konsolenkost.de

 
GCN
 
 
Wario Ware Inc: Mega Party Games - GCN
Matthias Engert (17.09.2004)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Nintendo
GENRE: Partyspiel
SPIELER: 1-4(16)Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 4 Seiten
60HZ-MODUS: JA
SCHWIERIGKEIT: 1-10
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII: NEIN
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
CHEATS / TIPPS: JA
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: JA

   
Einleitung....

Geht man die letzten Jahre in Nintendo's Maskottchen Laden mal schmökern, so feierte wohl einer ihrer Helden einen stetigen Aufstieg. Von einer Beförderung zur anderen, sprich eigener Spiele ging es für den guten Wario nur noch Bergauf. Anfangs mehr ein Mitstreiter und Bösewicht ist der dicke unter den Nintendo Figuren mittlerweile kaum noch wegzudenken. Angefangen mit Mario Kart, der Mario Party Spiele und schlußendlich in seinen Wario World Abenteuern. Seit einiger Zeit drückt sich Wario auch mit einem Party Game auf dem GBA herum. Kleine Minispiele, die man im Sekundentakt zockt und sich so die Zeit vertreibt. Das dieses schnelle unterhaltsame Gameplay nicht nur unterwegs Spaß macht zeigt Nintendo aktuell. Denn mit Wario Ware Inc: Mega Party Games gibt es dieses Spiel nun auch für den GameCube. Ob das ganze am heimischen TV genau soviel Spaß macht soll euch der folgende Test zeigen.

Menus und die Story....

Als erstes muß man Nintendo ein kleines Lob für die Präsentation machen. Sei es das flippige Handbuch oder auch nur die Tatsache das man nach dem Einschalten immer wieder mit neuen Vorspännen beglückt wird, die teilweise genauso schräg sind wie das Spiel. Aber eben im positiven Sinne. Ein alltägliches Spiel ist Wario Ware auf dem GCN also sicher nicht. Technisch muß man auf nichts verzichten. Es gibt einen 60Hz Modus und die Memory Card wird mit 4 Seiten human beansprucht. Dazu ist alles komplett deutsch, was für die jüngere Zielgruppe nie ganz unwichtig ist. Wobei man hier bei diesem Spiel keine klare Grenze ziehen kann auf welche Zielgruppe es nun zugeschnitten ist. Wer Mario Party mag ist hier schonmal grob richtig. In Sachen Story ist nicht soviel zu sagen. Nur das unser guter Wario verzweifelt versucht sein Tagebuch zu schreiben und irgendwie nicht fertig wird. Also lädt er kurzerhand ein paar Freunde ein doch auch ein paar Seiten beizusteuern. Spielerisch mit dem Hintergrund das so jeder der am Buch mitarbeitet Minispiele mitbringt, die man hier Mikro Spiele nennt.

Nachdem man anfangs einige der Vorspänne mal gesehen hat kann man sein Profil anlegen. Gleich 16 davon kann man speichern was im Verlauf auch seinen Sinn hat. Maximal 16 Spieler können in bestimmten Spielmodi nacheinander an diesem Spiel teilnehmen und ihre Leistungen verewigen. Ob man nun dabei auch mal eine genüßliche 2er Nacht macht oder mehrere Freunde einläd. Jeder hat dauerhaft sein Profil mit dem er spielen kann. Dazu kommt die Tatsache das Wario Ware eines der wenigen Spiele ist das den GBA als Controller zuläßt. Wie immer gibt es dazu einen kleinen Extra Artikel, den Ihr oben in den Facts Fenstern findet. Das Hauptmenu erlaubt euch dann die Wahl zwischen dem Einzelspieler Modus, dem Mehrspieler Modus, sowie den Spieldaten, die für jedes Profil einzelne detaillierte Statistiken bereithalten und die Optionen. Dort gilt das Augenmerk allerdings nur dem Sound und den Rumble Einstellungen ohne großen Schnickschnack. Steuersetups sind hier eh völlig fehl am Platz wie Ihr später noch lesen werdet.

Das Gameplay....

Möchte man loslegen könnte man dies sowohl im Single als auch im Multiplayer. Ich beginne dennoch mit dem Single Player, anhand dessen man das Spielprinzip und Gameplay Inhalte anschaulich darlegen kann. Wario Ware ist auch auf dem GCN ein Game in dem es einzig um Minispiele geht. Knapp über 200 gibt es sowohl für den Single und Multiplayer und wollen entdeckt, gespielt und gewonnen werden. Entscheidet Ihr euch also für den Single Player könnt Ihr spielerisch loslegen oder erstmal im Album nach dem rechten sehen. Das Album ist nichts anderes als der Ort an dem Ihr alle Minispiele einzeln und gezielt zocken könnt. Ob nun aus Lust und Laune oder um Scores und Zeiten zu brechen. Dazu findet man hier alle möglichen der Vorspänne und Charakter Sequenzen, die man auch hier einzeln anwählen kann. Wer mit einem gewissen Storyfaden spielen will beginnt gleich mit dem reinen Einzelspiel Modus.

Dieser ist aufgeteilt in 9 Türen, von denen man anfangs nur eine zur Verfügung hat. Auch Wario Ware steht anderen Spielen in Sachen Freispielen von Inhalten in nichts nach. Erst wenn Ihr bestimmte Inhalte geschafft habt öffnen sich neue Türen und können genutzt werden. Vorteil des ganzen das man dadurch sowohl den Single als auch den Multiplayer in Sachen Spielmodi ordentlich aufstockt. Kern des ganzen und der Anfang sind die Tagebuchbeiträge der einzelnen Charaktere und wenn man so will der "Storymodus" in diesem Game. Hier erwarten euch schön nacheinander 9 verschiedene Rubriken, die auch erst nach und nach freigeschaltet werden müssen. Alle Rubriken bringen grob ein Thema mit an das die folgenden Minispiele angelehnt sind. Ob Natur, das Thema Nintendo, eine Rubirk IQ bis hin zu Wario's Mischmasch habt Ihr hier gut zu tun und könnt eure Geschicklichkeit und das Reaktionsvermögen eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Dabei sind viele Dinge immer gleich. Ihr startet mit 4 Leben wenn man so will und müßt damit pro Rubrik 25 Minispiele hinter euch bringen. Ein Minispiel kommt dabei nach dem anderen und Ihr müßt am Ende die sogenannte Boss Ebene erreichen. Schafft man diese gilt die Rubrik als geschafft und die nächste wird zugänglich. Problem an der Sache ist zum einen das Ihr eben mit den 4 Leben durchkommen müßt. Schafft Ihr eines der Minispiele nicht, die hintereinander weg folgen, geht es zwar zum nächsten in der Reihe weiter, aber ein Leben ist weg. Dazu kommt die Tatsache das die Minispiele nicht in fester Reihenfolge kommen, sondern schön durcheinander per Zufall. Wem das immer noch zu leicht ist bekommt in verschiedenen Abständen erhöhte Schwierigkeitsgrade durch wahlweise schnelleres Tempo oder aber sogenannte Neue Level was in verschärften Bedingungen der Spiele selber mündet.

Dabei läuft alles nach einem festen Rhythmus ab. Im 1. Stock eines Fahrstuhles wird ein GBA praktisch nah heran gezoomt, in dessen Bild das Minispiel stattfindet. Startet ein Minispiel wird euch ganz kurz angezeigt was zu tun ist und Ihr habt nun wenige Sekunden Zeit das ganze zu schaffen. Wie auf dem GBA läuft unten eine Zündschnur von rechts nach links. Erreicht sie die Bombe links explodiert diese und die Zeit ist abgelaufen. Habt Ihr es geschafft wird dies angezeigt, wie auch ein Fehltritt. Scheitert Ihr also mit dem 4. Leben am 24. Minispiel dürft Ihr komplett von vorn beginnen. Eines kommt dem Spiel durch das Sekunden Gameplay natürlich entgegen und alles andere wäre auch übertrieben - die Steuerung. Simpel über 2 Teile des Pads oder des GBA spielen nur der Stick oder das Kreuz für die Richtungen und die A-Taste für Aktionen eine Rolle. Mehr ist nicht und die Eingewöhnungsphase ist eigentlich schon wieder garkeine.

Die Minispiele selber könnten nun abgedrehter nicht sein. Grafisch manchmal kaum der Rede wert wird der Spieler durchaus reichlich gefordert. Unter den zahlreichen Minispielen gibt es genug mit denen man sofort klarkommt, weil man vielleicht nur auf die A-Taste hämmern muß, eine Auswahl treffen muß oder irgendwas leichtes Nachmachen muß. Auf der anderen Seite gibt's auch genug bei denen man anfangs auf Kriegsfuß steht und schon ein paar Anläufe braucht ehe man hier durch ist. Das man erstmal über sich selber lacht ist dabei oft der Fall. ;-) Man hat eben nicht die Zeit sich erst auszumalen was wo zu tun ist. Auch wenn die Steuerung simpel und die Grafik teilweise sehr einfach ist. Einfach mal ein falsches Timing und schwupps eine Fehler. Spieler welche die GBA Version benutzen werden dann auch viele Bekannte wiedersehen. So richtig neues ist im Vergleich zur GBA Version hier nicht drin. Die gleichen Minispiele und Einteilungen. Wer also brandneue der kurzen Zeitvertreiber erwartet wird enttäuscht. Das ist dann eher ein Thema beim Multiplayer.

Hat man diese Rubriken Schlacht geschafft, was in ein paar Stunden locker möglich ist schaltet wie schon erwähnt neue Modi frei, die es dann teilweise in sich haben. Das beginnt beim Time Trial wo es darum geht 20, 40 oder 60 Spiele hintereinander so schnell wie möglich zu schaffen. Dabei wird das Spieltempo immer schneller und wird wieder verlangsamt wenn man mal eines vergeigt. Wie überall immer nach dem Zufallsprinzip. Oder aber Ihr bekommt nur Minispiele der schwierigen Gattung, in denen diese in sich nochmal schwerer sind. Muß man in der einfachen Variante eine Maus fangen in dem man im richtigen Moment eine Käseglocke fallen läßt, so ist diese Glocke in der schweren Version einfach kleiner. Richtig heftig und eine Sache für die Perfektionisten ist die Variante mit nur einem Leben. Auch nur ein Fehler hier und das wars. Auch hier wird das Spiel mit der Zeit dazu noch schneller und schwerer. Da alle Highscores und Zeiten auch für die einzelnen Modi gespeichert werden immer mal was für zwischendurch.

Dennoch nutzt es sich mit der Zeit etwas ab wenn man immer nur alleine spielt. Ein bischen das Mario Party Feeling. Solange man noch nicht alles gesehen hat macht es Laune ohne Ende. Hat man alles gesehen im Single Player wird dieser Modus nur noch selten angewählt. Aber wozu gibt es den Multiplayer. ;-)

Grafik & Sound....

Zunächst jedoch kümmern wir uns um Grafik und Sound. In Sachen Grafik dürfte man dem Spiel fast schon keine Wertung geben. Die natürlich so gewollten Darstellungen der Minispiele sind einfachster Art und der GCN Grafikchip fragt sich sicher manchmal wozu er eigentlich da ist. Allerdings ist das auch hier kein Kriterium, da die Grafik zweckmäßig und dem Spielprinzip angepaßt ist. Ob nun schwarz/weiß Grafiken alter Zeit, simple Animationen und billigste Effekte. Wer hier auf die Grafik schaut und was tolles erwartet ist im falschen Film.

Wesentlich flippiger und passender ist der Sound. Auch hier weniger die Effekte in den Minispielen, sondern die zahlreichen Samples der Helden und die Hintergrundmusik. Ob nun Wario's hämisches Lachen ohne das es ja in einem Spiel mit ihm nicht geht oder gar japanische original Liedgesänge in den versteckten Sequenzen. Auch mal was anderes und nicht schlecht gemacht. Eine Surround Anlange muß sich aber für Wario Ware keiner besorgen.

Multiplayer

Wie schon erwähnt ist der Multiplayer fast schon eher das Killer Feature für den Spieler. Auch hier geht man den gleichen Weg wie im Single Player. 9 mögliche Türen mit Inhalten und anfangs nur 1 anwählbar. Das schöne ist hier das man 2 Minispiel Varianten wie schonmal angesprochen mit 16 Leuten nun nur einem Pad spielen kann. Alle anderen erfordern nicht nur aufgrund ihres Gameplay's auch mehrere Pad's oder GBA's als Controller. Der erste Modus Survival Groove ist dann ein typisches 4Player Game. Jeder wählt seinen Charakter aus und findet sich anschließend im geteilten Bildschirm wieder. Jeder hat so seine Fangemeine vor der Bühne und muß abwechseln ein Minispiel zocken. Verliert man haut ein Teil der Fans ab und wer zum Schluß so noch die meisten Fans vor sich hat der darf sich als Gewinner bezeichnen. Für Freunde der Statistik wird auch hier alles protokolliert was abgegangen ist an einem harten Spieleabend. ;-)

Aber auch hier macht die Auswahl den Spaß aus und eben die Tatsache mit mehreren Leuten das ganze immer wieder mal hervor zu kramen. Auch wenn ein Donkey Konga im Anmarsch ist. Für eine Runde zwischendurch genau das richtige. Auch hier gibt es "komplizierte" Spiele wie auch einfachste Varianten in denen es darum geht miteinander zu spielen um im gleichen Moment über ein Seil zu springen. Wer ein Fehler macht ist in der Runde der Looser und darf sich manchen netten Kommentar anhören, da man hier eben zusammen spielt. Oder aber der e-Reader spielt eine Rolle. Nicht als Zubehör selber, sondern als Spielinhalt. In einem MP Spiel ziehen die Spieler Karten von 2 Stapeln solange bis bei einem das e-Reader Symbol auftaucht. Der Spieler muß nun möglichst alle bisher gezogenen Minispiele hintereinander gewinnen um sie zu seinem Stapel zu bringen. Verliert er bekommt der Gegner diese. Wer am Ende die meisten hat darf sich feiern lassen.

Oder das Spiel Knall im All. Hier geht es darum ähnlich dem Tic Tac Toe Prinzip kleine Planeten einzunehmen und anreihende versuchen dem Gegner streitig zu machen oder ihn daran zu hindern mehrere mit einmal zu nehmen. Alle Planeten haben eine Zahl. Der Spieler zielt und schießt z.b. auf einen Planeten mit der Zahl 3. Der Schuß zieht 1 ab und 2 Minispiele nach Zufall müssen gespielt werden. Schafft man dies bekommt man die Plakette auf diesen Planeten. Vergeigt man beim letzten braucht der andere Spiele nur noch einen Treffer zu lassen und er gehört ihm. Es steht also auch hier wie bei Mario Party immer wieder die "Freundschaft" auf dem Spiel. ;-) Am meisten Spaß gemacht hat mir aber unter anderem das Game -Aus dem Weg-. Denn hier ist der "ich kann ja so gehässig sein" Effekt besonders ausgeprägt.

Auch hier geht natürlich hauptsächlich darum die Minispiele in Zufallsreihenfolgen zu zocken. Das Problem an der Sache ist das die Gegner während der sekundenlangen Minispiele im Bild herumrennen können. Wer den fetten Wario als Gegner hat der hat fast schon verloren. Da viele Minispiele einen bestimmten Moment benötigen an dem man eine Aktion auslöst ist die Tatsache nicht alles zu sehen schlecht für den Sieg. Wenn dann noch mehrere der Figuren im Bild herumlaufen kann sich so eine Runde ganz schön hinziehen. Aber irgendwie der Modus der mir am meisten Spaß gemacht hat. Der Vorteil des Multiplayers an sich bleibt aber vor allem die kaum vorhandene Eingewöhnungsphase anderer Mitspieler. Ransetzen, loslegen und Spaß haben ist hier die Devise.

Fazit....

Wario Ware Inc: auf dem GameCube ist eine würdige Umsetzung des Spielprinzipes, die aufgrund des weitaus größeren Umfangs an Modi mehr Spaß macht als die Unterwegs Variante. Ist der Single Player in beiden Spielen in Sachen Spaß vergleichbar, so punktet auf dem GameCube der Multiplayer, der viele interessante Modi bereithält. Die Tatsache auch mal fix 16 Spieler einzubinden um schnellen Spaß zu haben und die schnelle Eingewöhnungsphase machen den Reiz aus. Grafisch und vom Sound her sollte hier niemand irgendwas besonderes erwarten. Ist nicht das Ziel des Spiels und dient einzig dem Zweck des Unterhaltens. Schade das man wenig neue Minispiele gegenüber dem GBA eingebaut hat. Alle dort enthaltenen findet man auch hier wieder. Kurioserweise ist aber die GCN Version in manchen Läden billiger als die GBA Version, was die eventuelle Frage welche von beiden auch dadurch schnell relativiert. Der Reiz liegt hier klar im schnellen Spaß für Zwischendurch. Lange Spielnächte denke ich sind eher die Ausnahme, weil man irgendwann dann doch erstmal überfüttert ist. Da ist Mario Party eher geeignet. In Sachen Party Spielen aber neben Mario Party und einem Pac-Man Vs ein weiterer guter Vertreter in diesem Genre.

 

+ Für Jung und Alt
+ Einfache Steuerung
+ Kurzweiliges Spielprinzip
+ Viele Secrets
+ Flippige Präsentation
+ MP mit bis zu 16 Spielern
+ Viel Statistik
+ TimeTrial und Score Modus
- Keine neuen Single Pl. Games
- Allein nutzt es sich ab

GRAFIK: 50%

SOUND/EFFEKTE: 69%

MULTIPLAYER: 82%

GESAMTWERTUNG: 72%

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

 
                   

Gamesload