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GCN Viewtiful Joe 3
 
 
Viewtiful Joe: Red Hot Rumble - GCN
Kilian Pfeiffer (15.04.2006)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Capcom
GENRE: Prügler
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 3 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-10
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII: Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.55 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
LESERTESTS: Nein

   
Einleitung....

Coole Typen braucht das Land - vor allem solche, die das Böse ausschalten und den Guten zum Sieg verhelfen. Heldentaten sind die wahren Zutaten, die einen Spielhelden auszeichnen. Viewtiful Joe hat diese Fähigkeiten eindrücklich unter Beweise gestellt. Trat er bis dato immer als Jump `n Run-Held in Erscheinung, verschlägt es ihn in eine Fun-Prügelei à la "Super Smash Bros". Anfangs hielt sich die Begeisterung innerhalb der Redaktion zurück - warum sollte man auch eine kaum zu verbessernde Spielmechanik von Grund auf neu erstellen? Mal sehen wie sich die Mannen bei "Clover Studio" geschlagen haben! Erwartet uns ein weiterer Hit?

Menus und die Story....

Die Thematik in "Viewtiful Joe - Red Hot Rumble" ist die des "Films". Captain Blue, seines Zeichens Superheld in fortgeschrittenem Alter, ist auf der Suche nach einem passenden Hauptdarsteller für seinen neuesten Blockbuster-Streifen. Jedoch fällt die Wahl bei weitem nicht so einfach, wie sich Viewtiful Joe das gedacht hätte. Einige schlagkräftige Mitkonkurrenten gilt es auszuschalten, anderen Falles könnte sich Captain Blue für einen der anderen Helden in der Hauptrolle entscheiden. Deshalb beschließt Captain Blue alle Möchtegern-Filmdarsteller am Set gegeneinander antreten zu lassen - in einem handfesten Schlagabtausch "Mann gegen Mann". Wenn da nicht Joes attraktive Freundin Silvia wäre… In heißen Gefechten liefern sich die bekannten Charaktere der vergangenen Videospiele sowie der neuen Zeichentrickserie elektrisierende Auseinandersetzungen in verschiedensten Formen. Hoffentlich wird Euch bei dem ganzen Tohuwabohu auf dem Bildschirm nicht schlecht…

"Viewtiful Joe - Red Hot Rumble" wird über Nintendo in Deutschland vertrieben. Ein 60-Hertz-Modus ist hier enthalten. Eure Memory Card benötigt lediglich drei freie Speicherplätze für den Spielstand. Nach jedem Level - aufgeteilt in Szenen - speichert die Software automatisch ab. Daher sind die Speicherstände fair gesetzt, selbst anspruchsvollere Sequenzen können mit wenig Zeitaufwand wiederholt werden. Der Schwierigkeitsgrad des Titels liegt insgesamt zwar unter dem der klassischen Viewtiful Joe-Jump `n Runs, dennoch werden Einsteiger anfangs wohl eher abgeschreckt werden. Der chaotische Bildschirmablauf samt der teils knackigen Aufgaben können Euch schon mal verzagen lassen. Im Hauptmenü ("Story-Modus", "Kampfmodus", Optionen) dürft Ihr neben dem normalen Einzelspieler-Modus auch im Kampf gegen Eure Freunde zur Tat schreiten. Allgemeine Spieleinstellungen ("Rumble", "Klang", "Bildschirmeinstellungen") können ebenso vorgenommen werden wie ein Blick auf die "Level-Rekorde" oder die "Videogalerie" samt Vorschau auf "Viewtiful Joe - Die Trickfilmserie". Als überflüssiges "Schmankerl" dient das "V-Puzzle". Sozusagen Puzzle-Stücke, welche Ihr während Eurer Ausflüge ins virtuelle Hollywood gefunden habt. Was die komplett zusammengesetzten Puzzles allerdings für einen spielerischen Sinn für sich verbuchen, bleibt dem Spieler verborgen.

Das Gameplay....

"Viewtiful Joe - Red Hot Rumble" wendet sich in spielerischer Hinsicht von seinen direkten Vorgängern deutlich ab. Vielmehr wird das Hauptaugenmerk auf kurze Abschnitte samt heftiger Hau-Drauf-Action gelegt. Neben unterschiedlichen Moves besitzt jeder Held einen charakterspezifischen Spezialangriff, der Euer Gegenüber mit Karacho auf den Boden der Tatsachen befördert. Viewtiful Joe ist in der Lage einen glühend-heißen Drachenschlag auf seine Kontrahenten anzuwenden, Klingenmeister Alastor hingegen beschwört einen heftigen Wirbelsturm. Silvias Dreifach-Schuss ist ebenso wirksam wie der blaue Donner von Captain Blue. Auf Grund der verschiedenen Angriffstechniken spielt sich jeder der insgesamt zwölf zur Verfügung stehenden Helden auf andere Art und Weise. Erst im Laufe des Spieles schaltet Ihr besagte Spielfiguren frei. Dieses Unterfangen gestaltet sich zunehmend anspruchsvoller, da es die gestellten Aufgaben im späteren Verlauf wirklich in sich haben und diese Voraussetzung für den Erwerb der Helden sind.

Gleich zu Beginn des Story-Modus erwartet Euch ein Einspielfilm, der die Erwartungshaltung gegenüber Eurer Spielfigur recht hoch ansetzt. Immerhin geht es in vorliegendem Abenteuer um die Ermittlung eines zukünftigen Filmstars. Dafür sollte man sich schon mächtig ins Zeug legen. Zumeist wird jeder Level dann auch gegen einen, im fortgeschrittenen Spielverlauf selbst gegen bis zu drei Mitkonkurrenten, ausgefochten. Wobei die von Euch geforderten Levelziele unterschiedlicher nicht hätten ausfallen können. Bestreitet Ihr anfangs noch ein übersichtliches Tutorial, welches Euch die wesentlichen Steuerelemente aufzeigt, geht es im ersten Level "Rätsel des Inkareichs" dann auch gleich zur Sache. Im Grunde genommen müsst Ihr als Sieger einer Auseinandersetzung hervorgehen, wobei es in "Viewtiful Joe - Red Hot Rumble" nicht um Gefechte à la "Street Fighter" geht. Vielmehr werdet Ihr Münzen einsammeln müssen, die es für das Erfüllen verschiedener Aktionen gibt. Ab und an fordert der Regisseur von Euch, Eurem Konkurrenten voraus zu bleiben - Sieger ist derjenige mit den meisten Münzen auf seinem Konto! Wie Ihr das schafft? Jeder Level ist wiederum in einzelne Szenen aufgeteilt, die Aufgaben für Euch bereithalten. Beispielsweise müsst Ihr in einem bestimmten Zeitlimit die meisten Diamanten einsammeln. Jene wertvollen Steine sind in unterschiedlicher Wertigkeit vorrätig und im Level verstreut. Da Ihr und Euer/Eure Gegner die Levels gleichzeitig bestreiten, ist ein Durcheinander auf dem Bildschirm garantiert. Die Fäuste fliegen hier dutzendfach, bereits erhaltene Münzen werden dank der Vielzahl an Schlagkombinationen aus den Herausforderern herausgeprügelt. Innerhalb der Szenen platzierte Tonnen dürft Ihr skrupellos in Richtung Eurer Feinde pfeffern.

Das Ausschalten einer stattlichen Anzahl doofer Gegner gehört ebenso zu den Zielen im Spiel. Derjenige, der das vorgegebene Zeitlimit mit dem meisten "Kanonenfutter" verlässt, wird zum Sieger gekürt und heimst fleißig Münzen ein. Häufig findet das Spielgeschehen auf ein und demselben Spielbildschirm statt - Schlägereien sind hier also an der Tagesordnung. Das Gefühl von Eurem Gegenüber herausgefordert zu sein, funktioniert einwandfrei. Insbesondere deshalb, weil im Level gesammelte Münzen jederzeit stibitzt werden können. Ein Satz Prügel genügt! Verliert Ihr während eines Abschnittes Euer Leben, gehen rund die Hälfte Eurer Münzen den Bach runter. Besser gesagt Euer Charakter lässt sie zurück. Klar, dass solche Chancen seitens der Protagonisten schamlos ausgenutzt werden. Jedoch kann solch ein Malheur auch Eurem Gegenüber passieren. Genau diese Kleinigkeiten halten Euch auf Trab, "Action" ist das Schlagwort, welches in "Viewtiful Joe - Red Hot Rumble" regiert. Bis zur letzten Sekunde bleibt das Bildschirmgeschehen spannend. Geht Ihr als Verlierer aus einem Level, habt Ihr die Möglichkeit die einzelnen Szenen auf ein Neues zu probieren.

Immer mal wieder erwarten Euch Bosskämpfe gegen bekannte Seriendarsteller (Gran Bruce, Charles III., etc.), welche Ihr eventuell bereits in vergangenen Abenteuern platt machen durftet. Hier gilt es dann meist mehr Münzen als die anderen Charaktere einzuheimsen. Selbst kombinierte Aufgaben werden Euch zu Teil. Ihr dürft dann nicht öfter als zwei Mal Euer Bildschirmleben aushauchen, gleichzeitig aber Eurem Gegenüber voraus bleiben. Einfach sind derartige Forderungen beileibe nicht. Die Motivation lässt aber selbst nach dem zehnten Versuch nicht nach - natürlich auch dank des fairen Speichersystems.

Neben den normalen Kampffertigkeiten dürstet einen Viewtiful Joe-Fan natürlich nach VFX-Aktionen im Spiel. Der Einsatz dieser Fähigkeiten gestaltet sich sehr einfach, da die einzelnen VFX-Specials (VFX-Zoom, VFX-Zeitlupe, VFX-Machspeed, VFX-Klangeffekte) als Kugeln plötzlich im Spiel auftauchen. Ihr müsst sie nur noch einsammeln und dann auf Knopfdruck die Aktion in vollem Umfang entfalten. Neu im Spiel hinzugekommen sind die VFX-Klangeffekte. In vier Stufen lässt sich dieser Wahnsinnsangriff aufladen. Die Entladung erfolgt dann über drei mächtige Klangeffekt-Brocken, die in Richtung Eurer Feinde schnellen und ihnen eine ordentliche Portion Lebensenergie samt wertvollen Münzen entziehen. Der Einsatz der Zeitlupenfertigkeit verlangsamt das Geschehen und erhöht damit die Durchschlagskraft Eurer Attacken. Ähnlich gestaltet sich der VFX-Zoom, der Euch zeitlich begrenzt zu einem Riesen heranwachsen lässt - Eure Angriffe rocken in dieser Zeit so ziemlich alles in Grund und Boden. Der VFX-Machspeed hingegen lässt das Geschehen im wahrsten Sinne des Wortes brennen. Euer Charakter zieht dann eine feurige Spur hinter sich her, die jedem Anwesenden die Nackenhaare "schmelzen" lassen würde.

Eine geniale Idee und oftmals Spiel-entscheidend sind die VFX-Kämpfe in Form fünf unterschiedlicher Minispiele. Plötzlich im Level auftauchende Super-VFX-Kugeln müssen aktiviert werden und entfalten ein schwarzes Loch, welches Euch kurzfristig aus dem aktuellen Spielgeschehen entfernt. Hier gilt es dann in flotter Spielweise kurze Tests durchzuführen - Schnelligkeit ist hier das Maß aller Dinge. Unter anderem müsst Ihr "A", "B", "X" und "Y" schneller drücken als Euer Gegner. Ist die Powerleiste gefüllt, tretet Ihr eine gewaltige Prügellawine los, die einen unscheinbaren CPU-Feind unter Tage befördert. Oder Ihr habt die Aufgabe das Steuerkreuz samt 3D-Analogstick sowie "C-Stick" im Kollektiv zu bedienen - das Ergebnis ist ähnlich dem des vorherigen Beispiels. Selbst kleine Reaktionstests im Stile von "Ich zeige einen Knopf und Ihr drückt den selben so schnell als möglich!" wurden im Spiel integriert. Eine wahre Herausforderung ist neben dem "Tennisspiel" mit Gegnern als Ballersatz vor allem das "Timing"-Minispiel. Hier füllt sich eine Anzeige in rasend schnellem Tempo. Eure Aufgabe ist es nun einen Knopf innerhalb dieser Zeitspanne zu drücken. Hört sich leichter an als es tatsächlich ist… Geht Ihr in einem der besagten Minispielchen als Sieger hervor, sahnt Ihr Unmengen von Münzen ab, die wiederum vom Konto Eures Herausforderers subtrahiert werden.

Grafik & Sound....

In grafischer Hinsicht ist "Viewtiful Joe - Red Hot Rumble" durchaus interessant. Effekte en masse verwöhnen die rotierenden Augen auf Grund des chaotischen Bildschirm-Durcheinanders. Nichtsdestotrotz fesselt Euch das effektgeladene Feuerwerk im Zeichentrickstil für einige Stunden vor den Bildschirm. Der rege Wirrwarr ist zwar Gewöhnungssache, dennoch solltet Ihr nicht vorgeschädigt sein und von wildem Bildschirm-Hin-und-Her Nervenzusammenbrüche erleiden.

Typische Soundeffekte Marke "Viewtiful Joe" tönen aus Euren Soundausgängen, passende Musikuntermalung führt das hektische Geschehen gekonnt voran. Die englische Sprachausgabe während der Zwischensequenzen klingt durchaus professionell, gezeichnete Zwischensequenzen werden hierdurch liebevoll in Szene gesetzt - wenn auch sehr selten.

Multiplayer....

Hervorragend gestaltet wurde der fantastische Multiplayer-Part, der Euch alle Levels des Single-Player-Modus mit bis zu drei Freunden spielen lässt. Was hier geboten wird, ist wirklich sensationell. Auch wenn das Geschehen zu viert ganz besonders turbulent ist, ist der Mehrspieler-Modus eine runde Angelegenheit. Statistiken rund um die Kämpfe komplettieren das rasend schnelle Vergnügen. Mehrspieler-Freunde werden selbst nach Tagen das Spiel nicht mehr missen wollen. Der Multiplayer ist schlicht und ergreifend viewtiful!

Fazit....

Ein Spielvergnügen waren die "Viewtiful Joe"-Titel bisher immer. Trotz der neuen Ausrichtung des aktuellen Titels kann das Spiel überzeugen. Vor allem der grandiose Mehrspieler zeigt wo es langgeht. Fordernde Aufgaben, ein irrsinniger Effektrausch sowie abwechslungsreiche Kämpfe sorgen für lang anhaltenden Spielspaß. Die Jump `n Runs spielen zwar - auf Grund ihrer Genialität - in einer anderen Klasse. Dennoch kann man ohne Bedenken zum aktuellen Ableger greifen - vorausgesetzt man verträgt reges Bildschirmtreiben ;-) . Selbst für hart gesottene Profis sind spezielle Sonderausgaben der einzelnen Levels vertreten - Schwierigkeitsgrad: steinhart!

 

+ Fordernd/Abwechslungsreich
+ freispielbare Charaktere
+ klasse Multiplayer
+ "Viewtiful Joe"-Charme
- hektisches Bildschirmtreiben
- zusätzliche Levels wünschenswert
- kaum Zwischensequenzen

GRAFIK: 77%

SOUND/EFFEKTE: 79%

MULTIPLAYER: 85%

GESAMTWERTUNG: 81%

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