Einleitung....
Wie viele Spielefirmen hat natürlich auch Ubisoft so seine Goldesel im Programm. Und da reden wir mal nicht unbedingt nur von Serien wie Assassins Creed oder Rayman. Was schon seit vielen Plattformen die Gamer rund um den Globus begeistert, ist dabei die Just Dance Serie. Mittlerweile über 60 Mio mal weltweit verkauft, hat sich die Serie nicht umsonst zur Nr.1 der Tanzspiele gemausert. Das Anfangs eigenwillige Konzept geht mittlerweile voll auf und jedes Jahr auf's Neue dürfen wir das Tanzbein schwingen. Dabei ist es in diesem Jahr sogar schon der zweite Titel der Serie auf der Switch. Zum Start wärmte man den 17er noch einmal auf und schickt nun nach dem jährlichen Gesetz der Serie den neuen 18er ins Rennen. Wie immer von der Frage begleitet, was gibt es Neues und lohnt auch jetzt wieder eine Neuinvestition? Der folgende Test soll euch darüber aufklären.
Menus und die Story....
Unverändert geblieben sind natürlich die Entwickler, so dass sicherlich Experimente nicht zu erwarten waren. Einige Dinge verändert wurden aber dennoch. Wobei auch Inhalte verschwunden sind. Hier erleben wir also beides. Die Story muss ich hier nicht näher erläutern, denn hier gibt es nach wie vor keine. Hier geht es hauptsächlich darum, Spaß und Fun zu haben beim Tanzen. Und das ist nach wie vor der wesentliche Aspekt bei dieser Spielreihe. Ubisoft setzt wie immer auf das altbewährte Rezept, was das Spiel auch ausmacht. Hauptsächlich auf kunterbunte Songs, gepaart mit verrückten chilligen Tanzeinlagen. Dennoch gibt es auch in diesem Jahr ein paar Neuerungen im Spiel, unter anderem einen speziellen Kindermodus, einen erstmalig enthaltenen Nintendo Bezug, sowie wieder eine riesen Auswahl an Songs. Dazu später mehr im Gameplay. Zu Beginn erwartet euch der übliche Startbildschirm. Hier dürft Ihr wählen zwischen Joy-Con oder Smartphone, was den Controller angeht. Fester Bestandteil nach wie vor Eure Set-Card, die ihr zu Beginn erst einmal erstellen dürft. Sofern Ihr schon die Vorgänger gespielt habt, werden hier einige Einstellungen der damaligen Set- Card übernommen, ebenso einige der bereits früher erspielten Fortschritte aus dem vorherigen Just Dance Titeln.
Als Lohn für ein 17er Savegame im Switch Speicher, gibt es allerdings nur Avatare. Ansonsten ist das Spiel relativ sparsam mit eurem Speicher und benötigt 8,2MB für ein Savegame. Die Set-Card ist wieder untergliedert in verschiedene Bereiche, die in der Aufmachung und Umsetzung wie in den letzten Teilen angelegt ist, auch wenn die Übersicht etwas besser gelungen ist. Überhaupt betreffen doch einige Änderungen das Menü-Design, was man schnell bemerken wird. Denn die übliche Aufteilung wie früher gibt es hier nicht mehr. Im 18er unterteilt man das Hauptmenu in die Bereiche Kinder-Modus, den gewohnten kompletten Just Dance Inhalt und den ausgelagerten Modus Dance-Floor, mit dem man Online mit und gegen andere Spieler antritt. Für den ersten Kontakt sollte man sich aber in den gewohnten Just Dance Modus begeben.
Das Gameplay....
Auch anders als früher, versteckt man hier zu Beginn die meisten Inhalte und gibt euch vor, erst einmal 4 Songs zu tanzen, ehe euch die vielen Menüpunkte zur Verfügung stehen. Sprich man darf relativ fix das Tanzbein schwingen, ohne sich großartig in den Menüs zu verirren. Also heißt es gleich mal Aufwärmen. ;-) In Just Dance 2017 könnt Ihr wie schon erwähnt, wieder das Smartphone als Controller nutzen (und damit bis zu 6 Leute einbinden). Die App dazu gibt es Kostenlos in Eurem Store. Nach wie vor bin ich kein Freund von dieser Variante, denn es ist und bleibt auf längere Sicht einfach etwas unhandlich. Der Joy-Con macht sich hier natürlich um einiges besser. Zum einen durch das Handgelenksband, die kompakteren Abmessungen und vor allem, weil man im 18er die Vibrationen sehr gut eingebunden hat und viel mehr Feedback bekommt. So gibt es in diesem Jahr sogar einen neuen Modus, der euch 6 spezielle Choreographien für 2 Joy-Cons an die Hände gibt. Hat was und ist durchaus mal eine kleine frische Aufwertung, als immer nur mit einem Controller zu agieren. Rein vom Handling, der Handhaltung und vor allem der Erkennung sind die Joycons besser als die frühere Remote Variante. Vor allem sind sie gefühlt genauer und reagieren feinfühliger, aber eben auch exakter auf eure Bewegungen. Bezüglich der Choreographien bleibt die Serie ihrem Trend treu, immer aufwendigere Tänze und Moves zu integrieren und damit dem originalen Musikvideo immer ein Stück näher zu kommen. Der Kern des Spiels ist ebenfalls zunächst gleich geblieben. Ihr habt den Joycon in der Hand und müsst nun den Bewegungen des Avatars auf dem Bildschirm möglichst genau folgen. Dazu laufen unten rechts über einen Zeitschiene die Bewegungen als Zeichnung durch und müssen im speziellen Aktionsfeld ausgeführt werden. Oberhalb im Bild stehen die Namen der Beteiligten und jede Bewegung wird gleich live bewertet und sollte natürlich möglichst mit Perfekt abgeschlossen werden.
Gleichzeitig füllen sich je nach euren Ergebnissen links im Bild die Bewertungsbalken und ergeben am Ende den Sieger oder den Score des Spielers. Abgerundet mit Sternenanzeigen gibt es danach Boni, die eurem Konto gutgeschrieben werden. Insgesamt gibt es auch auf der Switch 6 Spielmodi, wenn man den Kinder und Dance Floor Modus dazu zählen möchte. Weggefallen ist z.B. der "Machine-Modus" aus dem Vorgänger. Dafür hat man jetzt spezielle Challenges integriert, die man passenderweise erst nach und nach freischaltet. Hier warten 5 recht kurze Titel hintereinander mit sehr speziellen Thematiken, die nur kurz bewertet werden und erst am Ende auch Punkte bringen. Ebenso gibt es keinen Video Part mehr, der es euch erlaubt eigene Sachen hochzuladen. Kunststück, gibt ja auch keine Kamera mehr. Etwas versteckt findet man dafür wieder Fitness-Modus in leicht abgewandelter Form und natürlich das Herzstück, den normalen Dance Modus für einen Spieler, oder eben mehrere Leute. Hier greift natürlich wieder das große Angebot an Liedern. Bisher war der World Dance Modus hier mit untergebracht, was jetzt über das eigentliche Hauptmenü gelöst ist. Durchaus passend gemacht agiert ihr hier mit zig anderen Spielern weltweit gleichzeitig und könnt solange spielen wie ihr wollt. Vorteil und motivierend für die fitten Tänzer unter euch, dass ihr live im Rang steigen könnt und Statistiken mitgenommen werden. Positiv auf der Switch ist die recht große Zahl an gleichzeitig agierenden Spielern, was einfach mehr Laune macht und die Herausforderung steigert.
Just Dance Unlimited, an sich ja nicht neu, ist an sich kein eigentlicher Modus, sondern erlaubt euch nach Ablauf der 3monatigen Testphase, für den unbegrenzten Zugriff auf alle Lieder, die Möglichkeit dieses Abo kostenpflichtig zu verlängern. Inklusiver neuer Titel, die Ubisoft mit der Zeit noch so einspielt. In diesem Bereich wird eure Track Auswahl um einiges erweitert. Über 300 Titel stehen euch mittlerweile dadurch zur Verfügung, was ich echt Hammer finde. Es ist für jeden also was dabei! Und richtig neue Titel sind mit 40 Stück auch genug dabei. Ebenfalls neu sind auch spezielle Songs, wie eben der Nintendo Tänzer, der natürlich den Bezug um einiges hebt. So kann man nach der bekannten Mario Mucke nun auch mal dazu tanzen. Naja im Video seht ihr das 5 Sterne kein Problem sind. ;-) Komplett neu ist der Kinder-Modus. Bisher hat diesen Part eher der Disney Ableger der Just Dance Serie abgedeckt. Das packt man lobenswerterweise nun hier mit hinein. Hier gibt es 8 spezielle Choreographien, die auf seichtere und bei weitem nicht so exakte Bewegungen ausgelegt sind. Auch werden die Wertungen hier recht einfach gehandhabt, so dass die Kids motiviert werden. Schade das es aber keine Speicherung der Erfolge gibt. Warum eigentlich? Hätte man auch für die Kids belassen können. Aber na gut, irgendwann wechseln die Kids eh in den normalen Modus und zeigen uns "alten" oft genug wie schlecht wir sind. ;-) Was natürlich auch im 18er wieder fehlt ist das Karaoke Feeling. Auch Testweise ein paar USB Mikros versucht, was aber auch nichts brachte. Genauso verhält es sich mit dem Uplay Konto, das auf der Switch auch noch nicht nutzbar ist. So bleibt euch einzig der passive Part und ihr könnt zumindest die immer noch eingeblendeten Songtexte mitträllern.
Grafik & Sound....
Grafisch gibt es wie immer die gleiche schrille Ausrichtung, für welche die Serie bekannt ist. Das ändert sich auch im 1080 Zeitalter der Switch nicht. Die Tanzvideos sind grell, bunt, irre, dabei aber anständig auf den Sound abgestimmt. Kurios ist aber die Tatsache, dass der kleine Grafikbug seit Just Dance 2016 auf der Wii U auch den Switch Launch und nun auch den 18er überlebt hat. Leider gab es wieder das Problem, was den Hintergrund angeht bei einigen Clips. Ab und zu erweckte es den Anschein, dass der Hintergrund immer nachgeladen werden musste. Was natürlich dazu führte, dass das komplette Bild nicht mehr klar dargestellt werden konnte. Nicht weltbewegend oder gar oft, aber wieder bei einigen Liedern sichtbar. Soundtechnisch müssen wir glaube ich kein Wort weiter verlieren, es ist meiner Meinung nach für jeden etwas dabei. Die große Songauswahl deckt in meinen Augen alle Richtungen und Vorlieben ab. Und das eben in Sachen Qualität und Quantität. Der Musikkatalog umfasst die angesprochen über 300 Tracks, die man komplett schon von der Wii U her kannte, plus eben einige neue Bonus Tracks. Angefangen von Liedern aus " Just Dance 1", bis "Just Dance 2017". Tanzfreund was willst Du mehr? Man schwingt eigentlich schon Automatisch die Hüfte, wenn man nur durch die Musik Datenbank zappt. Das ändert sich natürlich im 18er auch nicht;-)
Multiplayer/Online....
Wie immer der unterhaltsamste Teil des Spiels ist einmal mehr der Mehrspieler mit Freunden zusammen. Denn im Team macht das Ganze noch mehr Spaß. Auch in diesem Teil könnt Ihr in den verschiedenen Spielmodi eure Familie und Freunde mit einbeziehen. Gerade Online mit dem Vorteil, dass ihr euch wirklich mit den besten Dancer Cracks weltweit messen könnt. Bis zu 6 Spieler können jetzt dank der Joycon Unterstützung schweißgebadet durch das eigene Wohnzimmer hüpfen. ;-) Zusätzlich kann man wieder eine Menge freischalten, wenn man Hand in Hand um das Krönchen tanzt. Wie schon erwähnt punktet hier natürlich der Dancefloor-Modus, in dem einfach jede Menge los ist. Da ja immer weltweit Mitspieler eingebunden werden, ein sehr motivierender Punkt. Dazu wenn man sich am Ende der jeweiligen "Battles" in den Ranglisten immer weiter oben wiederfindet.
Fazit....
Auch in diesem Jahr ist Just Dance 18 keine Revolution, sondern erfüllt seinen Zweck und befriedigt die Ansprüche der eigenen Zielgruppe. Die ist groß und mittlerweile ein treuer Begleiter der Serie. Die etwas geänderte Menügestaltung ist sicherlich zunächst ungewöhnlich, dennoch findet man sich schon schnell zurecht. Über die Auslagerung des Dance Floor Modus kann man streiten und der Kinder-Modus ist wirklich nur für ein schnelles Einsteigen gedacht. Ich bleibe dabei, dass die Kiddies schnell in den "Erwachsenenteil" wechseln werden. Stärke ist und bleibt die Songauswahl und das motivierende und spaßige Gameplay. Auch wenn man über das kostenpflichtige Unlimited Angebot immer diskutieren kann. Ansonsten gilt auch in diesem Jahr der Punkt, wer mit einem älteren Teil Spaß hat und die Unlimited Option nutzt, muss den neuen nicht zwingend kaufen. Fans und Cracks ist das natürlich egal. Wer auf die 40 komplett neuen Titel zugreifen will, kommt um den 18er nicht herum.
