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GCN X-Men The Official Game
 
 
X-Men: The Official Game - GCN
Matthias Engert (19.06.2006)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Hypnos
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 2 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-8
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Gering
ALTERSFREIGABE: 12+
PLII: Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.60 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Nach den beiden Handheld Versionen zum neuen X-Men Titel schauen wir uns nun die GCN Version als letztes etwas genauer an. Gespannt durfte man hier sein was die Entwickler in Sachen Gameplay auf dem GCN umgesetzt haben. Die Hoffnung auf einen Titel im Stile der X-Men Legends Reihe wäre zwar genial, sollte hier aber nicht anzutreffen sein. Grob gesagt richtet sich das Spiel eher an actionorientierte Spieler, die eine Umsetzung im Stile von X-Men Wolverines Revenge in die Finger bekommen wollen. Allerdings und das sollte schon eine Stärke sein bietet The Official Game 2 weitere Charaktere, die das Gameplay abwechslungsreicher gestalten sollten. Ob das ganze nun einen lohnenswerten Titel daraus macht sollen die folgenden Zeilen aufklären.

Menus und die Story....

Zunächst bleibt sich die aktuelle Serie auch auf dem GCN treu. Denn in Sachen Sprache erwartet euch auch hier ein komplett englisches Game in der PAL Version. Das betrifft neben der Sprachausgabe auch die Texte die Ihr als Untertitel aktivieren könnt. Lange her das ein Spiel mal ohne Lokalisierung auf den Markt kam. Einen 60Hz Modus wurde dem Spiel nicht spendiert, ist aber nach dem gespielten auch nicht unbedingt notwendig. Die Memory Card wird dagegen sehr sparsam verwendet und belegt die Karte mit gerade mal 2 Seiten. Die Story wird hier natürlich aufgrund der technischen Möglichkeiten anders präsentiert, hält sich aber ebenfalls an die Geschehnisse rund um den nächsten X-Men Streifen. Hintergrund der Geschichte ist der Bösewicht William Stryker, der mithilfe einiger Komponenten eine funktionstüchtige Variante von Cerebro erschuf und für seine Pläne einsetzte. Erst der Einsatz der X-Men und der Bruderschaft vereitelte Strykers Pläne, was mit dem Tode Jean Grey's jedoch mit einem großen Opfer erreicht wurde. Im Spiel gilt es die Komponenten vom Alkalisee zurück zu holen. Was als einfache Mission geplant war entpuppt sich nun als Actionreicher Besuch und Begegnungen der vielfältigen Art für die X-Men und ist nur der Anfang. Dazu greift auch hier der sogenannte Plan B, in dem Lady Deathstrike eine Rolle spielt.

Gelungen darf man hier die ungewöhnliche Sequenzen Umsetzung bezeichnen, die als seicht animierte Comic Bilder auf den Spieler losgelassen werden. Qualitativ aber sehr gut gezeichnet mal eine etwas andere Story Präsentation. Nachdem der Spieler zu Beginn ein Profil angelegt hat, in dem Erfolge und das Vorankommen gespeichert werden, läßt das Hauptmenu nicht lange auf sich warten. Neben dem Punkt Select Mission, der euch zum Hauptspiel bringt warten die Options und die Cerebro Files. In dieses findet Ihr freispielbare Dinge wie z.b. Danger Room Missionen für alle enthaltenen Charaktere, die Ihr je nach Spielfortschritt freispielt. Die Options bieten mehrere Möglichkeiten. Neben Rumble und Soundeinstellungen könnt Ihr die Achsen invertieren, die Steuersetups für alle Charaktere einsehen und ihnen bei Erhalt auch alternative Kostüme verpassen. Zu guter letzt kann man die Helligkeit anpassen, um auch in dunklen Locations den Überblick nicht zu verlieren.Um nun einzutauchen in die Welt der X-Men wählt man den Punkt Select Mission an.

Das Gameplay....

Dabei geht das Hauptspiel in der Art und Weise der Levelwahl einen sehr ungewöhnlichen Weg. Wählt Ihr den Punkt Select Mission an warten im gesamten knapp 30 Missionen auf euch und die 3 Helden des Spiels. Dabei ist das ganze wie ein Levelbaum aufgebaut, der hier und da einmal verzweigt. Neben einem linearen aufeinanderfolgen der Level gibt es zu bestimmten Zeitpunkten auch ein Wahl aus alternativen Wegen. Je nach Vorliebe kann der Spieler einen der 3 Helden übernehmen, bleibt aber danach bei diesem Weg. Gelöste Missionen bleiben auf dem Levelbaum anwählbar, da das Spiel auch diverse sammelbare Objekte bietet, welche die angesprochenen Secrets freischalten. Entgegen den Handheld Versionen übernimmt der Spieler hier 3 X-Men in Person von Wolverine, Iceman und Nightcrawler. Jeweils einzeln pro Mission interagieren diese hier nicht zusammen wie auf den Handhelden. Zwar macht der Spieler je nach Mission auch Bekanntschaft mit anderen Helden der Serie wie z.b. Storm oder Colossus. Diese sind aber nur als Begleiter vorhanden und in dem Sinne nicht steuerbar. Dabei müßt Ihr nun die Level jeweils lösen um das nächste freizuschalten. Positiv in Sachen Abwechslung ist nun die Tatsache das alle 3 Charaktere spezielle Gameplay Teile abdecken. Spielen sich die Iceman Abschnitte komplett anders, so sind Nightcrawler und Wolverine zumindest in gewissen Teilen des Gameplays vergleichbar. Schauen wir zuerst auf Wolverine, wo man gewisse Grundzüge des Spiels näher bringen kann. Positiv das euch das Spiel dabei am Anfang in kleineren Tutorial Mission an die Hand nimmt und die Steuerung samt Interagieren mit der Umgebung näher bringt. Bei allen gleich ist zunächst die Sichtweise in der Third Person Umsetzung. Gerade Wolverine erinnert so sehr an den alten X-Men Titel Wolverines Revenge. Startet eine Mission werdet Ihr anhand der angesprochenen Sequenzen in die Geschehnisse eingeführt und dürft loslegen.

Wolverine und Nightcrawler steuern sich zunächst gleich. Per 3D-Stick bewegt Ihr die Charaktere und habt mit der A-Taste eine Sprungfunktion zur Verfügung. Dazu kommt mittels der B-Taste ein normaler Angriffsschlag für auftauchende Gegner. Soweit die Parallelen. Erster Unterschied ist die Kamera, die im Falle von Wolverine eher ungünstig geworden ist. Sie bedient sich bei ihm des Eternal Darkness Prinzips, sprich sie geht automatisch mit. Egal wo Ihr hinlauft, an bestimmten Punkten wechselt sie komplett die Örtlichlichkeit und den Winkel von dem aus sie euch zeigt. Kann man nun bei Nightcrawler mittels des C-Sticks diese komplett und frei um den Helden herum bewegen ist das ganze bei Wolverine nur sehr eingeschränkt möglich und dient mehr des kurzen seitlichen Schauens. Drehen kann man sie hier gleichmal garnicht. Das Wolverine den Action Part übernimmt und in seiner Haudrauf Manier durch das Spiel düst merkt man an seinen speziellen Aktionen. Per Action Tasten habt Ihr weitere Angriffe zur Verfügung, die Ihr durch Combos noch erweitern könnt. Denn an Gegnern schickt man euch im Falle von Wolverine schon ein paar knackige Varianten entgegen. Hier heißt es auf die bei allen gleich gehaltene Lebensleiste oben links zu schauen. Ist diese nämlich einmal leer beginnt man das Level von vorn, oder von einem der wenigen, aber wenigstens vorhandenen Rücksetzpunkte. Ihr könnt zudem mit Wolverine Blocken und mittels seines Wut Angriffs für stärkeren Schaden sorgen. Dafür existiert eine weitere Anzeige oben links, die aber noch einen weiteren Aspekt abdeckt. Ist sie voll könnt Ihr zum einen den Wutangriff starten, oder aber euch mit Wolverine irgendwo in eine Ecke stellen und mittels Z-Taste die Lebensenergie regenieren. Etwas das auch Nightcrawler später beherrscht. Da euch teilweise Wellen an Gegnern erwarten sogar zwingend notwendig. Ohne dieses Feature käme man keine 3 Level weit in diesem Spiel. So gilt es mit Wolverine in seine Leveln meist in unaufhörlicher 3D Prügelaction für Ordnung zu sorgen und diverse Pulte oder Objekte zu zerstören um an das Levelende zu gelangen.

Nightcrawler kann sich zwar auch verteidigen, dennoch liegt sein Augenmerk auf einem anderen Gameplay Aspekt. Mittels seiner Teleporter Funktion per R-Taste kann er sich in Gebäuden und diversen Umgebungen viel weiter und schneller fortbewegen. Klettert Ihr also z.b. über Rohre an der Decke, so geben euch kleine blaue Punkte an allen möglichen entfernten Objekten einen Art Teleportpunkt. Drückt man hier nun die R-Taste und schaut zu einem dieser Punkte portiert er sich sofort dorthin. Das spielt sich sehr gut und ist auch von der Ausführung her recht genau. Zudem läuft er auf den Umgebungen, und seien das noch so dünne Rails automatisch ohne herunter zu fallen. Erst wenn Ihr per Sprungtaste eine andere Richtung einschlagt kann er auch stürzen. Dazu kann er sich hinter den Rücken eines Gegnern teleportieren und so seine Schwächen in der Angriffswucht entschärfen. Das ganze auch bei mehreren Gegnern hin und her und selbst größere Gegneransammlungen sind mit ihm machbar. Die Nightcrawler Missionen erinnern so oft an dieverse Stealth Games, in denen Ihr euch lautlos an bestimmte Punkte eines Levels bewegen müßt um dort z.b. einen Schalter zu drücken. Gutes Beispiel ist eine Mission in denen Colossus auftaucht. Dieser läuft als NPC selbstständig durch die Gegend und versucht diverse Anlagen zu zerstören. Zunächst kann er das nicht weil diese Anlagen durch Barrieren geschützt sind. Hier greift Ihr nun ein und müßt mit Nightcrawler diese Terminals finden um die Barriere zu deaktivieren. Dabei ist das Levelende manchmal sehr überraschend und das ganze erinnert mehr an die DS Version, wo man auch nicht immer wußte wie weit ist es eigentlich noch bis zum Levelende. Iceman wiederum spielt sich nun komplett anders und ist einfach gesagt fast schon ein Flugshooter mit Snowboardanleihen. Denn in seinen Leveln bewegt Ihr euch auf seinem Eisstrahl stetig durch die Lüfte. Langsam im Tempo könnt Ihr ihn weich einlenken und mittels A Gas geben und per R-Taste abstoppen. Dazu hat er nun spezielle Attacken mittels seines Eisbeams, mithilfe er Gegner und Objekte erwischen kann. Er kann Eisgeschosse abschießen und so auch Raketen und ähnliches erwischen. Seine Missionen sind oftmals zeitintensiv und mal als verkappte Racer und Rettungsmission umgesetzt.

Einmal agiert Ihr in einem großen Industriegebiet und müßt einen Reaktor vor der Zerstörung bewahren. Hier gibt es ein Gebäude inmitten des Areals das permanent brennt. Zum einen muß man diese Feuerstellen löschen, indem man vor ihnen abstoppt und per Strahl zum erlöschen bringt. Gleichzeitig habt Ihr einen Gegner im Gebiet der unaufhörlich Raketen zu einem Kühlturm schießt. Hier heißt es in akrobatischer "Snowboard" Manier durch die Lüfte zu fegen und mittels seiner Eisgeschosse, die auch zielsuchend sein können diese am Aufschlag am Turm zu hindern. Das ständige Hin und Her ist nicht schlecht gemacht und unterhält. Von daher sind die Gameplay Facetten eigentlich ganz positiv umgesetzt. Dazu kommt nach den Missionen etwas das immer positiv zu werten ist. Eine Charakterentwicklung oder sagen wir besser Eigenschaften Entwicklung. Denn bevor Ihr ein Level angeht könnt Ihr jedesmal aus 3 Schwierigkeitsgraden wählen. Je nachdem welchen Ihr anwählt ist der Lohn 1-4 Upgradepunkte zu bekommen. Diese könnt Ihr nun bei jedem Charakter einzeln auf verschiedene Eigenschaften verteilen. Man kann allen mehr Gesundheit verpassen oder speziell die Attacken steigern. Ist euch der Beam bei Iceman zu schwach pusht man einfach diesen Wert. Wobei Ihr immer nun Charakterspezifisch verteilen könnt. Spielt Ihr also eine Wolverine Mission könnt Ihr die erspielten Upgradepunkte auch nur bei ihm verteilen. Dennoch eine gelungene Sache. Das zu allen Missionen zusätzlich eine Prozentanzeige angezeigt wird liegt an den sammelbaren Objekten. Ihr könnt neben 5 Sentinel Tech Teilen auch je 1 Waffe X Symbol in den Leveln finden. Mal mehr oder wenig gut versteckt schaltet man so unter anderem die Danger Room Missionen frei, die ebenfalls sehr spezifisch auf die Charaktere angepaßt wurden. So verwundert es nicht das Ihr mit Iceman reine Racermissionen in Form eines Time Trials auf einer festen Strecken spielen könnt. Nichts weltbewegendes, aber für zwischendurch durchaus zu gebrauchen. Zwischen all den normalen Missionen warten auch Boss Kämpfe auf euch, bei denen ebenfalls weitere X-Men eine Rolle spielen. Allerdings sind gerade diese Kämpfe nicht so schwer.

Was ich schade finde ist die Tatsache das man die Charaktere nicht mischt und dadurch den Anspruch durchaus heben könnte. So haben die Missionen je nach Charaktere oft den gleichen Ablauf, was es teilweise auch etwas langatmig macht. Vor allem dann wenn man eine der durchaus kniffligen Stellen im Spiel erreicht. Denn manch unfaire Stelle bietet das Spiel schon, die gerne mal direkt vor einem Rücksetzpunkt platziert sind. Da spielt es dann auch keine Rolle wenn man eine Level mal auf Easy spielt. An diesen Stellen hat man wenn immer Probleme, egal welchen Grad man spielt. Men verschenkt aber mit der Abgrenzung aller Charaktere schon ein wenig Spielspaß. Was man in der Form wie hier spielt ist eine Weile ganz nett, aber mit der Zeit eben doch irgendwie das gleiche. Würde und könnte man hier durchwechseln und hätte damit auch den einen oder anderen Rätselteil dabei wäre das Spiel um einiges interessanter. Wer also seine X-Men Leidenschaft ausleben will bleibt doch lieber bei der Legends Reihe, oder greift bei Bevorzugung harter X-Men Prügelaction auf den Oldie Wolverines Revenge zurück.

Grafik & Sound....

Grafisch ist das Spiel durchaus mit guten Facetten ausgestattet. Nette Animationen und teilweise auch ordentlich gestaltete Umgebungen sind bei weitem nicht das schlechteste auf dem GCN. Ein bißchen mehr Effekt und Farbpower hätte dem Spiel aber gut zu Gesicht gestanden. Wobei es immer Ausnahmen gibt wie Icemans Racereinlagen zeigen oder die Mission bei der Nightcrawler sich immer wieder auf die Schultern riesiger Sentinels beamen muß. Dabei bleibt die Technik immer euer Freund, sprich Frameraten Probleme oder sonstige negative 3D Mitbringsel findet man so gut wie nicht vor. Das die Kamerumsetzung bei Wolverine nicht ganz glücklich ist, ist ein anderes Thema. Auch die Gegnerskins sind an sich gut geworden, könnten aber im Verlauf ein bißchen mehr Abwechslung vertragen. Ihr habt doch schnell so ziemlich alle Varianten gesehen. Beim Sound wechseln sich ruhige Töne mit schnellen Rythmen ab, die sich an die jeweilige Spielsituation anpassen. Ordentliche Soundeffekte peppen das ganze auf und die Sprachausgabe gehört ebenfalls zu den positiven Dingen. Zwar eben in Englisch ist die Betonung, dank der realen englischen Filmsynchro aber sehr gut geworden.

Fazit....

Die GCN Version erleidet in meinen Augen ein wenig das Schicksal der DS Version. Das Spiel bietet hier und da viele gelungene Ansätze und spielerische Möglichkeiten, die man aber auf das gesamte Spiel gesehen nicht konsequent genug oder leider garnicht ausnutzt. Könnte man alle Charaktere immer parallel steuern und hätte damit mehr Aufgaben, wäre das Spiel durchaus eine Empfehlung wert. So bleibt es auf lange Sicht oft das gleiche, das auch gerne mal unfair werden kann. Ausgeglichen durch das Upgrade System das zu den positiven Dingen zählt. Der Wiederspielwert ist zwar durch die sammelbaren Objekte gegeben, aber bei weitem nicht so motivierend wie bei anderen Spielen. Im gesamten ein Spiel das durchaus Potential zu mehr gehabt hätte, aber eben vieles auf die Spielzeit gesehen auch verschenkt.

 

+ 3 steuerbare Charaktere
+ Fähigkeiten Upgrades
+ Flüssig spielbare Action
+ Gameplay Abwechslung
+ Rücksetzpunkte
+ Sammelobjekte
- Manch unfaire Stelle
- Kameraumsetzung
- Komplett Englisch
- Oft sehr linear

GRAFIK: 74%

SOUND/EFFEKTE: 77%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 67%

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