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SWITCH Cars 3: Driven to Win
 
 
Cars 3: Driven to Win - SWITCH
Matthias Engert (01.10.2018)

SYSTEM: SWITCH-PAL
ENTWICKLER: Avalanche
GENRE: Rennspiel
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 6MB
DOWNLOADS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-7
MP-MODI: 4P-Splitscreen
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK6
5.1/DD/HD: Ja/Nein/1080p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE GAMEPLAY: Nein
RETAIL / E-SHOP: Ja/Ja

   
Einleitung....

Mit dem Rennspiel Genre ist es auf den Nintendo Konsolen schon immer so eine Sache gewesen. Entweder Mario Kart musste alle Eisen aus dem Feuer holen, oder man brauchte gerade für ernsthafte Racer eine Zweitkonsole. Auf der Switch hat sich das Blatt zwar nicht grundlegend geändert, aber zumindest sieht es nicht mehr ganz so düster aus, wie vor einigen Jahren. Einzig bei den leicht zugänglichen Arcade Racern suchte man Vertreter oft vergebens. Wenn sich einer versuchte, dann meist mit einem Mario Kart Klon. Lobenswerte Ausnahme sind die Lizenz Titel. Schon immer ganz vorn dabei war Disneys Cars Reihe, die sowohl im Kino, also auch als spielerische Umsetzung zu gefallen wusste. Seit dem Wii Starttitel auf jeder Plattform dabei, darf natürlich auch auf der Switch die Serie nicht fehlen. Was bietet sich da besser an, als den dritten Kinofilm als Spiel zu veröffentlichen. Da die Firmen mit entsprechenden Lizenzen ja auch keine Möglichkeit auslassen, Geld verdienen zu wollen, beschäftigen wir uns heute also mit Switch Umsetzung Cars 3: Driven to Win. Einmal mehr schauen wir uns was Lightning McQueen so zu bieten hat und an welche Spieler sich der Titel wohl dieses Mal richtet.

Menus und die Story....

Entwickelt wurde der 3er von den Avalanche Studios, die in Sachen Umsetzungen für die Nintendo Systeme keine Unbekannten sind. Das zeigen sie auch hier und bringen einen Racer auf den Markt, der zunächst mal alles mitbringt, was der Rennspielfreund benötigt. Das beginnt hier mit der kompletten Lokalisierung des Titels. Neben deutschen Texten, kommen auch hier wieder die original deutschen Stimmen der Filme zu ihrem Recht. Gibt also für Fans der Serie wieder einen hohen Wiederkennungswert. Technisch in 1080p umgesetzt, kommt einmal mehr der 5.1 Sound der Switch zum Einsatz. Passend zur Zielgruppe bringt der Titel auch einen Mehrspieler mit, der allerdings ohne eine Online Version auskommt. Hier bietet man euch zumindest für bis zu 4 Spieler im Splitscreen einen entsprechenden Mehrspieler an, der sowohl am TV, aber auch über die Tisch Variante samt Joy-Cons gespielt werden kann. Dazu kann man über den Link auch die entsprechenden Systeme verbinden, so dass zumindest lokal 4 Spieler gegeneinander fahren können. Positiv für TV Spieler, dass natürlich der Pro Controller unterstützt wird. In Sachen Geschichte hält man sich an die Filmvorlage und erlebt im Spiel den Kampf von Lightning und Cruz Ramirez, gegen ihren neuen Kontrahenten Jackson Storm. Ihr als Spieler geht im Spiel die Revanche an und dürft versuchen fahrerisch zu glänzen.

Die Geschichte erlebt man hier in Form eines gelungenen Vorspanns, der euch am Ende gleich mal in ein erstes Rennen schickt, so dass man zunächst ganz seicht ein kleines Tutorial Rennen erleben kann, um sich mit der Steuerung grob vertraut zu machen. Erst am Ende dieser Einführung landet ihr auf dem Hauptmenü des Spiels, in dem ihr unter anderen unentwegt zugetextet werdet. Aber atmosphärisch durchaus gelungen. Denn wer sich ein Cars Spiel kauft, hat ja logischerweise einen Faible für die Helden der Serie. ;-) Speichertechnisch werden euch hier übrigens sparsame 6MB abgezogen, die auch in der Cloud abgelegt werden können. Habt ihr das kleine Tutorial Rennen hinter euch gebracht, wartet das Hauptmenü des Spiels. Hier erwarten euch 6 verschiedene Menüpunkte, die aber erst alle im Verlauf des Spiels freigeschaltet werden. Optionen in dem Sinne gibt es kaum und bieten unter dem Menüpunkt Extras nur Einstellungen zum Sound oder den Untertiteln. Dazu kommen die Credits und ein Waffenglossar. Auch die bietet Cars 3 natürlich, kommen aber in Form von Mario Kart Varianten daher. Waffen in dem Sinne findet man hier natürlich nicht. ;-) Von daher stehen euch zu Beginn nur ausgewählte Inhalte zur Verfügung. Alles Weitere liegt bei euch und bei uns, die wir euch die Inhalte noch etwas detaillierter vorstellen wollen.

Das Gameplay....

Im Spiel ist der Fortschritt zu angelegt, dass ihr alle möglichen Inhalte erst erspielen müsst. Finde ich gut und erhöht auch durchaus die Motivation beim Spieler. Ich muss auch sagen, dass ich vom Umfang durchaus positiv überrascht war. Denn wie sich schnell zeigt ist Cars 3 einer der typischen Arcade Racer für eine eher jüngere Zielgruppe, denen man aber in der Vergangenheit oft Spiele vorgesetzt hatte, die vom Umfang her viel Magerkost geboten haben. Das ist hier anders, wie sich im Verlauf klar gezeigt hat. Zu Beginn des Spiels steht euch somit nur der Punkt Events zur Verfügung, der aber in sich noch einmal aufgeteilt ist. Auch das ist eine gelungene Sache im Spiel. Kein Modus bietet nur einen Rennmodus, sondern man splittet überall angenehm auf, so dass man hier mehr Zeit verbringen wird, als man zu Beginn denkt. Bei den Events sind zu Beginn nur die Einzelrennen freigeschaltet. Fahraction auf einer einzelnen Strecke, die man mit einer bestimmten Belohnung abschließen muss, um weiter im Spiel voranzukommen. Auch hier gilt also, dass man schon Erfolge einfahren muss um im Spiel voran zu kommen. Immerhin warten insgesamt 24 Strecken auf euch, die es zu bewältigen gilt. Dazu kommen Actionpisten und alle Strecken auch noch in verschiedenen Varianten und Tageszeiten. Allein das schraubt die Anzahl der verfügbaren Rennen stark nach oben.

In einem normalen Renn-Event geht es darum mindestens Dritter zu werden, um zumindest 1 Stern zu ergattern. Nur so bekommt man im übertragenen Sinne Erfahrungspunkte und schaltet weitere Strecken und Modi frei. Zusätzlich gibt es hier eine sogenannte Ruhmeshalle als Menüpunkt, über die man einfach gesagt in der Stufe im Spiel steigt. Nur über einen Stufenaufstieg schaltet man alle Fahrzeuge und vor allem die Boss Gegner frei, die man in ganz speziellen Renn-Events besiegen muss. Leider kommt genau bei diesem Punkt durchaus eine Schwachstelle zum Vorschein. Denn leider bieten neue Fahrzeuge spielerisch keinen Vorteil, was ich sehr schade finde. Sprich ob ihr nun mit dem ersten Fahrzeug agiert, oder mit dem letzten freispielbaren Helden. Rein von der Leistung sind alle gleich und lassen sich nur in kosmetischen Sachen pimpen. Schade in meinen Augen und die Motivation bessere Fahrzeuge zu erspielen, sollte auch in einem Arcade Racer nicht fehlen. So warten im Spiel 23 Fahrzeuge auf euch, die so aus allen Filmen stammen und somit die gesamte Bandbreite der Film Fahrzeuge abdecken. Habt ihr die Rennstrecke und euer Fahrzeug gewählt, dürft ihr zudem einstellen, welchen der 3 verfügbaren Schwierigkeitsgrade ihr nutzen wollt. Auch hier gibt es Kritik. Nur auf Leicht hat man das Gefühl den Gegnern wirklich fahrerisch wegzufahren. Die beiden höheren Grade wirken in Sachen KI sehr gescriptet. Egal wie gut man fährt, man kann nie so richtig Vorsprung herausfahren und glänzt weniger durch die eigene Leistung, sondern mehr durch den Faktor Glück oder in anderen Modi durch die Items in Mario Kart Manier, die Cars 3 ja auch bietet. Das fand ich ein bisschen Schade. Nix gegen spannende Rennen, aber das war mir hier insgesamt zu künstlich herbei geführt.

Die Rennen gehen wie in vielen Racern über 3 Runden und ihr Fahrt in den Rennen immer gegen 9 Gegner. Positiv empfand ich im Spiel das Fehlen der Mario Kart Items im Rennmodus. Erst später in den entsprechenden Kampfrennen kommen sie gewollt zum Einsatz. Gefahren wird dabei aus einem festen Viewpoint, der passend hinter dem Fahrzeug umgesetzt ist und eine gute Übersicht bietet. Die Steuerung selber ist recht simpel gehalten und sehr typisch für einen Arcade Racer. Grundlage ist zunächst Gas und Bremse über die Schultertasten, was man auch nicht ändern kann. Das Lenkverhalten ist weich, ohne dass man auf ein recht direktes Ansprechen der Steuerung verzichten muss. Dazu kommt ein Drift Feature, das ebenfalls typisch für Arcade Racer ist. Umgesetzt über eine spezielle Tastenfunktion bekommt man hier den Wagen mittels Stick und Taste in den Drift und nicht aus dem reinen Fahren heraus. Anfangs ein bisschen ungewohnt, weil der Wagen auch sehr direkt in den Drift geht, kommt man damit mit der Zeit aber ganz gut zurecht. Der Drift hat aber nicht nur den Grund schneller durch Kurven zu kommen, sondern auch um eine Anzeige am unteren Bildschirmrand zu füllen. Diese Turbo Anzeige bietet 4 Stufen, die immer einzeln gefüllt werden müssen. Entweder man überfährt wie seinerzeit in einem F-Zero entsprechende Bereiche auf den Strecken, nutzt den angesprochenen Drift oder vollführt kleine Stunt-Einlagen. Ist ein Bereich der Anzeige voll, kann man mit Druck auf die Y-Taste das Fahrzeug ein paar Sekunden lang in den Turbomodus schicken. Aber auch hier gilt, gefühlt haben die Gegner auch immer einen Drift wenn man selber einen hat. ;-)

Gelungen sind die meisten Streckenführungen und Gestaltungen, die durchaus auch anderen Racern gut zu Gesicht stehen würden. Vor allem weil es doch recht viele alternative Wege gibt, wo man dann doch mal einen kleinen Vorteil erhaschen kann. Aber auch hier nichts ohne Kritik. Die Gegner wissen mir persönlich zu oft wo die Abkürzungen sind. ;-) Je nach Ergebnis gibt es die angesprochenen Belohnungen, die Ruhmeshalle wird besucht und neue Events freigeschaltet. Das reicht über einfach nur neue Rennen und Strecken, über die Kampfrennen, bis hin zu den Stunt Rennen und Boss Events. Spielen in den Kampfrennen die Items eine große Rolle, wo diverse Geschosse oder Items zum Legen eine Rolle spielen, so unterhalten auch die Stuntrennen. Hier gilt es sich durch Punkte auf einen der 3 ersten Plätze zu schieben. Meist nutzt man einen Turbo vor einer Rampe, nutzt die im Spiel vorhandene Sprungfunktion und dreht sich in der Luft über Tasten und Stickaction. Das ergibt entsprechende Stunts und damit Punkte, die über die 3 Runden zusammengezählt werden. Da alles unabhängig voneinander gefahren wird, sieht man schon daran, was hier durchaus an Umfang auf den Spieler wartet. Aber es wird ja noch besser. Wer die Rennen dann mal Leid ist, kann sich auch den Meisterschaften widmen. Diese schaltet man relativ zügig frei und fährt hier nun immer eine Abfolge aus 4 Rennen in einer Meisterschaft.

Hier werden logischerweise für jedes Rennen Punkte vergeben, die am Ende den Meister der jeweiligen Meisterschaft ergeben. Wem das nicht genug Abwechslung ist, der schaut sich die extra designten Stunt Parcoure an. Das sind keine Rennstrecken im herkömmlichen Sinne, sondern sehr große 3D-Areale, in denen eine Vielzahl von Aufgaben wartet. Umgesetzt über Symbole, die überall herumliegen und angefahren werden können. Einmal aktiviert, wartet jedes Mal eine bestimmte Aufgabe. Erziele eine bestimmte Punkteanzahl über Stunts, zerstöre nach Zeit bestimmte Objekte, oder das gern genommene Spielchen Ringe in der Luft möglichst über Rampen samt Turbo zu erwischen. Auch hier ist Abwechslung ein wichtiges Thema, so dass der Spieler hier nicht zu kurz kommt. Nur so erzielt man Erfolge in der Ruhmeshalle, levelt sozusagen im Spiel und spielt nach und nach alle Inhalte frei. Jüngere Spieler werden hier definitiv unterhalten, weil der Umfang einfach stimmt. Da spielen die von mir erwähnten Kritikpunkte nur bedingt eine Rolle.

Grafik & Sound....

Grafisch kommt Cars 3 ansprechend daher, ohne jetzt einem vollwertigen Sim-Racer das Wasser reichen zu können. Muss er aber auch nicht. Die Zielgruppe des Titels wird sich gut unterhalten fühlen, was auch für den grafischen Teil gilt. Die vielen Strecken unterscheiden sich ansprechend in den Bereichen Design, Umgebung und auch bei den Höhenunterschieden. Neben natürlich einfachen Rundkursen, sind auch recht verwinkelte Varianten dabei. Glänzen tun fast alle durch mehr oder weniger sinnvolle Abkürzungen und alternativen Wege. Dazu kommen die Untergründe, auf denen man nicht überall gleichschnell fahren kann. Wer im Sand agiert oder dem Schlamm, fährt einfach langsamer. Der Speed steigert sich und ist ebenfalls passend zum Thema und zum Spiel umgesetzt. Alle Fahrzeuge sind ordentlich gestaltet, so dass man also schon erkennt, wen man hier gerade steuert. Was hier und da sicher etwas intensiver hätte sein können, sind die Effekte. Mal abgesehen von den wirklich gelungenen Lichtverhältnissen bei Abendrennen, kommen reine Fahr- und Action Effekte etwas steril daher. Ebenso hätten viele Umgebungen mehr Lebendigkeit vertragen. Auch hier ist Cars 3 ein typischer Vertreter der Arcade-Spiele. Technisch gibt es nichts zu meckern. Die Steuerung ist gelungen und unfaire Momente oder wildes Banden Gerempel gibt es hier nicht.

Der Sound ist einer der Pluspunkte im Spiel. Stimmige Musiken und vor allem das ewig lustige Gebrabbel der Gegner auf den Strecken sind genau das Richtige für ein solches Spiel mit Filmvorlage. Die Strecken sind untermalt mit vielen verschiedenen Musikstücken und auch die Effekte der Fahraction selber sind komplett in Ordnung. Was man akustisch erwartet, bekommt der Spieler hier auch zu hören.

Fazit....

Cars 3: Driven to Win ist in vielen Bereichen das was man sich von einem gelungenen Arcade-Racer erwartet. Was mir besonders gefallen hat und durchaus überraschte, war der Umfang des Spiels. Die vielen verschiedenen Spielmodi bieten reichlich Strecken und Spielvarianten, ehe man hier wirklich mal fertig ist mit dem Spiel. Zudem erhöhen die vielen Inhalte auch die Abwechslung, so dass Cars 3 mehr bietet als nur ein paar Rundrennen im Cars Korsett. Kritik gibt's eher für spielerische Dinge. Fahrzeuge die man freispielt, können nur optisch verändert werden und die KI empfinde ich als sehr unausgewogen. 2 nicht ganz unwichtige Punkte, die aber bei der jüngeren Zielgruppe vielleicht nicht so ins Gewicht fallen. Denn gerade bei den beiden wichtigsten Fakten Steuerung und Umfang punktet Cars 3. Kein Übertitel im Rennspiel Genre, aber ein Racer mit einem sehr guten Preis/Leistungs Verhältnis. Denn 30 Euro sind für das Gebotene mehr als nur gerechtfertigt.

 

+ Guter Arcade Racer/Umfang
+ 24 Strecken/23 Fahrzeuge
+ Einfache Driftsteuerung
+ Verschiedene Spielmodi
+ Humorvoll/Sprachausgabe
+ Passender Grafikstil
+ Komplett Deutsch
- Online MP fehlt
- Mäßiges KI-Balancing
- Keinerlei Tuning o.ä.

GRAFIK: 69%

SOUND/EFFEKTE: 68%

MULTIPLAYER: 68%

GESAMTWERTUNG: 71%

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