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Winnie Puuh: Kunterbunte Abenteuer - GCN
Kilian Pfeiffer (01.04.2005)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Phoenix Studios
GENRE: Adventure
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 14 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-2
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII: Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
LESERTESTS: Nein

   
Einleitung....

Vor rund eineinhalb Jahren beeindruckte ein grafisch hervorragender Titel das Mag'64, handelte es sich doch um ein Kind-gerechtes Abenteuer-Spiel speziell für die jüngeren unter uns. In Punkto Grafik wunderschön in Szene gesetzt, war selbst das Endresultat nicht von schlechten Eltern. Kindliche Spiele sind selbstverständlich immer ein Diskussionsgrund in Sachen "Gesamtwertung", letztendlich entscheidet aber die Qualität über die Benotung eines Titels. "Disneys Ferkels Grosses Abenteuer-Spiel" klingt selbst heutzutage noch Faschings-tauglich, der Spielspaß hingegen - vor allem für die Kleineren - wirkt wie die Faust auf's Auge. Mal sehen, ob das Kunststück auch bei "Disneys Winnie Puuh - Kunterbunte Abenteuer" geglückt ist.

Menus und die Story....

Obwohl dem Spiel kein 60-Hertz-Modus zu Grunde liegt, läuft das Dargestellte flüssig über den Fernsehbildschirm. Ebenso wie der Vorgänger, benötigt Ihr 14 freie Seiten auf Eurer Memory Card, um Euren Spielstand für die Ewigkeit abspeichern zu können. Im Spiel selbst, könnt Ihr an bestimmten Stellen manuell Euren Fortschritt sichern, habt Ihr jedoch bestimmte Situationen erfolgreich durchlaufen, speichert das Programm automatisch.

Ähnlich wie beim Vorgänger-Spiel führt Ihr Winnie Puuh durch ein idyllisches Areal und steuert wesentliche Menüpunkte direkt mit Eurer Spielfigur an. Bei Gopher könnt Ihr ein "Neues Spiel" starten, ebenso habt Ihr die Möglichkeit an zuvor gespeichertem Punkt erneut einzusteigen. Lauft Winnie beispielsweise zum Geburtstagsalbum, könnt Ihr direkt in die Abenteuer der tierischen Rasselbande eintauchen. Des Weiteren wurde im Spiel ein seichter Multiplayer-Modus integriert, der es Euch erlaubt, eines von insgesamt fünf banalen Minispielen zu starten. Die Musikmaschine lässt Euch Puuhs lieblichen Konzertsaal betreten, logisch dass Ihr innerhalb des Optionsmenüs generelle Spieleinstellungen vornehmen dürft (Lautstärke, Rumble-Funktion, Bildschirmeinstellungen…). Trotz des vereinfachten Schwierigkeitsgrades entschieden sich die Entwickler dazu, einen "Junior-Modus" im Spiel einzubauen, so dass selbst Neugeborene Hand an's Spiel anlegen können ;-) . Spaß beiseite: Hier geht es schlicht und einfach darum, verschiedene Objekte zu berühren, um letztendlich die daraus resultierende Sequenz anzusehen. So schnappt sich Winnie einen Topf voller leckerem Bienenhonig, um ihn schnellstmöglich in seinem dicken Bäuchlein zu "verstecken".

Habt Ihr bereits den Test zum Game Boy Advance-Ableger des Titels gelesen, kennt Ihr Euch über die Geschichte des Spieles bereits bestens aus. Auf dem Würfel hat sich nichts getan, mal sehen, ob der anstehende Kinofilm (Start in Deutschland: 31.03.2005) Neues bietet. Auf jeden Fall befindet sich Winnie gerade mit seinem Freund Christopher Robin auf einem gemütlichen Spaziergang quer durch den Hundert-Morgen-Wald, als der Bauch des pummeligen Bären mächtig zu knurren beginnt. Puuh ist schon ganz unruhig vor lauter Hunger, jedoch beruhigt Christopher ihn, an etwas Schönes zu denken, um den brummenden Magen auf schnellstem Wege zu vergessen. So erinnert sich Winnie Puuh an die Geburtstage seiner Freunde und schwelgt in vergangenen Erinnerungen. Ob das seinen Hunger stillt?

Das Gameplay....

Das Abenteuer ist in fünf Geburtstagsfeiern aufgeteilt, im direkten Vorgänger musste man noch sieben Traumwelten (inklusive Ferkels Level) bestreiten, um das Abenteuer zu Ende zu spielen. Jede Episode hat einen eigenen Hauptcharakter, um welchen sich die Geschichte dreht. Tiggers Geburtstag beginnt damit, dass sich alle Freunde versammeln, um ein Foto im Tiggerkostüm zu schießen. Jedoch ist es an diesem Tag besonders stürmig, so dass Eure Kostüme vom Wind fort getragen wurden. Winnie Puuhs Aufgabe besteht nun darin, die Kostüme rechtzeitig zurück zu holen, um das Geburtstagskind doch noch überraschen zu können.

I-Aahs Geburtstag hingegen steht unter schlechten Sternen, da sein Holzhaus zerstört wurde und unser träger Esel nun nicht mehr weiter weiß. Was also tun? Kein Problem für Winnie samt Anhang, das Abenteuer zum Guten zu wenden. Wie, sollt Ihr jedoch selbst herausfinden.

Richtige Rätsel bietet Ubisofts Titel eigentlich zu keinem Zeitpunkt, vielmehr müsst Ihr an bestimmter Stelle einen Gegenstand abholen, um ihn anderswo zu benutzen. So sucht Ihr nach einer Glocke, um diese an einer geeigneten Befestigung anzubringen, so dass das Glockengeräusch Eule herbeiholen kann. Ein anderes Mal erhaltet Ihr von einem Frosch eine Seerose, welche Euch als Brückenhilfe auf die andere Seite des Baches bringt. Beinahe jedes Rätsel im Spiel ist nach gleichem Schema aufgebaut, nur selten findet Ihr Abwechslung. Beispielsweise dann, wenn Ihr mit I-Aah herumwuselnde Tiere einsammeln müsst. Die Zeit sitzt Euch zwar im Nacken, jedoch habt Ihr die paar Tierchen bereits nach wenigen Sekunden im Sack und erhaltet ein weiteres wichtiges Objekt für die laufende Episode.

Wie im Handheld-Teil integrierten die Entwickler eine rudimentäre Karte, die die Standorte Eurer Freunde darstellt; geübte Spieler werden die Map allerdings nicht benötigen, da der weitere Verlauf offensichtlich ist. Puuhs Lieblingsspeise, goldgelber Bienenhonig, ist - wie bereits im Game Boy Advance-Ableger - ein Hauptbestandteil des Spielinhaltes, da Ihr diesen an aggressive Bienen abgeben müsst, um an neue Objekte heran zu kommen. In jedem Spielbildschirm sind 15 Honigtöpfe versteckt, wobei fünf jeweils im Quintett gefunden werden. Um das essbare Gold zu finden, müsst Ihr die Gegend nach leuchtenden Objekten (Baumstümpfe, Steine…) absuchen und diese anstoßen. Leider gibt es keine Bonusfeatures wenn man alle im Spiel versteckten Honigtöpfe gefunden hat, hierfür hätten sich die Entwickler etwas Schönes einfallen lassen können - man kann halt nicht alles haben ;-) . Im Gegensatz zum Handheld-Spiel findet Ihr in der TV-basierten Version pro Level drei Musiknoten, welche neue Melodien im Konzertsaal frei schalten. Ein nettes Feature, jedoch nicht weiter wichtig.

Neben den Winnie Puuh-Abschnitten dürfen auch Ferkel, I-Aah sowie Tigger aktiv in's Spiel eingreifen. Tigger agiert hier als schleichender "Detektiv", der unerkannt bleiben und so den Sichtradien der feindlichen Wusels/Heffalumps ausweichen will. I-Aah rast im Galopp hinter den verschiedensten Tierarten (Frösche, Schmetterlinge…) hinterher und verhilft Euch somit zu wesentlichen Spielobjekten. Letzter im Bunde ist Ferkel, der Hauptdarsteller des Vorgängers, der sich besonders durch seine liebliche Sprachausgabe auszeichnet. Selbst heute noch attackiert er seine Feinde per Grimasse, jedoch in weit abgespeckter Fassung wie damals. Ist Euer Kontrahent in Sichtweite, drückt Ihr die "A"-Taste und gelangt somit in den Grimassen-Modus, in welchem Ihr diverse Tastenkombinationen innerhalb einer bestimmten Zeit hinter Euch bringen müsst. Schwieriger wird es dann, wenn sich der Bildschirm zu drehen beginnt und es nicht mehr sofort klar ist, welche Taste gedrückt werden muss. Winnie Puuhs Kampftechnik ist hingegen wesentlich einfacher zu beherrschen, dafür aber auch bedeutend schneller "durchgekaut". Sobald sich gegnerische Kombattanten auf dem Bildschirm befinden, gilt es für Winnie, einen Luftballon zu erreichen und diesen zum Platzen zu bringen. Sobald das geschehen ist, verschwinden die Feinde von der Bildfläche und Euer Bär hat freie Bahn im aktuellen Bildschirm. Der Grimassen-Modus machte einen bedeutenden Spielspaß-Teil im Vorgänger aus, Winnie Puuhs Art, Feinde zu besiegen, ist hingegen bei weitem nicht so motivierend, geschweige denn fordernd.

Grafik & Sound....

Obwohl die Levels nicht derartig abwechslungsreich in Szene gesetzt wurden, wie noch vor eineinhalb Jahren, überzeugt das Gezeigte dennoch voll und ganz. Atmosphärische Gegenden wissen zu gefallen, der Hundert-Morgen-Wald ist viel mehr als ein idyllisches Plätzchen für entspannende Wald-Picknicks. Insgesamt fehlen mir jedoch einige abwechslungsreichere Hintergründe, die dem Spiel sehr gut getan hätten. Die Animationen der Charaktere sind ansprechend umgesetzt, technische Ruckler kennt das Spiel nicht. Selbst die wenigen, jedoch schönen Zwischensequenzen sind ein Hingucker und für die angepeilte Zielgruppe absolut ansprechend. Komplett deutsch synchronisierte Sprachausgabe gibt dem Spiel einen pädagogischen Anreiz, die Musik ist freundlich gestimmt und vermittelt ein immerwährendes Gute-Laune-Gefühl.

Multiplayer....

Obwohl man die integrierten Minispiele ("Honigtopfjagd", "Kekslabyrinth", "Kekssuche", "Die Grimassen-Herausforderung", "Folge der Linie") nicht als wirklichen Multiplayer ansehen kann, werden sich jüngere Spieler dennoch darüber freuen. Bis zu zwei Spieler dürfen sich hier messen, indem sie beispielsweise so viele Kekse wie möglich einsammeln sollen. Oder aber Ihr "bekriegt" Euch in einem Grimassen-Duell um den Platz an der Sonne. In "Folge der Linie" müsst Ihr so nah wie möglich an der vorgegebenen Linie entlang laufen, verlasst Ihr den optimalen Weg, werdet Ihr langsamer und verliert wertvolle Zeit. Des Weiteren habt Ihr die Möglichkeit, das Areal nach Keksen abzusuchen, oder aber Ihr versucht, einen Honigtopf in knapp bemessener Zeit einzufangen. Selbst dürft Ihr natürlich auch in die Rolle des Honiggefäßes schlüpfen.

Fazit....

Kind-gerechte Spiele sind in der heutigen Zeit mit Sicherheit ein wertvolles Gut. Jedoch machen viele Entwickler den Fehler, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen, nachdem sie bereits ein Spiel erfolgreich im Markt platziert haben. Ein wenig kommt es mir auch so bei "Disneys Winnie Puuh - Kunterbunte Abenteuer" vor. Das gesamte Abenteuer wirkt etwas abgespeckt, der Kampfmodus ohne das Grimassen-Feature etwas lieblos. Simple Rätsel fordern kaum zum Denken, dennoch hat das Spiel eine besondere Atmosphäre. Auch der Umfang hat gegenüber dem Prequel deutlich eingebüßt (nur fünf Geburtstage!), die Synchronstimmen sind jedoch hervorragend und auf gleichem Niveau geblieben. Gegenüber Ferkels Abenteuer zieht Winnie Puuhs liebliche Spielumsetzung klar den Kürzeren, hier kann auch der rudimentäre - wenn auch nette - Multiplayer nicht viel wettmachen.

 

+ Hübsche Grafik
+ Kind-gerecht, Gewaltfrei
+ tolle Sprachausgabe
+ Minispiele
+ "Junior-Modus"
- Story zu seicht
- sehr leicht
- kaum Umfang

GRAFIK: 80%

SOUND/EFFEKTE: 73%

MULTIPLAYER: 68%

GESAMTWERTUNG: 70%

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