge man mitnehmen möchte. Durchzogen sind die Levels von vielen Wegepunkten und somit spielt man sich oft von einem Zielpunkt zum nächsten, was gleichzeitig auch die mehrfach vorhandenen Rücksetzpunkte in den Levels abdeckt. Stirbt man doch einmal, was so selten nicht ist, muss man also nicht komplett von vorn starten.

Auch wenn das Spiel das Feeling, es bei jedem Versuch besser machen zu wollen, ganz extrem auf den Spieler überträgt. Denn wie schon erwähnt ist das Sniper Gameplay ideal dafür gemacht, um verschiedene Taktiken und Möglichkeiten auszuprobieren. Bedeutet in diesem Spiel, dass man eine extreme Mischung aus reiner Action und auch Schleicheinlagen vorfindet. Dazu kommt hier der Umstand der teilweise exzellent umgesetzten Level-Umgebungen. Viele Straßenzüge, verschachtelte und zerbombte Gebäude und vor allem deren zahlreiche Nutzung. Man kann viele Häuser komplett von unten bis oben betreten, um sich selber eine gute Position für das Snipern zu sichern, oder auch nur um sich vor den nach euch suchenden Truppen zu verstecken. Linear ist das Spiel keineswegs. Dabei setzen die Entwickler auf viele weiträumige Areale wie Plätze, die dem kompletten Spielfeeling sehr gut tun. Werdet ihr in eines der Levels entlassen, setzt man euch an einem Startpunkt ab und es gilt sich nun den Weg zum Ziel zu bahnen. Dies könnt ihr frei auf mehrere Arten versuchen. Man kann versuchen Gegner zu umgehen und möglichst lautlos an ihnen vorbei zu schleichen. Lautlose Kills sind hier ebenso möglich. Wer möchte kann sich auch das MG40 schnappen und versuchen in Rambo Manier zum Ziel zu kommen. Besonders erfolgreich ist das aber nicht. Und nicht nur weil es hier keinerlei Aim-System gibt. Am erfolgreichsten ist dann einfach die Variante aus einer Mischung aller Möglichkeiten, mit dem Fokus Gegner mit der Sniper zu erwischen. Macht auch am meisten Laune. Zunächst startet man ja selber auch unentdeckt in das Level. 3 Waffen dürft ihr dabei mitnehmen. Einmal die Sniper, dazu ein MG und eine Pistole, die auch die Welrod und damit einen Schalldämpfer bietet. Dazu verschiedene Granatenvarianten, Stolperminen und Dynamit. Alles mit dabei, um eben auch den taktischen Aspekt zu unterstützen.

Mit dem linken Stick wird gesteuert, während der rechte die Blickrichtung abdeckt. Ihr könnt laufen, geduckt agieren, aber auch kriechen. Mit der ZL Taste zückt ihr die aktuelle Waffe, könnte aber nach wie vor laufen. Mit ZR wird geschossen, während der R-Taste eine ganz besondere Bedeutung beikommt. Damit könnt ihr als Sniper für ein paar Sekunden die Luft anhalten und bekommt eine spezielle Zielmarkierung. Man hält dann logischerweise das Gewehr ruhiger und kann jede Körperstelle des Gegners anvisieren. Mittels Steuerkreuz kann man zudem das Fernrohr auspacken und mittels des extremen Zoomfaktors die Umgebung und vor allem Fenster absuchen. Gerade das ist ein weiteres Feature des Spiels. Hier geht es nicht darum mit reiner Waffengewalt durch die Gegend zu rennen, sondern möglichst vorsichtig zu agieren, um so lange wie möglich unentdeckt zu bleiben. Sprich man verweilt sehr oft länger innerhalb eines bestimmten Radius, um sich erst einmal ein Bild von der Umgebung und den dort agierenden Gegnern zu machen. Schließlich stehen euch dort neben gegnerische Heckenschützen auch Panzer, MG-Nester und diverse Elite Soldaten gegenüber. Mittels X-Taste kann man zudem fest Deckung an entsprechenden Objekten und Wänden nehmen und per Stick erst einmal einen Rundumblick wagen. Nachteil und einer der wenigen Kritikpunkte ist das Umschalten zwischen Third Person Sicht und Waffensicht in der First Person. Hier schaut man nach dem Umschalten oft mal in eine andere Richtung oder gar zu tief oder zu hoch. Hier heißt es sich ein wenig mit diesem Manko zu arrangieren. Sobald man dann aber die Action beginnt, entwickelt sich ein ungemein stimmiges und teils faszinierend spielbares Abenteuer. Denn es gilt vieles zu Beachten.

Würde man z.B. vor einem Dachgeschoss aus, einen Gegner inmitten anderer Soldaten per Kopfschuss erwischen, schlagen diese logischerweise Alarm. Entdecken sie euch, nehmen sich euch unter Feuer und beginnen sogar die Häuser zu durchsuchen. Hier machen sich z.B. die Stolperminen sehr gut, die man vielleicht schon 10 Minuten früher platziert hat. So kann man sich z.B. Angriffen von hinten zumindest ein paar Mal erwehren. Genauso kann man versuchen gegnerische Fahrzeuge am Tank zu erwischen, um einen Fahrzeugkill auszulösen. Teilweise hilft euch auch das Spiel selber. Da die Schlacht um Berlin um euch herum tobt, zeigt euch ein entsprechendes Symbol an, dass nach Bombeneinschlägen 1-2 Sekunden lang der eigene Schuss nicht zu hören ist. Wer in diesem Moment Gegner an entfernten Stellen erwischt, kann auch einen Vorteil haben. Sind die Gegner erreichbar, kann man diese auch durchsuchen, um Munition und Waffen zu erbeuten, oder aber sie direkt wegtragen, damit andere Soldaten die Leiche nicht sehen. Auch dann wird ansonsten Alarm geschlagen. Ideal ist es wenn man Gegner erwischt und sie nicht wissen, wo ihr seid. Sprich man muss oft die Position wechseln. Hat man dann eine perfekte Schussposition erreicht, zeigt das Spiel auf imposante Weise, was ein Sniper Volltreffer aber auch bewirkt. Grenzwertig aber auf eine Weise faszinierend umgesetzt, wird man dabei sehr intensiv mit dem Treffer und dessen Wirkung vertraut gemacht. Denn hält man im Sniper Modus die Luft an und erwischt einen markanten Punkt beim Gegner, dann geht die Kamera nach dem Abfeuern mit der Kugel mit, was zum einen mehrere hundert Meter durch Feindgebiet sein kann und allein dadurch schon imposant aussieht. Aber auch weil der Treffmoment am Gegner in Zeitlupe dargestellt wird. Man sieht wie der Schädel oder die inneren Organe getroffen werden

Alles zusammen macht dann schon ein sehr beklemmendes und dennoch spannendes Spielerlebnis aus. Es ist vor allem das Feature, die Levels völlig verschieden angehen zu können, das hier gefallen sollte. Die Levels spielen sich teilweise völlig anderes, wenn man zu Beginn oder mittendrin z.B. einen Gegner an der falschen Stelle oder einfach zur falschen Zeit trifft. Kein Durchgang ist wie der andere und gescriptet wird zwar schon, ist aber sehr stark abhängig von der eigenen Action. Höhepunkt für mich war vor allem das Ende und das Infiltrieren einer russischen Kommando Basis. Schon das reinkommen sollte ein Ding für sich sein, um danach in den eigentlichen Höhepunkt zu münden. Denn wenn man denkt man hätte das Ziel erreicht und das Level gelöst, erscheint die Meldung man müsse den Weg durch das Level zurück. Nur das jetzt auf euch 10 russische Elite Sniper Gegner irgendwo da draußen warten... Spielerisch ein wirklich seltenes Erlebnis, das aber gerade für ältere Spieler mit einem Hang zu Anspruch und Taktik ideal geeignet ist. Von daher hat sich das Feeling kaum geändert zum damaligen Original.

Grafik & Sound....

Auch wenn laut Entwickler an der Auflösungsschraube gedreht wurde, sieht man erst beim zweiten Hinschauen durchaus Unterschiede zum Original. Klein aber fein, ohne hier wirklich markant zu sein. Grob sieht der Titel in vielen Bereichen aus wie im Original. Dabei gefällt vor allem die reine Location des Spiels. Denn hier geht es nicht in irgendwelchen unbekannten Ruinen in der Normandie zur Sache, sondern in der Hauptstadt Berlin, was man auch sehr oft zu sehen bekommt. Man findet neben den sehr bekannten Orten wie dem Brandenburger Tor, dem Tiergarten, auch Straßenzüge der alten Reichsministerien und das Schloss im Herzen Berlins. Eingehüllt in stimmige Lichtverhältnisse, geht es mal am Tage, aber auch des Nachts zur Sache. Da das Spiel eben nicht die oft erlebten Massenaufläufe an Gegnern bietet, spielt eben gerade dieser Punkt sehr in die Atmosphäre hinein. Das Heckenschützen Feature hat man durch die Ruinen und vor allem zahlreich begehbaren Häuser sehr stark in den Fokus gerückt. Animationen gibt es genug, auch wenn eben viele Umgebungen insgesamt doch recht steril wirken. Klar dass es schwer ist eine in Trümmern liegende Stadt komplett mit edlen Texturen auszustatten. Sollte erwähnt werden, zieht den Titel aber spielerisch nicht nach unten. Absolutes Highlight, wenn auch nicht ganz unkritisch in der Darstellung sind die Volltreffer mit dem eigenen Sniper Gewehr. Denn sobald man einen solchen Schuss abfeuert, und das ist nun mal oft der Fall, geht die Kamera aus verschiedenen Winkeln mit dem Geschoss mit. Zum einen ist der teils sekundenlange Flug quer über Plätze und die Orte extrem gut in Szene gesetzt, zum anderen werden auch die Treffer beim Gegner ebenso dargestellt. Denn dann wechselt die Darstellung auf den Gegner und in Zeitlupe wird auf Schädel, Knochen und Organebene geblendet und man sieht genau, was man beim Gegner mit seinem Schuss getroffen hat. Grenzwertig aber auf eine gewisse Art schon faszinierend umgesetzt. Technisch gibt man sich keine Blöße. Selbst kleinste Lücken für seinen Schuss kann man nutzen und die Kollisionsabfrage ist sehr genau.

Auch beim Sound hat sich kaum etwas getan, was es aber auch nicht muss. Hier muss die sehr gute Musikuntermalung genannt werden, die euch je nach Spielsituation begleitet. Wermutstropfen das sie ab und zu wie einem Loop daherkommt und gefühlt das gleiche Stück mehrmals im Level gestartet wird. Schüsse und Waffengeräusche sind sehr gut. Egal ob das der einzelne Schuss aus der Sniper ist, oder auch das Hämmern des MG40 oder dem russischen Gegenstück PPSh-41. Sprachausgabe gibt es ebenfalls mehr als genug, die auch in den Levels vorhanden ist. Zwar klingen manche Dialoge gegnerischer Soldaten etwas gekünstelt, der Atmosphäre tun aber auch sie sehr gut.

Mehrspieler/Online....

Der Mehrspieler ist hier nun komplett neu, hat aber in meinen Augen mit ein paar Schwächen zu kämpfen. Zunächst teilt sich dieser in verschiedene Modi auf, die man jedes Mal sowohl lokal, aber auch Online spielen kann. Bedeutet hier man kann unter anderem auch die Kampagne im Koop spielen. Dazu kommen die vielen Bonus Modi, die man auch allein spielen kann. Allerdings hat das ganze trotz großen Setup und vielen Einstellmöglichkeiten 2 markante Schwächen in meinen Augen. Zum einen gibt es nirgends Bots. Sprich egal ob Online oder Lokal, nur die beteiligten menschlichen Spieler jagen sich durch die vom Hauptspiel her bekannten Areale. Zum anderen gibt es keinen Splitscreen. Selbst 2 Spieler müssen 2 Switch Konsolen miteinander verbinden. Maximal 4 sind möglich. An sich eine tolle Sache, aber Bots gerade bei 2 Spielern wären was Feines. Ausnahme ist der Koop der Kampagne, der dann schon ein anderes Kaliber darstellt. Online genauso. 8 Spieler maximal, die man aktuell aber sehr selten findet. Hier hat man echt zu tun Gegner zu finden. Sehr schade. Von daher ist der Mehrspieler in meinen Augen nicht ganz rund.

Fazit....

Sniper Elite V2 Remastered ist auch so ein Titel, den man nach Jahren mal wieder hervor kramt und erneut seinen Spaß hat. Preislich in Ordnung, erlebt man hier erneut eine recht anspruchsvolle Shooter Variante auf der Switch. Gerade die großen Stärken treffen auch heute noch den Geschmack des anspruchsvolleren Spielers. Eben nicht hochgerüstet durch die Gegend zu ziehen, sondern taktisch mit seiner Sniper von einem Versteck zum nächsten zu gelangen. Ganz verzichten auf MG Action muss ja dennoch nicht. Dazu die recht martialische Darstellung, die den Titel auch heute noch aus der Masse hebt. Die Videos zeigen euch das ja recht deutlich. ;-) Ein Titel der jetzt nicht mehr den Markt revolutioniert, aber für gut 15 Stunden plus Boni viel Unterhaltung bietet.

 

+ Dichte Atmosphäre/Story
+ Mehr als nur Sniper Action
+ Alle DLCs/Bonus Modi
+ Anspruchsvoll/Steuerung
+ Taktische Möglichkeiten
+ Teils richtig Tolle Locations
+ Präsentation der Volltreffer
+ Komplett Deutsch
- MP ohne Bots
- Online leider kaum Gegner
- Grafisch etwas steril

GRAFIK: 74%

SOUND/EFFEKTE: 81%

MULTIPLAYER: 65%

GESAMTWERTUNG: 79%

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